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Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn

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Handbuch Inklusive Bildung <strong>Bonn</strong> – Teil VII Heterogenität<br />

VII.3.2 Zuwanderungsgeschichte<br />

Zum H<strong>in</strong>tergrund: Datenbasis der Analyse s<strong>in</strong>d die amtlichen Schuldaten e<strong>in</strong>es jeden Jahres.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er Überprüfung mit anderen Datenquellen wird deutlich, dass bezüglich des<br />

Ausländerstatus der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen e<strong>in</strong>e relativ genaue Übere<strong>in</strong>stimmung mit den<br />

Haushaltsbefragungsergebnissen des Mikrozensus besteht. H<strong>in</strong>sichtlich des Merkmals<br />

"Migrationsh<strong>in</strong>tergrund" zeigen sich jedoch, je nach Schulform, Abweichungen zwischen<br />

sechs und elf Prozentpunkten. Dies mag eventuell an der vielschichtigen Def<strong>in</strong>ition des<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrundes liegen. Für diese Analyse heißt dies, dass der Umfang der von den<br />

Schulen aufzubr<strong>in</strong>genden <strong>Integration</strong>sleistung tendenziell eher unterschätzt wird.<br />

Laut Def<strong>in</strong>ition besitzen K<strong>in</strong>der und Jugendliche dann e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergrund / e<strong>in</strong>e<br />

Zuwanderungsgeschichte, wenn sie:<br />

� selbst aus dem Ausland zugewandert s<strong>in</strong>d oder<br />

� hier geboren s<strong>in</strong>d und e<strong>in</strong>es der beiden Elternteile zugewandert oder<br />

� die Verkehrssprache <strong>in</strong> der Familie nicht Deutsch ist. 3<br />

Im Unterschied zu K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund bezieht sich der<br />

Begriff Ausländer "auf e<strong>in</strong>e höchst heterogene Bevölkerungsgruppe, deren geme<strong>in</strong>sames<br />

Merkmal alle<strong>in</strong> die nichtdeutsche Staatsangehörigkeit ist." 4<br />

Fast jeder vierte E<strong>in</strong>wohner hat 2012 <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen e<strong>in</strong>en Migrationsh<strong>in</strong>tergrund.<br />

Der Anteil an Personen mit Zuwanderungsgeschichte ist unter jungen Menschen noch höher.<br />

Unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 24 Jahren z.B. lebt<br />

sogar nahezu jeder Dritte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em familiären Umfeld mit Zuwanderungsgeschichte. 5<br />

Dementsprechend hatten im Schuljahr 2010/11 <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen 26,2% der rund zwei<br />

Millionen Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an allgeme<strong>in</strong>bildenden Schulen (ohne<br />

Weiterbildungskollegs und freie Waldorfschule) e<strong>in</strong>e Zuwanderungsgeschichte. Bei über der<br />

Hälfte dieser Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler wird im Elternhaus überwiegend nicht deutsch<br />

gesprochen. E<strong>in</strong>en deutlich überdurchschnittlichen Anteil an K<strong>in</strong>dern mit<br />

Migrationsh<strong>in</strong>tergrund verzeichnen mit 31,5% die Grundschulen.<br />

Auf die weiterführenden Schulen verteilen sich die K<strong>in</strong>der und Jugendlichen 2010/11 wie<br />

folgt: Die Hauptschulen wiesen mit 38,7% den höchsten Anteil an K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund auf, gefolgt von den Gesamtschulen mit 32,2% und den<br />

Realschulen mit 27,1%. An Gymnasien s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der und Jugendliche mit<br />

Zuwanderungsgeschichte mit 13,5% unterrepräsentiert. An den Förderschulen beträgt der<br />

Anteil 26,3%.<br />

3 Vgl.:<br />

http://www.it.nrw.de/statistik/querschnittsveroeffentlichungen/Statistik_kompakt/ausgabe3_2012/<strong>in</strong>d<br />

ex.html), Abruf v.10.09.2012<br />

4 Butterwegge,C. (2010): Armut von K<strong>in</strong>dern mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund. Ausmaß,<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsformen und Ursachen. Wiesbaden, S.22.<br />

5 Vgl.:<br />

http://www.it.nrw.de/statistik/querschnittsveroeffentlichungen/Statistik_kompakt/ausgabe1_2012/<strong>in</strong>d<br />

ex.html, Abruf v.10.09.2012<br />

© Bundesstadt <strong>Bonn</strong> 2012 9

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