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Dezember 2009 - Coaching heute

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… hier schreiben die Coaches selbst<br />

Meet Me in Mainz<br />

am 10.<strong>Dezember</strong> (Details S. 3)<br />

Seelische Fitness für<br />

Klienten (und Coaches)<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong>. mit training<strong>heute</strong> und speaking<strong>heute</strong>


Willkommen<br />

Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

Advent, Weihnachten, Jahresende, Zeit für eine Zwischenbilanz. Was war <strong>2009</strong> wichtig? Was erwarten<br />

Sie von 2010? Schreiben Sie mir Ihre Zwischenbilanz. Entweder an mich persönlich unter<br />

redaktion@coaching-<strong>heute</strong>.de oder als Gästebuch-Eintrag auf meiner neu gestalteten Homepage www.<br />

asgodom.de. Die interessantesten Berichte werden wir im Januar-Heft abdrucken.<br />

Meine Zwischenbilanz für <strong>2009</strong> lautet: Hör nie auf, neugierig zu sein. Das heißt auch: Hör nie auf, nach<br />

Neuem zu streben. Ich fand, es war ein aufregendes Jahr: Unser Pellkartoffel-Buch wurde fertig und<br />

stürmte in die SPIEGEL-Bestseller-Liste. Ich habe zum Equal Pay Day im April die große Highspeed-<br />

<strong>Coaching</strong>-Aktion mit 54 Kolleg/innen in Hamburg organisiert. Ich habe eine Probesendung für eine<br />

eigene Fernsehshow aufgenommen, deren Realisierung noch nicht fest steht. Ich war als Gast in zahlreichen<br />

Fernseh- und Hörfunk-Sendungen, z.B. bei Ina Müller im NDR, bei Bettina Böttinger im „Kölner<br />

Treff“ und bei Wieland Backes im SWR Nachtcafé. Ich habe im Juli in Phoenix/Arizona die Auszeichnung<br />

„Certified Speaking Professional“ verliehen bekommen. CSP steht jetzt hinter meinem Namen. Und gerade<br />

wurde ich von der neuen Verlegerin der Zeitschrift „Emotion“ berufen, die Herausgeberin des Beilagen-Magazins<br />

„Women at Work“ (300 000 Auflage, erscheint Vierteljährlich) zu werden. Aufregend!<br />

Ja, und natürlich haben wir <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong> herausgebracht. Mehr und mehr zeichnet sich ab: <strong>Coaching</strong><br />

ist weiblich. Nicht nur dass mehr weibliche Coaches bei uns mitschreiben. Sondern es stellt sich immer<br />

wieder heraus, dass Frauen die wahren Beziehungs-Experten sind, siehe Seite xx. Der Harvard-Psychoanalytiker<br />

Prof. George Vaillant sagt dazu: „Das einzige, was im Leben wirklich zählt, sind deine Beziehungen<br />

zu anderen Menschen.“ Und die werden immer wichtiger, wenn wir bedenken, welche Zeiten des<br />

Wandels vor uns liegen. Angesichts von Finanz-, Arbeits-, Klima- und Umweltkrise denke ich manchmal:<br />

Bitte ruft die Trümmerfrauen diesmal rechtzeitig, bevor alles in Scherben liegt!<br />

Kernthema dieser Ausgabe ist Resilienz. Da geht es um die Stärkung von Persönlichkeit. Und zu einem<br />

spannenden Kongress zum Thema Persönlichkeit laden wir Sie auch am 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> in Mainz<br />

ein. Noch gibt es Plätze.<br />

Freundliche Grüße<br />

Ihre<br />

Sabine Asgodom, CSP<br />

Herausgeberin<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

2


PERSÖNLICHKEIT LEBEN<br />

GERADE JETZT!<br />

Strategien, Allianzen, Perspektiven für stürmische Zeiten<br />

Was haben diese sechs Personen miteinander<br />

gemein: Dr. Oetker Sales-Service-Leiterin Ursula<br />

Gockel, Telis-Finanz-Vorstand Anne-Katrin Heger,<br />

Henkel-HR-Managerin Dr. Simone Siebeke, Fernsehdirektorin<br />

Maria von Welser, Extremsportler Joey<br />

Kelly und Coach und Autorin Dr. Petra Bock? Sie alle<br />

sind erfolgreiche und starke Persönlichkeiten – im<br />

Privatleben und im Beruf. Sie werden, zusammen<br />

mit den erfahrenen Trainerinnen der AsgodomTrainingGroup,<br />

auf unserem 2. Kongress davon berichten,<br />

wie wichtig die eigene Persönlichkeit für den<br />

berufl ichen Erfolg ist. Und Ihnen den Raum bereiten,<br />

Ihre eigene Persönlichkeit zu stärken und Wege<br />

kennenzulernen, Ihre Mitarbeiter/innen zu fördern<br />

und stürmische Zeiten gut zu überstehen.<br />

Wir freuen uns, Sie in Mainz begrüßen zu dürfen.<br />

Bilen Asgodom<br />

Projektleiterin<br />

Sabine Asgodom<br />

Inhaberin Asgodom Live<br />

Jubiläums-Preis: nur € 499,80<br />

Asgodom Live ist 10 Jahre alt. Als Geschenk an unsere Teilnehmer/innen erhalten<br />

Sie eine Ermäßigung auf den regulären Preis von € 565,25. In der Teilnahmegebühr<br />

sind die Mehrwertsteuer, die Vorträge im Plenum, der Besuch von zwei Workshops,<br />

Arbeitsunterlagen, Kaffeepausen, das Mittagessen sowie Tagungsgetränke<br />

enthalten. Zum Abschluss der Veranstaltung freuen wir uns, Sie auf ein Glas Sekt<br />

einzuladen.<br />

Weitere Informationen:<br />

Asgodom Live<br />

Bilen Asgodom<br />

Prinzregentenstraße 85<br />

81675 München<br />

Telefon +49 (0)89 98247490<br />

www.asgodom-traininggroup.de, Email bilen@asgodom.de, Tel. +49 (0)89 98247490<br />

Termine/Veranstaltungen<br />

Für mehr Information<br />

klicken Sie bitte irgend-<br />

wo auf die Seite<br />

Der 2. Kongress der<br />

AsgodomTrainingGroup<br />

Wann: Donnerstag, 10. <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

9 bis 18.30 Uhr<br />

Wo: Favorite Parkhotel, Mainz<br />

Karl-Weiser-Straße 1, 55131 Mainz<br />

www.favorite-mainz.de<br />

Die Seminar-Highlights am Freitag:<br />

Am 11. <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong> von 10 bis 16 Uhr fi nden zwei exklusive Seminare mit Sabine<br />

Asgodom und Liz Howard statt. Mit maximal 15 Teilnehmer/innen erleben Sie die beiden<br />

gefragten Referentinnen mit ihren Top-Themen „Eigenlob stimmt – Die Kunst der Selbst-PR“<br />

und „Die Macht Ihrer Stimme: Fühlbar begeistert, sichtbar überzeugender, überzeugender hörbar erfolgrei-<br />

cher“. Die Seminare können in Verbindung mit der Kongressteilnahme zum Preis von<br />

€ 470,05 gebucht werden. Sollten Sie keine Gelegenheit haben, den Kongress zu besu- besu- besu-<br />

chen, ist auch eine Einzelbuchung nur der Seminare möglich.


In dieser Ausgabe<br />

Klicken Sie einfach das Foto an und der Beitrag öffnet sich!<br />

Ulrike Aichhorn – Seite 13<br />

Lust auf ein Traumreise<br />

Stellen Sie sich vor, Sie buchen eine<br />

Reise in ein Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten...<br />

Jon Christoph Berndt – Seite 14<br />

Human Branding<br />

Die stärkste Marke sind Sie selbst,<br />

schärfen Sie Ihr Profil mit Human<br />

Branding. Teil 2.<br />

Monica Deters – Seite 15<br />

So vermeiden Sie Schlagseite<br />

Seelische Stärke mit der Meer-Methode<br />

Fuchs – Seite 16<br />

Raum wirkt!<br />

Kreieren Sie Ihren Wirkraum.<br />

Zweiter Teil der Serie über Raumwirkung.<br />

Dr. Stephanie Hann – Seite 18<br />

Energy Leadership Modell TM<br />

Level 6 und 7: Intuition und Transzendenz<br />

Bauch hilft Kopf<br />

8 Sich aufrichten, wenn die stürmische<br />

Zeit vorbei ist<br />

Wie es Menschen gelingt, nach schweren Schicksalsschlägen<br />

wieder auf die Beine zu kommen und<br />

positiv in die Zukunft zu blicken. Die Geschichte der<br />

Central-Park-Joggerin Trisha Meili<br />

10<br />

Renate Hannemann – Seite 19<br />

Resilienz – wie ich sie erlebe<br />

Über menschliche „Stehaufmännchen“<br />

– übermenschliche „Stehaufmännchen“<br />

Angelika Höcker – Seite 20<br />

Widerstandsfähigkeit trainieren<br />

So einfach kann es sein!<br />

Ängste einfach wegklopfen?<br />

Eva Loschky – Seite 21<br />

Pausen beim Sprechen machen<br />

stark!<br />

Sprechen – eine körperliche Resilienz-<br />

Strategie!<br />

Cordula Nussbaum – Seite 22<br />

Stressfalle Weihnachten!<br />

Wie Sie die besinnlichste Zeit des<br />

Jahres mit Sinnvollem verbringen und<br />

Ärger und Frust vermeiden<br />

Christa Schiffer – Seite 23<br />

Es kann nur eine geben!<br />

Klar und entschlossen für die eigenen<br />

Ziele gehen!<br />

5<br />

Mit Persönlichkeiten<br />

Persönlichkeit<br />

entwickeln<br />

Interview mit Sabine<br />

Asgodom<br />

Kennen Sie Emmy<br />

Werner?<br />

Über die Mutter der<br />

Resilienz-Forschung<br />

Roswitha van der Markt – Seite 25<br />

Resilienz – der Erfolgsfaktor zu mehr<br />

Gelassenheit<br />

Resilienz ist angeboren – es ist unser<br />

Wille, zu überleben.<br />

Renate Weiss-Kochs – Seite 26<br />

Auftreten! Machen Sie Ihre Kompetenz<br />

sichtbar<br />

65 % Ihrer Wirkung entsteht durch Ihr<br />

Aussehen...<br />

Sabine Wittig – Seite 27<br />

Kunde verärgert? Fehler gemacht?<br />

Freundlich reicht nicht!<br />

Gute Kunden = gute Erträge. Gleichzeitig<br />

stellen sie hohe Ansprüche.<br />

Impressum – Seite 35<br />

Vorankündigung – Seite 35<br />

ABB – Asgodom‘s Buch-Blog – Seite 7<br />

Termine / Veranstaltungen – Seite 3<br />

32<br />

Anne Schweppenhäußer – Seite 24<br />

Resilienz typgerecht fördern<br />

Das psychographisches Modell im<br />

<strong>Coaching</strong><br />

28<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Serie<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools<br />

aus der Positiven<br />

Psychologie (4):<br />

(Das Wichtigste über<br />

Resilienz – also über<br />

seelische Fitness<br />

<strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Serie<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools<br />

aus der Positiven<br />

Psychologie (5):<br />

Der Elevator-Pitch für<br />

Coaches<br />

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– Anzeige –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––<br />

Meet the Coaches<br />

Ich lade Sie herzlich ein zum Asgodom-Kongress<br />

„Persönlichkeit leben – gerade jetzt“.<br />

Dort treffen Sie unter anderen die <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong>-Autoren:<br />

Sabine Wittig. Barbara Wittmann. Renate Weiss-<br />

Kochs. Christine Weiner. Roswitha van der Markt.<br />

Gabriele Schendl-Gallhofer. Christa Schiffer. Ursu<br />

Mahler. Angelika Höcker. Renate Hannemann. Dr.<br />

Stephanie Hann. Monica Deters. Dr. Petra Bock.<br />

Sabine Asgodom.Jörg Hartig. Bernd Goerner. Jon<br />

Christoph Berndt. Siegfried Brockert.


Was ist die Asgodom TrainingGroup?<br />

Persönlichkeits-Kongress<br />

Mit Persönlichkeiten<br />

Persönlichkeit entwickeln<br />

Sabine Asgodom und die Asgodom TrainingGroup laden im <strong>Dezember</strong> wieder<br />

zu einem erlebnisreichen und aufregenden Event ein: dem 2. Kongress der<br />

Asgodom TrainingGroup und zwei spannenden Seminaren in Mainz. Was ist<br />

die Asgodom TrainingGroup? Was können Sie in diesen zwei Tagen lernen und<br />

erfahren? Und welchen spannenden Persönlichkeiten werden Sie begegnen?<br />

Sabine Asgodom: Die ATG ist eine Geschäftsidee<br />

von Asgodom Live: wir<br />

vermarkten Trainerinnen und weibliche<br />

Coaches unter dem Motto „lauter Frauen<br />

und was für welche!“ Die ATG vertritt<br />

viele der besten Trainerinnen im deutschsprachigen<br />

Raum. Wer immer also auf<br />

der Suche nach einem hilfreichen Coach,<br />

professioneller Unterstützung oder einem<br />

erfahrenen Weiterbildner ist und auf<br />

die speziellen Fertigkeiten, Fähigkeiten<br />

und Herangehensweisen vertraut, die<br />

Frauen ausmachen, der ist bei uns genau<br />

richtig.<br />

ö<br />

Am 10. <strong>Dezember</strong> findet in Mainz der<br />

Zweite Kongress der ATG unter dem<br />

Motto statt „Persönlichkeit leben – gerade<br />

jetzt“ – was bedeutet das?<br />

Sabine Asgodom: Wir glauben in schwierigen<br />

Zeiten brauchen Unternehmen<br />

Mitarbeiter die mutig handeln, ihren<br />

Standpunkt klar vertreten, Perspektiven<br />

entwickeln können, fähig sind, strate-<br />

gisch vorzugehen und wissen, wie wichtig<br />

Netzwerke und besonders auch Allianzen<br />

sind.<br />

ö<br />

Wie kann Persönlichkeit Menschen<br />

auch durch berufliche Krisen helfen?<br />

Sabine Asgodom: Persönlichkeit steht für<br />

eigene Werte haben, starke Eigenmotivation,<br />

Wissen was ich tue und wozu, die<br />

eigenen Stärken kennen und gewinnbringend<br />

einsetzen und die eigene Kreativität<br />

leben – und Unternehmen brauchen<br />

Mitarbeiter mit starken Eigenschaften,<br />

<strong>heute</strong> mehr denn je!<br />

ö<br />

An wen wendet sich der Zweite Kongress<br />

der ATG?<br />

Sabine Asgodom: An Mitarbeiter im Bereich<br />

Personalwesen, Personalentwick-<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

5<br />

Zurück zum Inhalt


Fotos: © Constanze Wild<br />

lung, Selbstständige, Führungskräfte,<br />

Weiterbildner, Trainer-Kollegen und alle<br />

Menschen, die Rückhalt und Unterstützung<br />

brauchen um ihre Persönlichkeit zu<br />

leben. Obwohl die ATG nur Frauen vermarktet,<br />

ist der Kongress natürlich für<br />

Männer und Frauen offen.<br />

ö<br />

Müssen die Teilnehmer Vorkenntnisse<br />

zum Thema Persönlichkeits-Arbeit<br />

mitbringen?<br />

Sabine Asgodom: Nur Interesse und ihre<br />

Erfahrung, egal ob positiv oder negativ.<br />

Denn wir werden die Teilnehmer/innen<br />

ermutigen, ihre eigenen Erlebnisse und<br />

Gedanken zum Thema in den Workshops<br />

einzubringen: Wie wichtig ist die eigene<br />

Persönlichkeit im Berufsleben, wie stelle<br />

ich sie klar und deutlich dar, welche<br />

Herausforderungen bringt das mit sich?!<br />

ö<br />

Wie ist der Kongress strukturiert und<br />

wem werden die Teilnehmer begegnen?<br />

Sabine Asgodom: Der Kongress besteht<br />

zu etwa gleichen Teilen aus Vorträge und<br />

Workshops. Wir haben besonderen Wert<br />

darauf gelegt, dass alle unsere Vortragsrednerinnen<br />

Führungskräfte großer Unternehmen<br />

sind:<br />

l Dr. Oetker Sales-Service-Leiterin Ursula<br />

Gockel,<br />

l Telis-Finanz-Vorstand Anne-Katrin<br />

Heger,<br />

l Henkel-HR-Managerin Dr. Simone<br />

Siebeke,<br />

l Fernsehdirektorin Maria von Welser.<br />

l Coach und Autorin Dr. Petra Bock.<br />

l Als Highlight haben wir Joey Kelly<br />

eingeladen, der – durch die musikalische<br />

Karriere mit der Kelly Family berühmt<br />

geworden – sich mittlerweile einen Namen<br />

als Extrem-Sportler gemacht hat.<br />

Er hält einen Vortrag, der „Mut zur Veränderung“<br />

macht. Die Workshops leiten<br />

dann einige der besten Trainerinnen<br />

Deutschlands und Österreichs.<br />

ö<br />

Nach welchen Kriterien wurden die<br />

Experten zum Thema Persönlichkeit<br />

ausgewählt?<br />

Sabine Asgodom: Die Trainerinnen sind<br />

alle Mitglieder der ATG, die Referentinnen<br />

und Referenten sind, wie gesagt,<br />

Führungskräfte großer Unternehmen.<br />

Sie kommen also aus der Praxis, gehen<br />

tagtäglich mit vielen Menschen, Charakteren<br />

und Persönlichkeiten um, wissen<br />

selbst, wie viel eine starke Persönlichkeit<br />

im harten Berufsalltag ausmacht<br />

und wie wichtig es ist, sich <strong>heute</strong> klar<br />

zu positionieren. Wir haben hierzu ausschließlich<br />

Frauen eingeladen, weil wir<br />

den Blickpunkt auf die Eigenschaften<br />

und besonderen Gaben lenken wollen,<br />

die Frauen innewohnen, die sich in der<br />

Wirtschaft einen Namen gemacht haben,<br />

erfolgreich führen.<br />

ö<br />

Am Tag danach, dem 11. <strong>Dezember</strong><br />

finden ebenfalls in Mainz zwei tolle<br />

Seminare statt. Worum geht es dabei?<br />

Sabine Asgodom: Das eine Seminar ist<br />

von und mit Erfolgs-Stimmtrainerin<br />

Liz Howard zum Thema „Die macht Ihrer<br />

Stimme: fühlbar begeistert, sichtbar<br />

überzeugender, hörbar erfolgreicher!“,<br />

das zweite Seminar leite ich: „Eigenlob<br />

stimmt – Die Kunst der Selbst-PR“. Die<br />

Sabine Asgodom und Siegfried Brockert:<br />

»Dies ist ein Buch der klaren Worte. Wir sagen,<br />

was uns skeptisch macht und misstrauisch.<br />

Was wir für falsch halten und worin wir<br />

eine Option sehen.<br />

Und es ist ein Buch über Glück.<br />

Glück heißt für uns,<br />

sich daran zu erinnern,<br />

was wirklich wichtig ist im Leben.«<br />

www.koesel.de<br />

Persönlichkeits-Kongress<br />

Teilnehmerzahl ist hier auf je 15 begrenzt,<br />

um effektives Arbeiten gewährleisten<br />

zu können, melden Sie sich also<br />

so schnell wie möglich an.<br />

ö<br />

Was möchten Sie den Teilnehmern<br />

mitgeben?<br />

Sabine Asgodom: Rückenstärkung für<br />

Ihr Auftreten, Durchsetzungsstrategien<br />

und Anregung für Weiterbildungsarbeit<br />

in Unternehmen – und das alles aus<br />

weiblicher Sicht!<br />

ö<br />

Unterscheiden sich da Frauen und Männer?<br />

Sabine Asgodom: Frauen haben eine andere<br />

Arbeitsweise. Viele nehmen Kritik<br />

eher als Angriff auf ihre ganze Persönlichkeit<br />

– dafür sind Frauen im Allgemeinen<br />

resilienter als Männer, berappeln<br />

sich eher.<br />

ö<br />

Was hat Resilienz mit Persönlichkeit zu tun?<br />

Sabine Asgodom: Charakter haben, Charakter<br />

zeigen.<br />

ö<br />

Wie und wann kann man sich anmelden?<br />

Sabine Asgodom: Spätestens bis<br />

7.12.<strong>2009</strong>. Einfach auf unserer Hompage<br />

www.asgodom-traininggroup.de das<br />

Anmeldeformular unterschreiben und an<br />

uns faxen.<br />

Dort können Sie sich auch für unsere<br />

beiden Seminare anmelden und finden<br />

natürlich das ausführliche Programm mit<br />

allen Informationen. n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

6<br />

288 Seiten. € 17,95 [D]<br />

€ 18,50 [A]/empf. VK-Preis CHF 31,90<br />

Zurück ISBN zum 978-3-466-30844-6 Inhalt


Asgodoms Buch-Blog<br />

Interessantes rund um<br />

das Thema Bücher<br />

Sei nicht wie die Mimose ...<br />

Wer von Ihnen schon einmal ein Buch geschrieben hat, weiß sicher, wie neugierig man am Anfang die Rezensionen<br />

bei „amazon“ liest. Nachdem im September Siegfried Brockerts und mein Buch „Das Glück der Pellkartoffeln“<br />

herausgekommen war, haben wir sehr schnell zehn wunderbare Rezensionen dazu bekommen. Die elfte<br />

strotzte vor falschen Zitaten und hässlichen Bemerkungen. Ich war nach dem Lesen total niedergeschlagen (Habe<br />

ich Ihnen schon erzählt, dass ich eine Mimose bin?)<br />

Am selben Abend hatte ich einen Vortrag beim Donaukurier in Ingolstadt. Kurz vor Beginn kam eine Frau auf<br />

mich zu und erzählte, sie sei extra aus Magdeburg gekommen. „Vor drei Jahren ging es mir wirklich schlecht“,<br />

erzählte sie mir, „mein Mann hat mich verlassen und mit zwei kleinen Kindern ohne Geld sitzen gelassen.“ Genau<br />

in der Zeit hätte sie von einer Freundin mein Buch „Lebe wild und unersättlich“ geschenkt bekommen. „Und<br />

das hat mein Leben gerettet“, sagte sie voller Überzeugung, „es hat mir Mut gemacht, mein Leben in die Hand zu<br />

nehmen, nicht aufzugeben. Dafür will ich mich <strong>heute</strong> bei Ihnen bedanken.“ Und umarmte mich herzlich.<br />

Mir wurde wieder einmal klar: Für eine solche Leserin lohnt es sich, ein Buch zu schreiben. Sie wiegt hundert Leser/innen auf, die die<br />

Botschaften in einem Buch nicht brauchen oder nicht annehmen können. Danke, liebe Magdeburgerin!<br />

Glaube an die Liebe ...<br />

„...denn manchmal geschieht ein Wunder“. Daran glaubt jedenfalls <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Autorin Christine Weiner.<br />

Sie hat unter diesem Titel eine romantische weihnachtliche Liebesgeschichte geschrieben. Und der Herder-<br />

Verlag hat diese in einem wunderschönen roten Geschenkbüchlein veröffentlicht - zum Verschenken und zum<br />

Selberschenken (12,95 Euro; ISBN 978-3-451-30235-0).<br />

Die Frau, die ihr Gehalt mal eben<br />

verdreifacht hat...<br />

Sie kennen vielleicht das Buch „Die Frau, die mal eben ihr Gehalt verdoppelt hat“, das ich mit Dr. Petra Bock, Ursu Mahler, Andrea<br />

