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HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG
leistungen erbringen könnten, ausgesondert werden (vgl. PAQUETTE
1991).
Der zentrale Schwachpunkt der Selektion nach Schulleistung, die ja die
Konzentration auf die Förderung der Besten ermöglichen soll, ist also,
dass die Besten auf diese Weise oft gar nicht erkannt werden. Ferner
dürften viele Schüler, die zu hohen Leistungen in der Lage wären, von
der Förderung ausgeschlossen und entmutigt werden.
Die Untersuchung der Laufbahnen außergewöhnlich erfolgreicher
Wissenschaftler, Künstler und Wirtschaftsführer zeigt, dass die Schule
oft eher eine negative Rolle gespielt hat. Entscheidend war in fast allen
Fällen die frühe Weckung und Aufrechterhaltung eines starken Interesses
für einen Gegenstandsbereich und die Aufrechterhaltung der Freude am
Lernen in diesem Bereich. Meistens waren es die Eltern, die den Kindern
am meisten geholfen habe, seltener ein Lehrer (vgl. zusammenfassend
OCHSE 1990, S. 83 ff.). Man sollte denken, da? jedes Kind Ermutigung
und Hilfe verdient, um das Beste aus dem machen zu können, was es hat.
Im Übrigen kann niemand wissen, welche Schüler später sozial als
besonders bedeutsam bewertete Leistungen erbringen werden.
Ein größeres Maß an Gerechtigkeit und Chancengleichheit verspricht
man sich von heterogenen Klassen, aus denen schlechtere Schüler nicht
ausgeschlossen, sondern eher besonders gefördert werden sollen.
4.2 Der Versuch, Gerechtigkeit und Chancengleichheit durch
heterogene Lerngruppen zu verwirklichen
Die Menschen werden schon mit verschiedenen Eigenschaften und
Temperamenten geboren (vgl. KORNER 1971; KAGAN 1989). Da sie
in verschiedenen Umwelten aufwachsen, eine unterschiedliche
Erziehung und unterschiedliche Anregungen und Förderungen erhalten,
vergrößert sich zwangsläufig die Heterogenität der Eigenschaften und
Merkmale.
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