13.02.2013 Aufrufe

Fachtagung Jugend und Sexualität heute - Stadt Neuwied

Fachtagung Jugend und Sexualität heute - Stadt Neuwied

Fachtagung Jugend und Sexualität heute - Stadt Neuwied

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

<strong>Fachtagung</strong><br />

<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong><br />

Zur Information:<br />

Veranstaltet wurde diese <strong>Fachtagung</strong> vom Mädchenarbeitskreis<br />

der <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> des Kreises <strong>Neuwied</strong>. Der Mädchenarbeitkreis<br />

wurde 2003 während der <strong>Fachtagung</strong> „Vernetzung <strong>und</strong><br />

Förderung in der Mädchenarbeit“ gegründet. Er dient dem<br />

Informationsaustausch, mit dem Ziel die Arbeit an den konkreten<br />

Bedürfnissen der Mädchen auszurichten, sowie die<br />

verschiedenen Ansätze von Mädchenarbeit zu vernetzen.<br />

Zudem hat der Arbeitskreis es sich zur Aufgabe gemacht<br />

bedarfsgerechte Fortbildungsangebote zu aktuellen Themen in<br />

der Mädchenarbeit für interessierte Frauen anzubieten.<br />

In diesem Sinne hoffen wir das die <strong>Fachtagung</strong> „<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong>“ den Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmern wichtige<br />

Anregungen <strong>und</strong> Impulse für ihre Arbeit vor Ort geben konnte.<br />

Interessierte Fachfrauen laden wir gerne zur Mitarbeit in den<br />

Arbeitskreis ein.<br />

Informationen erhalten Sie bei folgender Fachstelle.<br />

Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>büro der <strong>Stadt</strong> <strong>Neuwied</strong><br />

Tanja Bencheikh, Tel. 02631/802172, tbenchei@neuwied.de<br />

- 3 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Inhalt<br />

I. Begrüßung 5<br />

II. Fachreferat: „<strong>Jugend</strong>sexualität zwischen<br />

Bilderflut, Leistungsdruck <strong>und</strong> Wissenslage“ 7<br />

III. World Café 24<br />

IV. Präsentation des Projektes der<br />

Pestalozzischule <strong>Neuwied</strong> 32<br />

V. Ein Überblick sexualpädagogischer Angebote<br />

der Pro Familia e.V. Koblenz 37<br />

VI. Anhang<br />

Feedback 41<br />

Teilnehmerliste 44<br />

Pressespiegel 47<br />

Impressum:<br />

Veranstalter: Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>büro/<strong>Stadt</strong>jugendamt <strong>Neuwied</strong><br />

Gleichstellungsbeauftragte der <strong>Stadt</strong> <strong>Neuwied</strong><br />

Kreisverwaltung <strong>Neuwied</strong>/<br />

Kreisjugendpflege,<br />

Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises <strong>Neuwied</strong><br />

oJA-Büro <strong>Jugend</strong>pflege Asbach<br />

- 4 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

I. Grußwort<br />

Sehr verehrte Damen <strong>und</strong> Herren,<br />

nachdem in der Vergangenheit an dieser Stelle Themen wie Essstörungen,<br />

Teenagerschwangerschaften <strong>und</strong> selbstverletzendes Verhalten (Ritzen) bearbeitet<br />

wurden, begrüße ich Sie <strong>heute</strong> zu der <strong>Fachtagung</strong> „<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> –<br />

Fakten, Konsequenzen <strong>und</strong> Methoden in der schulischen <strong>und</strong> außerschulischen<br />

<strong>Jugend</strong>arbeit“, einer Veranstaltung des Mädchenarbeitskreises, eine gemeinsamen<br />

Einrichtung der Kreisjugendpflege, dem Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>büro <strong>Neuwied</strong>, der<br />

<strong>Jugend</strong>pflege Asbach <strong>und</strong> den Gleichstellungsbeauftragten von <strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> Kreis<br />

