Download PDF - Auswirkungen auf die Institution
Download PDF - Auswirkungen auf die Institution
Download PDF - Auswirkungen auf die Institution
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
HELMUT LEHNER: PROBLEME HOMOGENER BZW. HETEROGENER GRUPPIERUNG<br />
schlechterung der Selbstbewertungen kommen. Die Uneinheitlichkeit in<br />
den berichteten Befunden dürfte <strong>auf</strong> <strong>die</strong>se Weise erklärbar sein.<br />
So ist es auch zu verstehen, wenn "Schüler in Sonderschulen für Lernbehinderte<br />
zunächst ein besseres" Selbstkonzept hinsichtlich ihrer Begabung<br />
"haben als vergleichbare Schüler in Regelklassen" und "das<br />
Begabungskonzept von leistungsschwachen Schülern in Sonderklassen<br />
für Lernbehinderte etwa gleich hoch ist wie dasjenige von begabten<br />
Schülern in Regelklassen" (HAEBERLIN 1991, S. 178; unter Verweis<br />
<strong>auf</strong> Untersuchungen von BATTLE/ BLOWERS 1982; HAEBERLIN<br />
u.a. 1990; KRAMPEN/ZINSSER 1981; KRUG/PETERS 1977; RHEIN-<br />
BERG/ ENSTRUP 1977). Allerdings scheint es relativ "gut gesichert zu<br />
sein, dass das höhere Begabungskonzept von Sonderschülern in den<br />
oberen Klassen wieder zu sinken beginnt" (HAEBERLIN 1991, S. 178).<br />
Wenn also homogene Fähigkeitsgruppen kurz nach dem Übergang von<br />
der Grundschule mit fortbestehenden heterogenen Gruppen hinsichtlich<br />
ihrer Selbstwerteinschätzung verglichen werden, dann müssen <strong>die</strong><br />
homogenen Leistungsgruppen deutlich schlechter abschneiden. Da <strong>die</strong><br />
Schüler in heterogenen Gruppen aber <strong>auf</strong> Dauer immer <strong>die</strong> gesamte<br />
Altersgruppe als Bezugsmaßstab haben, ist anzunehmen, dass sich <strong>die</strong><br />
leistungsschwächeren deutlich als schwächer und <strong>die</strong> besseren als<br />
deutlich besser erleben und bewerten. Genau das hat sich dann bei der<br />
Untersuchung der Wirkungen von Gesamtschulen herausgestellt (vgl.<br />
FEND 1991, S. 23).<br />
Diesem Ergebnis würde es entsprechen, wenn Schüler in homogenen<br />
Leistungsgruppen, wie einige Untersuchungen nachweisen, eher positivere<br />
Einstellungen zu den Unterrichtsgegenständen und zur Schule als<br />
Schüler in heterogenen Klassen zeigen (KULIK/KULIK 1982). In<br />
anderen Untersuchungen werden allerdings nur bei den Hochleistungsgruppen<br />
stärker positive Einstellungen gefunden. Schüler in<br />
unteren Leistungsgruppen zeigen eher negative Einstellungen (HAR-<br />
GREAVES 1967; OAKES 1985). Es ist aber nicht geklärt worden, ob<br />
<strong>die</strong>se Einstellungen nicht bereits vor der Zuweisung zu verschiedenen<br />
Leistungsgruppen bestanden haben (vgl. GAMORAN/BERENDS 1987).<br />
12