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HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

Gruppenbildung nur eine unter mehreren Bedingungen und nur eines<br />

von mehreren Mitteln sein. Man muss, wenn man der Erkenntnis der<br />

Zusammenhänge und einer praktischen Lösung des Problems näherkommen<br />

will, auch andere zentrale Bedingungen der Lernleistung beachten.<br />

Auf einer Makroebene hat BLOOM (1976) drei Einflussgrößen unterschieden:<br />

(a) <strong>die</strong> kognitiven Eingangsvoraussetzungen des Lerners, (b)<br />

<strong>die</strong> Qualität der Instruktion und (c) <strong>die</strong> affektiven Eingangscharakteristiken<br />

der Schüler. Die Bildung leistungshomogener Gruppen bezieht sich<br />

lediglich <strong>auf</strong> <strong>die</strong> kognitiven Eingangsvoraussetzungen. Wenn nun durch<br />

<strong>die</strong> Instruktion in heterogenen Gruppen durch differenzierende Maßnahmen<br />

<strong>die</strong> kognitiven Eingangsvoraussetzungen ebenfalls berücksichtigt<br />

werden, können in heterogenen Klassen im Prinzip ebenso gute Leistungen<br />

wie in homogenen Klassen erzielt werden.<br />

In der Schule kann aber <strong>auf</strong>grund des allzu breiten vorgegebenen<br />

Lehrplans nur wenig Rücksicht <strong>auf</strong> <strong>die</strong> affektiven Voraussetzungen der<br />

Schüler genommen werden. So beeinflussen das Interesse der Schüler,<br />

ihr Selbstwertgefühl und ihre Einstellung zur Schule ihre Lernleistung in<br />

erheblichem Maße (vgl. BLOOM 1976, S. 73 ff.; COVINGTON 1984).<br />

Man kann sich das an einem einfachen Beispiel vergegenwärtigen. Ein<br />

Schüler, dessen Interesse an den zufälligen Dingen des Lebens unterstütz<br />

wird, hat Gelegenheit, sich mit vielen Gegenständen vertraut zu machen.<br />

Als Folge erhält er Bestätigung und Anerkennung und entwickelt ein<br />

positives Selbstkonzept. Wenn er zur Schule geht, kann er seine Lernerfahrungen<br />

nutzen und einbringen; vermutlich wird er <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Lehrerin<br />

einen guten Eindruck machen. Ein Schüler dagegen, der in seiner<br />

Kindheit in hohem Maß Kritik und Ermahnungen ausgesetzt ist und<br />

wenig Gelegenheit hat, seine Interessen auszubauen, wird eher ein<br />

negatives Selbstkonzept entwickeln. Man kann sich leicht vorstellen,<br />

dass er auch in der Schule eher Kritik und Ermahnungen provoziert und<br />

sich so ein selbst verstärkender Misserfolgszirkel entsteht (zur<br />

Bedeutung des Interesses, des Selbstkonzepts und der Einstellungen der<br />

Schüler vgl. McCOMBS/ WHISLER 1989; RENNINGER/WOZNIAK<br />

1985; HIDI 1990; PRENZEL/ HEILAND 1990). Eine Umgebung, in der<br />

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