14.02.2013 Aufrufe

Download PDF - Auswirkungen auf die Institution

Download PDF - Auswirkungen auf die Institution

Download PDF - Auswirkungen auf die Institution

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />

WANG/ BIRCH 1984). Bei einem "leistungsideologisch geprägten<br />

schulischen Wertklima" allerdings ist zumindest bei schulleistungsschwachen<br />

Sonderschülern in heterogenen Klassen ein "negatives<br />

Begabungskonzept" und "ein Sinken des Wohlbefindens in der Schule"<br />

zu erwarten (HAEBERLIN 1991, S. 181).<br />

Problematisch für das Selbstwertgefühl und <strong>die</strong> Einstellungen der<br />

Schüler zur Schule ist also nicht <strong>die</strong> homogene oder heterogene<br />

Leistungsgruppierung, sondern <strong>die</strong> Art und Weise der schulischen<br />

Leistungsbeurteilung und <strong>die</strong> damit verknüpften Bewertungen. Dabei<br />

dürfte nicht <strong>die</strong> Forderung nach Leistung an sich, sondern vor allem der<br />

Leistungsvergleich bei gleichen Aufgaben <strong>die</strong> beschriebenen Folgen<br />

wesentlich verursachen.<br />

Individuelle Leistung wird von den Schülern durchaus positiv erlebt.<br />

Fast jeder Schüler dürfte ein Interessengebiet haben, <strong>auf</strong> dem er größere<br />

Leistungen erbringen kann als andere. Dass er in anderen Bereichen<br />

schlechter ist als <strong>die</strong>se, weiß er ohnehin. Es ist erniedrigend und<br />

schädigend für sein Selbstwertgefühl und seine Lernfreude, wenn er<br />

immer wieder einem kollektiven Leistungsvergleich ausgesetzt wird, in<br />

dem er vorprogrammierte Versagenserlebnisse erfährt.<br />

Statt einem Wettbewerb um möglichst hohe Leistungen bei gleichen<br />

Aufgaben, könnte man in der Schule Zusammenarbeit, Selbständigkeit<br />

und <strong>die</strong> systematische Verfolgung eigener Neigungen in interessenhomogenen<br />

und -heterogenen Gruppen fördern. Diese Ziele begünstigen<br />

stärker das Entstehen einer <strong>auf</strong>gabenorientierten Haltung. Es werden<br />

nämlich <strong>die</strong> Verbesserungen gegenüber vorherigen Leistungen bewertet.<br />

Man belohnt damit <strong>die</strong> Anstrengung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Schüler <strong>auf</strong> <strong>die</strong> Aufgaben<br />

verwenden. Erfolg und Misserfolg führen sie dann verstärkt <strong>auf</strong> Anstrengung<br />

und weniger <strong>auf</strong> Begabung zurück. Lernen und Verstehen gelten in<br />

<strong>die</strong>sem Zusammenhang als Ziele an sich. Der Vergleich mit anderen<br />

wird weniger wichtig (vgl. NICHOLLS 19).<br />

Auch <strong>die</strong> Einstellung zur Lern<strong>auf</strong>gabe dürfte demnach unabhängig von<br />

homogener bzw. heterogener Leistungsgruppierung sein. Entscheidend<br />

14

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!