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Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn

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Handbuch Inklusive Bildung <strong>Bonn</strong> – II. K<strong>in</strong>der mit sonderpädagogischem Förderbedarf im<br />

Regelsystem<br />

Geme<strong>in</strong>samen Unterricht zu vermeiden. Denkbar wäre hier z.B. e<strong>in</strong>e sogenannte "Pool"-<br />

Lösung, bei der e<strong>in</strong>e fachliche Schulbegleitung oder mehrere für die Schüler<strong>in</strong>nen/ Schüler <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er GU- Klasse verantwortlich wäre (systemische Unterstützung).<br />

II.3.2 Praxisbericht<br />

Die aktuell schwierige und unzureichende Ausgestaltung der Schulbegleitung <strong>in</strong> der<br />

schulischen Praxis wird aus dem nachfolgenden Praxisbericht e<strong>in</strong>er <strong>Bonn</strong>er<br />

Grundschulleiter<strong>in</strong> über die Schulbegleitung deutlich:<br />

"Zurzeit gibt es 5 Schulbegleiter für K<strong>in</strong>der mit den Förderschwerpunkten "Emotional-soziale<br />

Entwicklung" und "Geistige Entwicklung“. Im neuen Schuljahr werden zwei weitere<br />

Schulbegleiter dazu kommen.<br />

Folgende Punkte erweisen sich als schwierig und belasten den Schulalltag:<br />

Die Schulbegleiter werden von verschiedenen Jugendhilfeträgern e<strong>in</strong>gestellt und haben<br />

deshalb verschiedene Verträge. Mal wird nach Stunden abgerechnet, mal nicht. E<strong>in</strong>ige<br />

bekommen die Ferien bezahlt, andere nicht. Das führt auch zu Unstimmigkeiten zwischen<br />

den Schulbegleitern.<br />

Zusätzliche Veranstaltungen, wie e<strong>in</strong>e Lesenacht oder e<strong>in</strong> längerer Ausflug, müssen vorher<br />

extra beantragt und genehmigt werden.<br />

Ke<strong>in</strong>er der nicht fachlichen Schulbegleiter wurde von se<strong>in</strong>em Jugendhilfeträger <strong>in</strong> die Arbeit<br />

e<strong>in</strong>gewiesen. Es hieß nur: „Gehen Sie mal da h<strong>in</strong>, ....“<br />

E<strong>in</strong> Schulbegleiter tauchte hier unangemeldet auf, wusste nicht, welches K<strong>in</strong>d er betreuen<br />

sollte, nur die Klasse 1 (es war dann die Klasse 2).<br />

Im Stundenkont<strong>in</strong>gent der nicht fachlichen Schulbegleiter ist ke<strong>in</strong>e Zeit e<strong>in</strong>geplant, <strong>in</strong> der sie<br />

Absprachen mit den Lehrer/<strong>in</strong>nen treffen können. Viele machen dies jedoch außerhalb ihrer<br />

bezahlten Stunden.<br />

Krank gemeldete Schulbegleiter werden nicht vertreten. Das führte dazu, dass z.B. unser<br />

autistisches K<strong>in</strong>d nicht mehr am Unterricht teilnehmen konnte.<br />

Längerfristige Krankmeldungen wurden nicht an uns weitergegeben.<br />

Die verschiedenen Jugendhilfeträger mit ihren verschiedenen Ansprechpartnern führen bei<br />

uns dazu, dass wir mit sehr vielen Personen Kontakte halten müssen, um uns regelmäßig<br />

auszutauschen.<br />

Die Ziele, die die fachlichen Schulbegleiter für ihre zu betreuenden K<strong>in</strong>der aufstellen<br />

müssen, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>haltlich oft viel zu hoch angesetzt und können von den K<strong>in</strong>dern nicht erreicht<br />

werden. Absprachen dazu mit den Lehrer<strong>in</strong>nen und Sonderschullehrer<strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d<br />

zeitaufwändig für beide Seiten (s<strong>in</strong>d oft nicht im Stundenkont<strong>in</strong>gent enthalten).<br />

Die Klassenlehrer<strong>in</strong>nen oder Förderlehrer<strong>in</strong>nen werden nicht immer zu den<br />

Hilfeplangesprächen (HPG) e<strong>in</strong>geladen, obwohl diese auch vormittags hier bei uns<br />

stattf<strong>in</strong>den können.<br />

Am 3.7. fand e<strong>in</strong> HPG im Amt für Soziales und Wohnen statt, <strong>in</strong> dem die Genehmigung e<strong>in</strong>er<br />

Schulbegleitung besprochen wurde. Die Klassenlehrer<strong>in</strong> und die Sonderschullehrer<strong>in</strong> waren<br />

vorher nicht über ihre Aufgaben bei diesem Gespräch <strong>in</strong>formiert worden und kamen sich vor<br />

„wie <strong>in</strong> ihrem zweiten Staatsexamen“, weil sie sehr <strong>in</strong>tensiv nach der Begründung für e<strong>in</strong>e<br />

© Bundesstadt <strong>Bonn</strong> 2012 52

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