<strong>Neuwied</strong>.<br />

Regierungsdirektorin Ingrid<br />

Babin, Kreisverwaltung<br />

<strong>Neuwied</strong><br />

Themen Gewaltprävention, Gleichberechtigung,<br />

alternative Männlichkeitskonzepte, Freiräume für<br />

Mädchen <strong>und</strong> Frauen, Sorge- <strong>und</strong> Umgangsrecht.<br />

Ganz besonders herzlich begrüße ich die Referentin der<br />

heutigen Arbeitstagung, Dr. Anita Heiliger, die wir für<br />

den gleich folgenden Fachvortrag „<strong>Jugend</strong>sexualität<br />

zwischen Übersexualisierung <strong>und</strong> Aufklärung“ gewinnen<br />

konnten. Frau Dr. Heiliger ist Soziologin <strong>und</strong> seit vielen<br />

Jahren als Sozialwissenschaftlerin am Deutschen<br />

<strong>Jugend</strong>institut in München tätig, unter anderem im<br />

Bereich Mädchen- <strong>und</strong> Frauenforschung sowie<br />

Geschlechterforschung <strong>und</strong> Frauenpolitik. Neben ihrem<br />

Arbeitsgebiet der gesellschaftlichen Situation von<br />

Mädchen <strong>und</strong> Frauen unter Einbeziehung<br />

Dieses umfassende Themenfeld ist m.E. Garant dafür,<br />

dass wir <strong>heute</strong> hier eine spannende <strong>und</strong> aufschluß-<br />

reiche Veranstaltung erleben dürfen. Heute Nachmittag<br />

werden dann Frau Bogdanski (<strong>Stadt</strong> <strong>Neuwied</strong>) <strong>und</strong> Frau<br />

Schönau (Pro Familia) Beispiele aus der Praxis<br />

darstellen. Ich möchte die beiden Damen an dieser<br />

Stelle bereits recht herzlich begrüßen.<br />

Ich begrüße auch Frau Henrich (Kreisjugendamt<br />

verschiedener Aspekte, beschäftigt sie sich mit den<br />

- 5 -<br />

Anja Bogdanski,<br />

Schulsozialarbeiterin


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

<strong>Neuwied</strong>), Frau Bencheikh (Kinder- <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>büro der <strong>Stadt</strong>), Frau Eyl-Müller<br />

(Gleichstellungsbeauftragte des Kreises) <strong>und</strong> Frau Tannhäuser<br />

(Gleichstellungsbeauftragte der <strong>Stadt</strong>).<br />

Christiane Schönau, Pro<br />

Familie e.V. Koblenz<br />

Ich freue mich, dass Sie <strong>heute</strong> hier so zahlreich erschienen<br />

sind <strong>und</strong> damit dokumentieren, wie wichtig es ist, die<br />

Thematik <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> zu bearbeiten, im<br />

Interesse der Kinder <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen, denen Sie alle bei<br />

Ihren jeweiligen Tätigkeitsfeldern Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />

geben wollen. Die sich ändernden Lebensbedingungen,<br />

unser gesamtes Umfeld, die Möglichkeiten, die eine sich<br />

ständig wandelnde Medienlandschaft (mit der Nutzung von<br />

Internet etc.) eröffnet gehen nicht spurlos an uns vorbei <strong>und</strong><br />

auch nicht an unseren Kindern, für die der Umgang mit<br />

diesen neuen Medien unter dem Blickwinkel der scheinbar<br />

grenzenlosen unkontrollierbaren Überflutung möglicherweise auch Gefahren für ihre<br />

Entwicklung <strong>und</strong> ihre Prägung beinhaltet.<br />

Wenn der Bereich der <strong>Sexualität</strong> etwa durch pornografische Darstellungen im Internet<br />

isoliert von den Aspekten der Liebe, der Zuwendung, der Sympathie <strong>und</strong><br />

Verantwortung für den anderen nur noch als Befriedigung eines Triebes wahr-<br />

genommen wird, den es möglichst exzessiv <strong>und</strong> publikumswirksam auszuleben gilt, so<br />

kann das m.E. Spuren bei den jungen Menschen hinterlassen, die ihr Denken,<br />

Verhalten <strong>und</strong> ihre Erlebnisfähigkeit beeinflussen. Ich sehe hier auch viele Schüler der<br />

