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HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

jeder wenigstens <strong>auf</strong> einem Gebiet sich als fähig erweisen. Diese positive<br />

Erfahrung könnte dazu beitragen, dass Schwächen in anderen Bereichen<br />

besser verkraftet werden und das globale Selbstwertgefühl des Schülers<br />

weniger durch Misserfolge in <strong>die</strong>sen anderen Bereichen beeinträchtigt<br />

wird (vgl. ROSENBERG 1989, S. 171 ff. u. 263). Auch <strong>die</strong> Einstellung<br />

gegenüber der Schule insgesamt und <strong>die</strong> Lernfreude könnten sich dadurch<br />

vermutlich verbessern.<br />

Wenn <strong>die</strong> Interessen des einzelnen Schülers berücksichtigt werden und<br />

Unterricht zu einem Teil in der Hilfe zur Verbesserung von Kenntnissen<br />

und Fähigkeiten in einem selbstgewählten Gegenstands- oder<br />

Fertigkeitsbereich besteht, dann dürfte der Leistungswille des Schülers<br />

zunehmen und der Leistungsdruck kann zurückgenommen werden. Ein<br />

solches Eingehen <strong>auf</strong> individuelle Interessen dürfte ferner auch den<br />

Konkurrenzdruck mindern. Vermutlich würden <strong>die</strong> Schüler erkennen,<br />

dass jeder in einem bestimmten, begrenzten Bereich besser ist als einige<br />

andere, so dass im Prinzip jeder von jedem lernen kann. Das wiederum<br />

könnte <strong>die</strong> Zusammenarbeit unter den Schülern fördern, da sie <strong>auf</strong>grund<br />

ihrer jeweils speziellen Kenntnisse zu vielen Fragen etwas Eigenes<br />

beitragen können. So würde jedem oder fast jedem zumindest eine<br />

gewisse Anerkennung in der Klassengemeinschaft ermöglicht und das<br />

Gefühl der Anonymität, des Nicht-Beachtetwerdens würde verringert.<br />

Ein geringeres Ausmaß an vorgeschriebenen Inhalten eröffnet Freiräume<br />

für selbstbestimmtes Handeln und <strong>die</strong> Gestaltung einer auch individuell<br />

als sinnvoller und weniger zwanghaft erlebten Ordnung. Eine solche<br />

Lernumwelt beeinflusst das Selbstkonzept und <strong>die</strong> Befindlichkeit der<br />

Schüler in positiver Weise (vgl. JERUSALEM/SCHWARZER 1991).<br />

Vermutlich würde sich auch das Leistungsverhalten positiv verändern.<br />

Insbesondere könnte hier <strong>die</strong> von VIERLINGER (1990) so genannte, das<br />

Zeugnis ergänzende "Direkte Leistungsvorlage" motivierend <strong>auf</strong> <strong>die</strong><br />

Schüler wirken. Der Schüler versucht dabei, <strong>die</strong> besten ihm möglichen<br />

Leistungen durch entsprechende Arbeiten zu den ihn besonders<br />

interessierenden Gebieten zu belegen und darzustellen. Das wäre ein<br />

erster Schritt, um den einzelnen "aus der gehässigen Umklammerung des<br />

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