Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn
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Handbuch Inklusive Bildung <strong>Bonn</strong> – Teil VII Heterogenität<br />
VII.3.5 Sozioökonomische Aspekte<br />
Zu sozioökonomischen Aspekten von Heterogenität bei <strong>Bonn</strong>er Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern<br />
liegen derzeit folgende Erkenntnisse vor:<br />
Anträge Lehrbuchmittelerstattung im Rahmen e<strong>in</strong>er freiwilligen kommunalen Leistung<br />
entsprechend § 96 Abs. 3 Satz 4 Schulgesetz NRW<br />
Die Eltern/ Erziehungsberechtigten der schulpflichtigen K<strong>in</strong>der und Jugendlichen, die e<strong>in</strong>en<br />
Antrag auf Lehrbuchmittelerstattung stellen, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel Besitzer e<strong>in</strong>es <strong>Bonn</strong>-<br />
Ausweises (Voraussetzung zur Beantragung ist die Vorlage e<strong>in</strong>es gültigen Bescheides über<br />
den Bezug von Sozialleistungen). E<strong>in</strong> <strong>Bonn</strong>-Ausweis kann beantragt werden, wenn die<br />
Antragsteller<strong>in</strong> oder der Antragssteller<br />
� Grundsicherung/Hilfe zum Lebensunterhalt nach SGB XII<br />
� Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz oder<br />
� Arbeitslosengeld II nach SGB II<br />
� wirtschaftliche Jugendhilfe<br />
� BAFöG oder Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) bezieht oder<br />
� Sozialleistungen sonstiger Träger erhält.<br />
Soweit ke<strong>in</strong> Leistungsbezug vorliegt, kann der <strong>Bonn</strong>-Ausweis wegen ger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen<br />
erteilt werden. Dementsprechend gibt die Anzahl der Anträge auf Lehrbuchmittelerstattung<br />
Auskunft über den sozioökonomischen Status der Herkunftsfamilie des K<strong>in</strong>des oder des<br />
Jugendlichen. Der Bildungserfolg von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen hängt <strong>in</strong> Deutschland u.a.<br />
stark von diesem Status ab, und verr<strong>in</strong>gert somit die Befähigung zur gesellschaftlichen<br />
Teilhabe. 7<br />
Von 11.351 Grundschulk<strong>in</strong>dern im Schuljahr 2010/11 nahmen 1.612 K<strong>in</strong>der<br />
Lehrbuchmittelerstattung <strong>in</strong> Anspruch, dies entspricht e<strong>in</strong>em durchschnittlichen Anteil von<br />
14,2 % über alle 51 Grundschulen h<strong>in</strong>weg. Die Anzahl der Anträge auf Erstattung variiert<br />
jedoch stark nach Standort der Grundschule. So gibt es sowohl Grundschulen, <strong>in</strong> denen<br />
2010/11 ke<strong>in</strong> Antrag auf Lehrbuchmittelerstattung gestellt wurde, als auch Schulen <strong>in</strong> denen<br />
63 % der K<strong>in</strong>der Lehrbuchmittel erstattet bekommen haben.<br />
An den weiterführenden Schulen s<strong>in</strong>d die Schwankungen nicht so groß, da sich die K<strong>in</strong>der,<br />
welche Lehrbuchmittel erstattet bekommen, bereits unterschiedlich auf die verschiedenen<br />
Schulformen verteilt haben. Von 2.115 K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen an Hauptschulen ließen<br />
sich 450 Lehrbücher erstatten. Dies entspricht e<strong>in</strong>em Anteil von 21,27 %. Der Anteil liegt an<br />
Förderschulen bei 23,79 % (345 von 1.450), bei Realschulen bei 4,6 % (<strong>in</strong>sgesamt 188 von<br />
4.046) und an Gesamtschulen bei 5,7 % (<strong>in</strong>sgesamt 242 von 4.245). An Gymnasien haben<br />
sich <strong>in</strong>sgesamt 0,64 % Lehrbücher erstatten lassen (110 K<strong>in</strong>der und Jugendliche von<br />
17.099).<br />
7 Vgl. Bertelsmann Stiftung (2010): Soziale Gerechtigkeit <strong>in</strong> der OECD - Wo steht Deutschland?<br />
Susta<strong>in</strong>able Governance Indicators 2011. Gütersloh.<br />
© Bundesstadt <strong>Bonn</strong> 2012 22