Lienhart und Theresia Volk zusammen geschrieben habe. Eine der 25 dort erzählten <strong>Coaching</strong>-Geschichten<br />

handelt von einer Frau, die ihr Gehalt verdoppelt hat. Und eben diese <strong>Coaching</strong>kundin schrieb mir gerade<br />

folgende Mail:<br />

„Es gibt so viele wundervolle Dinge zu berichten! Ich bin inzwischen echt angekommen und glücklich! Einen<br />

Baustein meines Glücks will ich dir schon verraten: ich mache derzeit eine Businesscoach-Ausbildung bei<br />

Petra Bock. Der Kurs ist wundervoll... Und übrigens: Dein Imagefilm auf youtube ist großartig! Ja, DAS ist<br />

Sabine!!! Die allerherzlichsten Grüße von C. (lacht, die Frau, die ihr Gehalt inzwischen verdreifacht hat!)<br />

Übrigens, <strong>Coaching</strong>-<strong>heute</strong>-Autorin Dr. Petra Bock hat gerade ein neues Büchlein herausgebracht. Es heißt<br />

„100 Fragen, Ihr Leben betreffend“. Darin sind tatsächlich 100 Fragen von „Wo Sie stehen“ bis „Was Sie noch<br />

erleben wollen“ abgedruckt. Petra Bock meint: „Über Erfolg und Misserfolg in unserem Leben entscheidet<br />

die Fähigkeit, uns die richtigen Fragen zu stellen.“ (Knauer Verlag, 10 Euro, ISBN 978-3-426-65469-9).<br />

Bücher<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

7<br />

Zurück zum Inhalt


Resilienz<br />

Sich aufrichten, wenn die<br />

stürmische Zeit vorbei ist<br />

Wie schaffen Menschen es, auf die<br />

Einwirkung negativer Kräfte positiv zu<br />

reagieren? Wie schaffen sie es, sich<br />

nicht zu beugen – und sich nicht verbiegen<br />

zu lassen?<br />

Trisha Meili erhielt für ihre Rede<br />

standing ovations. Ihre Rede<br />

gehalten hatte die ehemalige<br />

Investmentbankerin mit doppeltem<br />

Abschluss der Elite-Universität Yale,<br />

auf der Jahrestagung der Gesellschaft der<br />

US-Amerikanischen Psychiatrie-Gesellschaft.<br />

Gesprochen hatte sie über ihr persönliches<br />

Schicksal, das sie 1989 – da war<br />

sie 28 Jahre alt – beim Jogging im New<br />

Yorker Central Park ereilt hatte. Und über<br />

ihre Rettung. Vergewaltigt und von ihrem<br />

Peiniger fast zu Tode getreten – nur die<br />

Sohlen ihrer Füße hatten keine Verletzungen<br />

erlitten – ist Trisha Meili als „Central<br />

Park Jogger“ in die Polizeiakten und Medienberichte<br />

eingegangen.<br />

Von der Kirche hatte sie die Sterbesakramente<br />

erhalten. Auch ihre Ärzte glaubten<br />

nicht mehr an ihre Genesung, und sie rieten<br />

Trishas Familie, es wäre besser, sie sterben<br />

zu lassen.<br />

Aber sie ist nicht gestorben. Nach zwölf<br />

Wochen, einem viertel Jahr, ist sie aus dem<br />

Koma erwacht. Aber sie konnte weder gehen,<br />

noch sprechen, weder lesen noch so<br />

etwas Einfaches machen wie ihre Bluse<br />

zuzuknöpfen. Inzwischen aber ist sie durch<br />

ihre Vorträge und ihren Bestseller (Details<br />

siehe www.centralparkjogger.org/)<br />

eines der Beispiele für jene Kraft in uns<br />

Menschen, die „Resilienz“ genannt wird<br />

– Spannkraft ist gemeint, Belastbarkeit,<br />

Widerstandsfähigkeit, unverwüstlich sein<br />

… und da der Ausdruck „Resilienz“ nicht<br />

so ist, wie uns in Deutschland der Schnabel<br />

gewachsen ist, schlage ich als Übersetzung<br />

„seelische Fitness“ vor.<br />

Von seelischer Fitness zeugen drei Aussagen:<br />

„Ich habe…“, Ich bin…“, Ich<br />

kann…“:<br />

l „Ich habe Menschen, bei denen ich geborgen<br />

bin. Ich habe Respekt vor anderen<br />

Menschen und habe es verdient, respektiert<br />

zu werden.“<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

8<br />

Zurück zum Inhalt


l „Ich bin ein liebeswerter Mensch.“<br />

l „Ich kann meine Probleme lösen, meine<br />

Wege finden und mich durchs Leben lenken.“<br />

In diesem Geiste hat Trisha Meili sich, so<br />

sagt sie, nach dem Anschlag auf ihr Leben<br />

nicht als Opfer gefühlt, sondern als Überlebende.<br />

Und sie hat ihr ursprüngliches Berufsziel<br />

erreicht, Vizepräsidentin der Bank zu werden,<br />

für die sie gearbeitet hatte. Inzwischen<br />

aber ist sie eine der bekanntesten (Männer<br />

eingeschlossen) Speaker der USA geworden.<br />

Ein Motivational Speaker. Ein Mutmacher.<br />

Sie zeigt den Menschen, dass es möglich<br />

ist, unter traumatischen Bedingungen aufzublühen.<br />

„Ich fühle mich <strong>heute</strong> wohler<br />

mit mir selbst“ sagt Trisha Meili „ich bin<br />

immer noch ich, aber ich bin stärker geworden!“<br />

Als Meili begann über ihre Erfahrungen<br />

zu berichten – und es kein langes Klage-<br />

lied war, was sie sich von der Seele schrieb<br />

– sondern Worte des Muts und der Zuversicht,<br />

war die allgemeine<br />

Meinung, die junge Frau<br />

würde das Geschehene<br />

verdrängen. Zu unfassbar<br />

schien es den Menschen,<br />

dass sie positiv in<br />

die Zukunft sah und nicht<br />

ängstlich und verbittert in<br />

der Vergangenheit haftete.<br />

Doch sie verdrängte es<br />

Resilienz<br />

Trisha Meili schon immer ein positiv-denkender<br />

Mensch, war auch vor dem Überfall<br />

stets fokussiert und zielstrebig<br />

an Lösungen interessiert.<br />

Ihr angeborenes Gemüt, half<br />

ihr also bei der Überwindung<br />

ihrer dunklen Erlebnisse.<br />

Nun sind wir aber nicht alle<br />

mit einem optimistischen,<br />

lebensbejahenden Charakter<br />

beschenkt. Doch wir alle<br />

sind fähig zu lernen. Und<br />

nicht. Es war ihre natürliche Trisha Meilis: Verbrechens-Opfer auch in der Gegenwart zu<br />

Bereitschaft weiterzugehen, und <strong>heute</strong> Motivations-Trainerin leben, loszulassen und neu-<br />

ihr Grundbedürfnis nach<br />

es zuzulassen kann trainiert<br />

Reifung und Wachstum,<br />

werden.<br />

nach Leben. „Menschen, die verdrängen, In kleinen Dingen des alltäglichen Lebens,<br />

vermeiden es den Tatsachen ins Auge zu Verletzungen in Beruf und Familie, wie<br />

sehen, betrinken sich stattdessen“ sagte wir sie alle kennen. Wachsen wir über uns<br />

Meili einmal. Sie selbst hatte aber keine selbst hinaus, denn am Ende können wir<br />

Scheu mit der Wahrheit zu leben. Sie nahm die Menschen nicht davon abhalten, Böses<br />

ihr Schicksal an und konnte das schreckli- zu tun – aber wir können uns davor schütche<br />

Erlebnis so hinter sich lassen. Nun war zen, verletzt zurück zu bleiben! n<br />

So gewinnen Sie seelische Fitness. Die Sicht der „Mutmacherin“ Trisha Meili<br />

l Erkenne deine Lage (an)<br />

Ihre Stärken und ihre Schwächen genau<br />

zu erkennen, hat Ticia Meili Selbst-Vertrauen<br />

– plastischer ausgedrückt: Sichselbst-Vertrauen<br />

– gegeben. Sie wusste,<br />

woran sie mit sich selbst ist.<br />

l Lebe in der Gegenwart<br />

Trisha Meili ist nicht in eine „Warum-ich“-<br />

oder „Was-wäre-wenn“-Welt geflüchtet.<br />

Sie hat gesehen, dass sie um und für ihr<br />

Leben kämpfen muss. Als ihr durch das<br />

Verbrechen (fast) alle Fähigkeiten, Kompetenzen<br />

und Talente genommen worden<br />

waren, hat sie erkannt, das sie ihr Schicksal<br />

nur dann verbessern kann, wenn sie<br />

sich ganz auf das konzentriert, was im<br />

Moment anliegt. Diesen Rat gibt sie <strong>heute</strong><br />

an alle Menschen, die mit beruflichen<br />

und/oder persönlichen Hausforderungen<br />

konfrontiert sein, weiter.<br />

l Finde Helfer<br />

Familie, Freunde, Kollegen, Ärzte, Krankenschwestern<br />

und Therapeuten waren<br />

für sie lebenswichtig. Aber auch Gedanken,<br />

Gebete und anteilnehmende Botschaften,<br />

die ihr gesagt haben: Du bist<br />

nicht allein. „Werde Mitglied im Team<br />

– ziemlich gleich, was das Ziel ist“, rät sie<br />

allen Menschen <strong>heute</strong>.<br />

l Gehe in die Verantwortung<br />

Kaum aus dem 12-wöchigen Koma erwacht,<br />

ist Trisha Meili von einer Krankenschwester<br />

gefragt worden: „Wer ist der Kapitän<br />

auf diesem Schiff?“ Trishas Antwort<br />

wer: „Ich bin es.“ Das hat dazu geführt,<br />

dass sie die Ziele bestimmt, angestrebt<br />

und erreicht hat. Sie hat den Umstehenden<br />

gezeigt, dass persönliche Verantwortung<br />

übernehmen der erste Schritt zu außergewöhnlichen<br />

Leistungen ist.<br />

l Entscheide, wie du auf dein Schicksal<br />

reagierst<br />

Trisha Meili hat sich nicht gegen ihr<br />

Schicksal entscheiden können. Aber sie<br />

hat entscheiden können, wie sie darauf<br />

reagiert. Ihre Entscheidung: Ich zeige<br />

mein Leid und helfe dadurch anderen, ihr<br />

Leid zu ertragen. Wenn Menschen bewusste,<br />

konkrete Entscheidungen treffen,<br />

wird Kraft freigesetzt.<br />

l Koste das Immernochmögliche aus<br />

Trisha Meili hat intensiv an ihrer körperlichen<br />

Fitness gearbeitet. Nach dem Überfall<br />

hatte sie nicht mehr gehen können.<br />

Später hat sie den New York-Marathon<br />

geschafft.<br />

l Sei Wird-schon-schiefgehen-Optimist<br />

Optimismus kann – dass ist durch Forschung<br />

belegt – vor einem Abgleiten in<br />

eine Depression schützen.<br />

l Kämpfe<br />

Als Schwestern von zwei älteren Brüdern<br />

hat Trisha Meili früh gelernt, zu kämpfen<br />

und sich durchzusetzen. Wer das kann,<br />

kann sich durch Selbstdisziplin und kleinste<br />

Erfolge motivieren.<br />

l Sei tapfer<br />

Trisha Meili ist ihr größtes Problem am<br />

tapfersten angegangen: Den weitgehenden<br />

Verlust ihrer mentalen Stärken hat sie<br />

durch intensives geistiges Fitness-Training<br />

bekämpft. Dort, wo es wichtig ist, sich nicht<br />

hängenzulassen, sondern hart zu kämpfen,<br />

kann nach neuen Forschungen der Positiven<br />

Psychologen Martin Seligman und<br />

Christopher Peterson bei schwersten Traumata<br />

– auch Vergewaltigungen – helfen.<br />

l Nimm Hilfe an<br />

Ergreife – wie Trisha Meili, die alles immer<br />

selbst können wollte – jede ausgestreckte,<br />

helfende Hand. Lerne, Hilfen annehmen.<br />

l Sei spirituell<br />

Trisha Meili war kein gläubiger Mensch.<br />

Aber sie hat „Gottes Gnade in jedem Menschen,<br />

der ihr geholfen hat, gesehen.“<br />

Solch Spiritualität hilft, das Leben zu ändern:<br />

„Ich bin froh, noch am Leben zu sein.<br />

Aber was mache ich jetzt daraus?“<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

9<br />

Zurück zum Inhalt


Sie ist Jahrgang 1929. Eine Jüdin aus Deutschland, die dieses Land erst nach dem<br />

Ende des zweiten Weltkrieges hatte verlassen können. Bei uns fast unbekannt, in<br />

den USA aber hoch geachtet und beachtet, hat sie jene Forschung auf den Weg<br />

gebracht, die erklärt, warum einige Menschen sich nicht unterkriegen lassen<br />

Resilienz<br />

Kennen Sie<br />

Emmy E. Werner?<br />

(Sie ist die Mutter der Resilienz-Forschung)<br />

„Mitten im Winter<br />

habe ich erfahren,<br />

dass es in mir einen<br />

unbesiegbaren<br />

Sommer gibt.“<br />

Albert Camus<br />

Es ist kein Zufall, dass Emmy E.<br />

Werners biografische Angaben<br />

kurz, sachlich und unvollständig<br />

sind:<br />

1929 in Deutschland geboren, hat das jüdische<br />

Mädchen die Nazi-Zeit und die Verfolgung<br />

durch Hitlers Hass-Regime über-<br />

lebt, jedoch verlor sie während des Krieges<br />

ihre gesamte Familie und emigrierte so im<br />

zarten Alter von 20 Jahren allein in die Vereinigten<br />

Staaten, wo sie <strong>heute</strong> an der University<br />

of California als Psychologin tätig<br />

ist.<br />

In ihrer Biografie liest man über diese unfassbar<br />

fürchterliche Zeit die völlig unpassend<br />

nüchtern klingenden Worte „...und<br />

verlor im Zweiten Weltkrieg Eltern und<br />

Familie.“<br />

Diese prägende Erfahrung und ihre optimistische<br />

Veranlagung, machten die junge<br />

Frau früh auf das Thema „Resilienz“<br />

aufmerksam. Eine Ausprägung der Resilienz<br />

ist es eben, das Unfassbare, das Zu-<br />

Schreckliche auszublenden so gut es geht,<br />

Resilienz – Sechs häufig genannte Faktoren<br />

Ein ganzes Bündel von Faktoren bestimmt,<br />

wie Misserfolge und Lebenskrisen verarbeitet<br />

werden.<br />

1 Optimismus<br />

Eine optimistische Lebenseinstellung ist<br />

das wichtigste Merkmal der Resilienz:<br />

Krisen werden nicht als unüberwindliches<br />

Hindernis gesehen. Optimisten erkennen<br />

die Realität an, gehen aber davon aus,<br />

dass negative Ereignisse grundsätzlich<br />

eine befristete Angelegenheit sind, auf deren<br />

Verlauf sie Einfluss haben.<br />

2 Akzeptanz<br />

Wenn die Gefühle nach einem schweren<br />

Schlag abflauen, wird es Zeit für eine<br />

nüchterne Bestandsaufnahme: Was kann<br />

ich aus dieser Situation machen? Wer die<br />

Lage akzeptiert und sie als Herausforderung<br />

versteht, nimmt sein Schicksal wieder<br />

selbst in die Hand.<br />

3 Lösungen finden<br />

Schicksalsschläge sind nicht zu beeinflus-<br />

sen. Die Konsequenzen liegen jedoch bei<br />

jedem selbst. Welche potentiellen Lösungen<br />

gibt es für den Konflikt? Wie bekomme<br />

ich wieder Kontrolle über die Situation?<br />

Was sind meine Ziele? Wie gehe ich mit<br />

dem Stress um, der Krisen begleitet?<br />

4 Die Opferrolle verlassen<br />

Auch resiliente Menschen sind vor der Opferrolle<br />

nicht gefeit. Nach einer gewissen<br />

Zeit gelingt es ihnen jedoch, anders über<br />

die Situation zu denken. Wer das Gefühl<br />

hat, wieder selbst am Ruder zu sein, fühlt<br />

sich nicht als Marionette und denkt in die<br />

Zukunft.<br />

5 Verantwortung übernehmen<br />

Sich automatisch den Schwarzen Peter<br />

zuzuschieben ist kontraproduktiv. Wer<br />

den eigenen Anteil an der Krise realistisch<br />

einschätzt und zugleich analysiert, welche<br />

äußeren Umstände zu den Problemen geführt<br />

haben, ist schneller über den Berg.<br />

Unfallopfer beispielsweise, die mit ihrem<br />

Schicksal hadern, erholen sich langsamer<br />

Für ein besseres<br />

Bild der Mutter<br />

der Resilienz-Forschung<br />

klicken Sie<br />

hier: http://www.<br />

womensfacultyclub.com/past_<br />

events_lunch.html<br />

damit Raum für positive Erfahrungen und<br />

Gefühle bleibt.<br />

Das könnte man „Verdrängung“ nennen<br />

– jenen Bekanntesten aus der von Anna<br />

und Sigmund Freud zusammengestellten<br />

Liste seelischer Abwehrmechanismen.<br />

Aber dieser Begriff klingt nach „Du darfst<br />

nicht verdrängen, wenn Du seelische Gesundheit<br />

erreichen willst oder auch nur<br />

seelisch intakt bleiben willst. Du musst<br />

Schreckliches, was Dir geschehen ist, ins<br />

von ihren Verletzungen als Patienten, die<br />

daran glauben, nicht oder nicht ausschließlich<br />

schuld zu sein.<br />

6 Netzwerke bilden<br />

Widerstandsfähige Menschen versuchen<br />

gar nicht erst, ihre Probleme im Alleingang<br />

zu lösen. Sie suchen Ansprechpartner, die<br />

nicht nur Sprüche klopfen (Anderen geht‘s<br />

noch schlimmer!), sondern effektiv weiterhelfen<br />

können. Zwei Drittel aller Jobs tauchen<br />

niemals in Stellenanzeigen auf. Wer<br />

beruflich neue Perspektiven sucht, muss<br />

den Hörer in die Hand nehmen: Wer kennt<br />

wen, wer hat wohin Verbindungen, welche<br />

Gerüchte über Jobs und Pleiten gehen um?<br />

Gunda Achterhold im Hochschulanzeiger<br />

Nr. 83. Gunda Achterhold ist Coach in<br />

München. Sie schreibt seit 1993 freiberuflich<br />

u.a. für die Frankfurter Allgemeine<br />

Zeitung, die Frankfurter Allgemeine<br />

Sonntagszeitung und die Financial Times<br />

Deutschland mit den Schwerpunkten Job<br />

und Karriere.<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

10<br />

Zurück zum Inhalt


P s y c h o l o g i e & L e b e n s h i l f e<br />

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Mit Leichtigkeit<br />

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wie auch Sie beruflich und privat sympathisch<br />

auftreten und die Herzen<br />

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kompetent & lebendig.<br />

Bewusstsein holen und in einer Psychoanalyse<br />

bearbeiten“.<br />

Wegbereiterin einer<br />

Positiven Psychologie<br />

Emmy E. Werner empfiehlt einen anderen<br />

Weg: den der Konzentration auf das Positive.<br />

Und so wurde die Psychologin Dr.<br />

Emmy E. Werner zur „Mutter der Resilienzforschung“.<br />

Mit ihrer „Kauai-Studie“<br />

legte sie den Grundstein für das große Interesse<br />

am Thema Resilienz:<br />

Vier Jahrzehnte lang begleiteten Emmy<br />

und ihr Team alle Kinder, die 1955 auf der<br />

Hawaii-Insel Kauai zur Welt gekommen<br />

waren. Insgesamt 698 Mädchen und Jungen<br />

wurden von Psychologen, Ärzten und<br />

Sozialarbeitern in den verschiedenen Entwicklungsstufen<br />

im Alter von 1, 2, 10, 18,<br />

32 und 40 Jahren untersucht.<br />

30 Prozent der Kinder wuchsen unter dramatischen<br />

Bedingungen auf:<br />

l Armut,<br />

l Krankheit der Eltern,<br />

l Vernachlässigung,<br />

l Scheidung<br />

l und seelische und körperliche Misshandlungen<br />

gehörten zur Tagesordnung.<br />

Werners Ziel war es, zu untersuchen, ob<br />

und inwiefern sich diese negativen Lebensbedingungen<br />

auf die Biografien der Kinder<br />

auswirkten.<br />

Zwei Drittel von ihnen entwickelten sich<br />

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Resilienz<br />

zunächst negativ auffällig, hatten in der<br />

Pubertät Lern- und Verhaltensprobleme,<br />

gerieten mit dem Gesetz in Konflikt oder<br />

litten unter psychischen Problemen.<br />

Das wirklich überraschende an Werners<br />

Forschungen war aber, dass das übrige<br />

Drittel der 210 Kinder aus dieser Risikogruppe<br />

sich positiv und völlig normal entwickelte<br />

– sie waren allesamt.<br />

l erfolgreich in der Schule,<br />

l gründeten eine Familie,<br />

l waren in das soziale Leben eingebunden<br />

l setzten sich realistische Ziele.<br />

l Im Alter von 40 Jahren war keiner aus<br />

dieser Gruppe arbeitslos,<br />

l niemand war mit dem Gesetz in Konflikt<br />

geraten, und<br />

l niemand war auf die Unterstützung von<br />

sozialen Einrichtungen angewiesen.<br />

So fasste Emmy Werner ihre Ergebnisse<br />

zusammen. Und weiter schlussfolgerte sie:<br />

„Die Annahme, dass sich ein Kind aus einer<br />

Hochrisikofamilie zwangsläufig zum<br />

Versager entwickelt, wird durch die Resilienzforschung<br />

widerlegt.“<br />

Was also unterschied dieses letzte Drittel<br />

von ihren Altergenossen mit ähnlichem<br />

Hintergrund? Diese „resilienten Kinder“<br />

verfügten über Eigenschaften und Merkmale,<br />

die sie vor den negativen Auswirkungen<br />

ihrer Lebenssituation schützten.<br />

Zu diesen Schutzfaktoren gehörte eine stabile<br />

Beziehung zu einer Personen außerhalb<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

