Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn
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Handbuch Inklusive Bildung <strong>Bonn</strong> – I. Leitorientierungen<br />
I. Leitorientierungen<br />
Inklusion bezieht sich auf alle Menschen <strong>in</strong> ihrer E<strong>in</strong>zigartigkeit und Verschiedenheit sowie<br />
ihrem Recht auf gesellschaftliche Anerkennung. Der Inklusionsbegriff wird deshalb <strong>in</strong> <strong>Bonn</strong><br />
ausdrücklich auf alle Menschen bezogen, die – aus welchen Gründen auch immer – <strong>in</strong><br />
unserer Stadtgesellschaft ganz oder <strong>in</strong> Teilbereichen ausgegrenzt werden, d.h. nicht nur auf<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung, sondern z.B. potenziell auch auf Menschen mit<br />
Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, Menschen <strong>in</strong> Armut oder aus schwierigen sozialen Verhältnissen usw.<br />
(sog. weiter Inklusionsbegriff). Dieses Inklusionsverständnis hat sich der Rat der Stadt <strong>Bonn</strong><br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Grundsatzbeschluss vom 08.07.2010 ausdrücklich zu Eigen gemacht.<br />
„<strong>Bonn</strong> Inklusiv“ bedeutet,<br />
� das Anerkennen jedes Menschen <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>maligkeit, Verschiedenheit und<br />
Vielfalt an ganz unterschiedlichen Kompetenzen, Bedarfen und Stärken,<br />
� e<strong>in</strong> "Willkommen"-heißender Umgang mit <strong>in</strong>dividueller Vielfalt,<br />
� jeder/jedem E<strong>in</strong>zelnen, <strong>in</strong>ner- und außerhalb e<strong>in</strong>er Organisation/E<strong>in</strong>richtung<br />
mit Offenheit und Wertschätzung, Respekt und Fairness, Solidarität und<br />
Empowerment zu begegnen,<br />
� die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaft vorhandenen Formen der Vielfalt zu erkennen, sie<br />
als bereichernd wertzuschätzen und aktiv zu nutzen,<br />
� die Teilhabe der/des E<strong>in</strong>zelnen an der Geme<strong>in</strong>schaft zu ermöglichen und<br />
Barrieren für e<strong>in</strong>e solche Teilhabe zu erkennen und diese aktiv abzubauen.<br />
Teilhaben heißt, dabei zu se<strong>in</strong>, sich wohlzufühlen und anerkannt zu se<strong>in</strong>,<br />
wertschätzend mite<strong>in</strong>ander umgehen, mitwirken, mitgestalten und<br />
mitentscheiden, kooperieren und gegenseitig vone<strong>in</strong>ander profitieren,<br />
� das Bewusstse<strong>in</strong> und die Kompetenz, die vielfältigen Quellen, Formen und<br />
Strukturen von Benachteiligungen und Diskrim<strong>in</strong>ierungen erkennen zu lernen<br />
und ihnen nachhaltig positiv zu begegnen,<br />
� e<strong>in</strong>en langjährigen Prozess zu wagen und diesen mit Geduld und Ausdauer<br />
zu gestalten,<br />
� e<strong>in</strong>e Leitidee für das Mite<strong>in</strong>ander von Menschen sowie die Gestaltung e<strong>in</strong>er<br />
Gesellschaft zu entwickeln,<br />
� das Bestreben, alle Arten von Organisationen, Institutionen oder<br />
Unternehmen so zu gestalten, dass sie alle Menschen, die mit ihnen Kontakt<br />
haben, willkommen heißen und ihren Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe<br />
und Chancengleichheit leisten.<br />
Die Aufgabe der Inklusion stellt sich auf allen staatlichen Ebenen, <strong>in</strong> allen Institutionen und<br />
im gesamten kommunalen Leben. „<strong>Bonn</strong> Inklusiv“ zeichnet sich dadurch aus, dass sich die<br />
<strong>Bonn</strong>er Gesellschaft als Verantwortungsgeme<strong>in</strong>schaft versteht, <strong>in</strong> der jede/jeder<br />
(ihren)/(s)e<strong>in</strong>en Beitrag zu Förderung von Inklusion leisten kann und leistet. Das erfordert<br />
Mut, neue Wege zu gehen. Es erfordert Geduld, diesen permanenten und auf viele Jahre<br />
angelegten Prozess für alle Menschen verständlich zu machen, und alle zu erreichen.<br />
© Bundesstadt <strong>Bonn</strong> 2012 5