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HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

<strong>die</strong> Schüler sich in ihrem Denken und Handeln stark kontrolliert fühlen<br />

oder aber in der sich niemand darum kümmert, was sie denken und tun,<br />

erzeugt negative Effekte im Hinblick <strong>auf</strong> das Selbstwertgefühl und <strong>die</strong><br />

Leistungsfortschritte der Schüler (vgl. CONNELL/ RYAN 1984).<br />

Sowohl in leistungshomogenen wie -heterogenen Lerngruppen ist es<br />

unter den reglementierenden Bedingungen eines relativ starren Lehrplans<br />

und der Anforderungen des Numerus Clausus schwierig, wesentliche<br />

affektive Voraussetzungen der Schüler angemessen zu berücksichtigen.<br />

Noch schwieriger ist es, <strong>die</strong> Richtung negativer Einstellungen oder eines<br />

negativen Selbstkonzepts zu ändern. Denn ein negatives Selbstkonzept<br />

begünstigt nicht nur schlechte Leistungen, sondern in der Folge tragen<br />

<strong>die</strong> schlechten Leistungen ihrerseits zur Aufrechterhaltung oder sogar<br />

Verschlechterung des ungünstigen Selbstkonzepts bei (vgl. z.B.<br />

SALDERN 1990; BLOOM 1976, S. 139 ff.). Es ist in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

interessant, dass Schulnoten ab der Sekundarstufe eine zunehmende<br />

Tendenz zur Verfestigung <strong>auf</strong>weisen. Vor allem scheint es relativ<br />

selten und schwierig, schlechte Schüler zu verbesserten Leistungen zu<br />

führen (vgl. BLOOM 1976, S. 155; speziell zu den Bedingungen<br />

schlechter Schulleistungen vgl. HÖHN 1980).<br />

Dabei ist es vermutlich nicht grundsätzlich ausgeschlossen, dass man<br />

auch schlechten Schülern zu relativ guten oder doch akzeptablen<br />

Leistungen verhelfen könnte. Für jeden Menschen dürfte es einen<br />

Gegenstand oder Bereich geben, für den er von sich aus mehr Interesse<br />

<strong>auf</strong>bringt als für andere. Würde der Lehrplan genügend Raum lassen,<br />

könnte man Schüler gezielt in solchen Bereichen fördern. Da sie dann<br />

stärker motiviert wären, könnten sie sich in ihren Leistungen verbessern<br />

und nach und nach eine gewisse Vollkommenheit in ihren Interessengebieten<br />

erwerben (vgl. LEHNER 1991).<br />

Wenn man durch Beschränkung der verbindlichen Lehrpläne der<br />

Sekundarstufe – keineswegs aber ihre Aufhebung, um einem Missverständnis<br />

vorzubeugen – einen Freiraum schaffen würde, in dem <strong>die</strong><br />

Schüler selbstgewählte Gegenstände oder Fähigkeiten in zunächst eher<br />

spielerischer und später in leistungsbetonter Weise erarbeiten, könnte<br />

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