11<br />

Zurück zum Inhalt


der zerrütteten Kernfamilie – wie Lehrern,<br />

Babystittern, Verwandten, Nachbarn, dem<br />

Pfarrer aber auch einem Geschwister und/<br />

oder verschiedenen öffentlichen Vereinen,<br />

wie Sportvereinen, der Kirche oder anderen<br />

starken Gruppen, die dem Kind Halt<br />

gaben und ihm zeigten, wie es Probleme<br />

konstruktiv lösen kann.<br />

Aber auch individuelle Charaktereigenschaften<br />

spielen eine Rolle: „resiliente“<br />

Kinder sind meist „ruhiger“ und weniger<br />

reizbar. Sie offener auf andere Menschen<br />

zu und scheuen sich nicht, sich Hilfe zu suchen,<br />

gleichzeitig besitzen sie oft ein spezielles<br />

Talent, eine Begabung, für die sie die<br />

Anerkennung bekommen.<br />

Den besten Schutz vor Traumatisierung hat<br />

ein Mensch, wenn diese Schutzfaktoren<br />

bereits im Kindesalter gegeben sind – aber<br />

auch wenn sie erst im Erwachsenenalter erreicht<br />

werden, ist es möglich, dass sich die<br />

Biografie zum Guten wendet.<br />

Auch dass wird in Werners Kauai-Studie<br />

deutlich: von der Gruppe, die in ihrer<br />

Kindheit und Jugendjahren durch Kriminalität,<br />

psychische- oder Sucht-Probleme<br />

Anzeige<br />

auffiel, gelang es den meisten, ihr Leben in<br />

den Griff zu bekommen. Vor allem Frauen<br />

gelang es durch Heirat mit einem stabilen<br />

Partner, Erwerb von Bildung oder Engagement<br />

in Kirche und Vereinen, als Erwachsene<br />

ein erfolgreiches Leben zu führen.<br />

Resilienz ist eine teils<br />

angeborene, teils erlernte Eigenschaft,<br />

die uns von Stress befreit<br />

Wie neuere Untersuchungen anhand von<br />

Migrantenkindern und anderen so genannten<br />

Hochrisiko-Gruppen zeigen, entwickeln<br />

oft gerade die Menschen, die unter<br />

extrem schlechten Bedingungen aufwachsen,<br />

einen enormen Überlebenswillen und<br />

Antrieb, sich aus ihrer belastenden Situation<br />

zu befreien. Resilienz beschreibt also<br />

nicht das bloße Ertragen widriger Umstände.<br />

Vielmehr ist es das Verhalten, das ein<br />

Mensch zeigt, nicht trotz, sondern wegen<br />

dieser extremen Bedingungen.<br />

Diese Ergebnisse der Resilienzforschung<br />

lassen uns hoffen und befriedigen zugleich<br />

unser angeborenes Verlangen von Gerechtigkeit<br />

und Chancengleichheit. Können wir<br />

Intensiv-Workshop:<br />

Vom Trainer<br />

zum Speaker<br />

So erobern Sie die Bühne!<br />

Sie begeistern seit Jahren als Trainer/in Ihre Seminarteilnehmer.<br />

Sie führen als Coach Ihre Klienten<br />

zu tollen Lösungen. Und haben auch schon<br />

gute Vorträge gehalten. Doch Sie wollen mehr, Sie<br />

wollen die große Bühne erobern: Zuhörer begeistern,<br />

Impulse geben – und gutes Geld damit<br />

verdienen.<br />

l Erfahren Sie, was das Speaking Business<br />

vom Trainerberuf unterscheidet.<br />

l Finden Sie Ihr Selbstverständnis als Redner/in.<br />

l Werden Sie vom Seminar-Profi zum Bühnen-Profi.<br />

l Finden Sie Ihre persönliche Mischung aus Inhalt<br />

und Entertainment.<br />

l Entwickeln Sie den roten Faden Ihrer Rede.<br />

l Inszenieren Sie Ihr Wissen und Ihre Aussagen.<br />

l Entwickeln Sie Ihre Signature Story.<br />

Resilienz<br />

uns doch jetzt sagen, dass auch und gerade<br />

„unterprivilegierte“ und sozial schwache<br />

Kinder eine reelle Chance auf ein erfülltes<br />

und gutes Leben haben. Doch sie zeigen<br />

auch, dass nicht alle Menschen diese besondere<br />

Fähigkeit haben oder entwickel können.<br />

Denn nicht alle Teilnehmer der Kauai-Studie<br />

entwickelten sich positiv – einige wurden<br />

psychisch oder physisch krank, führten<br />

ein Leben am Rande der Gesellschaft oder<br />

in Kriminalität und großer Armut.<br />

Resilienz ist demnach die angeborene oder<br />

erlernte Eigenschaft von Menschen, positiv<br />

mit akutem Stress, traumatischen Geschehnissen<br />

und Katastrophen so umzugehen,<br />

dass ihr weiteres Leben davon nicht,<br />

oder kaum beeinträchtigt wird. Es handelt<br />

sich um einen dynamischen Prozess, wie<br />

das gegebene Elend angenommen und in<br />

positive Kraft umgestaltet wird. Zu diesem<br />

„Wunder“ sind wir Menschen fähig:<br />

uns ähnlich einem tot geglaubten Gnu,<br />

mit plötzlich aufflammender Kraft aus den<br />

Klauen der Raubkatze zu befreien und davon<br />

zu springen, als wären wir nie dahin<br />

gerissen worden. n<br />

Trainieren Sie drei Tage lang mit<br />

Sabine Asgodom, dem bisher einzigen<br />

vom Weltverband IFFPS in Mitteleuropa<br />

zertifizierten Certified Speaking Professional<br />

(CSP), den Sprung vom Trainer zum Speaker:<br />

Termin und Orte:<br />

14. bis 16. Februar 2010 im Hotel Marc Aurel, Bad Gögging<br />

(zw. Ingolstadt und Regensburg)<br />

Programm, Informationen und Anmeldung bei:<br />

Monika Jonza, Asgodom Live<br />

Prinzregentenstr. 85, 81675 München<br />

Tel. 089 98 24 74 90;<br />

Fax. 089 98 24 74 98<br />

E-Mail: info@asgodom.de<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

12<br />

Zurück zum Inhalt


www.die-aichhorn.com<br />

info@die-aichhorn.com<br />

Lust auf eine<br />

Traumreise?<br />

Stellen Sie sich vor, Sie buchen eine<br />

Reise in ein Land der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten. In ein Land, das einfach<br />

brillant und einzigartig ist. Und Sie können<br />

sogar bei den Sehenswürdigkeiten<br />

dieses Landes aktiv mitgestalten!<br />

Interessiert?<br />

Unser Reiseziel ist das „Schlaraffenland ICH!“<br />

Ihr wichtigstes Reise-Utensil: Der Wille, auf dem Weg viele selbst.<br />

bewusste Bausteine in Ihren Rucksack hineinzupacken. Damit haben<br />

Sie bereits den Schlüssel zu Ihrem persönlichen und beruflichen<br />

Erfolg in der Hand.<br />

Die einzelnen Bausteine warten nur darauf, gefunden und eingesammelt<br />

zu werden: Beim Inselhopping, während der Wanderungen,<br />

an jedem Zwischenstopp wartet ein neuer, spannender Stein<br />

auf Sie.<br />

Diese Reise ist herausfordernd, doch es zahlt sich<br />

aus!<br />

Denn die gute Nachricht: Mut & Selbstbewusstsein lassen sich<br />

trainieren wie ein Muskel! Der wichtigste Baustein hat 3 Buchstaben:<br />

TUN!<br />

Diese Reise erfordert Mut!<br />

Weg vom Jammern („ich kann das nicht!“), hin zum Entdecken von<br />

Neuland („ich will dorthin und ich schaffe das auch!“). Es braucht<br />

Mut, sich bewusst auf unbekanntes Terrain, in neue Regionen zu<br />

begeben, um die eigenen Stärken und Potenziale zu erkennen.<br />

Die Grundlage, wie viel Mut Sie für diese Reise-Etappen brauchen,<br />

liegt in der Größe Ihrer persönlichen Komfortzone: Ihrer inneren<br />

Kraft, Ihrer Bereitschaft zum Risiko, dem Vertrauen in sich<br />

selbst, dass Sie es schaffen.<br />

Dieser Grad ist bei jeder Person unterschiedlich ausgeprägt, doch<br />

der Antreiber ist stets der gleiche: Der unbedingte Wille, ein be-<br />

Ulrike Aichhorn<br />

Salzburg<br />

stimmtes Ziel zu erreichen!<br />

Je intensiver dieser Wunsch in Ihnen brennt, umso größer ist Ihre<br />

Bereitschaft, die Komfortzone mutig zu verlassen und das Risiko<br />

der unbekannten Gegend in Kauf zu nehmen. Dadurch geben Sie<br />

sich die Chance, Ihre Erfolge – Baustein für Baustein – aktiv zu<br />

nützen.<br />

Warum sollten wir öfter mutig sein?<br />

Lernen und persönliche Entwicklung sind nur dann möglich, wenn<br />

Sie den Schritt aus dem Komfortbereich ins Risiko immer wieder<br />

wagen. Dies hat enorme Vorteile: Je öfter der Schritt ins Unbekannte<br />

erfolgreich verläuft, umso leichter fällt es Ihnen, immer<br />

wieder Neuland zu betreten. Mit dieser Erfahrung steigen Ihre<br />

Sicherheit & Fähigkeit, Situationen Ihres Lebens noch besser zu<br />

meistern.<br />

Betrachten wir das Leben erfolgreicher Menschen,<br />

so lässt sich eines feststellen:<br />

Sie verlassen immer wieder ihre Komfortzone, bewegen sich ins<br />

Risiko. Sie machen Fehler, sind oftmals auch am Boden. Doch<br />

sie treffen die wichtigste Entscheidung im Vergleich zu vielen anderen:<br />

Sie stehen immer wieder auf & laufen weiter! Und steigern<br />

dadurch permanent ihr Selbstbewusstsein & ihr Leistungsniveau.<br />

Reisen Sie mit!<br />

Die Entscheidung, wann Sie abheben,<br />

liegt bei Ihnen!<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

13<br />

Zurück zum Inhalt


www.human-branding.de<br />

berndt@brandamazing.com<br />

Auf dem Weg zu Ihrer Human<br />

Brand wird immer offensichtlicher:<br />

Beim Wettrennen des<br />

Lebens steht nicht der Fleißigste<br />

und auch nicht der Beste auf dem<br />

Treppchen. Schon gar nicht, wenn Sie irgendwann<br />

vor lauter Stress und Hetze um<br />

Ihr Leben rennen und das vielleicht sogar<br />

lange Zeit gar nicht bemerken. Vielmehr<br />

bekommen diejenigen die Blumen, die<br />

zum einen Wahres, Schönes, Gutes bewegen,<br />

zum anderen fortwährend davon berichten.<br />

Das beste Lokal kriegt keine Gäste, wenn<br />

es keine Website hat, keine Anzeige schaltet,<br />

keine Öffentlichkeitsarbeit macht, der<br />

Michelin und der Gault Millau nicht vorbei<br />

schauen und sowieso keiner den Weg<br />

kennt.<br />

Der beste Roman wird nicht gelesen, wenn<br />

der eremitische Autor auf einer Berghütte<br />

im Schein des Kerzenstumpens in die Tasten<br />

haut, zuvor kein Exposé von seinem Werk<br />

schreibt, diese nicht vorhandene Kurzbeschreibung<br />

nicht an einen Literaturagenten<br />

oder direkt zu einem Verlag schickt und Sie<br />

sich zum Schluss an dem Buch nicht delektieren<br />

können, weil die ganzen betippten<br />

Blätter noch auf der Berghütte liegen und<br />

der Senner eines kühlen Tages seine Stube<br />

damit wärmt.<br />

Der beste Projektmanager kommt auf keinen<br />

grünen Zweig, wenn seine Beschlussvorlagen<br />

zwar immer prima sind, der<br />

Abteilungsleiter aber damit auf der Vorstandsetage<br />

glänzt und die ganzen Meriten<br />

einheimst. Dann bleibt der Projektmanager<br />

Beschlussvorlagenhersteller, was ganz in<br />

Ordnung sein kann, als Funktionsbezeichnung<br />

aber nicht so recht auf diese feine<br />

blind geprägte Visitenkarte passt, wie sie<br />

der Führungskraftebene II vorbehalten ist.<br />

Muss es auch nicht, denn er ist und bleibt<br />

ja FK III.<br />

Wahrgenommen werden Sie immer irgendwie.<br />

Es braucht allerdings gehörig Zeit, bis<br />

Sie in dem gigantischen Rauschen überall<br />

um uns herum so wahrgenommen werden,<br />

wie es Ihrer Marke und damit Ihrer Persönlichkeit<br />

entspricht.<br />

In einer Art und Weise also, die nicht aus<br />

jedem Dorf ein Hund ist, irgendwie immer<br />

etwas von allem, aber diffus und verschwurbelt.<br />

Vielmehr derart, dass diese<br />

Wahrnehmungen wirkungsvoll sind und<br />

auf Ihre Marke „einzahlen“, das heißt den<br />

ultimativen Gesellschaftsbeitrag, der mit<br />

dem Markenkern ausgedrückt wird, glasklar<br />

kommunizieren und dem Gegenüber<br />

etwas bringen. Das gilt im Privatleben wie<br />

im Berufsleben.<br />

Hier die 10 wirksamen<br />

Kleinigkeiten die zu mir und<br />

meiner Marke passen:<br />

1Mitmenschen überraschen: Wenn ich<br />

Zeitung lese, lese ich sie für mich und<br />

für die Menschen, die ich schätze. Dann<br />

bin ich Eichhörnchen und reiße hin und<br />

wieder etwas heraus, wovon ich weiß, dass<br />

ich damit dem Menschen, an den ich beim<br />

Lesen denke, eine Freude mache. Zusammen<br />

mit einigen handschriftlichen Worten<br />

setze ich dann diesen Anker. Die Chance,<br />

dass er sich festkrallt, ist um so größer,<br />

je besser ich darüber Bescheid weiß, was<br />

meine Mitmenschen über „werktags-9-bis-<br />

17-Uhr“ hinaus interessiert und fasziniert.<br />

2Warmherzig bedanken: Ich finde es<br />

ganz wundervoll, nach einer formidablen<br />

Einladung oder in dem Fall, das mir jemand<br />

einen Gefallen getan hat, einige Zeilen<br />

zu schreiben. Dafür habe ich meinen<br />

Füller, Kalligraphie, flache Spitze 1,1 mm,<br />

mit dem meine Handschrift am Schönsten<br />

ist. Und die Karten samt Umschlägen hat<br />

die beste Artdirektorin gestaltet, die ich<br />

kenne. Das kostet etwas Mühe und überschaubares<br />

Geld. Die Empfänger meiner<br />

Karten sind meist ganz beseelt davon, dass<br />

es so etwas noch gibt und nicht nur Massen-Neujahrsmails,<br />

bei denen man im „At-<br />

Feld“ sogar noch die ganzen Empfänger<br />

sehen kann.<br />

3Weihnachtspost abschaffen: Zu Weihnachten<br />

verschicke ich vom Büro das<br />

Gleiche wie privat – nichts. Zu der Zeit bin<br />

ich nämlich so gehetzt und latent genervt<br />

wie alle, und die noch so feinen Karten und<br />

der teure Vino machen nur Mühe und ge-<br />

Jon Christoph Berndt<br />

München<br />

hen dann unter. Aber im neuen Jahr, wenn<br />

alle wieder gehen können und den Kopf<br />

frei haben für eine Botschaft, verschicken<br />

wir zum Beispiel die sehr kleine Auswahl<br />

handgeschöpfter Pralinen vom Lieblingspralinenmacher<br />

Andersen in Hamburg,<br />

zusammen mit der handgeschrieben Karte.<br />

Privat mache ich das auch, dann ohne Pralinen,<br />

dafür auch mal mit einem Foto. Und<br />

die Weihnachtsfeier mit der Firma machen<br />

wir Ende Januar.<br />

4Wahre Machthaber begeistern: Wenn<br />

ich bei einem Mandanten bin, bringe<br />

ich manchmal etwas mit. Aber nicht dem<br />

Vorstand, sondern dem Pförtner und der<br />

Sekretärin. Das kann der Schokoladen-<br />

Maikäfer für den Schreibtisch oder das<br />

Osterglockentöpfchen für den Tresen sein.<br />

Auch ein Stück Pflaumenkuchen vom besten<br />

Konditor am Ort. Das macht Spaß und<br />

auch ganz viel Sinn, ganz einfach deshalb,<br />

weil es ohne diese Menschen keinen Mandanten<br />

gäbe. Zumindest keinen Zutritt und<br />

keine freie Leitung zu ihm. Also sind die<br />

Pförtner und die Sekretärinnen (nicht zu<br />

vergessen die Hausmeister) die wahren<br />

Machthaber in Deutschlands Wirtschaftsleben.<br />

Lasst sie uns auch so behandeln!<br />

5Früher eintreffen: Eines meiner wirksamsten<br />

Erkennungszeichen ist mein<br />

„5-vor-Anker“. Ich komme nicht zu spät,<br />

sondern immer fünf Minuten zu früh. Dann<br />

ist Zeit für die Bordsteinminute aus Kapitel<br />

4.5 – ich kann mich vor dem Haus noch einmal<br />

umsehen und in Ruhe nach dem Klingelknopf<br />

und dem Aufzug schauen. Oder<br />

ich gehe schon mal rein und plaudere noch<br />

ein wenig mit den wahren Machthabern in<br />

Deutschlands Wirtschaftsleben. (Tun Sie<br />

es mir gern nach, aber belassen Sie es auch<br />

bei fünf Minuten, sonst ist es lästig.)<br />

(Weiter geht es auf Seite 172: Sie lasen<br />

einen Auszug aus dem Ratgeber<br />

„Die stärkste Marke sind Sie selbst!<br />

Schärfen Sie Ihr Profil mit Human<br />

Branding“, Kösel-Verlag.)<br />

berndt@brandamazing.com n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

14<br />

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www.deters-coaching.de<br />

info@deters-coaching.de<br />

Monica Deters<br />

Hamburg<br />

Resilienz – So vermeiden Sie Schlagseite!<br />

Seelische Stärke mit der Meer-Methode<br />

Immer wenn ich abends nach einer interessanten,<br />

aufregenden und turbulenten<br />

Veranstaltung in meinem Auto<br />

alleine durch die Nacht nach Hause<br />

fahre, werde ich so richtig schön melancholisch.<br />

Ich höre dann ruhige und traurige<br />

Lieder von meinem Boss (Bruce Springsteen)<br />

und lass mich gedanklich treiben. Ich<br />

denke über viele Dinge im Leben nach.<br />

Bin ich noch auf richtigem Kurs? Stimmen<br />

meine Ziel noch? Habe ich mich zu sehr<br />

in den Mittelpunkt gedrängt? Sind andere<br />

Menschen zu kurz gekommen? Aber letztlich<br />

geht es immer um die Frage, wie es<br />

mir persönlich geht. Ein Lied von Bruce<br />

Springsteen beginnt wie folgt: „Where the<br />

road is dark – and the seed is sowed...” Ich<br />

allerdings singe immer: “When the road is<br />

dark – and you see your soul...“.<br />

Und genau so ist es. Man sieht seine Seele,<br />

wenn man zur Ruhe kommt. Aber nur<br />

wenn man genau hinschaut. Leider gibt es<br />

so viel Ablenkung, die uns daran hindert,<br />

in die Selbstreflektion zu gehen! Bin ich<br />

ausgeglichen? Oder gibt es „Stimmen“ in<br />

mir, die mir etwas mitteilen möchten. Bin<br />

ich nicht doch noch stinksauer auf die Kollegin,<br />

die mich vorhin, ehrlich gesagt, ganz<br />

schön beleidigt hat? Oder fühle ich mich<br />

schwach, weil ich zu weit über meine persönliche<br />

Grenze gegangen bin und mir zuviel<br />

zugemutet habe?<br />

Um dann wieder in ein seelisches Gleichgewicht<br />

zu kommen, habe ich die Meer<br />

Methode entwickelt. Es ist eine Methode,<br />

wie Sie ihr Bauchgefühl mit Ihrem Verstand<br />

vereinen können, um auf große Fahrt<br />

zu gehen.<br />

Was ist die Meer-Methode?<br />

Das Meer steht für das Leben! Sie sind<br />

wie ein Schiff auf dem Meer. Ob schnittige<br />

Segelyacht oder gemütlicher Kutter. Die<br />

Größe und das Aussehen können Sie selbst<br />

entscheiden. Die Meer-Methode impliziert,<br />

dass es eine Sehnsucht nach dem Mehr gibt.<br />

Mehr erreichen. Mehr aus sich rausholen.<br />

Mehr Sinn im Leben finden. Mehr zur<br />

Ruhe kommen. Oder mehr auf die innere<br />

Stimme hören. Wie funktioniert das? Die<br />

Lösung heißt: innere Kommunikation.<br />

Sie müssen aus eigener Kraft die richtigen<br />

und guten Strömungen in Ihrem Leben finden.<br />

Wenn Ihr Schiff gut im Wasser liegt,<br />

ohne Schlagseite oder Ballast, wird alles<br />

leicht. Sie kommen ganz ohne Anstrengung<br />

vorwärts. Sie werden durch die reißende<br />

Strömung enorm schnell an Ihr Ziel<br />

getragen. Sie sind erfolgreich und können<br />

auf allen Meeren der Welt bestehen. Sie<br />

sind auf dem Glückskurs!<br />

So funktioniert die Meer-Methode<br />

Haben Sie jedoch Schlagseite, fahren Sie<br />

immer im Kreis. Oder verfehlen Ihr Ziel<br />

um Längen, weil Sie automatisch woanders<br />

hinsteuern, wenn Sie nicht im Lot sind. Die<br />

Meer-Methode zeigt Ihnen, wie Sie sich<br />

durch Kommunikation mit Ihren inneren<br />

„Persönlichkeitsteilen“ nicht mehr selbst<br />

blockieren und so den Weg zum Erfolg frei<br />

machen. Aus einem alten schwerfälligen<br />

Tanker wird eine schnelle, wendige und<br />

schnittige Yacht (oder wie auch immer Ihr<br />

Schiff aussehen mag), die sich völlig mü-<br />

helos im Meer bewegt. Es muss aber einen<br />

geben, der das Ruder in die Hand nimmt<br />

und uns in die richtige Strömung lenkt, also<br />

einen inneren Chef oder Kapitän.<br />

Und es muss einen geben, der diesem sagt,<br />

was er eigentlich will, was er braucht und<br />

was er möchte. Und da fängt das Chaos<br />

an. Denn einmal gefragt, haben alle Persönlichkeitsteile<br />

etwas zu sagen. Hier hilft<br />

nur eine glasklare Struktur und Koordination.<br />

Jeder darf etwas sagen. Jeder ist mal<br />

dran. Die große Konferenz beginnt. Wie in<br />

normalen Meetings. Ein täglicher Appell<br />

oder ein Jour Fixe. Jeder kann und sollte<br />

seinen aktuellen Status durchgeben. Aber<br />

am Ende entscheidet der innere Chef, wohin<br />

die Reise geht bzw. welcher „Teil“ am<br />

bedürftigsten ist und Erleichterung erfahren<br />

muss, um das Schiff wieder ins Lot zu<br />

bekommen.<br />

Reglementierten und üben Sie Ihre innere<br />

Kommunikation. Täglich. Halten Sie auch<br />

mal Stürme oder Seekrankheit aus. Es lohnt<br />

sich! Eine stärkere innere Stabilität gibt es<br />

nicht.<br />

Wie das Lied vom Boss heißt? „Further on<br />

up the road...“ n<br />

Auf diesem Schiff gibt es unterschiedliche Decks<br />

1Der Kapitän! Und er darf sich jederzeit noch einen Lotsen an Bord holen.<br />

2Das Außen-Deck für Ihre persönliche Kompetenz, die im täglichen Außen benötigt<br />

wird, wie Ihr Expertentum, Ihr Außen-Selbstwert und ihr normales Verhalten.<br />

3Das Abgrenzungsdeck als Ihr persönliches Schutzschild, für Ihre innere Sicherheit.<br />

4Der Tiefgang mit Ihren Emotionen, wie Ängsten, Druck, Selbstzweifel, Blockaden,<br />

Motivation oder Wut im Rumpf des Schiffes für Ihre psychologische Kompetenz.<br />

5Und das Wichtigste: Ihre wertvollste Fracht: Ihre Schatzkiste mit Ihrem innersten<br />

Kern. Übrigens je stärker Ihre Schatzkiste gepolstert ist, desto weniger spüren Sie<br />

schweren Wellengang. Aber diese bitte nicht falsch schützen mit Alkohol, falschem<br />

