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HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

Lerngegenständen sind bei Mastery Learning-Programmen positiver als<br />

im traditionellen Unterricht.<br />

Die Ergebnisse zur Lernleistung gelten nur bei lehrzielbezogenen, nicht<br />

aber bei relativ allgemeinen, standardisierten, landesweiten Tests, bei<br />

denen Mastery Learning allerdings immer noch etwas besser abschneidet<br />

als konventioneller Unterricht.<br />

Die optimistische Annahme BLOOMs, durch Mastery Learning ließen<br />

sich <strong>die</strong> Lernergebnisse von 90 % der Schüler <strong>auf</strong> ein Niveau heben, das<br />

sonst nur von 10 % erreicht wird, konnte nicht bestätigt werden. "Um<br />

eine solche Verbesserung zu erzielen, wäre eine Steigerung um mehr als<br />

zwei Standardabweichungen nötig" (ebenda, S. 292).<br />

Zeigt <strong>die</strong>ses Ergebnis nun, dass es prinzipiell möglich ist, <strong>die</strong> Inhomogenität<br />

der Schülerleistungen durch geeignete Lehr- und Testmethoden<br />

immerhin in deutlichem Maße zu verringern?<br />

TREIBER/WEINERT (1985) haben in ihrem Forschungsbericht "Gute<br />

Schulleistungen für alle?" festgestellt, dass Chancenausgleich nur zu<br />

Lasten der guten Schüler zu erreichen sei. Dass beim Mastery Learning<br />

<strong>die</strong> schlechten Schüler einen größeren Lerngewinn <strong>auf</strong>weisen als <strong>die</strong><br />

guten Schüler und dass <strong>die</strong> Ergebnisse für das Mastery Learning<br />

günstiger sind, wenn es sozusagen im Gleichschritt unterrichtet wird,<br />

deutet ebenfalls in <strong>die</strong>se Richtung. Die guten Schüler könnten in ihrem<br />

Lernfortschritt gehemmt worden sein (vgl. dazu auch FLAMMER 1975,<br />

S. 248). Prinzipiell ist es nicht ausgeschlossen, dass Schüler mit<br />

bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen durch eine Unterrichtsmethode<br />

gefördert und andere eher gehemmt oder benachteiligt werden (zu<br />

solchen Wechselwirkungen oder Aptitude-Treatment-Interaktionen -<br />

ATI - vgl. FLAMMER 1975, S. 261 ff.).<br />

Dennoch dürfte <strong>die</strong> Möglichkeit, durch entsprechende Lehrmethoden<br />

wenigstens zu einer Angleichung der Lernleistungen beizutragen, nicht<br />

auszuschließen sein. So haben BECK/ BROMME u.a. (1988a) <strong>die</strong><br />

Untersuchung von TREIBER/WEINERT (1985) analysiert und kommen<br />

zu dem Ergebnis, dass sie "nichts dazu aussagen [kann], ob gleichzeitig<br />

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