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HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

1. Problem<br />

Das Problem der individuellen Unterschiede stellt eine dauernde Herausforderung<br />

für Unterricht und Erziehung dar. Schon HERBART hat<br />

dar<strong>auf</strong> hingewiesen, dass <strong>die</strong> "Verschiedenheit der Köpfe" es eigentlich<br />

verbiete, "alles nach einer Schnur zu hobeln" (HERBART 1965, S. 115).<br />

Es gibt im Wesentlichen zwei Möglichkeiten zur Lösung <strong>die</strong>ses Problems:<br />

Die Bildung homogener Leistungsgruppen oder Klassen (=<br />

äußere Differenzierung) und heterogene Leistungsgruppen oder Klassen.<br />

Bei sehr heterogenen Gruppen wird meist innerhalb der Klasse<br />

differenziert. Die innere Differenzierung ist jedoch vielfältiger. Sie kann<br />

nicht nur nach dem Kriterium der Leistung, sondern auch im Hinblick<br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Interessen oder Neigungen der Schüler oder <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Förderung<br />

der Zusammenarbeit vorgenommen werden.<br />

Die Vertreter homogener Leistungsgruppen argumentieren, homogene<br />

Klassen ermöglichten dem Lehrer eine bessere Anpassung des Unterrichts<br />

an <strong>die</strong> Bedürfnisse seiner Gruppe. Leistungsstarke Schüler könnten<br />

so mit schwierigeren Aufgaben konfrontiert und entsprechend motiviert<br />

werden; sie würden in ihren Fortschritten nicht unnötig behindert und sie<br />

brauchten sich daher nicht zu langweilen. Aber auch leistungsschwache<br />

Schüler würden in homogenen Gruppen weit stärker gefördert, weil <strong>die</strong><br />

Besten den Unterrichtsverl<strong>auf</strong> dann nicht mehr in so starkem Maß<br />

bestimmen; man könne den Schülern dadurch mehr Aufmerksamkeit<br />

widmen. In jedem Fall sei der Unterricht in leistungshomogenen<br />

Gruppen weitaus effektiver als in heterogenen Gruppen, da es dem<br />

Lehrer kaum möglich sei, im Unterricht hinreichend <strong>die</strong> großen<br />

Leistungsunterschiede zu beachten (vgl. SLAVIN 1990, S. 473 f.).<br />

Argumente gegen homogene Leistungsgruppen betonen, dass leistungsschwache<br />

Schüler dadurch diskriminiert und stigmatisiert würden. Bei<br />

den Schwachen handle es sich eben um <strong>die</strong> "Dummen", <strong>die</strong> nur langsam<br />

vorankommen und - wie sich in Untersuchungen herausgestellt hat - eher<br />

von weniger gut ausgebildeten Lehrern unterrichtet werden. Ferner sinke<br />

bei leistungsschwachen Gruppen auch <strong>die</strong> Motivation der Lehrer, <strong>die</strong><br />

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