Essen oder sonstige schlechten alten Mustern und Mechanismen, um die<br />

Emotionen auszublenden. Emotionen abbauen statt verdrängen oder überdecken<br />

ist die Lösung.<br />

6Ihre Kraftquellen sind die richtige Strömung. Das Meer, in dem Sie fahren. Von dem<br />

Sie getragen werden. In dem Sie sich wohl fühlen. Das Ihnen Antrieb gibt. Ihre<br />

Familie, Ihre Hobbys, Ihr Job, Ihr Rückenwind.<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

15<br />

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www.raumpotenzial.de<br />

m.fuchs@raumpotenzial.de<br />

Raum wirkt<br />

Martina Fuchs<br />

München<br />

Raum wirkt –<br />

kreieren Sie Ihren Wirkraum für Erfolg 3 – Teil 2<br />

In der letzten Ausgabe von <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> haben Sie erfahren, dass Raum<br />

wirkt - auf Ihre Kunden, auf Sie selbst, auf uns alle! Sie haben gelesen,<br />

dass die ersten 60 Sekunden darüber entscheiden, wie andere über Sie und Ihren<br />

Raum denken. Sind Sie vertrauenswürdig, kreativ, seriös, kompetent?<br />

Erfahren Sie <strong>heute</strong>, wie Sie Ihren Raum glaubwürdig gestalten, wie sie die Wirkung<br />

Ihres Raums für Ihre Zwecke sinnvoll nutzen können und Ihre Umgebung zum<br />

Sprachrohr Ihrer Stärken machen. Raum wirkt – sogar störender<br />

Raum wie hier in den weißen Stellen im Vorspann. Lassen sie ihn richtig wirken!<br />

Stellen Sie sich vor, Sie haben<br />

einen Termin bei einer Anwaltskanzlei,<br />

welche Ihnen von bester<br />

Stelle als erste Adresse empfohlen<br />

wurde und die im exklusivsten Stadtteil<br />

von München ihren Sitz hat. Allein durch<br />

diese Informationen beginnt sich in Ihnen<br />

eine gewisse Erwartungshaltung, sowie ein<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

16<br />

Zurück zum Inhalt


inneres Bild zu formen, das auch die räumlichen<br />

Gegebenheiten mit einbezieht, die<br />

sie dort bei Ihrem ersten Termin zu finden<br />

glauben.<br />

So sehen Sie vielleicht vor Ihrem geistigen<br />

Auge Räume ausgestattet mit elegant klassischem<br />

Interieur, bester Technik sowie stilvoller<br />

Kunst an den Wänden. Das Ambiente<br />

dort ist unaufdringlich und wirkt seriös.<br />

Was passiert aber, wenn Sie dort wirklich<br />

eintreffen und auf ein Souterrain-Büro im<br />

Rückgebäude einer Seitenstraße der Maximilianstraße<br />

stoßen. Der Eingangsbereich<br />

ist dunkel, der Empfangsbereich eher<br />

spartanisch und mit einer Büroausstattung<br />

versehen, die ihre besten Tage schon hinter<br />

sich hat. Und während Sie warten, erhaschen<br />

Sie noch einen kurzen Blick auf einen<br />

der Büroräume, wo sich die Aktenberge<br />

auf dem Schreibtisch stapeln und freie<br />

Flächen nicht in Sicht sind.<br />

Das muss nicht, kann aber passieren und<br />

ist natürlich hier als Beispiel etwas überspitzt<br />

dargestellt. Aber wenn Sie in so eine<br />

Situation geraten, werden Sie bewusst oder<br />

unbewusst das Gefühl haben, dass hier<br />

etwas nicht ganz stimmig, nicht wirklich<br />

authentisch ist. Vielleicht entsteht in Ihnen<br />

sogar der Eindruck, dass hier ein Blender<br />

am Werk ist, der sich hinter einer feinen<br />

Adresse verbirgt und sie werden innerlich<br />

auf der Hut sein, bevor das Gespräch überhaupt<br />

begonnen hat. Im Neuromarketing<br />

würde man sagen, dass hier bereits der<br />

Auftrag verloren ist.<br />

Natürlich sagt die räumliche Gestaltung<br />

nicht unbedingt etwas über die Qualität der<br />

Arbeit dieser Kanzlei aus, aber der erste<br />

Eindruck zählt auch bei Ihren Räumen und<br />

diese sollten Ihre fachliche Kompetenz mit<br />

unterstreichen und für Ihre Kunden erlebbar<br />

machen.<br />

Wie in der letzten Ausgabe ausführlich erläutert,<br />

hat der Raum um uns herum einen<br />

massiven Einfluss auf unser Handeln und<br />

Entscheiden. Da diese Prozesse meist unbewusst<br />

in unserem Gehirn ablaufen und<br />

das im Milli-Sekundentakt, haben wir darauf<br />

auch keinen Einfluss. Die Ergebnisse<br />

dieses inneren Umgebungs-Scans nehmen<br />

wir dann als positives, bejahendes oder negatives,<br />

ablehnendes Gefühl in uns wahr.<br />

Dies gilt übrigens auch für alle Homeoffice-<br />

Besitzer, die keinen oder kaum Kundenbesuch<br />

haben. Ihre Räume wirken, als erstes<br />

einmal auf Sie selbst und dann im weiteren<br />

Dialog mit Ihren Kunden auch auf diese.<br />

Denn ein professionelles, ästhetisches<br />

und energetisch optimales Arbeitsumfeld<br />

schenkt Ihnen Selbstwert und Selbstvertrauen,<br />

es nährt sie, gibt Ihnen Kraft und<br />

unterstützt Sie auch in stressigen Phasen.<br />

Durch diese Professionalität gewinnen sie<br />

ein sicheres Auftreten und eine selbstbewusste,<br />

authentische Ausstrahlung, die so<br />

direkt auf Ihre Kunden wirkt. Und wenn<br />

dann ein Kunde seinen Besuch ankündigt,<br />

müssen Sie kein schlechtes Gefühl haben<br />

oder Ausreden erfinden, warum dieser Termin<br />

nicht bei Ihnen stattfinden kann.<br />

Leben Sie in Ihren Räumen dass, was Sie<br />

Ihren Kunden vermitteln möchten. Leben<br />

Sie Ihre Kompetenz und Markenbotschaft<br />

und machen Sie es anders als der Außendienstmitarbeiter<br />

für Büromöbel, denn ich<br />

kürzlich traf. Für mich war klar, wenn ich<br />

in seinem Homeoffice eintreffe, werde ich<br />

auf ein perfekt ausgestattetes Büro mit den<br />

Möbeln seines Auftraggebers stoßen. Weit<br />

gefehlt, es begrüßte mich Selbstgemachtes<br />

in Kombination mit einem schwedischen<br />

Möbelhaus. Gegen letzteres ist absolut<br />

nichts einzuwenden, aber wenn ich in der<br />

Büromöbelbranche für ein bekanntes Unternehmen<br />

tätig bin, dann ist das nicht authentisch<br />

und erzeugt kein Vertrauen. Wenn<br />

er schon keine Möbel dieser Marke besitzt,<br />

warum soll ich sie dann kaufen?<br />

Um dem vorzubeugen bzw. entgegen zu<br />

wirken, arbeite ich mit der von mir entwickelten<br />

Methode RaumKommunikation©<br />

– der Elevator Pitch für Ihre Räume. In<br />

einem gemeinsamen Prozess bringen wir<br />

das persönliche, unternehmerische sowie<br />

räumliche Profil in Einklang. Wir machen<br />

in Ihren Räumen Ihre Persönlichkeit und<br />

Ihre Marke authentisch sichtbar, greifbar<br />

und erlebbar!<br />

Dabei analysieren wir zuerst den Ist-Zustand<br />

wo Sie, Ihr Unternehmen und im<br />

Kontext dazu Ihre Räumlichkeiten stehen<br />

und wohin der Weg Sie führen soll. Im weiteren<br />

Dialog helfen uns klärende Fragen,<br />

die auf Ihre Situation zugeschnitten sind.<br />

Einige davon als Anregung für Sie:<br />

•<br />

Wie wirkt der Ihnen zur Verfügung stehende<br />

Raum auf Sie und Ihre Kunden<br />

– achten Sie dabei auf bewusste und<br />

unbewusste Ebenen? Denken Sie hier<br />

Martina Fuchs<br />

bitte auch an die Ergebnisse der virtuellen<br />

Raumbegehung, eine Übung die wir<br />

in der letzten Ausgabe kennen gelernt<br />

haben.<br />

•<br />

Wo sind Ihre Kernkompetenzen? Gibt<br />

es neue Entwicklungen oder Veränderungen<br />

im Unternehmen? Wenn ja, wie<br />

wird dies räumlich sichtbar und erlebbar<br />

für Ihre Kunden – sei es nun durch<br />

passendes Interieur, Farbgestaltung,<br />

Kunst oder CorporateRaumDesign©.<br />

•<br />

Was sind Ihre persönlich wichtigsten<br />

Bedürfnisse und Werte und wie können<br />

Sie diese ausdrücken, symbolisieren<br />

z.B. durch die Raumgestaltung,<br />

die Größe oder Lage des Büros, durch<br />

Symbole die Ihren Wohlfühlfaktor erhöhen<br />

oder eine Insel der Kraft für Sie<br />

erzeugen, welche Sie auch in den stressigsten<br />

Situationen stärkt und nährt.<br />

•<br />

Welche Bedürfnisse und Werte haben<br />

Ihre Kunden, insbesondere ihre Kern-<br />

Zielgruppe und wie können Sie dafür<br />

räumlich ein Forum schaffen, in dem<br />

sich Ihre Kunden wohl fühlen und sich<br />

wieder finden?<br />

Besonders für Branchen, die mit emotional<br />

schwierigen oder sehr ernsten, trockenen<br />

Themen zu tun haben, ist dies<br />

ein wichtiger Faktor, der die Kunden<br />

entspannt oder für schwierige, komplexe<br />

Themen zugänglich und aufnahmebereit<br />

macht.<br />

Was motiviert, bewegt und inspiriert<br />

• sie? Was ist Ihre Botschaft, Ihr Leitsatz?<br />

Welche Symbole stehen dafür, die<br />

später im Raum ihren Platz finden?<br />

Diese wertvollen Informationen kombiniert<br />

mit weiteren Tools und der Unterstützung<br />

raumenergetischer Prozesse zur Freilegung<br />

des Potenzials Ihrer Räume ergibt in seiner<br />

Summe ein umfassendes Raumkonzept,<br />

dass Sie Schritt für Schritt zum authentischen,<br />

kraftvollen Raumbild führt.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, ob Homeoffice<br />

oder Großunternehmen, Dienstleister oder<br />

Shop-Owner, großes oder kleines Budget.<br />

Machen Sie aus Ihren Räumen eine Botschaft,<br />

eine echte Marke und kreieren Sie<br />

so Wirkraum für Ihren Erfolg 3 . n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

17<br />

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www.shlc.de<br />

s.hann@shlc.de<br />

Sie erinnern sich an Max und Maya. Diesmal stellen wir<br />

uns Maya mit sehr viel Level 6 Energie vor. Max lehnt<br />

ohne Erklärung ab, Maya dabei zu helfen, das Kinderzimmer<br />

umzuräumen. Maya spürt intuitiv, dass alles in<br />

Ordnung ist, sie wertet nichts als gut oder schlecht, interpretiert<br />

nicht, sondern nimmt einfach wahr. Sie denkt wahrscheinlich:<br />

„Wir haben eine wunderbare Beziehung, sie bietet mir so viele<br />

Möglichkeiten verschiedene Erfahrungen zu machen.“ Maya<br />

weiß, dass alle Dinge miteinander verwoben sind, dass sie sind,<br />

was sie sind, und es nicht um Gewinnen oder Verlieren geht. Sie<br />

vertraut ihrer Intuition und dem großen Ganzen und betrachtet das<br />

Leben als Wunder.<br />

In einem Unternehmen oder im Leben ist diese Haltung nicht<br />

durchgehend eins zu eins umzusetzen. Sie ermöglicht es jedoch,<br />

schwierige Situationen von einem gänzlich anderen Blickwinkel<br />

zu sehen. Manch schwierige Situation verliert dadurch ihre Dramatik<br />

und erlaubt es gelassener zu reagieren. Klingt abgehoben?<br />

Keine Angst. Niemand schwingt nur mit Level 6 Energien. Jeder<br />

Mensch hat alle Energie Level in sich, jedoch verschieden stark<br />

ausgeprägt. Allerdings können Menschen mit sehr viel Level-6-<br />

Dr. Stephanie Hann<br />

München<br />

Energy Leadership TM :<br />

Level 6 und 7 – Intuition und Transzendenz<br />

Bauch hilft Kopf<br />

Genau wissen, was man will. Ganz sicher sein, dass die<br />

Entscheidung richtig ist, ohne tagelanges Abwägen oder<br />

schlaflose Nächte. Ein gutes Gefühl. Sie kennen es sicher.<br />

Nur, wie oft, und wann haben Sie es? Der Schlüssel zu<br />

diesem guten Gefühl ist Intuition und Akzeptanz. Auf Level<br />

6 kommt die Intuition ganz stark ins Spiel und Dinge werden<br />

akzeptiert ohne das Gefühl, sie kontrollieren oder irgendwie<br />

ändern zu müssen.<br />

Bauchgefühl und Intuition<br />

Vertrauen Sie Ihrer Intuition. Lassen Sie sich von Ihrem<br />

Bauchgefühl beim Denken helfen. Aber wie macht man das<br />

am besten? Lernen Sie sich selbst kennen. Nehmen Sie<br />

Ihr Bauchgefühl bewusst wahr. Wie bei so vielen Dingen ist<br />

auch hier das regelmäßige Üben wichtig. Benützen Sie z.B.<br />

Entspannungs- und Visionalisierungstechniken:<br />

Setzen Sie sich entspannt und aufrecht hin. Stellen Sie Ihre<br />

Füße auf den Boden, atmen Sie fünf Mal tief ein und aus.<br />

Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Atem. Folgen Sie<br />

ihm durch den Körper. Betrachten Sie die Frage, zu der<br />

Sie eine Antwort suchen, nochmal vor Ihrem inneren Auge.<br />

Lauschen Sie tief in sich hinein. Liegt da die Antwort, die sich<br />

richtig anfühlt, warm, rund?<br />

Stellen Sie sich vor, wie sich Ihre Entscheidung in 6 Monaten<br />

auswirkt. Fühlt es sich immer noch rund und warm und richtig<br />

an? Kommt ein Lächeln auf Ihre Lippen?<br />

Energie manchmal realitätsfremd wirken und gehen aufgrund ihrer<br />

Grundhaltung oft große Risiken eingehen. Wie schon erwähnt,<br />

haben alle Level Vor- und Nachteile.<br />

Wenn Führungskräfte viel Level-6-Energie haben, sind sie visionär,<br />

nützen ihre Intuition für neue Ideen und um Entscheidungen<br />

zu treffen. Sie nehmen ihre Mitarbeiter als ebenbürtig wahr und<br />

helfen ihnen so, ihr wirkliches Potenzial zu entfalten. Sie sind sich<br />

ihrer hervorstechenden Fähigkeiten bewusst, sind jedoch bescheiden<br />

und immer an der eigenen Weiterentwicklung interessiert. Sie<br />

nützen dazu auch 360-Grad-Feedback und sehen sich selbst nicht<br />

als etwas Besseres. Sie wissen, dass der Markt von Angebot und<br />

Nachfrage geprägt ist. Ein exzellenter IT-Spezialist wird deshalb<br />

anders bezahlt als eine Sekretärin, beide jedoch erfahren die gleiche<br />

Wertschätzung und Förderung, denn ohne leistungsbereite<br />

und loyale Mitarbeiter haben auch diese Führungskräfte keinen<br />

Erfolg.<br />

Level 7, wahrscheinlich auch schon Level 6, wird Sie an den Buddhismus<br />

oder andere spirituelle Ansätze erinnern.<br />

Level 7 ist pure Energie, Transzendenz und Wahrheit. Verlieren<br />

und Gewinnen, Zeit und Raum sind Illusionen. Hier treffen sich<br />

Quantenphysik und Spiritualität. Alles ist Energie oder universelle<br />

Kraft oder Gott oder... Natürlich existiert dies in der Reinform<br />

nicht, es gäbe keine Worte, keine feste Materie, kein Business.<br />

Man kann jedoch Zugang zu dieser höheren Wahrheit finden und<br />

sei es auch nur für kurze Momente. Wer diesen Zugang findet,<br />

kann einzigartige Fähigkeiten entwickeln und sehr bewusst alle<br />

anderen Energielevel einsetzen, um die Welt zu gestalten. Yoga,<br />

Meditation, Kontemplation und andere Möglichkeiten können<br />

Wege eröffnen, diese Energie und die eigenen Kräfte in ihrer Tiefe<br />

zu nutzen. n<br />

Vertrauen Sie Ihrer Intuition<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

18<br />

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www.hannemann-renate.de<br />

coach@hannemann-renate.de<br />

Resilienz –<br />

wie ich sie erlebe<br />

Über menschliche „Stehaufmännchen“ – übermensch-<br />

liche „Stehaufmännchen“ – woher sie ihre schier<br />

unerschöpfliche Kraft nehmen und durch Resilienz ein<br />

besseres Leben führen können.<br />

Haben Sie in ihrem Umfeld auch Stehaufmännchen?<br />

Kennen Sie Menschen mit Seelenstärke?<br />

Ich kenne so einen starken Menschen: Sie heißt Doris<br />

Kellermann und ist Hospiz-Schwester. Doris begleitet etwa<br />

100 sterbende Menschen im Jahr und strahlt Herzenswärme<br />

„Zu sein, was wir sind und zu werden,<br />

wozu wir fähig sind,<br />

das ist das Ziel des Lebens!“<br />

Robert Louis Stevenson<br />

und Fröhlichkeit aus. In ihrer „Freizeit“ gibt sie ihr praxisnahes<br />

Wissen an die nächste Generation Hospizhelferinnen weiter<br />

und sammelt bei unzähligen Aktivitäten Geld für das im Bau<br />

befindliche Hospiz ein. Sie wirkt dabei so sensibel und achtsam,<br />

dass jeder sich in ihrer Nähe wohlfühlt. Ein großes Maß<br />

an Selbstreflektion, Selbstregulation, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein<br />

und auch Demut gehören dazu. Resilienz ist verwandt<br />

mit Fehlerfreundlichkeit – machen wir nicht alle Fehler?<br />

Renate Hannemann<br />

Bensheim<br />

^<br />

«<br />

^<br />

Tiefliegender Schwerpunkt mit wanderndem Unterstützungspunkt<br />

Wie gehen wir damit um? Am Ende sollte die Lebens-Bilanz<br />

ein Plus aufweisen. „Leergeld (statt Lehrgeld“), wie ich es nenne,<br />

haben wir alle eingezahlt. Keiner braucht beim „Einwurf<br />

einer Münze in den eigenen Schuldautomaten“ auf Wahlwiederholung<br />

zu drücken. Das Programm einer Work-Life-Balance<br />

könnte helfen.<br />

Chancen gibt es auch nur bei gleichzeitiger<br />

Risikobereitschaft. Fehlerfreundlichkeit<br />

heißt nicht, dass wir nicht auf<br />

eine Fehlervermeidung hinarbeiten.<br />

Alle Kapitäne – ob auf der Strasse, auf<br />

dem Wasser oder in der Luft, trainieren<br />

Fehlervermeidungsstrategien. Übrigens<br />

auch ich, ein Coach. Ich habe<br />

in einem Weltunternehmen trainieren<br />

dürfen, dass sich top-down eine 0-Fehler-Kultur auf die Fahne<br />

geschrieben hat...<br />

Wer jedoch neue Wege in Zukunft gehen will, der braucht kreative<br />

und innovative Köpfe, um innovatives Wissen zu generieren.<br />

Oder einfach Menschen mit einer sehr hohen Resilienz.<br />

Schreiben Sie mir und ich teile Ihnen gerne meine Tipps mit,<br />

wie Sie Resilienz nachhaltig aufbauen können. n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

19<br />

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www.flextrain.de<br />

angelika.hoecker@flextrain.de<br />

Angelika Höcker<br />

Köln<br />

Die eigene Widerstandskraft trainieren –<br />

So einfach kann das sein!<br />

Ängste, ob jahrelange Phobie oder akute Versagensangst, einfach weg klopfen?<br />

Klingt das nicht zu schön um wahr zu sein?! Und doch, genau so ist es! Durch Willenskraft,<br />

Glaube und die Stimulation bestimmter Meridianpunkte, ist es uns tatsächlich<br />

möglich, Zweifel und Angst zu überwinden und lang gehegte Hindernisse<br />

aus unserem Leben zu „vertreiben“! Glauben Sie nicht? Auch ich war kritisch:<br />

