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HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

allem eine Lösung, <strong>die</strong> als gerecht und mit dem Gleichheitsgrundsatz<br />

vereinbar empfunden würde und zugleich <strong>die</strong> individuelle Leistungsfähigkeit<br />

steigern würde. Ein Vorschlag dazu wird im abschließenden<br />

Kapitel (5.2) skizziert.<br />

5.1 Das Problem der Realisierbarkeit des Ideals der<br />

Chancengleichheit<br />

Jede Gesellschaft muss, um <strong>auf</strong> Dauer bestehen zu können, über gemeinsame<br />

Wissensbestände, Regeln und Werte verfügen. Ein Minimum<br />

verpflichtender Lehrziele in der Schule ist daher durchaus sinnvoll und<br />

berechtigt (vgl. dazu <strong>die</strong> erziehungsgeschichtliche Darstellung GLENNs<br />

1988). Wenn man <strong>die</strong>se Auffassung vertritt, ist es eine Konsequenz, nach<br />

Mitteln zu suchen, um möglichst alle Schüler zur Erreichung <strong>die</strong>ser Ziele<br />

zu führen.<br />

Die Gesamtschule wurde als Mittel einer egalisierenden Erziehung eingeführt.<br />

Sie hat direkt und indirekt zu einem Anstieg des Anteils der<br />

Abiturienten auch aus den unteren Sozialschichten beigetragen. Aufgrund<br />

der normierten Leistungsanforderungen und des Numerus Clausus<br />

konnte es aber nicht zu einem Chancenausgleich im Sinne der optimalen<br />

Förderung des einzelnen kommen.<br />

Man könnte annehmen, dass <strong>die</strong>ser relative Misserfolg dar<strong>auf</strong> zurückzuführen<br />

ist, dass <strong>die</strong> angewandten didaktischen Mittel nicht ausreichend<br />

waren. Nun haben BLOOM und KELLER gegen Ende der 60er Jahre<br />

und in Anlehnung an CARROLL didaktische Maßnahmen vorgeschlagen,<br />

um <strong>die</strong> Heterogenität individueller Leistungen drastisch zu verringern.<br />

Es handelt sich um das sogenannte Mastery Learning (BLOOM<br />

1968; 1976) und das Personalized System of Instruction (PSI) von<br />

KELLER (1968). Das Mastery Learning unterscheidet sich vom verbreiteten<br />

lehrergeleiteten Unterricht durch einen systematischen Aufbau der<br />

Lernschritte und durch häufige Rückkopplungsphasen. Erst wenn jeder<br />

Schüler jeden Schritt verstanden hat, wird im Unterricht fortgefahren.<br />

Beim PSI dagegen bearbeiten <strong>die</strong> Schüler selbständig schriftliches<br />

Unterrichtsmaterial mit zahlreichen Zwischentests. Bei Fehlern müssen<br />

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