Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn
Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn
Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
198<br />
Handbuch Inklusive Bildung <strong>Bonn</strong> – IV. Barrierefreiheit<br />
IV.2.2 Barrierefreiheit von Schulen im erweiterten Worts<strong>in</strong>n<br />
Wenn Barrierefreiheit von Schulen bedeutet, dass jedem K<strong>in</strong>d der Zugang zu Bildung<br />
ermöglicht wird, ergibt sich daraus die Frage, welche personellen, sächlichen, räumlichen<br />
und zeitlichen Voraussetzungen es geben muss, um wirkliche Teilhabe zu ermöglichen.<br />
Diesbezüglich gilt es, die Vorgaben des Landes abzuwarten.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs zeichnet sich bereits heute ab, dass durch den Ausbau des Ganztages, der als<br />
wesentlicher Bestandteil e<strong>in</strong>er chancengerechten Bildung gilt und zusätzliche<br />
Differenzierungs-, Ruhe-, Therapie-, Essens- und Bewegungsräume erfordert, weitere<br />
Raumbedarfe auf die Schulträger zukommen.<br />
Der Inklusionsplan für Köln geht z.B. von e<strong>in</strong>em zusätzlichen Raumbedarf von 72 qm pro<br />
Zug aus, der je nach Standort unterschiedlich für die dort bestehenden Bedarfe genutzt<br />
werden kann. Das sche<strong>in</strong>t gerade unter dem Gesichtspunkt zusätzlicher Bedarfe für den<br />
Ganztag aus pädagogisch-fachlicher Sicht eher wenig zu se<strong>in</strong>, ist aber im aktuell<br />
vorhandenen Raumbestand der <strong>Bonn</strong>er Schulen angesichts stabiler, an e<strong>in</strong>zelnen<br />
Standorten z.T. steigender Schülerzahlen de facto nicht zu realisieren.<br />
IV.2.3 Barrierefreie Informationstechnik und <strong>in</strong>klusive<br />
Medienpädagogik<br />
E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk ist auch zu richten auf barrierefreie Informationstechnik und<br />
<strong>in</strong>klusive Medienpädagogik.<br />
Digitale <strong>Integration</strong> ist dabei als mehrdimensionaler Prozess zu verstehen.<br />
Seit der Erf<strong>in</strong>dung des Rades erweitern technologische Innovationen die<br />
Handlungsmöglichkeiten der Menschen – auch derjenigen mit stärker e<strong>in</strong>geschränkten<br />
Möglichkeiten. So hat das Rad die Mobilität der Menschen rasant beschleunigt und zugleich<br />
diejenigen erst mobil gemacht, die sich mit dem Rollstuhl fortbewegen. E<strong>in</strong> weiteres Beispiel<br />
dafür ist die SMS, die Hörbeh<strong>in</strong>derten mobile Kommunikation ermöglicht.<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie e<strong>in</strong>e Chance für<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen und alters- sowie krankheitsbed<strong>in</strong>gten E<strong>in</strong>schränkungen. Das<br />
gilt für Alltagsbewältigung – z. B. bequemes E<strong>in</strong>kaufen und Onl<strong>in</strong>e-Bank<strong>in</strong>g via Internet für<br />
mobilitätsbee<strong>in</strong>trächtigte Personen – genauso wie für Ausbildung und Beruf. Bildschirmlesegeräte<br />
und Vergrößerungssoftware machen digitale Bildungs<strong>in</strong>halte für Sehbeh<strong>in</strong>derte<br />
zugänglich. Laptops mit speziellen Zugangstechnologien können die Teilhabe von K<strong>in</strong>dern,<br />
die auf Grund e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung nicht mit e<strong>in</strong>em normalen Stift schreiben können, am<br />
regulären Schulunterricht ermöglichen. Auch im Berufsleben bieten Computer und Internet<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen zahlreiche Perspektiven für berufliche <strong>Integration</strong> und die<br />
Führung e<strong>in</strong>es selbstbestimmten Lebens.<br />
Damit Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung von diesen Chancen auch wirklich profitieren, muss der<br />
Ausbau und die Verbreitung barrierefrei zugänglicher Informationstechnik vorangetrieben<br />
werden – e<strong>in</strong> permanenter, mehrdimensionaler Prozess im stetigen Wettlauf mit<br />
technologischen Weiterentwicklungen, die für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen möglicherweise<br />
wiederum neue Barrieren darstellen. Folgende Aspekte s<strong>in</strong>d für diesen Prozess relevant:<br />
� e<strong>in</strong> barrierefrei zugängliches Internet: Internetseiten von Behörden des Bundes oder<br />
der Stadt <strong>Bonn</strong> s<strong>in</strong>d durch die BITV (Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung)<br />
bereits seit Jahren verpflichtet, alle öffentlich zugänglichen Internetangebote<br />
© Bundesstadt <strong>Bonn</strong> 2012 10