Das amerikanische Original<br />

Bevor ich 2008 Fred Gallo, den Vorreiter<br />

der energetischen Psychologie, während<br />

eines Ausbildungsgangs in Heidelberg kennenlernte,<br />

war ich der Methode gegenüber<br />

mehr als misstrauisch. Seine Bücher hatte<br />

ich gelesen, nun wollte ich wissen, was an<br />

seiner Methode und deren Wirksamkeit<br />

wirklich dran war. Einerseits hörte sich das<br />

alles spannend an, anderseits erschien mir<br />

das einfache Klopfen von Meridianpunkten<br />

zur Bewältigung von Stress oder gar Angst-<br />

oder Panikattacken etwas zu simple.<br />

Höhenangst ade<br />

Doch schon am zweiten Tag, nach einer<br />

längeren Übungssequenz, in der ich das<br />

gerade Gelernte, ein erstes Klopfschema,<br />

angewendet hatte, war mein Misstrauen<br />

einer totalen Verblüffung gewichen. Die<br />

Teilnehmerin, mit der ich arbeitete, wollte<br />

ihre Höhenangst überwinden. Ich habe<br />

selbst erlebt, wie ein tief gezogenes Fenster<br />

im 4. Stock sie leichenblass werden ließ.<br />

Wir probierten es mit der Übungsanleitung<br />

und nach drei Durchgängen sagte sie: „Sie<br />

ist weg! Meine Höhenangst ist weg!“<br />

Das kann nicht sein, ging es mir durch den<br />

Kopf, das ist viel zu einfach. Also gingen<br />

wir beide zu diesem Fenster am Lift. Und<br />

wirklich, völlig ruhig und entspannt drückte<br />

sie sich an der Fensterscheibe fast die<br />

Nase platt.<br />

Das hatte mich mehr als überzeugt. Seitdem<br />

setze ich die Methode besonders dann<br />

ein, wenn ich in <strong>Coaching</strong>s Menschen begleite,<br />

die sich mehr Flexibilität und größere<br />

Entscheidungsräume wünschen, die<br />

ihr Arbeitsleben als fremd gesteuert und<br />

belastet erleben.<br />

Das Klopfen der Meridiane hilft wirklich<br />

die subjektiv wahrgenommene Angst, den<br />

Stress, die Belastung zu reduzieren und<br />

das Wohlbefinden auch in kritischen Situationen<br />

zu steigern. Es verschafft uns<br />

erneut den Zugriff auf unsere eigene Lösungskompetenz,<br />

wenn uns die Fähigkeit<br />

zum „Reframen“ und Umdeuten verloren<br />

gegangen ist, wenn uns die anstehenden<br />

Herausforderungen umzupusten drohen,<br />

die Widerstandkraft leidet.<br />

Mit Klopfen aus der persönlichen<br />

Krise<br />

So auch bei Felix R. Der Banker hatte<br />

gleich zu Beginn der Finanzkrise seinen<br />

Job verloren, mehrere gescheiterte Vorstellungsgespräche<br />

hatten ihren Teil dazu beigetragen,<br />

dass Felix ziemlich verzweifelt<br />

Rat suchte. Das Selbstwertgefühl im Keller,<br />

wirkte er alles andere als flexibel und<br />

belastbar.<br />

Zukunfts- und Versagensängste plagten<br />

ihn. Eine große Hoffnungslosigkeit saß mit<br />

im Raum. Bedrückt und verkrampft, nicht<br />

mit seinen Fähigkeiten und seinem Können<br />

im Kontakt, gab er wirklich kein kompetentes<br />

Bild von sich ab.<br />

„Wie soll das nur weitergehen?“ Die ungefragten<br />

Ratschläge der Freunde: “Das<br />

wird schon, du musst dran bleiben“ meist<br />

aufbauend gemeint, bewirkten eher das<br />

Gegenteil.<br />

„Ich traue mir nichts mehr zu, in meinem<br />

Kopfkino flimmert ein Horror- und Versagensfilm<br />

nach den anderen über die Leinwand,<br />

am liebsten möchte ich mich verkriechen.“<br />

„Ich mache alles. Egal wie verrückt<br />

es sich auch anhört, Sie sind meine letzte<br />

Rettung. Eine Freundin hat mir Sie empfohlen<br />

und erzählt, Sie würden sehr außergewöhnliche<br />

Methoden einsetzen.<br />

So wurde Felix mein erster Kandidat für<br />

die „energetische Psychologie“ – neben<br />

unseren Gesprächen und der emotionalen<br />

Auseinandersetzung, diagnostizierte ich<br />

mit ihm, ein auf ihn abgestimmtes Klopfschema.<br />

Auf seinen subjektiven Belastungsgrad<br />

angesprochen, antwortete er:<br />

„auf einer Skala von 0 – 10, liege ich bei<br />

einer 11!“<br />

Mit Hilfe dieses individuellen Klopfschemas<br />

gelang es ihm in der ersten <strong>Coaching</strong>sitzung<br />

auf gefühlte 2 zu kommen. Erstmals<br />

nach langer Zeit hatte er Erleichterung. Ein<br />

Licht am Ende des Tunnels. Wir vereinbarten<br />

3 weitere Termine und er versicherte<br />

mir, 2 – 3 x pro Tag dieses kleine Klopfritual<br />

durchzuführen.<br />

Er lernte wieder besser mit sich umzugehen,<br />

sorgte regelmäßig dafür, sein Stresstöpfchen<br />

zu entleeren und steigerte seine Widerstandskraft,<br />

auch Resilienz genannt.<br />

Im Übrigen gelang es ihm, durch die neu<br />

gewonnene Kraft auch in Bewerbungsgesprächen<br />

mehr zu überzeugen. Seit Oktober<br />

<strong>2009</strong> arbeitet er wieder in seiner Lieblingsbranche<br />

– in einer Bank. Und hat für<br />

sich die Methode der energetischen Psychologie<br />

als einen wichtigen Meilenstein<br />

zu mehr Selbstfürsorge entdeckt.<br />

Wollen Sie mehr darüber erfahren, kontaktieren<br />

Sie mich:<br />

angelika.hoecker@flextrain.de<br />

PS: Für alle, die ihre körpereigene Immunkraft<br />

unterstützen wollen – in Schweinegrippenzeiten<br />

etwas, was absolut Sinn<br />

macht – Klopfen Sie ruhig mehrmals täglich<br />

leicht einen Punkt etwa auf der Hälfte<br />

des Brustbeins. Sie stimulieren Ihre Thymusdrüse,<br />

die auch dafür sorgt Ihre Abwehr<br />

zu stärken. n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

20<br />

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www.evaloschky.de<br />

info@evaloschky.de<br />

Pausen<br />

beim Sprechen<br />

machen stark!<br />

Sprechen – eine körperliche Resilienz-Strategie!<br />

Probieren Sie folgende Übung:<br />

Sie setzen sich aufrecht hin und entspannen<br />

als erstes Ihren Bauch. Nun pfeifen<br />

Sie (egal, ob Sie es können oder nicht, Sie<br />

probieren es) und beobachten dabei sehr genau,<br />

was in Ihrem Unterleib passiert: was<br />

zieht sich da ganz von selbst zusammen?<br />

Helfen Sie nicht nach, lassen Sie es von allein<br />

entstehen! Danach öffnen Sie den Mund und genau die Muskulatur,<br />

die sich gerade eben noch beim Pfeifen zusammen gezogen<br />

hat, entspannen Sie wieder. Der Atem strömt reflektorisch,<br />

lautlos ein – denn Sie haben Ihren Mund leicht geöffnet – und Sie<br />

können wieder mit dem nächsten Pfeifen ausatmen. Machen Sie<br />

das 10mal.<br />

Was passiert bei der Pfeifübung? Sie bilden im Mund für das<br />

Ausatmen einen Reibungswiderstand zwischen den Lippen.<br />

Dadurch machen Sie die Öffnung für das Ausatmen sehr klein<br />

und setzen auch noch ein Hindernis. Damit man das Pfeifen hören<br />

kann, schicken Sie sehr viel Luft nach draußen. Und automatisch<br />

reagiert die richtige Muskulatur. Beim Einatmen entspannen Sie<br />

genau diese Muskeln wieder: Ihr Körperraum öffnet sich, Sie finden<br />

Ihr Zentrum.<br />

Pfeifen ist Ausatmen, Sprechen ist Ausatmen. Beim Pfeifen wird<br />

der Aus-Atem durch Reibung im Mund zum Geräusch umgewandelt,<br />

beim Sprechen wird der Aus-Atem durch Schwingung<br />

der Stimmlippen in der Kehle zu Schallwellen, zum Stimmklang<br />

umgewandelt. Egal, ob Pfeifen oder Sprechen: der Ausatem zieht<br />

unseren Bauch- und Beckenraum zusammen. In der Einatempause<br />

während des Sprechens öffnet sich dieser Raum wieder – ein ständiges<br />

Wechselspiel!<br />

Mach‘ mal Pause – Warum?<br />

Die Einatempause während des Sprechens<br />

ist auf der einen Seite eine Spannungs-<br />

und Wirkungspause. Auf der anderen<br />

Seite ist sie für den Zuhörer eine Verarbeitungspause<br />

– notwendig, um das Gehörte zu<br />

verstehen, den Bissen zu kauen und zu schlucken<br />

(oder auszuspucken). Für den Sprecher<br />

Eva Loschky<br />

München<br />

ist diese Pause von elementarer Bedeutung. Warum? Pause bedeutet<br />

Selbstregulation<br />

Beim Sprechen schicken Sie mit der Kraft des inneren Raumes,<br />

des Muskelnetzes von Beckenboden, Bauch und Zwerchfell<br />

Ihre Stimme nach draußen. Mit der Entspannung und Öffnung dieses<br />

Raumes für den Ein-Atem in den kleinen Sprechpausen während<br />

eines Satzes, kehren Sie in Ihre Mitte, zum Ursprung Ihrer<br />

Kraft, zurück.<br />

Wenn Sie in den Sprechpausen – und diese sollten nach maximal<br />

14 Wörtern sein (mehr kann sich Ihr Gegenüber nicht<br />

merken ) – Ihren inneren Raum öffnen, heißt das körpersprachlich:<br />

• Sie haben einen klaren Standpunkt<br />

• Sie sind standfest<br />

• Sie haben Kraft und Sicherheit<br />

• Sie sind souverän<br />

• Sie sind offen für Neues<br />

So, wie das Stehaufmännchen die Fähigkeit hat, seine<br />

aufrechte Lage aus jeder beliebigen Haltung wieder<br />

einzunehmen, führt uns die echte, körperlich ehrliche<br />

Pause beim Sprechen, stets zu unserem Ursprung zurück:<br />

• wenn wir in Atemnot geraten<br />

• wenn wir uns angestrengt und angespannt fühlen<br />

• wenn wir uns versteigen in schwierige Gedanken<br />

• wenn wir in unseren Emotionen gefangen sind<br />

• wenn wir den Kontakt zum Gegenüber verlieren<br />

• wenn......<br />

„Resilienz, auf Deutsch die Widerstandskraft, ist ein Begriff aus<br />

der Werkstoffkunde und meint die Fähigkeit eines Werkstoffes,<br />

sich verformen zu lassen und trotzdem wieder in seine ursprüngliche<br />

Form zurückzufinden. (Quelle: welt.de vom 26.04.2005)“<br />

Übertragen auf die Kommunikation heißt das:<br />

Sprechen = Aus-Atem = akustische Sprache = Verformung<br />

Pause = Ein-Atem = Stille = ursprüngliche Form<br />

Gerade in diesem Sinn kann tiefgründiges Stimmtraining, welches<br />

gleichzeitig eine aufrichtige, von innen kommende Körpersprache<br />

lehrt, eine Quelle für Selbstvertrauen, Selbstsicherheit, Souveränität<br />

und Kraft sein. Probieren Sie es aus!<br />

info@evaloschky.de n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

21<br />

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www.kreative-chaoten.com<br />

info@kreative-chaoten.com<br />

Stress-Falle Weihnachten<br />

In der Arbeitswelt sind Stehaufmännchen-Qualitäten so wichtig<br />

wie nie. Doch auch im privaten Alltag können sogenannte<br />

Resilienz-Strategien helfen, schwierige Situationen leichter<br />

zu meistern. Zum Beispiel im Advent.<br />

Ich hasse Weihnachten!“ Britta Mey, Führungskraft in einem<br />

DAX-Konzern, wirkt erschöpft als sie ins <strong>Coaching</strong> kommt.<br />

Seit vier Sitzungen begleite ich die 37jährige, und wir arbeiten<br />

an ihrer beruflichen Zukunft. Sie befürchtet, dass sie<br />

im Zuge der Wirtschaftskrise ihren Job verlieren wird und möchte<br />

frühzeitig die Weichen stellen für eine erfüllende Aufgabe.<br />

Doch immer wieder sieht sie sich selbst als Opfer der Umstände,<br />

als kleines Rädchen, das nur zu funktionieren habe. Und gerade<br />

Weihnachten gibt ihr dabei offensichtlich den Rest „Was ich alles<br />

tun muss – Firmen- und Kunden-Weihnachtsfeiern besuchen,<br />

Geschenke besorgen und dann habe ich am Heiligen Abend auch<br />

selbst noch die Bude voll mit Verwandtschaft. Am liebsten würde<br />

ich in die Südsee abhauen“, klagt sie bereits Mitte November.<br />

Opferrolle als Stress-Auslöser<br />

Behutsam stimme ich ihr vordergründig zu, damit sie Dampf ablassen<br />

kann. Und beleuchte dann – aufgehängt am schönen Beispiel<br />

Weihnachten – welche Lösungsmöglichkeiten wir haben,<br />

wenn wir denken: „Ich kann eh nichts tun!“. Ich erkläre ihr, dass<br />

manche Leute sich selbst richtig gut am Schlafittchen aus dem<br />

„Sumpf“ ziehen können und dass sogenannte resiliente Menschen<br />

eine hohe seelische Widerstandsfähigkeit haben. Sie stecken Rückschläge<br />

locker weg, gehen aus Krisen sogar gestärkt hervor. Die<br />

gute Nachricht: Resilienz ist lernbar und jeder kann das Geheimnis<br />

der inneren Stärke lernen. Sieben Faktoren sind entscheidend<br />

für die individuelle Krisenfestigkeit: Optimismus, Akzeptanz und<br />

Zielorientierung, die Fähigkeit, die Op-<br />

ferrolle zu verlassen, Verantwortung zu<br />

übernehmen, Netzwerke zu nutzen und<br />

nicht zuletzt seine Zukunftsplanung sehr<br />

konkret in die Hand zu nehmen. Punkt für<br />

Punkt sprechen Frau Mey und ich diese<br />

Faktoren durch und prüfen, in wie weit<br />

diese bei ihr ausgeprägt sind und welche<br />

ihr derzeit die Adventszeit vermiesen.<br />

Frau Mey erkennt, dass sie nicht gerne<br />

die Verantwortung übernimmt und lieber<br />

in der Opferrolle steckt.<br />

Advents-Übung auf den Job<br />

übertragen<br />

„In Bezug auf Weihnachten ist das eine<br />

häufige Falle“, erkläre ich und gebe ihr<br />

Die Angst sich schuldig zu fühlen ist der Hauptgrund,<br />

warum Weihnachten immer nach Schema F<br />

abläuft. Der (Selbst-)Vorwurf man habe kein offenes<br />

Haus oder die Familie sei einem nicht wichtig,<br />

führt dazu, dass wir unreflektiert funktionieren.<br />

Bewerten Sie bitte Ihre negativen Gefühle zu den<br />

Punkten „Weihnachtsessen bei mir (den Eltern...)“,<br />

„Geschenke für....“, „Haus-Dekoration“ etc. auf einer<br />

Skala von 1 (wenig) bis 10 (sehr schlimm). Notieren<br />

Sie dann bitte daneben in Punkten: wie stark wird<br />

der Vorwurf der anderen zu diesem Thema rückblickend<br />

in 3 Jahren sein. Lassen Sie die Ergebnisse<br />

auf sich wirken und ziehen Sie Ihre Resultate!<br />

Mehr Tipps für entspannte Weihnachten finden<br />

Sie im kostenlosen pdf-Artikel „Stressfrei durch die<br />

Vorweihnachtszeit unter http://www.erfolg-reich-frei.<br />

de/fileadmin/pdf/toolbox/wissenswertes/zeitmanagement/Stressfrei_durch_die_Vorweihnachtszeit.pdf<br />

Cordula Nussbaum<br />

Sauerlach bei München<br />

Weihnachten – Stress pur oder besinnlich-kraftschenkende Zeit? Wir haben es<br />

in der Hand!<br />

eine Übung (siehe Kasten). Besonders beim Fest der Liebe meinen<br />

wir immer, allen Ansprüchen gerecht werden zu müssen und<br />

eigene Bedürfnisse hintenan zu stellen. Vielleicht auch aus dem<br />

Grund „weil es schon immer so war. „Doch niemand will gerne<br />

passiver Spielball der Umstände oder anderer Menschen sein und<br />

so dürfen wir frühzeitig unser „Schne-<br />

ckenhaus“ schließen und selbst die Dinge<br />

in die Hand nehmen. „Üben Sie die eigenen<br />

Bedürfnisse zu erkennen und zu artikulieren<br />

jetzt gleich zur Weihnachtszeit.“<br />

Abschließend frage ich sie: „Inwiefern<br />

könnte dieses Weihnachts-Muster Ihnen<br />

auch im beruflichen Umfeld das Leben<br />

schwer machen?“ Ein erkennendes Blitzen<br />

leuchtet in Frau Mey Augen auf. „Zu<br />

was Weihnachten nicht alles gut ist,“ resümiert<br />

sie unsere Sitzung lachend.<br />

P.S. Vier Tage später ruft Frau Mey mich<br />

an und erzählt, dass der Heilige Abend<br />

diesmal bei der Schwester stattfinde, die<br />

sich sogar regelrecht gefreut hatte, dass sie<br />

endlich mal alle bekochen darf. n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

22<br />

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www.christa-schiffer.de<br />

post@christaschiffer.de<br />

Christa Schiffer<br />

Bergheim<br />

„Es kann nur eine geben!“<br />

Klar und entschlossen für die eigenen Ziele gehen<br />

Neulich hielt ich beim SWR in<br />

Baden-Baden den Workshop<br />

„Der Samurai-Impuls – Die<br />

friedvolle Kriegerin“. In einer<br />

Sequenz ging es darum, Schwert-Angriffe<br />

am eigenen Schwert abgleiten zu lassen.<br />

Dies gefiel einer der Teilnehmerinnen so<br />

gut, dass sie voller Energie in den nächsten<br />

Angriff hineinging und laut ausrief: „Es<br />

kann nur eine geben!“ Der Satz der Highlanderin<br />

beflügelte uns fortan.<br />

In der Schlussrunde resümierten die Teilnehmerinnen,<br />

wie wichtig und gleichzeitig<br />

schwierig es ist, nicht nur souverän auf Angriffe<br />

zu reagieren, sondern selber klar und<br />

entschlossen anzugreifen. Denn nur wenn<br />

sie ihren Angriff konsequent vortragen, bildet<br />

er die geeignete Vorlage für die entsprechende<br />

Block- oder Verteidigungstechnik<br />

des Partners.<br />

Selbst anzugreifen fällt uns ungemein<br />

schwer, vor allem wenn wir es deutlich und<br />

offensichtlich tun sollen. Wir sind es zwar<br />

gewohnt, für etwas zu kämpfen – natürlich<br />

haben wir Ziele –, aber wir tun es lieber diplomatisch<br />

und vorsichtig, manchmal von<br />

hinten herum. Bloß nicht fordern und sich<br />

niemals das größte Stück vom vielzitierten<br />

Kuchen abschneiden! Besser darauf warten,<br />

dass uns jemand ein hoffentlich einigermaßen<br />

großes Stück zuteilt. Oder sich als<br />

Letzte bedienen. Das Bescheidensein beherrschen<br />

wir perfekt, und diese Taktik geht<br />

mitunter auch auf.<br />

In meinen Seminaren erlebe ich, wie schwer<br />

es den – übrigens nicht nur weiblichen – Teilnehmern<br />

fällt, Appelle, Zielvorgaben oder<br />

Wünsche gerade heraus und als solche zu<br />

formulieren. Ich erinnere mich noch<br />

gut daran, wie ungewohnt diese<br />

Sprache anfänglich auch<br />

in meinem eigenen<br />

Repertoire klang.<br />

„Bitte bereiten<br />

Sie die<br />

Präsentation<br />

bis 12.00<br />

Uhr vor!“ Aber einmal eingeübt, stellte sie<br />

sich als erleichternd und zielführend heraus,<br />

denn auch unsere Mitmenschen empfinden<br />

klare Ansagen als angenehm.<br />

Entschlossen ein Ziel anzu-gehen und es<br />

anzu-greifen erfordert ein gewisses Maß an<br />

Aggression – und die lehnen wir grundsätzlich<br />

ab, um nicht zerstörerisch oder destruktiv<br />

zu wirken. Wie schade, denn dabei übersehen<br />

wir die positive Seite der Aggression,<br />

nämlich die uns innewohnende Energie, um<br />

eigene Wünsche und Interessen durchzusetzen.<br />

Ohne Aggression gäbe es keine Erfindungen<br />

und auch kein klares und entschlossenes<br />

Handeln. Sie hilft uns, vor Publikum<br />

zu sprechen, Wunschkunden zu akquirieren<br />

und nächtelang durchzuarbeiten, wenn es<br />

sein muss.<br />

Und so sehen die meisten Schwertangriffe<br />

anfangs auch zaghaft und zögerlich aus.<br />

Wir sind es nicht gewohnt anzugreifen, es<br />

ist schließlich verpönt (abgesehen davon,<br />

dass wir niemanden verletzen wollen, was<br />

gut ist). Bis dann die Freude am Tun und an<br />

der eigenen Kraft überwiegt, die Augen zu<br />

strahlen beginnen, und besagte Highlander/<br />

innen unter den Business-Outfits zum Vorschein<br />

kommen.<br />

Ebenso wie jemand, der seine Macht nicht<br />

nutzt, Machtmissbrauch betreibt, verhalten<br />

wir uns, wenn wir unsere Kraft nicht nutzen.<br />

Warum ich den Zeigefinger erhebe? Weil es<br />

mir mitunter selbst schwer fällt, klar und<br />

entschlossen zu handeln. Obwohl es doch<br />

gerade das ist, was die friedvolle Krieger in<br />

meiner Vision auszeichnet: Das Bekenntnis<br />

zur eigenen Souveränität und Selbstwirksamkeit.<br />

So geschehen am letzten Wochenende. Von<br />

einem Bekannten, den ich sehr schätze,<br />

wusste ich, dass er zu einem Kongress nach<br />

Gauting bei München fahren wollte. Und<br />

ich wollte mitfahren. Der Bekannte sollte<br />

dort einen Workshop halten, der Kongress<br />

war interessant für mich, und es hatte einen<br />

besonderen Reiz, weil ich bei dieser Gelegenheit<br />

auch endlich eine befreundete Kol-<br />

legin treffen konnte, die in der Nähe wohnt<br />

und mit der ich mich schon seit längerem<br />

zwecks Planung eines gemeinsamen Seminars<br />

verabredet hatte.<br />

Der Bekannte verhielt sich aber zunächst<br />

unklar, verwies auf den noch nicht erschienenen<br />

Kongressablauf, sagte weder ja noch<br />

nein. Ein paar Tage vor dem Kongress war<br />

die Agenda schließlich da. Und ich? Ich<br />

haderte mit mir, ob ich zwecks Mitfahrgelegenheit<br />

nochmal nachfragen sollte oder<br />

nicht. Schließlich wusste der Bekannte ja<br />

von meinen Plänen, nachzufragen wäre<br />

eigentlich überflüssig. „Keine Antwort ist<br />

auch eine Antwort“ dachte ich also und<br />

fragte nicht mehr, auch nicht, als ich ihn in<br />

der Woche vor dem Kongress noch zwei<br />

Mal sah.<br />

Am Morgen vor dem Kongress wachte ich<br />

extrem unzufrieden auf. Sagte später der<br />

Kollegin endgültig ab, plante mein freies<br />

Wochenende und ging mit dem Hund raus.<br />

Aber irgendetwas stimmte nicht. Und während<br />

ich mit Hündin Fibbes über die Felder<br />

marschierte, wurde mir klar: „Da halte ich<br />

Seminare und Vorträge, in denen es um das<br />

entschlossene Tun geht und ich selbst eiere<br />

nur herum. Ich will doch nach Gauting! Also<br />

muss ich mich selber kümmern.“ n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

