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Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn

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Handbuch Inklusive Bildung <strong>Bonn</strong> – III. Sprachbildung<br />

III.1 Allgeme<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung<br />

III.1.1 Sprache: Von der möglichen Barriere zum Tor Zur Welt<br />

Sprache als „Tor zur Welt“ ist Schlüssel- und Basiskompetenz für Persönlichkeitsentwicklung<br />

und Sozialisation. Sprache ist Ressource und Fundament für Bildung, Aufwachsen <strong>in</strong><br />

Chancengerechtigkeit, Teilhabe an sozialem und kulturellem Leben. Sprachliche Fähigkeiten<br />

s<strong>in</strong>d entscheidend für Bildungs- und Berufslaufbahn.<br />

Sprache ist neben anderen Ausdruckformen (Musik, Tanz, Theater, bildende Kunst)<br />

zentrales Medium der Kommunikation. Sie dient zum Austausch, zur Begegnung, politischer<br />

Mitwirkung, Gestaltung, E<strong>in</strong>flussnahme und Beteiligung. Sprachfähigkeit ermöglicht Zugang<br />

zu Bildung, mangelnde Sprachfähigkeit stellt e<strong>in</strong>e Barriere dar. Sprache ist eng mit kultureller<br />

Identität und Traditionen verbunden. Der Mensch als soziales Wesen braucht Sprache als<br />

Mittel zur gegenseitigen Verständigung. Sprache ermöglicht Beziehung zwischen Menschen<br />

und regelt das Grundbedürfnis e<strong>in</strong>es jeden Menschen, verstanden zu werden und andere zu<br />

verstehen (<strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sische Motivation der Sprachaneignung).<br />

Sprache ist damit weit mehr als e<strong>in</strong> technisches Medium zur Informationsübertragung.<br />

Sprache ist e<strong>in</strong> Werkzeug für Kommunikation und dient zum Denken und Fühlen (Kognition<br />

und Emotion). Sprache ist e<strong>in</strong> Werkzeug, das dazu dient, „um e<strong>in</strong>er dem anderen etwas<br />

mitzuteilen über die D<strong>in</strong>ge“. 1<br />

Spracherwerb f<strong>in</strong>det zu e<strong>in</strong>em sehr frühen Zeitpunkt jeder Lebensbiographie statt.<br />

Wie <strong>in</strong> allen anderen Entwicklungsbereichen müssen auch bezogen auf den Spracherwerb<br />

und die Begleitung von K<strong>in</strong>dern bei der Sprachbildung die <strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse e<strong>in</strong>es<br />

jeden K<strong>in</strong>des <strong>in</strong> den Mittelpunkt gestellt werden.<br />

Die Lebenswelten von K<strong>in</strong>dern s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>dividuell höchst unterschiedlich. Daher f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der<br />

pädagogischen Praxis <strong>in</strong>sofern e<strong>in</strong> Perspektivenwechsel statt, als die Geme<strong>in</strong>samkeiten der<br />

K<strong>in</strong>der berücksichtigt werden. Geme<strong>in</strong>samkeiten zeigen sich vor allem h<strong>in</strong>sichtlich der<br />

elementaren anthropologischen Bedürfnisse und Fähigkeiten von K<strong>in</strong>dern. Dazu gehören die<br />

Bedürfnisse:<br />

sowie<br />

� sich angenommen fühlen,<br />

� nach Geborgenheit,<br />

� nach neuen Erfahrungen,<br />

� nach Lob und Anerkennung,<br />

� nach Verantwortung und Selbständigkeit<br />

� nach Orientierung und Zusammenhang,<br />

� danach, erfolgreich se<strong>in</strong> zu dürfen,<br />

� nach sozialen Kontakten<br />

� die Lernfähigkeit und der Lernwille jeden K<strong>in</strong>des,<br />

1 Bühler, K. (1965): Sprachtheorie: Die Darstellungsform der Sprache. Jena.<br />

© Bundesstadt <strong>Bonn</strong> 2012 6

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