Einladung/Tagesordnung - Integration in Bonn
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Handbuch Inklusive Bildung <strong>Bonn</strong> – II. K<strong>in</strong>der mit sonderpädagogischem Förderbedarf im<br />
Regelsystem<br />
Willkommenskultur <strong>in</strong> den Schulen verankern, um diese Verantwortungsgeme<strong>in</strong>schaft zu<br />
stärken.<br />
Der Zusammenhalt der Gesellschaft wird mit e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>klusiven Bildungssystem gestärkt.<br />
Verschieden zu se<strong>in</strong> ist normal. Alle K<strong>in</strong>der sollen willkommen und angenommen se<strong>in</strong>.<br />
Mite<strong>in</strong>ander und vone<strong>in</strong>ander zu lernen, eröffnet neue Lernchancen für alle K<strong>in</strong>der. Die<br />
Vielfalt der Menschen mit ihren unterschiedlichen Talenten und Fähigkeiten ist e<strong>in</strong>e<br />
Bereicherung. Neben dem Erwerb fachlicher Kompetenzen wollen wir auch den Erwerb der<br />
notwendigen Schlüsselqualifikationen stärken. Kommunikations- und soziale Kompetenzen<br />
s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Berufslaufbahn ebenso unverzichtbar wie <strong>in</strong>terkulturelle Kompetenz<br />
und die Wertschätzung von Verschiedenheit."<br />
Das Positionspapier der CDU-Landtagsfraktion Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen "Inklusion. Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong>derung Teilhabe ermöglichen." vom März 2012 führt zur Inklusion aus:<br />
"Diese Aufgabe ist e<strong>in</strong>e immense Herausforderung für alle staatlichen Ebenen, für Bund,<br />
Land, Kommunen und kommunale Verbände. Tiefgreifende strukturelle Änderungen <strong>in</strong> allen<br />
gesellschaftlichen Bereichen und Institutionen s<strong>in</strong>d notwendig. Sie erfordern e<strong>in</strong>en<br />
Anpassungsprozess, der nicht von heute auf morgen verwirklicht werden kann.<br />
Die f<strong>in</strong>anzielle Leistungsfähigkeit der ausführenden staatlichen Ebenen gibt unter<br />
Berücksichtigung des grundgesetzlichen Verschuldungsverbots das Tempo und die<br />
Intensität der Umsetzung aller e<strong>in</strong>zuleitenden Maßnahmen vor. Vor allem die Kommunen<br />
s<strong>in</strong>d bei der Verwirklichung der Inklusion gefordert. Vor dem H<strong>in</strong>tergrund der dramatischen<br />
F<strong>in</strong>anzsituation nordrhe<strong>in</strong>-westfälischer Kommunen ist die strikte E<strong>in</strong>haltung des<br />
Konnexitätspr<strong>in</strong>zips Grundvoraussetzung für die Maßnahmen. Daher s<strong>in</strong>d realistische<br />
Zwischenziele wichtig, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em stetigen Dialog zwischen allen Beteiligten - Bund, Land,<br />
Kommunen und Betroffenen - formuliert und realisiert werden müssen, um so schrittweise<br />
die <strong>in</strong>klusive Gesellschaft <strong>in</strong> unserem Bundesland zu ermöglichen." 1<br />
II.2.1.2. Gutachten Klemm/Preuss-Lausitz<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendliche mit den Förderschwerpunkten Lernen, emotionale und soziale<br />
Entwicklung sowie Sprache sollen ohne e<strong>in</strong>e Feststellung des sonderpädagogischen<br />
Förderbedarfes an allgeme<strong>in</strong>en Schulen aufgenommen werden.<br />
Das Gutachten schlägt vor, für diese Förderschwerpunkte ke<strong>in</strong>e Förderschule mehr<br />
vorzusehen. Das würde bedeuten, dass perspektivisch für etwa 80% der K<strong>in</strong>der mit<br />
sonderpädagogischem Förderbedarf ke<strong>in</strong> Wahlrecht besteht und entsprechend die Anzahl<br />
der Förderschulen verr<strong>in</strong>gert würde. Diese Forderung des Gutachtens wurde bereits<br />
kontrovers diskutiert und noch vor der Neuwahl <strong>in</strong> NRW zeichnete sich ab, dass das<br />
Elternwahlrecht für alle Förderschwerpunkte bestehen bleiben solle. Dies wird auch <strong>in</strong> dem<br />
o.g. aktuellen Antrag von SPD und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN "Zusammen lernen -<br />
Zusammenwachsen" weiterh<strong>in</strong> so vertreten.<br />
Die wichtigsten Forderungen aus dem Gutachten lassen sich stichpunktartig auflisten: 2<br />
1 CDU-Landtagsfraktion Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (2012): Teilhabe erfordert Qualität. Inklusion im Bereich<br />
Schule. Positionspapier der CDU-Landtagsfraktion Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen. S. 3.<br />
2 Vgl. Klemm,K.; Preuss-Lausitz,U. (2011): Auf dem Weg zur schulischen Inklusion. Empfehlungen<br />
zur Umsetzung der UN-Beh<strong>in</strong>dertenkonvention im Bereich der allgeme<strong>in</strong>en Schulen. Essen und<br />
Berl<strong>in</strong>.<br />
© Bundesstadt <strong>Bonn</strong> 2012 23