23<br />

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www.cicero.biz<br />

a.schweppenhaeusser@cicero.biz<br />

Resilienz typgerecht fördern<br />

Anne Schweppenhäußer<br />

Stuttgart<br />

Das psychographische Modell im <strong>Coaching</strong><br />

Die Forschung zum Thema Resilienz<br />

geht der Frage nach, welche<br />

„Eigenschaften Menschen unter<br />

extrem unmenschlichen Bedingungen ein<br />

Überleben mit relativ wenigen körperlichen<br />

und psychischen Schäden ermöglicht“<br />

(Scharnhorst, 2007). Resilienz meint somit<br />

die persönliche Widerstandsfähigkeit, die<br />

aus eigenen Verhaltensweisen, Gedanken<br />

und Aktivitäten besteht. Einige US-amerikanische<br />

Unternehmen haben den Wettbewerbsvorteil<br />

resilienter Mitarbeiter/innen<br />

bereits erkannt und bieten Resilienztrainings<br />

bei persönlichen oder beruflichen Krisen an<br />

Wege zur Resilienz<br />

(APA)<br />

1. Soziale Kontakte aufbauen<br />

und pflegen<br />

2. Krisen nicht als unüberwindliches<br />

Problem betrachten<br />

3. Sich auf eigene Ziele zubewegen<br />

mit dem Ziel, Mitarbeiter/innen im Umgang<br />

mit verunsicherndem äußerem oder innerem<br />

Wandel wie beispielsweise Umstrukturierung<br />

und/oder anderen Krisen zu stärken.<br />

Welchen Beitrag kann die Psychographie<br />

nach Winkler (2007) als Persönlichkeitstypologie<br />

zur Unterstützung von Resilienz<br />

leisten, in der Menschen in drei Persönlichkeitstypen<br />

Beziehungstyp, Sachtyp und<br />

Handlungstyp und weitere Differenzierungen<br />

bezogen auf verschiedene Lebensbereiche<br />

(Zeit, Aktivität, Beziehung) beschrieben<br />

werden? Gibt es Persönlichkeitstypen, die<br />

von Natur aus resilienter sind als andere?<br />

Eignet sich ein bestimmter Persönlichkeitstyp<br />

eher als Führungskraft in Zeiten von<br />

Krisen und Umstrukturierungen im Unternehmen?<br />

Wie kann durch die Zusammensetzung<br />

in einem Team individuelle und kollektive<br />

Resilienz optimal gefördert werden?<br />

Anhand der beschriebenen Wege zur Resilienz<br />

(American Psychological Association,<br />

APA, zitiert in Scharnhorst, 2007), werden<br />

nun nur diejenigen Aspekte zur Förderung<br />

der Resilienz vorgestellt und diskutiert, auf<br />

die Sach-, Handlungs- und Beziehungstyp<br />

aufgrund ihrer Besonderheiten unterschiedlich<br />

reagieren und ansprechen:<br />

Sachtyp (ST) Handlungstyp (HT) Beziehungstyp (BT)<br />

ST pflegt wenige langandauernde<br />

Freundschaften, Aufbau neuer Kontakte<br />

schwierig<br />

ST verbleibt eher in abwartend-inaktiver<br />

Haltung, leidet an Unentschlossenheit,<br />

Ärger wird lange geschluckt,<br />

Fehler- und Risikovermeidung<br />

vordergründig, eine Krise wird als<br />

schicksalhaft von außen einwirkendes<br />

Ereignis wahrgenommen<br />

ST entwickelt starke Motivation und<br />

Aktivität bei erhöhtem Leidensdruck<br />

und Existenzbedrohung, langer Atem<br />

bei Zielerreichung<br />

4. Selbst entscheiden ST nimmt sich lange Zeit für Entscheidungsprozesse<br />

die Grundhaltung ist<br />

vielleicht/sowohl-als-auch/entwederoder<br />

5. Ein positives Selbstbild<br />

aufbauen<br />

ST ist ausdauernd, geduldig, detailorientiert,<br />

konstruktive Kritik und eigene<br />

Fehler anzunehmen, fällt schwer<br />

6. Für sich selbst sorgen ST nützt sportliche Aktivitäten, Bewegung,<br />

Sauna, gutes Essen, Erfolg und<br />

Aufmerksamkeit<br />

Fazit:<br />

Auch bei der Förderung der individuellen Ressourcen von Resilienz<br />

im Einzelcoaching (oder im Training) ist es wichtig und wertvoll,<br />

im Vorgespräch bei der Kontaktaufnahme mit dem Coachee<br />

den Persönlichkeitstyp (Sachtyp, Handlungstyp, Beziehungstyp<br />

und die entsprechenden Untertypen) genauer zu identifizieren, um<br />

den Coachee gemäß seiner bereits ausgeprägten Ressourcen zielorientiert<br />

und typgerecht im Veränderungsprozess zu unterstützen.<br />

HT hat kameradschaftliche Kontakte<br />

im Kollegenkreis, bietet spät das „Du“<br />

an, baut langsam vertrauensvolle<br />

Beziehungen auf<br />

HT wird aktiv und packt tatkräftig zu,<br />

reagiert unflexibel und gereizt bei<br />

Zwängen und Einschränkungen im<br />

eigenen Handlungsspielraum<br />

BT baut schnell neue Kontakte auf,<br />

längere Kontaktunterbrechungen sind<br />

problemlos, intensive, langandauernde<br />

Freundschaften seltener<br />

BT sucht Wechsel und Veränderung,<br />

flexibler Umgang mit neuen Situationen,<br />

neigt zu übertrieben dramatischen<br />

Darstellung von Situationen,<br />

erkennt veränderungsbedürftige<br />

Probleme (zu) spät, regelmäßige<br />

Neuanfänge (ggf. Fluchttendenzen)<br />

HT ist sehr ziel- und erfolgsorientiert BT ist leicht für viele, rasch aufeinander<br />

folgende, wechselnde Ziele<br />

begeisterbar<br />

Die Grundhaltung des HT ist eher<br />

Nein<br />

Die Grundhaltung des HT „Leben<br />

ist Anstrengung/Kampf“ in Richtung<br />

„Spaß/Vergnügen“ überprüfen<br />

Da der HT häufig verausgabend an<br />

körperliche Grenzen geht, hilft ausreichender<br />

Schlaf, Pausen machen,<br />

Ruhe genießen, Hobbies<br />

Die Grundhaltung des BT ist (oft<br />

vorschnell) Ja<br />

BT ist selten unzufrieden, meist positiv<br />

gestimmt, glaubt (lange) an das Gute<br />

im Menschen<br />

BT hilft genügend Ressourcen (Zeit,<br />

Geld), etwas Aufregendes erleben,<br />

eigene Ideen umsetzen<br />

Literatur:<br />

Scharnhorst, J. „Biegen statt brechen – Resilienz erhöht den Widerstand<br />

gegenüber Belastungen“, in Wirtschaftspsychologie aktuell,<br />

2007/3, S. 57 ff<br />

Team 81 (2007). Praktische Anwendung der Psychographie in Unternehmen.<br />

Fellbach: Verlag Werner Winkler.<br />

Werner Winkler (2008). Typunterschiede systematisch wahrnehmen,<br />

verstehen und respektieren. Fellbach: Verlag Werner Winkler. n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

24<br />

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www.visionundsuccess.com<br />

info@visionundsuccess.de<br />

Resilienz steht für seelische Stärke! – Resilienz<br />

steht für seelische Stärke! – die Fähigkeit<br />

eines Menschen, sich in äußerst schwierigen<br />

Zeiten trotz Niederlagen, Verlusten<br />

und Krankheiten immer wieder zu fangen<br />

und neu aufzurichten. „resilire“ – lat. für<br />

zurückspringen, abprallen – also das Negative,<br />

die Krisen an der eigenen inneren<br />

Stärke und Kraft abprallen zu lassen. Resilienz<br />

ist angeboren – es ist unser Wille, zu<br />

überleben. Ansonsten gäbe es uns Menschen<br />

gar nicht mehr, nach all den Katastrophen,<br />

den Kriegen und Pestilenzen. Immer wieder<br />

schaffen es Menschen nach schrecklichen<br />

Zeiten, wieder aufzubauen, wieder glücklich<br />

zu werden, manche allerdings eher und<br />

anscheinend leichter als andere. Ein großes<br />

Vorbild in Resilienz war meine Großmutter<br />

– Professorin, überstand zwei Kriege, Vertreibung<br />

und hatte absolut alles verloren mit<br />

60 Jahren, – trotzdem eine von Gelassenheit,<br />

Lebensfreude, Kraft, Humor, Weisheit,<br />

Liebe und Wärme strotzende alte Dame mit<br />

viel Stil, die mein Vorbild geblieben ist in all<br />

meinen „schweren Krisen“:<br />

l Niemals aufgeben – beharrlich bleiben,<br />

denn es kommen immer auch wieder bessere<br />

Zeiten.<br />

l Sich selbst treu bleiben und nach Werten<br />

leben, die einen stark machen. Denn am<br />

Ende aller Tage muss man sich selbst ganz<br />

allein im Spiegel anschauen.<br />

l Auf sich selbst vertrauen – denn es gibt<br />

immer eine Lösung, man muss sie nur sehen<br />

und dann voller Vertrauen umsetzen.<br />

l Zusammenhalten – denn gemeinsam geht<br />

alles besser.<br />

Ein weiteres Beispiel ist meine Mutter, die<br />

trotz Krankheit zufrieden jeden Tag etwas<br />

Schönes sieht und mit 83 noch für andere da<br />

ist, für alle Sorgen und Freuden von Freunden<br />

und Familie ein offenes Ohr hat.<br />

Dies ist meines Erachtens der Kern von<br />

Resilienz – Leben in der Gemeinschaft,<br />

stark werden schon als Kind durch warme<br />

menschliche Beziehungen. Eltern, Großeltern,<br />

die einen lieben wie man ist und bestärken,<br />

immer Neues zu wagen. Statt Individualismus<br />

und Egoismus – Gemeinschaft<br />

mit gegenseitiger Hilfe und Vertrauen, Em-<br />

Roswitha van der Markt<br />

Hebertshausen bei München<br />

„Resilienz“<br />

– der Erfolgsfaktor zu mehr Gelassenheit<br />

pathie – und somit haben wir in unserer Gesellschaft<br />

wieder viel zu tun. Wir brauchen<br />

wieder stabile Partnerschaften, Familien,<br />

Freunde und Gemeinden, die einem jeden<br />

„Krieg“ überstehen lassen.<br />

Gerade in unserer globalen und komplexen<br />

Welt ist dies noch bedeutsamer geworden.<br />

Wir brauchen wieder mehr SINN im Leben<br />

– wie Viktor E. Frankl und Nietzsche bereits<br />

feststellten: „Wer ein Warum zu leben hat,<br />

erträgt fast jedes Wie.“ In unserer modernen<br />

Welt sprechen wir aber eher von – Netzwerkorientierung.<br />

Wir bleiben oft stehen beim<br />

oberflächlichen „Geplauder“, XINGen und<br />

Twittern – das ist interessant, aber tatsächliche<br />

Hilfe, wahrhaftiges Zuhören und Empathie<br />

sind gefragt. Denn nur gemeinsames<br />

TUN und für einander da sein, bringt uns<br />

weiter.<br />

Mit ihren Lebensweisheiten hat meine<br />

Großmutter bereits die 7 Säulen der Resilienz-Forschung<br />

vorweggenommen: (vgl.<br />

Micheline Rampe: „Der R-Faktor“. Das Geheimnis<br />

der inneren Stärke. Frankf/M Eichborn<br />

Verlag 2004):<br />

l Optimismus<br />

l Akzeptanz<br />

l Lösungsorientierung<br />

l Opferrolle verlassen<br />

l Verantwortung übernehmen<br />

l Netzwerkorientierung<br />

l Zukunftsplanung<br />

Akzeptanz – Opferrolle verlassen – Lösungsorientierung<br />

– Verantwortung für sein Tun<br />

übernehmen: Zunächst müssen Sie sich der<br />

Realität stellen und begreifen, worum es<br />

geht. Mit einer möglichst objektiven Bestandaufnahme<br />

der Situation holen Sie sich<br />

aus der Opferrolle und schaffen die Basis,<br />

Lösungen zu erarbeiten. Diese Akzeptanz<br />

erfordert Mut, sich den Tatsachen zu stellen,<br />

auch Fehler zuzugeben, um daraus zu lernen<br />

und vor allem nicht in Hass, Wut, Ärger<br />

und Sorgen „stecken zu bleiben“. Und es<br />

gehört bereits ein Stück Optimismus dazu,<br />

zu erkennen, dass in jedem Verlust, in jeder<br />

Krise auch ein Gewinn steckt – und sei es<br />

nur der Zugewinn an Selbstvertrauen, sich<br />

neuen Herausforderungen erfolgreich zu<br />

stellen. Ihre Kreativität ist gefragt, wenn<br />

Sie an die Lösung gehen. Machen Sie sich<br />

Ihre Ressourcen, Stärken und Potentiale bewusst.<br />

Sie lassen Ihre Vergangenheit zurück,<br />

sehen in die Zukunft und haben klare Zielvorstellungen.<br />

Die besten Voraussetzungen<br />

für ein erfolgreiches Handeln. Denn dies ist<br />

der letzte, aber wesentliche Schritt: Verantwortung<br />

für sein TUN übernehmen, nicht<br />

im Konzept stecken bleiben, sondern allen<br />

Mut zusammen nehmen und den meist nur<br />

in Gedanken vorkommenden Widrigkeiten<br />

ein „JUST DO IT“ entgegensetzen.<br />

Optimismus – Zukunftsplanung: Unsere Gedanken<br />

sind oft unsere größten „Verhinderer“.<br />

Statt an der Lösung und Zukunft zu<br />

arbeiten, verbleiben sie im Fluch der Krise<br />

und legen all ihre Aufmerksamkeit in das<br />

Problem selbst. Wir müssen „Altes“ loslassen<br />

und Neues wagen. Resiliente Menschen<br />

bleiben optimistisch: sie „wissen“, dass sich<br />

ihr Schicksal wieder zum Guten wenden<br />

wird.<br />

Eine der wesentlichen Grundlagen der seelischen<br />

Widerstandsfähigkeit. Sie gehen wie<br />

der Dalai Lama davon aus, dass das Glücklichsein<br />

unser eigentlicher Lebenszweck ist.<br />

Gesunder Optimismus ist weit entfernt vom<br />

„positiven Denken“. Ein gesunder Optimist<br />

weiß, dass es im Leben schlechte und gute<br />

Zeiten gibt. Er respektiert das Negative als<br />

Lernimpuls, weiss, dass negative Ereignisse<br />

genauso wie „glückliche Zeiten“ zeitlich<br />

begrenzt sind.<br />

Viktor Frankl kommt auch hier vom Ich<br />

zum Wir – „Wir müssen lernen, und die<br />

verzweifelten Menschen lehren, dass es nie<br />

und nimmer darauf ankommt, was wir vom<br />

Leben noch zu erwarten haben, vielmehr<br />

darauf: was das Leben von uns erwartet!<br />

– Die Verantwortung tragen für die rechte<br />

Beantwortung der Lebensfragen und die Erfüllung<br />

der Aufgaben, die jedem einzelnen<br />

das Leben stellt.“<br />

Der Sinn als Eltern, als Partner, als verantwortungsvolle<br />

Führungskraft, als Kollege,<br />

als Freund, als Bürger, als Vorbild – denn<br />

„Was also ist der Mensch? Er ist das Wesen,<br />

das immer entscheidet, was er ist.“ n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

25<br />

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www.weiss-kochs.de<br />

info@weiss-kochs.de<br />

Renate Weiss-Kochs<br />

München<br />

Auftreten -<br />

machen Sie Ihre Kompetenz sichtbar<br />

65 % Ihrer Wirkung entsteht durch Ihr Aussehen,<br />

Ihre Körpersprache und Ihre Stimme –<br />

und nur 35 % durch Ihre Sprache !<br />

Studie der Universität Stanford bezogen auf den ersten Eindruck<br />

Der “erste Eindruck” – Mythos<br />

oder Wahrheit?<br />

„Machen Kleider Leute?“<br />

Kommt es wirklich mehr auf<br />

die „Verpackung“ an als auf fachliche<br />

Kompetenz?<br />

Jedes Mal, wenn Sie einer anderen Person<br />

begegnen, nehmen Sie beide automatisch<br />

blitzschnell einen Gesamteindruck auf.<br />

Erst nach (!!!) diesem ersten Eindruck,<br />

haben Sie die Chance, Ihr Fachwissen und<br />

Ihre Persönlichkeit zur Geltung zu bringen.<br />

Der erste Impuls wirkt dabei allerdings wie<br />

ein Filter. Viele Untersuchungen beweisen<br />

immer wieder, dass neben der qualitativ<br />

hochwertigen Leistung auch Ihr „Image“<br />

deutliche Auswirkungen auf Ihren beruflichen<br />

Erfolg hat.<br />

Wohin blicken Ihre Augen zuerst, wenn Sie<br />

einer anderen Person begegnen?<br />

Im Allgemeinen fällt der Blick zunächst<br />

auf den Kopf und das Gesicht, „scannt“<br />

den Kommunikationspartner dann blitzartig<br />

von oben nach unten ein und wandert<br />

danach wieder zurück.<br />

Sie wirken! Immer!<br />

Ihr Aussehen ist eine nonverbale „Botschaft“<br />

– Gestalten Sie Ihre Wirkung ganz<br />

bewusst! Eine attraktive, wirkungsvolle<br />

Erscheinung können Sie ganz gezielt planen.<br />

Am wichtigsten ist dabei alles, was Ihr<br />

Gesicht gut zur Geltung bringt: Typgerechte<br />

Farben, Frisur, Brille, Krägen und Ausschnitte,<br />

bei Damen auch Make-up, Ketten,<br />

Ohrstecker. Je gezielter Sie Ihre Erscheinung<br />

dabei planen, desto leichter wird die<br />

Umsetzung im beruflichen Alltag sein.<br />

„Wen das Auge nicht überzeugt, den vermag<br />

auch der Mund nicht zu überreden“<br />

Franz Grillparzer<br />

Souveräne Selbstpräsentation –<br />

Körpersprache, Präsenz, Wirkung<br />

Ein wirkungsvolles Auftreten und eine<br />

überzeugende, souveräne Selbstpräsentation<br />

setzt sich aus vielen Facetten<br />

zusammen. Die Körpersprache und Ihre<br />

Bewegungen sind dabei sehr wesentliche<br />

Elemente.<br />

Körperhaltung<br />

Die Emotionen eines Menschen sind eng<br />

an die Körperhaltung gekoppelt. Zum Einen<br />

überträgt sich diese Gesamtwirkung<br />

unmittelbar auf andere Menschen – zum<br />

anderen überträgt sich Ihre Körperhaltung<br />

auch unmittelbar auf Ihr Selbstgefühl. Ihre<br />

Körperhaltung hat einen sofortigen Einfluss<br />

auf Ihre emotionale Stimmung – und<br />

umgekehrt. Konzentrieren Sie sich immer<br />

wieder auf Ihre Körperhaltung :<br />

Sie wirken erfolgreich und Sie fühlen sich<br />

auch so. Weil Sie im Alltag viel sitzen, ist<br />

es hilfreich, auch da auf einige Aspekte zu<br />

achten, die eine gute (und gesunde!) Körperhaltung<br />

im Sitzen bewirken: Sorgen Sie<br />

auch im Sitzen für regelmäßigen, guten<br />

Bodenkontakt. Achten Sie auf möglichst<br />

rechte Winkel: die Knöchel, die Hüften,<br />

das Kinn.<br />

Blickkontakt<br />

Ihr Blickkontakt vermittelt Ihren Gesprächspartnern<br />

Aufmerksamkeit und Interesse.<br />

Sie vermitteln mit Ihrem Blick auch<br />

Wertschätzung, Anerkennung, Präsenz.<br />

Besonders wichtig ist es, wenn Gäste Ihr<br />

Büro betreten und Sie gerade telefonieren<br />

und das Gespräch nicht unmittelbar beenden<br />

können. Signalisieren Sie mit Ihrem<br />

Blick, dass Sie Ihre Gäste wahrgenommen<br />

haben.<br />

Ihnen gibt Blickkontakt die Möglichkeit,<br />

Reaktionen wahrzunehmen und darauf zu<br />

reagieren. Blickkontakt zeigt Ihrer Zuhörern<br />

Sicherheit und Interesse am Zuhörer<br />

und fördert so die Wirkung Ihrer Worte.<br />

Vermeiden Sie es jedoch, Ihre Gesprächspartner<br />

länger anzustarren, es gilt als Dominanzsignal.<br />

Mimik<br />

Positive, freundliche Mimik öffnet die Türen.<br />

Häufig entwickeln Menschen einen<br />

etwas harten Gesichtsausdruck, besonders<br />

wenn sie sich stark konzentrieren müssen.<br />

Das wird oft falsch als „negativ“ interpretiert.<br />

Achten Sie darauf, Ihre Gesichtsmuskeln<br />

immer wieder zu entspannen, besonders<br />

die Partie rund um die Augen und die<br />

Mundpartie. Lächeln Sie und beziehen sie<br />

dabei Ihre Augen mit ein, sonst wirkt das<br />

Lächeln unecht. Vermeiden Sie ein jedoch<br />

unbedingt „eingefrorenes“ Dauerlächeln.<br />

Viele Frauen neigen dazu, auch bei unpassenden<br />

Gelegenheiten zu lächeln. – es lässt<br />

Sie schwach erscheinen.<br />

Präsenz<br />

Was ist „Präsenz“? Was bedeutet das? Was<br />

haben Sie davon?<br />

Es bedeutet, wirklich körperlich und geistig<br />

„anwesend“ zu sein und alle Sinne<br />

„eingeschaltet“, im jetzigen Moment, dem<br />

Gesprächspartner mit „Voller Aufmerksamkeit“<br />

zu begegnen. Eine Selbstverständlichkeit?<br />

Leider nicht! Diese besondere<br />

Fähigkeit im Alltag leider recht selten<br />

anzutreffen und Persönlichkeiten, die sie<br />

haben, verfügen immer über eine besondere<br />

Ausstrahlung. Wie können sie diese<br />

Präsenz erreichen? Konzentrieren Sie sich<br />

auf Ihre Sinne: Was genau sehen Sie? Was<br />

genau hören Sie? Was genau fühlen Sie?<br />

Dies fördert Ihre Wahrnehmung ungemein,<br />

eine besondere Fähigkeit gerade bei interkulturellen<br />

Begegnungen. Die Konzentration<br />

auf Ihre Sinne und Ihre präzise Wahrnehmung<br />

lässt Sie „bei sich“ bleiben und<br />

faszinierend souverän wirken.<br />

Der authentische Gang<br />

Setzen Sie auch Ihren Gang ganz aktiv ein,<br />

um sich selbstsicher und souverän zu präsentieren:<br />

Gehen Sie entschlossen, aufrecht<br />

und erhobenen Hauptes. Seien Sie zielstrebig<br />

und zeigen Sie das auch – zum Beispiel<br />

durch „sicheres Auftreten“!<br />

Viel Erfolg !<br />

Ihre Renate Weiss-Kochs n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

26<br />

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www.sabinewittig.de<br />

office@sabinewittig.de<br />

Sabine Wittig<br />

Rödermark bei Frankfurt<br />

ProzessIntelligenz:<br />

Kunde verärgert? Fehler gemacht?<br />

Freundlich reicht nicht<br />

Gute Kunden bringen regelmäßige Umsätze und gute Erträge. Gleichzeitig stellen sie hohe<br />

Ansprüche an zuverlässige Prozesse. Wenn Sie die versprochene Leistung einmal nicht in der<br />

gewohnten Qualität erhalten, sind Sie unzufrieden – und wechseln schnell zur Konkurrenz. Welche<br />

Leistung versprechen Sie Ihren Kunden? Indem tatsächlich alle Abläufe darauf ausgerichtet<br />

sind und dem Kundenbedarf entsprechen, werden Ihre Kunden an Ihr Unternehmen gebunden.<br />

