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Giftpflanzen Giftpflanzen - Hexenhort.de

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ist von Juni - September. Im Herbst reift die walnußgroße, kastanienartige Frucht heran. Sie ist beim<br />

Stechapfel stachelig, beim Trompetenbaum ohne Stacheln und wird 5 - 7 cm lang. Ihre Farbe ist<br />

grün. Die Stechapfelfrucht enthält süß schmecken<strong>de</strong>, blauschwarze Samen. Die Laubblätter <strong>de</strong>r<br />

Pflanze riechen unangenehm, sind buchtig gezähnt und wer<strong>de</strong>n bis zu 20 cm lang. Der Stechapfel<br />

erreicht eine Höhe von 30 - 100 cm. Beim Trompetenbaume unterschei<strong>de</strong>t man folgen<strong>de</strong> Arten:<br />

Brugmansia suave-olens, B. candida, B. sanguinea sowie innerhalb <strong>de</strong>r Arten verschie<strong>de</strong>ne<br />

Zuchtvariationen.<br />

Standort und Verbreitung:<br />

Trompetenbäume wachsen als Zierpflanzen in Gärten und Parkanlagen Stechapfel fin<strong>de</strong>t man auf<br />

Ödland, Schutt und an Wegen. Er benötigt lockeren, stickstoffhaltigen Bo<strong>de</strong>n. Sein<br />

Verbreitungsgebiete ist ganz Europa, er ist aber ziemlich selten.<br />

Giftstoffe, Wirkung und Symptome:<br />

Die Pflanze enthält Scopolamin, Hyoscyamin und Atropin. Die Vergiftungserscheinungen sind<br />

<strong>de</strong>nen <strong>de</strong>s Bilsenkrautes und <strong>de</strong>r Toll-kirsche sehr ähnlich. Insbeson<strong>de</strong>re Samen und Blüten stellen<br />

für Kin<strong>de</strong>r eine große Gefahr dar, weil sie im unreifen Zustand süß und schmackhaft sind. 15 - 20<br />

Samen gelten für Kin<strong>de</strong>r als tödliche Dosis. Die Vergiftungssymptome sind stark erweiterte<br />

Pupillen (Glanzaugen), fehlen<strong>de</strong>s Erbrechen, Trockenheit <strong>de</strong>r Schleimhäute im Mund- und Rachenbereich,<br />

woraus sich Schluck- und Sprachstörungen ergeben. Hautrötung und Pulsbeschleunigung,<br />

wie sie bei einer Tollkirschenver-giftung typisch sind, können bei Vergiftung mit Stechapfel fehlen,<br />

da <strong>de</strong>r Gehalt an Scopolamin höher und <strong>de</strong>r Atropinanteil niedriger ist als bei <strong>de</strong>r Tollkirsche. 2 - 4<br />

Stun<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Giftaufnahme können starke Halluzinationen auf-treten, die mitunter tagelang<br />

anhalten. Starke Vergiftung führt zu motorischer Unruhe <strong>de</strong>s Patienten, zu Wein-krämpfen und<br />

Re<strong>de</strong>drang sowie zu Raserei und Tobsuchtsanfällen, ferner er-folgt Bewußtlosigkeit und<br />

narkoseähnlicher Schlaf. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein. Vielfach entstehen Vergiftungen<br />

mit Stechapfel und Trompetenbaum dadurch, daß er als Teeaufguß o<strong>de</strong>r auch geraucht als<br />

Rauschmittel eingenommen wird. Familien mit Kin<strong>de</strong>rn sollten auf je<strong>de</strong>n Fall von <strong>de</strong>m Anpflanzen<br />

<strong>de</strong>r Trom-petenbäume absehen.<br />

Heilwirkung und Medizinische Anwendung:<br />

Der Stechapfel wird gegen Asthma, in Form von Asthmazigaretten und als krampfstillen<strong>de</strong>s Mittel<br />

verwen<strong>de</strong>t.<br />

Name:<br />

Wegen <strong>de</strong>r stacheligen Frucht erhielt die Pflanze ihren Namen. Weitere Bezeichnungen waren<br />

Igelkolben, Rauapfel, Tollkraut, Pfer<strong>de</strong>gift, Donnerkugel (weil sie Gewitter abwehren sollte),<br />

Stachelnuss und Zigeunerkraut. Der Gattungsname Datura ist eine Ableitung vom arabischen<br />

tatorah o<strong>de</strong>r vom persischen tatula (tat - stechen), womit er sich auf die Stachelfrucht bezieht. Die<br />

Herkunft <strong>de</strong>s Artnamens stramonium ist nicht gesichert. Möglicherweise stammt sie von <strong>de</strong>n<br />

griechischen Worten strychnon, womit unser Solanum gemeint ist und monikon für rasend, also<br />

rasend machen<strong>de</strong>s Solanum.<br />

Geschichtliches:<br />

Die Wirkungen <strong>de</strong>r Stechapfelarten waren schon in <strong>de</strong>r Antike bekannt. Theophrast warnt vor <strong>de</strong>m<br />

Gebrauch <strong>de</strong>r Pflanze, in<strong>de</strong>m er schreibt, daß schon, wer 3/20 einer Unze (4,2 g) zu sich nimmt, sich<br />

fühlen wird als hätte er <strong>de</strong>n Teufel im Leib; bei doppelter Menge käme es zu Halluzinationen. Bei<br />

<strong>de</strong>r dreifachen Menge verliere man <strong>de</strong>n Verstand und beim Verzehr <strong>de</strong>r vierfachen Menge erfolge<br />

<strong>de</strong>r Tod. Plinius berichtet darüber, daß <strong>de</strong>r Stechapfel als Speergift verwen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>. In<br />

Deutschland wur<strong>de</strong> die Pflanze erst im 16. Jahrhun<strong>de</strong>rt bekannt. Tabernaemontanus warnt vor <strong>de</strong>m<br />

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