Hotellerie<br />

„Neulich habe ich in einem „Art-Hotel“ übernachtet.<br />

Wirklich pfiffig mit eingerichtet und mal<br />

was anderes – alle Räume wurden von Künstlern<br />

individuell gestaltet. Ich bin viel unterwegs<br />

und da freut es mich, nicht in einer anonymen<br />

Kette zu übernachten. Nur: Die Basisleistung<br />

stimmte nicht. Heizung kaputt, mehrfach musste<br />

ich zum Empfang, um die Karte für den Zimmerzugang<br />

neu programmieren zu lassen, das<br />

Frühstücksbuffet war kalt, Handtücher fehlten<br />

und wurden erst nach mehrmaligem Nachfragen<br />

gebracht, Weckruf vergessen...Da nützt<br />

mir auch die exklusive Ausstattung nichts. Dort<br />

gehe ich nicht wieder hin.“<br />

Silke Reitmeyer, Trainerin<br />

Flughafen Check-In<br />

„Ich kann Ihren Ärger verstehen – aber auf<br />

uns hört hier keiner. Aber wenn Sie mal etwas<br />

schreiben, dann wird schon eher reagiert.“<br />

Wie oft habe ich das schon gehört, besonders<br />

am Flughafen Check-in, wenn der Koffer mal<br />

wieder nicht mitgekommen ist. Die Mitarbeiter<br />

sind dort auch immer sehr freundlich und<br />

professionell. Manchmal habe ich auch richtig<br />

Mitleid mit den Damen und Herren. Aber das<br />

Unternehmen Fluggesellschaft als Ganzes hat<br />

bei mir verloren, wenn ich bei Problemen anstatt<br />

einer Lösung, nur resignierte Mitarbeiter.<br />

vor mir habe. Ich bekomme einfach nicht die<br />

versprochene Leistung. Als Vielflieger muss<br />

ich mich darauf verlassen.“<br />

Jean-Paul Devleeschauwer, Manager.<br />

Im <strong>Dezember</strong> zu gewinnen:<br />

„24 changes til christmas“ – der Adventskalender<br />

der German Speakers Association<br />

geht online.<br />

Sabine Wittig ist anerkanntes professionelles<br />

Mitglied der GSA – der internationalen<br />

Plattform professioneller Trainer,<br />

Automobil<br />

„Seit 20 Jahren fahren meine Frau und ich<br />

eine italienische Marke, seit 10 Jahren bei dem<br />

gleichen Händler. Das Modell wird hier in<br />

Deutschland demnächst nicht mehr vertrieben.<br />

Rechtzeitig vor Ablauf meines Leasingvertrages<br />

erkundige ich mich nach einem anderen<br />

geeigneten Modell. Meinen Sie der Verkäufer<br />

hat sich bei mir gemeldet? Nachdem ich mehrfach<br />

nachgefragt habe, schaue ich mich bei einer<br />

anderen Marke um. Lange Jahre habe ich<br />

für Umsatz gesorgt, denn ich fahre nicht gerade<br />

das kleinste Modell. Ich fühle mich nicht<br />

gut umsorgt. Pech für’ s Autohaus.“<br />

Carsten Friedrich, Versicherungsfachwirt.<br />

Medizin<br />

„Ich bin privat krankenversichert. Da sollte man<br />

meinen, einen guten und verlässlichen Service<br />

zu bekommen. Weit gefehlt. Trotz festem Termin<br />

muss ich teilweise über eine Stunde warten,<br />

bis ich an der Reihe bin. Und das regelmäßig.<br />

Können die Arztpraxen sich nicht besser organisieren?<br />

Ich habe deshalb auch schon gewechselt,<br />

denn meine Zeit muss ich mir auch einteilen.“<br />

Alexander Gertig, Informatiker.<br />

Verkauf<br />

„Wir als Vertrieb haben das Ohr am Kunden und<br />

sind jeden Tag mit ihm in Kontakt. Wir wissen,<br />

was der Markt fordert. Oftmals stecken die Tücken<br />

im Detail. Bei neuen Produktentwicklungen<br />

werden wir allerdings nie gefragt. Plötzlich<br />

gibt es großes Brimborium und uns wird ein<br />

Speaker und Coaches.<br />

Wie Sie mehr mit Ihren guten Kunden machen<br />

können.<br />

Gewinnen Sie ein zweistündiges Impulscoaching<br />

im Raum Frankfurt.<br />

Ihr Nutzen:<br />

• Sie erlangen Klarheit über Chancen und<br />

Handlungsbedarfe zur Steigerung der<br />

neues Produkt ins Regal<br />

gestellt. Tja, und dann stellen<br />

wir fest, dass viele Details so nicht<br />

bei unseren Kunden funktionieren. Für<br />

Änderungen ist es zu spät. Also versuchen wir<br />

es die ersten Wochen, aber die mauen Umsätze<br />

sprechen für sich. Warum nutzt man unsere Erfahrung<br />

nicht und bindet uns mit ein? Da steckt<br />

eine Menge Potenzial ‚drin. “<br />

Walter Kreh, Key-Account Manager Vertrieb.<br />

HR Management<br />

„Wir investieren regelmäßig in die persönliche<br />

und fachliche Entwicklung unserer Mitarbeiter.<br />

Wir haben einen festen Stamm von Trainern,<br />

aber probieren auch gern neue Wege aus.<br />

Wir machen leider häufig die Erfahrung, dass<br />

die Trainer zwar im Vorfeld engen Kontakt<br />

suchen und bemüht sind, unsere Anforderungen<br />

genau zu matchen. Wenn es aber um die<br />

Umsetzung in die Praxis geht, fehlt es vielfach<br />

an Engagement. Da bekommt man höchstens<br />

ein Fotoprotokoll als Unterlage und wenn der<br />

Transfer nicht klappt, ist der Kunde – also wir<br />

– Schuld. Von guten Trainern erwarte ich einen<br />

konstanten Prozess und Unterstützung<br />

bei der Umsetzung. Damit die versprochenen<br />

Lehrziele auch Wirkung zeigen.“<br />

Siegfried Engel, Leiter Personal.<br />

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: ProzessIntelligenz.<br />

Handeln Ihre Mitarbeiter gegenüber<br />

dem Kunden immer einheitlich – „mit einer<br />

Stimme“? n<br />

Kundenbindung<br />

• Sie kennen die relevanten Stellschrauben<br />

zur Optimierung Ihrer internen Prozesse<br />

• Das Ergebnis: Ein konkreter Plan<br />

Ab 1. <strong>Dezember</strong> auf<br />

www.germanspeakers.org<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

27<br />

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Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie (4)<br />

Testfragen zur Resilienz<br />

(also über Seelische Fitness)<br />

Sie finden hier eine wirklich lange Checklist.<br />

Sie enthält wesentliche Stichworte<br />

zum Thema „Wie Resilienz gefördert<br />

wird“. Die Liste ist bei weitem nicht vollständig,<br />

ihr Nutzen liegt in Folgendem:<br />

1. Die Stichworte können als Checklist<br />

eingesetzt werden, um sich ein Bild von<br />

der seelischen Fitness eines Menschen<br />

zu machen oder um<br />

2. spontan ein paar einleuchtende Hinweise<br />

zu finden, wo und wie einer Klientin /<br />

einem Klienten geholfen werden kann.<br />

3. Die Liste stammt zum einen geringen<br />

Teil aus einem wertvollen psychologischen<br />

Standardwerk, dem Handbook of<br />

Positive Psychology (Oxford University<br />

Press, 2002) – und zum weitaus größeren<br />

Teil aus den ersten Nennungen, die ich<br />

unter dem Stichwort „Resilienz“ gegooglet<br />

habe. Immer wieder erstaunlich fin-<br />

Faktoren, die Resilienz (also: seelische Fitness)<br />

fördern<br />

Familie<br />

J autoritative Erziehung (= „fördern und fordern“, also: viel Wärme,<br />

aber auch hohe Leistungsanforderungen, intensive und unterstützende<br />

Kontrolle, hohe Anforderungen/Erwartungen)<br />

J positives Familienklima mit wenig Uneinigkeit unter den Menschen,<br />

die unter einem Dach leben (Anmerkung: Dieser Satz bedeutet,<br />

dass nicht die möglichst individuelle Selbstverwirklichung<br />

jedes einzelnen gefordert ist, sondern dass Individualität eine gemeinsame<br />

Basis braucht, die vom einzelnen durchaus Anpassung<br />

und Verzicht fordern kann)<br />

J ein gut organisiertes (= also ein nicht-chaotisches) Zuhause<br />

J lebenslanges geistiges Interesse und Wachstum der Eltern und<br />

Großeltern<br />

J Eltern, die die Verantwortung für die gute Erziehung ihrer Kinder<br />

aktiv und tätig übernehmen<br />

J ein sicherer und möglichst hoher ökonomischer Status der Familie<br />

J hohe persönliche Sicherheit in der Gemeinde<br />

J Zusammenhalt und Stabilität der Familie<br />

J konstruktive Kommunikation in der Familie<br />

de ich, wieviel Wertvolles im Web steht,<br />

wenn man den auch vorhandenen Unfug<br />

nicht zur Kenntnis nimmt.<br />

4. Die Stichworte für ein Seelisches Fitness-Training<br />

erscheinen alle beherzigenswert.<br />

Sie sind eine gute Fundgrube<br />

zur Anregung des eigenen Wissens und<br />

der eigenen Kreativität.<br />

5. Viele der Stichworte werden Ihnen<br />

aber auch ein Ärgernis sein. Resilienz<br />

– die seelische Fitness, die wir doch alle<br />

brauchen –, werden Sie finden, hängt<br />

nach dem guten psychologischen, sozialarbeiterischen,<br />

psychiatrischen Wissen<br />

eigentlich von idealen materiellen, familiären,<br />

erzieherischen, genetischen, politischen<br />

Bedingungen ab, die kein Mensch<br />

und keine Gesellschaft erfüllen kann.<br />

Und die kein Sozialarbeiter, Psychologe,<br />

Psychiater, Psycho- oder Sozialtherapeut<br />

erzeugen kann.<br />

Hochwissenschaftliche Forschung ist<br />

eine Sache. Die Art, wie die Ergebnisse<br />

umgesetzt werden, eine andere. Und hier<br />

lautet die Forderung an alle Menschen in<br />

Menschenberufen mit Angelus Silesius:<br />

„Mensch werde wesentlich.“<br />

Reduce to the maximum, das tatsächlich<br />

erreicht werden kann. Oder wie E.F. Schumachers<br />

Jahrhundertbuch heißt: Small<br />

ist beautiful (Rückkehr zum menschlichen<br />

Maß).<br />

Ganz offensichtlich wird bei so viel Information<br />

das Kind mit dem Bade ausgeschüttet<br />

(genauer: in der Badewanne<br />

ertränkt). Ab Seite 32 finden Sie den<br />

Versuch, die Komplexität der Resilienz-<br />

Thematik auf einen einzigen Punkte zu<br />

reduzieren. Lassen Sie sich provozieren.<br />

(S.B.)<br />

J enge Geschwisterbindungen<br />

J ein unterstützendes Familien-Netzwerk (Verwandte, Freunde,<br />

Nachbarn)<br />

J erstgeborenes Kind sein<br />

J Seelische Fitness scheint (auch) erblich zu sein – besten für Kinder<br />

sind jedenfalls hoch-resiliente Eltern, die zu allen Punkten dieser<br />

langen Liste „Ja“ sagen<br />

In der Schule und in anderen Bildungsinstituten<br />

J klare, transparente, konsistente Regeln und Strukturen<br />

J wertschätzendes Klima (Wärme, Respekt und Akzeptanz)<br />

J hoher, aber nicht überfordernder Leistungsstandard<br />

J positive Verstärkung der Leistungen<br />

J Anstrengungsbereitschaft des Kindes<br />

J positive Freundschaften haben<br />

J Förderung der Resilienzfaktoren<br />

J Zusammenarbeit von Elternhaus und sozialen Institutionen<br />

Auf gesellschaftlicher Ebene / „Positive Institutionen“<br />

(Kirchen, Vereine etc.) / Gemeindeleben<br />

J effektive und effiziente Schule<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

28<br />

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J Bindungen an pro-soziale Vereine / Organisationen (Kirchengruppen,<br />

Jugendgruppen, Pfadfinder)<br />

J aktive Nachbarschaften, die Anliegen bürger-initiativ umsetzen<br />

und gegen Widerstand durchsetzen<br />

J effektive Hilfen bei Krisen (z.B. erreichbare Notrufnummer für<br />

die meisten Wechselfälle des Lebens)<br />

J Angebote der Familienbildung<br />

J Gemeindearbeit<br />

J Wertschätzung kultureller Fertigkeit<br />

J Motivation und Interesse am Lernen<br />

Der zwischenmenschliche Bereich, in dem es Unterstützung<br />

gibt – also: social support<br />

J ständiger enger und herzlicher Kontakt mit kompetenten,<br />

unterstützenden, pro-sozialen (also: nicht a-sozialen) Menschen<br />

J von möglichst viele anderen Menschen akzeptiert werden<br />

J von möglichst vielen anderen Menschen mitmenschlich unterstützt<br />

werden – innerhalb und außerhalb der Familie, z.B. durch<br />

Verwandte, Nachbarn, Lehrer und Gleichaltrige<br />

J Vorbilder, die bei Schwierigkeiten zu konstruktiver Bewältigung<br />

ermutigen (z.B. Eltern, Geschwister, Lehrer, Pfarrer, Partner)<br />

J Übernahme zwischenmenschlicher Verantwortung z.B. Sorge<br />

für andere Verwandte, Pflichten in der Schule<br />

J Übernahme der Verantwortung bei Leistungsanforderungen<br />

(Schule, Ausbildung, Beruf, Familienpflichten)<br />

J das sichere Gefühl, zu den anderen „dazuzugehören“<br />

J Geborgenheit unter den Menschen<br />

J Empathie<br />

J Kooperations- und Kontaktfähigkeit<br />

J „Soziale Perspektivenübernahme“ (= Dinge mit den Augen anderer<br />

sehen können)<br />

J Unterstützung mobilisieren können<br />

J Vertrauen und Zusammengehörigkeitssinn fördern<br />

J positive Rollenmodelle (Großeltern, Nachbarn, Freunde, Erzieherinnen,<br />

Lehrer)<br />

J „Jemand, der mir angemessen Grenzen setzt“<br />

Gegebenheiten bei Charakter und Temperament<br />

J als Kind ein Temperament haben, das anderen keine Probleme<br />

macht<br />

J als Heranwachsender und Erwachsener eine Persönlichkeit, die<br />

sich an Situationen anpassen kann<br />

J Temperamentseigenschaften, die eine effektive Bewältigung<br />

begünstigen, z.B. Flexibilität und Impulskontrolle<br />

J Temperamentsmerkmale, die effektives Problemlöseverhalten<br />

begünstigen wie z.B. Flexibilität, Frustrationstoleranz, Soziabilität,<br />

Humor, Durchhaltevermögen, Kreativität und Explorationslust<br />

Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

J positive Temperamentseigenschaften, die soziale Unterstützung<br />

und Aufmerksamkeit bei den Betreuungspersonen hervorrufen (flexibel,<br />

aktiv, offen)<br />

J positives Selbstkonzept / Hohes Selbstwertgefühl<br />

J Fähigkeit zur Selbstregulation<br />

Seelische Fitness stützende Lebenserfahrungen und<br />

Lebensführung<br />

J Soziale Fähigkeiten wie Hilfsbereitbereitschaft etc.<br />

J Menschen, die mich bedingungslos mögen, die mir zuhören ohne<br />

zu urteilen und von denen ich weiß, dass sie „für mich da sind“<br />

J zu einer Gruppe (Schule, Arbeitsplatz, Glaubensgemeinschaft<br />

etc.) gehören, in der ich mich aufgehoben und wertgeschätzt fühle<br />

J Ausdauer trotz Schwierigkeiten; nicht Aufgeben<br />

J Kreativität: sich selbst durch künstlerisches Bemühen ausdrücken<br />

J Geduld haben<br />

J nach Krisen wieder auf die Beine kommen<br />

J den Kopf auch mal abschalten können<br />

J Nichts aufschieben, was getan werden muss<br />

J nicht an unerreichbaren Zielen festhalten<br />

J Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, internale Kontrollüberzeugungen,<br />

Selbstvertrauen und ein positives Selbstkonzept<br />

J Widerstand gegen die Zerstörung der eigenen Integrität (Unbescholtenheit,<br />

Unverletzlichkeit, Unbestechlichkeit) unter äußerem<br />

Druck<br />

J Aufbau eines positiven Lebens – auch und gerade unter widrigen<br />

Umständen<br />

J positive Anpassung des Individuums trotz vorhandener<br />

Risikofaktoren Balance von sozialen Verantwortlichkeiten und<br />

Leistungsforderungen<br />

J Kognitive Kompetenzen und internale Selbstkontrolle (Impulskontrolle,<br />

Fähigkeit zum Belohnungsaufschub, Neugierverhalten,<br />

Anpassungsbereitschaft)<br />

J positive Selbstwirksamkeitserfahrungen („Ich bin kompetent<br />

und fühle mich verantwortlich“)<br />

J positive Selbsteinschätzung („Ich bin wertvoll und werde<br />

geliebt“)<br />

J positive Strategien und Verhaltensweisen zur Stressbewältigung<br />

J flexibles Coping<br />

Intellektuelle Hilfen für seelische Fitness<br />

J Aufmerksamkeit, Wachheit<br />

J eine mindestens durchschnittliche Intelligenz<br />

J fähig sein, sich Problemen zu stellen und Probleme zu lösen<br />

J kommunikative Fertigkeiten<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

29<br />

Zurück zum Inhalt


J realistische Zukunftsplanung<br />

J konstruktive Bewältigung von Belastungen und Veränderungen<br />

J Akzeptanz, Adaption an verschiedene<br />

Rollenerwartungen)<br />

J das Gute im Schlechten sehen, Fähigkeit<br />

zu Perspektivenwechsel<br />

J positive Selbstwahrnehmung<br />

J positiver Ausblick aufs Leben<br />

J „Selbst-Wirksamkeit“ (= Glaube an<br />

sich selbst, Sich-selbst-Vertrauen) aufgrund<br />

von Selbsterfahrungen<br />

J Talente, Interessen, Hobbys pflegen, die<br />

Freude und Selbstbestätigung geben<br />

J kommunikative Fähigkeiten<br />

J vorausplanendes Verhalten<br />

J realistische Zukunftsplanung<br />

J Fähigkeit zur Selbststeuerung<br />

J lebenspraktische Fertigkeiten wie<br />

Selbstdisziplin und Beharrlichkeit<br />

J „von mir entwickelte Ziele, die ich<br />

bewusst anstrebe“<br />

Selbstmanagement<br />

J (möglichst) keine Opferrolle einnehmen<br />

J Fähigkeit, eine eingenommene Opferrolle<br />

zu verlassen<br />

J Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen<br />

J Fähigkeit, Netzwerke zu nutzen<br />

J Fähigkeit, die Zukunft zu planen<br />

J Optimismus als Grundhaltung (Optimismus<br />

nach Martin Seligman heißt: 1.<br />

glauben, dass Probleme nicht auf ewig<br />

anhalten; 2. glauben, dass Probleme nicht<br />

alle Lebensbereiche vergiften, sondern dass<br />

es immer problemfreie Zonen gibt – wer<br />

Geld verliert, kann immer noch Mozart genießen;<br />

keine lähmenden Selbstbeschimpfungen<br />

i.S.v. „Ich habe Schuld an meinem<br />

Unglück“)<br />

J Akzeptanz der Dinge, wie sie kommen<br />

J Zielorientierung<br />

J Unabhängigkeit<br />

J Eigenständigkeit<br />

J Dinge selber erledigen, die im eigenen Einflussbereich liegen<br />

J intrinsische Motivation (Motivation aus sich heraus und nicht<br />

durch Belohnungen)<br />

„Das weiße Band“<br />

Der neue Film von Michael Haneke<br />

handelt von dem regelnbrechenden Leben,<br />

das Menschen führen, wenn ihnen<br />

nicht einhaltbare Regeln aufgezwungen<br />

werden<br />

Dieser Film hat viele Auszeichnungen bekommen<br />

– und das zu recht. Die Geschichte<br />

über menschliche Abgründe, sadistische Anwandlungen<br />

und moralische Vorsätze spielt in<br />

einem Norddeutschen Dorf zu Beginn des ersten<br />

Weltkriegs, sie könnte aber genauso gut<br />

im Hier und Jetzt, <strong>heute</strong>, in einer großen Firma<br />

oder sonst einem Ort, an dem Menschen mit<br />

anderen, die sie sich nicht haben aussuchen<br />

können, miteinander „sein müssen“, spielen.<br />

Der Dorffrieden wird durch schreckliche Ereignisse<br />

gestört: Unfälle, Todesfälle, Misshandlungen,<br />

Schweigen und Geschehenlassen<br />

– und die „gerechten“ Bestrafungen bestimmen<br />

bald den Alltag der Gemeinschaft. Wer ist<br />

verantwortlich, wer ist zu solch schrecklichen<br />

Taten fähig – und bald die entscheidende Frage:<br />

Wer ist hier frei von Schuld?<br />

Hatte ich zunächst Mitgefühl für einige der<br />

Charaktere – wie die gedemütigte Hebamme<br />

–, so erkannte ich bald, dass auch sie anderen<br />

ihren Willen aufzwingt und durch ihr Leiden<br />

und ihre Bedürftigkeit Grenzen überschreitet.<br />

Und die armen Kinder, die tägliche Qualen<br />

erleiden – und sich nicht anders zu helfen<br />

wissen, als ihren Schmerz weiterzugeben.<br />

Unaufgeregt und doch erschreckend, hält dieses<br />

Drama seine Zuschauer über die gesamte<br />

Zeit hinweg unter Anspannung. Ein genialer<br />

Schachzug – spürt man doch nichts als Beklemmung<br />

beim Betrachten dieser autoritären<br />

Gesellschaft, mit ihren Regeln und Traditionen.<br />

Und unterschwellig dämmert es einem,<br />

wohin Gemeinschaftsordnung führen kann.<br />

C.B.<br />

Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

J konstruktiv mit akuten Problemen und dauerhaften Belastungen<br />

umgehen<br />

J aktive Bemühung um Problembewältigung<br />

J Hohes Selbstwertgefühl<br />

J Die Fähigkeit, sich zu distanzieren<br />

J zu sich selbst freundlich und gelassen<br />

sein<br />

J mir Zeit nehmen, mich selbst zu nähren<br />

J Berufstätigkeit ist Resilienzfaktor und<br />

nur bei Stress ein Risikofaktor<br />

J Fatalismus ist Risikofaktor<br />

J Menschen, die an meine Fähigkeit zum<br />

Erfolg glauben<br />

J an mich selbst glauben<br />

J Ich biete mich an, anderen zu helfen<br />

J Meine Stimme und Wünsche werden<br />

gehört und geachtet<br />

J gute Beziehungen haben – mit klaren<br />

Grenzen<br />

J Gleichgewicht von Geben und Nehmen<br />

J „nein“ sagen, mich nicht ausnutzen lassen<br />

J gut zuhören<br />

J aufrichtig kommunizieren<br />

J erfolgreiche Konfliktlösungsfähigkeiten<br />

J Ziel setzen und die Schritte zum Ziel<br />

unternehmen<br />

Emotionale Bindungen für seelische<br />

Fitness<br />

J Stabile emotionale Beziehungen zu<br />

mehreren Menschen<br />

J Stabile emotionale Beziehungen zumindestens<br />

mit einem einzigen Menschen<br />

(bei Kindern z.B. einem Elternteil oder<br />

einer anderen Versorgungsperson)<br />

J Ein emotional warmes, offenes, das<br />

Leben strukturierendes und norm-orientiertes<br />

Klima<br />

J nicht den Stimmungen ausgeliefert sein<br />

Sinn<br />

J sich mehr auf die Stärken konzentrieren als auf Probleme und<br />

Schwächen<br />

J Die Erfahrung von Sinn, Struktur und Bedeutung in der eigenen<br />

Entwicklung<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

30<br />

Zurück zum Inhalt


Niedriger sozialer Status<br />

Chronische Armut<br />

Familiäre Disharmonie<br />

Alkohol / Drogenmissbrauch<br />

der Eltern<br />

Niedriges Bildungsniveau der<br />

Eltern<br />

Psychische Erkrankung eines<br />

bzw. beider Elternteile<br />

Kriminalität der Eltern<br />

Trennung und Scheidung der<br />

Eltern<br />

Wiederheirat eines Elternteils<br />

Häufig wechselnde Partnerschaften<br />

der geschiedenen<br />

oder getrennt lebenden Eltern<br />

Wohngegenden mit hohem<br />

Kriminalitätsanteil<br />

Migrationshintergrund und<br />

daraus folgender Mangel an<br />

Geborgenheit<br />

Adoption / Pflegefamilie<br />

Obdachlosigkeit<br />

Erziehungsdefizite<br />

sehr junge Elternschaft<br />

unerwünschte Schwangerschaft<br />

Mehr als vier Geschwister<br />

Soziale Isolation der Familie<br />

Mobbing bzw. Ablehnung durch<br />

Gleichaltrige<br />

Außerfamiliäre Unterbringung<br />

Krieg<br />

Geschwister mit einer Behinderung,<br />

Lern-oder Verhaltensstörung<br />

schwere Verkehrsunfälle<br />

Tod eines Elternteils<br />

Naturkatastrophen<br />

Sexueller Missbrauch<br />

Körperliche Misshandlung<br />

Gewaltanwendungen und Vernachlässigung<br />

an Kindern<br />

Körperliche Vernachlässigung<br />

(Pflege, Ernährung, Krankenbehandlung)<br />

Emotionale Vernachlässigung<br />

Emotionale Kindes-Misshandlung<br />

Körperliche Kindes-Misshandlung<br />

Sexueller Kindesmissbrauch<br />

Mangel an Wärme in der<br />

Eltern- Kind-Beziehung<br />

Feindliche Ablehnung oder<br />

Sündenbockzuweisung<br />

J Glaube an eine humanistische Ideologie<br />

J Erfahrung von Sinnhaftigkeit, Struktur und Bedeutung in der<br />

eigenen Biographie<br />

J Religiöser Glaube<br />

J den/einen Sinn des Lebens kennen<br />

J die Bedeutung einzelner Lebensereignisse erkennen und Gutes<br />

daraus machen<br />

J produktive Vernunft (Erich Fromms Wort für eine „schauende“<br />

oder meditative Geisteshaltung vor allem den negativ herausragenden<br />

Ereignissen des Lebens gegenüber, die spüren und noch<br />

wissen will, statt schon alles zu wissen, und die offen ist für Eingebungen,<br />

die sich manchmal erst nach einer Stunde einstellen)<br />

J Das bisherige Leben als sinnvoll ansehen<br />

J Hoffnungsvoller Blick in die Zukunft<br />

J positives Menschenbild<br />

J Humor<br />

J Gelassenheit<br />

J Gute Beziehung zur Natur<br />

J seelische Gesundheit<br />

gegenüber dem Kind<br />

Erziehung, die eine unzureichende<br />

Erfahrung vermittelt<br />

Unzureichende elterliche<br />

Steuerung<br />

Unangemessene Anforderungen<br />

und Nötigungen<br />

durch die Eltern<br />

Das Kind wird systematisch<br />

gequält, verleumdet, abgewertet<br />

Konzentriert feindseliges<br />

Verhalten<br />

Schwerwiegende psychische<br />

Bestrafungsmaßnahmen:<br />

Einsperren des Kindes in<br />

einen dunklen Ort etc.<br />

Eltern abweisend<br />

Kein Mitgefühl bei Schwierigkeiten<br />

des Kindes<br />

Keine Hilfe in Angstsituationen;<br />

Kein Schutz in gefährlichen<br />

Situationen<br />

Extreme Mängel an Konversation<br />

Verbot, altersgemäße<br />

Erfahrungen außerhalb der<br />

Familie zu machen.<br />

Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

So wird seelische Fitness gefährdet oder zerstört<br />

Körperliche Gewalt und<br />

Kindesmisshandlung:<br />

Bestrafung, die zu Platzwunden,<br />

Knochenbrüchen,<br />

Ausrenkungen von Gliedmaßen,<br />

Blutergüssen führt;<br />

Schläge mit harten oder<br />

scharfen Gegenständen<br />

(Stöcke, Gürteln, Schnalle)<br />

Bestrafungen in Verbindung<br />

mit schwerem Kontrollverlust<br />

(z.B. gegen die Wand<br />

schleudern)<br />

Unannehmbare Formen<br />

eines körperlichen Traumas<br />

(Verbrennungen, Fesselungen<br />

etc.)<br />

Sexueller Missbrauch: Genitalkontakte,<br />

Entblößungen,<br />

sexuelle Manipulationen<br />

Neuropsychologische<br />

Defizite<br />

Psychophysiologische<br />

Faktoren<br />

Genetische Faktoren<br />

Chronische Erkrankungen<br />

Geringe kognitive Fertigkeiten<br />

Prä-, peri- und postnatale<br />

Faktoren<br />

J Religiosität (kann bei sektenhaftem Geschehen auch Risikofaktor<br />

sein)<br />

J Irgendetwas herausragend können<br />

J Glaube an etwas, das größer ist als ich<br />

Körper, Sport, Gesundheit<br />

J Vitalität (Körperliches Wohlbefinden, Sport etc.)<br />

J Erstgeborenes Kind<br />

J Weibliches Geschlecht (in der Kindheit)<br />

J entspannen können<br />

J Sporttreiben bei Belastung<br />

J depressives Bewältigungsverhalten<br />

J gesundes Ernährungsverhalten<br />

J intensives Sporttreiben<br />

J hohe Schlafqualität<br />

J gefühlte soziale Unterstützung<br />

J ausreichende Bewegung<br />

J Sportgruppen n<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

31<br />

Zurück zum Inhalt


<strong>Coaching</strong>-Tools aus der Positiven Psychologie<br />

(5)<br />

Was ist das Wichtigste im<br />

Jedes Schulkind kennt die Geschichte von dem griechischen Naturwissenschaftler<br />

Archimedes (um 287 v. Chr. bis 212 v. Chr.). Aus der Badewanne<br />

soll er gesprungen sein, nackt soll er durch seine Heimatstadt Syrakus gelaufen<br />

sein und dabei „heureka“ ausgerufen haben. „Ich hab‘s (gefunden)“.<br />

Gefunden, entdeckt hatte er, dass die Auftriebskraft eines Körpers in einem<br />

Medium – etwa im Wasser einer Wanne – genauso groß ist, wie das Gewicht<br />

des vom Körper verdrängten Mediums.<br />

Archimedes könnte auch als Entdecker des Elevator Pitch gelten. „Ich bin<br />

Coach, und ich helfe Menschen ………“ – ja wobei? Bei welcher Erkenntnis<br />

wären Sie, wie Gott Sie geschaffen hat, total aus dem Häuschen? Der Harvard-Psychiater<br />

Prof. George Vaillant, einer der Säulenheiligen der Positiven<br />

Psychologie, hat da eine Idee (s. Seite 34)<br />

George Vaillant hat eine spannenden<br />

berufliche Aufgabe,<br />

der er jetzt seit immerhin 42<br />

Jahren nachgeht. Der Professor<br />

für Psychiatrie an der Harvard University<br />

verwaltet – eher: hütet – einen<br />

Datenschatz, wie es keinen zweiten in den<br />

Humanwissenschaften gibt.<br />

Vaillant ist Kustos der Harvard-Grant-Studie,<br />

die 1937, vor mehr als 70 Jahren also,<br />

begonnen worden ist. Die so entstandenen<br />

Daten werden bewacht wie der Goldschatz<br />

in Fort Knox. Es handelt sich nämlich um<br />

wirklich persönliche Daten von zum Teil<br />

sehr prominenten Ex-Harvard-Studenten.<br />

Ein Studienteilnehmer war John F. Kennedy.<br />

Details der Studie finden Sie im Kasten<br />

auf Seite 35. Keine Daten und Fakten, die<br />

einem Menschen konkret zugeordnet werden<br />

können – das wäre der „Blattschuss“<br />

für diese Studie –, werden veröffentlich.<br />

Gegenüber der Zeitschrift Atlantic (http://<br />

www.theatlantic.com/doc/<strong>2009</strong>06/happiness)<br />

hat Vaillant aus der Harvard-<br />

Grant-Studie berichtet.<br />

Was ist ein erfolgreiches Leben?<br />

Ziel der Studie war und ist herauszufinden,<br />

wie Lebenserfolg entsteht. Sieben Erfolgs-<br />

Garanten sind gefunden worden:<br />

l gute Schulerziehung,<br />

l kein Alkohol-Abusus,<br />

l etwas Sport,<br />

l stabile Ehe,<br />

l nicht rauchen,<br />

l gesundes Gewicht …<br />

… dies sind die ersten sechs, und sie sind<br />

allgemein bekannt. In Starkdeutsch ausgedrückt<br />

heißen sie:<br />

• nicht rauchen,<br />

• no sports (wie Churchill gesagt hat, als er<br />

einmal nach seinem Rezept fürs Altwerten<br />

gefragt worden ist)<br />

• nicht rumfressen,<br />

• nicht rumsaufen,<br />

• nicht rumhuren (frei nach Schiller: „…<br />

und drinnen waltet die<br />

tüchtige Hausfrau“,<br />

und das ist gut für die<br />

Karriere)<br />

• und möglichst reiche<br />

Eltern haben, die eine<br />

gute Ausbildung bezahlen<br />

können.<br />

Hinzu kommt ein<br />

siebter, wirklich überraschender<br />

und für<br />

Coaches und alle Angehörigen<br />

von Menschenberufen<br />

bedeutsamer<br />

Faktor:<br />

l „mature adaptations“,<br />

wörtlich übersetzt<br />

mit „reife Anpassung“.<br />

Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

Prof. George Vaillant. Seit mehr<br />

als 40 Jahren Leiter der Harvard-Grant-Studie<br />

misstraut er<br />

den Tests und Checklisten immer<br />

mehr. Grund: Es sind Momentaufnahmen<br />

– zeitlich und in der Gültigkeit<br />

begrenzt. Das pralle Leben<br />

können sie nicht einfangen.<br />

Erfolgsrezept: Coping<br />

Um das mit der „reifen Anpassung“ besser<br />

zu verstehen, müssen wir uns in die Tiefen<br />

der Tiefenpsychologie begeben und Sigmund<br />

Freud und seine hochbegabte Tochter<br />

Anna Freud zu Wort kommen lassen.<br />

Das Wort „Adaptation“ ist nämlich ein<br />

Schlüsselbegriff der Psychoanalyse – jener<br />

Lehre vom Menschen, die sich immer<br />

wieder große Mühe gegeben hat, bereits<br />

von der Wortwahl her für die meisten Menschen<br />

unverständlich zu bleiben.<br />

Adaptation heißt also „Anpassung“ – eigentlich<br />

gemeint ist hier aber etwas, was<br />

wie das Gegenteil von<br />

Anpassung klingt:<br />

nämlich Abwehr.<br />

Mit Abwehr, resp. den<br />

dabei eingesetzten<br />

seelischen Abwehrmechanismen,<br />

gemeint ist<br />

etwas, was allen Menschen<br />

geläufig ist, die<br />

Antwort auf die wichtige<br />

Lebensfragen: Wie<br />

gehe ich mit meinen<br />

inneren Regungen und<br />

– dies vor allem – mit<br />

dem, was von außen<br />

an mich herandrängt,<br />

möglichst erfolgreich<br />

um?<br />

Das Wort „Abwehr“<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

32<br />

Zurück zum Inhalt<br />

Domenico-Fetti: Archimedes


<strong>Coaching</strong>-Tools<br />

Der Elevator-Pitch für Coaches<br />

Ich bin Coach,<br />

und ich helfe<br />

Menschen,<br />

ihr Verhältnis<br />

zu anderen<br />

Menschen<br />

erfolgreich<br />

zu gestalten.<br />

„The only thing that really matters in life are your relationships to other people.“<br />

George Vaillant<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

33<br />

Zurück zum Inhalt


soll dabei ins Licht rücken, dass wir Menschen<br />

unsere – wie immer sie auch verstanden<br />

werden kann – Normalität schützen<br />

und in einer ja oft verrückten Welt Probleme<br />

und Konflikte erfolgreich bewältigen<br />

und verarbeiten wollen. Oft geht das eben<br />

nur durch Abwehr von Verhaltensweisen<br />

jener Menschen, die im Alphabet zwischen<br />

Anmaßung und Zumutung liegen. Das<br />

für Psychiater Interessante dabei ist, dass<br />

es sich um reale und objektiv bestehende<br />

– oder um eingebildete – Anmaßungen und<br />

Zumutungen handeln kann.<br />

Im ersten Fall spricht man von „seelischer<br />

Gesundheit“, im zweiten von Macke, Meise,<br />

Vogel, „sei doch nicht so hysterisch“<br />

und einem Füllhorn tausender seelischer<br />

Leiden. (Ich habe einmal nachgezählt, wie<br />

viele Arten von Phobien es gibt, wenn man<br />

„Phobie“ googlet und die Doubletten eliminiert,<br />

es waren 727.)<br />

Wichtig für unser gutes und<br />

erfolgreiches Leben ist unsere<br />

persönliche Art des Coping<br />

Eine kluge Erklärung der Philosophie der<br />

Abwehrmechanismen finden<br />

Sie in http://de.wikipedia.org/<br />

wiki/Abwehrmechanismus. Im<br />

Prinzip geht es beim Einsatz<br />

von Abwehrmechanismen um<br />

Bewältigungsstrategien.<br />

Wie gehen wir mit unseren eigenen<br />

seelischen Regungen und Impulsen,<br />

mit unseren eigenen Gedanken und Gefühlen<br />

um. Und wichtiger: Wie gehen wir mit<br />

dem um, was andere Menschen an uns herantragen:<br />

Eltern, Kinder, Lebenspartner,<br />

Chefinnen, Mitarbeiter und anderen Exemplaren<br />

aus Gottes Zoo, der ja reichhaltig<br />

bestückt ist.<br />

Was da in uns abläuft und manchmal als<br />

Verhalten nach außen sichtbar wird, ist uns<br />

<strong>heute</strong> als „Coping“ leichter verständlich.<br />

Und Coping dient dem Schutz der eigenen<br />

Person und der seelischen Gesundheit. Unterschieden<br />

wurde aber bereits von Anna<br />

und Sigmund Freud, die sich den Begriff<br />

„Abwehrmechanismen“ ausgedacht haben,<br />

zwischen reifem und unreifem Coping.<br />

Dieser Unterscheidung folgt Vaillant und<br />

spricht eben von „mature adaptations“,<br />

Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

Der Star unter<br />

den Teilnehmern<br />

an der Harvard-<br />

Grant-Studie:<br />

John F. Kennedy.<br />

Seine Daten aber<br />

bleiben bis 2040<br />

unzugänglich<br />

„reifer Adaptation“. In strengem Gegensatz<br />

zu Anna und Sigmund Freud aber, die<br />

die Ursprünge der Abwehrmechanismen<br />

in sexuellen Konflikten des Kindes sahen,<br />

glaubt Vaillant, dass sich die Coping-Mechanismen<br />

nicht bereits in der frühen Kindheit<br />

endgültig ausformen, sondern sich im<br />

Laufe des gesamten Lebens aus der Lebens-Erfahrung<br />

entwickeln.<br />

Vaillant kritisiert die psychologische Forschung,<br />

die viel zu stark trennt zwischen<br />

dem Paradies der Gesundheit und der Unterwelt<br />

von Krankheit und Leid. „Vieles,<br />

was als seelische Krankheit bezeichnet<br />

Die Harvard-Grant-Studie, Thema: „Was ist ein erfolgreiches Leben“<br />

Menschen, ihre Persönlichkeit und Entwicklung seit mehr als 70 Jahren wissenschaftlich beobachtet<br />

Angefangen 1937, geht die Harvard-Grant-Studie nun in ihr dreiundsiebzigstes<br />

Jahr. Sie ist eine der am längsten durchgeführten human-<br />

und sozialwissenschaftlichen Studien, die es gibt. Teilgenommen haben<br />

junge Studenten – leider nur Männer – im dritten Jahr College (Sophomores),<br />

damals etwa 18 und <strong>heute</strong> um die 80 Jahre alt.<br />

Einige wenige haben die Teilnahme abgebrochen, etwa die Hälfte ist im<br />

Laufe der Jahrzehnte verstorben – genaue Zahlen dieser Art werden<br />

von der Harvard Universität nicht mitgeteilt.<br />

Ziel der Studie war und ist: Regelmäßige medizinische, psychologische<br />

und psychiatrische Untersuchungen, dazu Befragungen über Lebenserfahrungen<br />

und -verläufe, sowie ein reger Gedankenaustausch mit den<br />

Experten an der Universität, die die Untersuchung betreuen, sollten Antwort<br />

auf die Frage geben, was ein gutes Leben ist.<br />

Der Mediziner Arlie Bock, Inspirator und erster<br />

Kurator der Grant-Studie (benannt nach dem<br />

Kaufhaus-Mogul W.T.Grant, der sie anfangs<br />

finanziert hat) war der Meinung, dass die Medizin<br />

den Kranken, den Symptomen und Leiden<br />

viel zu viel Aufmerksamkeit schenkt. Denn<br />

dieser Blick auf „Mikrospezialitäten“ wirft kein<br />

Licht auf die Frage „how to live well“.<br />

Bock wählte „gesunde“ und „gut angepasste“<br />

Studenten aus, die „ihr Kanu gut paddeln“<br />

konnten. Er wollte die Kräfte analysieren,<br />

die aus ihnen „normale Männer machen“. Als normal definierte er „jene<br />

Kombination aus Einschätzungen (sentiments) und physiologischen<br />

Faktoren, die in toto als erfolgreiches Leben (successful living) interpretiert<br />

werden.” Ein Team aus Medizin, Physiologie, Anthropologie, Psychiatrie,<br />

Psychologie und Sozialarbeit wurde Arlie Bock dazu zur Seite<br />

gestellt.<br />

268 Studenten wurden ausgewählt und durchgemessen: vom IQ bis zur<br />

Penislänge. Sie alle gehörten bereits zur gesellschaftlichen Creme de<br />

la Creme, oder sie konnten zumindest sicher sein, als Harvard-Absolventen<br />

einmal dazu zu gehören. „Die Creme war ihr Schicksal“ könnte<br />

das Buch über sie einmal heißen, dies Buch aber wird es nicht geben,<br />

weil ihre Anonymität strengstens gewahrt wird. Die Unterlagen eines<br />

bestimmten Teilnehmers sind auf hundert Jahre versiegelt und verschlossen<br />

– die des Ex- Harvard-Studenten John F. Kennedy.<br />

Außer JFKs weiß man kaum einen Namen von an der Studie Beteiligten.<br />

Ben Bradley, der langjährige Chefredakteur der Washington Post ist einer<br />

Der Böse unter<br />

den Teilnehmern<br />

der Harvard-<br />

Grant-Studie:<br />

Prof. Theodore<br />

Kaczynski<br />

– hier auf einem<br />

Fahndungsbild<br />

des FBI.<br />

– er hat es selbst hinausposaunt. Und Prof. Theodore<br />

Kaczynski. als 15jähriger in Harvard aufgenommen,<br />

Mathematiker, eindeutig ein Genie, aber <strong>heute</strong> bekannt,<br />

berüchtigt als der „Unabomber“, der aus Hass<br />

auf die Zivilisation Menschen ermordet hat. (Als Grund<br />

werden LSD-Experimente des Harvard-Psychologen<br />

Henry A. Murray – Auftragsarbeit der CIA über Methoden<br />

zur Persönlichkeitsveränderung – genannt.)<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

34<br />

Zurück zum Inhalt


wird, ist eher eine seelische Schlechtwetter-Periode“,<br />

warnt Vaillant vor dem Eifer<br />

so mancher Experten, möglichst rasch therapeutisch<br />

zu behandeln.<br />

Nicht Psychologien und<br />

Theorien, Tests und Checklists<br />

sind von höchster Relevanz.<br />

Sondern: People matter<br />

Vaillant sagt, wir setzen unsere Abwehrmechanismen<br />

oft unweise ein. Statt dann<br />

medizinisch-psychiatrisch-psychologisch<br />

zu behandeln, sollte ein Leiden erst einmal<br />

daraufhin beobachtet werden, welchen<br />

Sinn es in der Biographie des Leidenden<br />

macht. Beweis? Die Teilnehmer an der<br />

Harvard-Grant-Studie haben anfangs in ihrer<br />

Lebensführung doppelt so viele unreife<br />

Coping-Versuche unternommen wie im<br />

späteren Alter. Mit 50 oder gar 70 Jahren<br />

haben sie vor allem auf reifes Coping-Verhalten<br />

gesetzt: auf Altruismus und Humor<br />

zum Beispiel. Der einfache Grund dafür:<br />

Sie waren anfangs noch nicht erwachsen.<br />

Sie waren schlicht noch nicht reif für reifes<br />

Coping-Verhalten.<br />

So etwas bekommt man aber nur durch<br />

Langzeit-Studien heraus. Das meiste<br />

psychologische Wissen aber stammt aus<br />

„Momentaufnahmen“, aus Kurzeitstudien,<br />

Tests und Checklisten. Vor dieser Schnappschuss-Psychologie<br />

warnt Vaillant. Bei-<br />

Serie: <strong>Coaching</strong>-Tools<br />

spiel: Wenn drei Menschen (25, 50 und 75<br />

Jahre alt) in einem psychologischen Test<br />

oder bei psychiatrischen Diagnosen den<br />

gleichen Wert erzielen, dann sind sie mitnichten<br />

gleich. Im Gegenteil:<br />

l Der 25jährige könnte als geistig-seelisch<br />

zurückgeblieben angesehen werden.<br />

l Der 50jährige als „normal“.<br />

l Und dem 75jährigen könnten die Psychologen<br />

und Psychiater hohe geistig-seelische<br />

Reife bescheinigen.<br />

In diesem Geiste empfiehlt Vaillant, das wir<br />

uns auf die wichtigste Erkenntnis über Menschen<br />

konzentrieren. Er sagt: „The only<br />

thing that really matters in life are your<br />

relationships to other people.” n<br />

Vorschau Januar 2010<br />

Großes Titelthema:<br />

Persönlichkeit.<br />

Spezial: Frauen bewegen,<br />

Wirtschaft prägen<br />

Wie das Potenzial von Frauen<br />

endlich besser nutzbar<br />

gemacht wird (und das geht<br />

nicht dadurch, dass Männer<br />

jetzt im Einkommen mit Frauen<br />

„gleichgestellt“ werden).<br />

Gute Wünsche zu den Feiertagen und zum neuen Jahr mit einem Spruch an<br />

einem Bauernhaus südlich von München<br />

Was kommt im Jahr? Kannst nit durchschaun.<br />

Musst wagen und auf Gott vertraun<br />

Impressum:<br />

<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> – das Internet-Magazin wird herausgegeben von Sabine Asgodom. Mitherausgeber der oben auf den Seiten namentlich gekennzeichneten<br />

Beiträge sind die jeweils dort erwähnten Coaches. <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> will durch die Mitherausgeber thematische Vielfalt statt einer festgelegten Blattlinie garantieren.<br />

Die Mitherausgeber beteiligen sich an den Redaktions- und Produktionskosten. Bitte richten Sie alle Kommentare, Fragen etc. zu Einzelbeiträgen an die<br />

jeweiligen Mitherausgeber. Informationen <strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> insgesamt betreffend erhalten Sie über redaktion@coaching-<strong>heute</strong>.de.<br />

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<strong>Coaching</strong><strong>heute</strong> erscheint bei Asgodom Live®, Prinzregentenstr. 85, 81675 München, Tel: 089 982 47 49 0, Fax: 089 982 47 49 8, info@asgodom.de, Internet:<br />

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bestimmte Texte betreffenden Mitherausgeber gestattet. Die elektronische Archivierung der Inhalte zu Ihrem persönlichen Gebrauch ist erlaubt.<br />

Coverfoto: © Irmin Eitel<br />

Die Redaktion kann trotz sorgfältiger Recherchen und Überprüfung der zugrundeliegenden Quellen keine Gewähr für den Inhalt übernehmen. Jegliche<br />

Haftung für aus der Berichterstattung entstandene Schäden ist ausgeschlossen.<br />

– <strong>Dezember</strong> <strong>2009</strong><br />

35<br />

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