Julius-Wegeler-Schule in Koblenz. Ich freue mich besonders, dass Sie <strong>heute</strong> hier sind<br />

<strong>und</strong> vermute mal, dass sie in der später noch stattfindenden Diskussionsr<strong>und</strong>e wichtige<br />

Beiträge leisten werden. Ich hoffe, dass dieser Tag für Sie informativ sein wird.<br />

Ich bedanke mich schon jetzt bei allen für das große Interesse an dieser Veranstaltung.<br />

Ich habe mir die Teilnehmerliste angeschaut <strong>und</strong> konnte feststellen, dass hier nahezu<br />

die ganze Bandbreite von Personen vertreten ist, die hier im Kreis <strong>Neuwied</strong><br />

Verantwortung für die Arbeit mit unseren Kindern <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen übernommen<br />

haben. Das lässt erwarten, dass wir <strong>heute</strong> gemeinsam gute Ergebnisse erzielen, die<br />

sodann in die tägliche Arbeit einfließen können. Ich wünsche der Arbeitstagung einen<br />

guten Verlauf <strong>und</strong> bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

(RD´in Ingrid Babin, Kreisverwaltung <strong>Neuwied</strong>)<br />

- 6 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

II. Fachreferat<br />

„<strong>Jugend</strong>sexualität zwischen Bilderflut, Leistungsdruck <strong>und</strong> Wissenslage“<br />

Dr. Anita Heiliger<br />

Vortrag in <strong>Neuwied</strong> am 6.11.08 im Rahmen des Fachtages: „<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> –<br />

Fakten, Konsequenzen <strong>und</strong> Methoden in der schulischen <strong>und</strong> außerschulischen <strong>Jugend</strong>arbeit“<br />

Dr. Anita Heiliger, Soziologin<br />

<strong>Sexualität</strong> ist nach wie vor ein schwieriges<br />

Thema. Einerseits ist es, was das private Erleben<br />

betrifft, hoch tabuisiert, andererseits wird<br />

<strong>Sexualität</strong> in der Öffentlichkeit bzw. den Medien<br />

als ein Geschehen dargestellt, das immer <strong>und</strong><br />

überall stattfindet, in dem alles möglich <strong>und</strong><br />

erlaubt ist <strong>und</strong> mit dem es anscheinend keine<br />

Probleme gibt. Mädchen <strong>und</strong> Jungen vermittelt<br />

sich noch immer weitgehend eine<br />

Verhaltensnorm, in der ihre Rollen weitgehend<br />

festgelegt zu sein scheinen, so bleiben hier doch<br />

immer noch Jungs/Männer eher die Aktiven <strong>und</strong><br />

Mädchen/Frauen eher in der Objektrolle.<br />

Allerdings nimmt die Darstellung sexuell aktiver<br />

Frauen zu <strong>und</strong> es scheint insgesamt als habe der Kampf um die sexuelle<br />

Selbstbestimmung <strong>und</strong> gesellschaftliche Geltung von Mädchen <strong>und</strong> Frauen, die Kritik<br />

an der patriarchalen Männerrolle bereits Veränderungen in Einstellung <strong>und</strong> Verhalten<br />

bei Mädchen <strong>und</strong> Jungen zur <strong>Sexualität</strong> bewirkt. Darauf lassen Daten, Fakten <strong>und</strong><br />

Interpretationen der vergangenen Jahre schließen. Allerdings wird allseits beklagt,<br />

dass es kaum gesichertes Wissen aus der Forschung gebe, „welche Muster, konkreten<br />

Wünsche <strong>und</strong> Ideale <strong>Jugend</strong>liche von <strong>Sexualität</strong> in der Gegenwartsgesellschaft haben<br />

<strong>und</strong> wie sie <strong>Sexualität</strong> eigentlich erlernen“ (Hoffmann 2008, S. 158). Doch aus der<br />

wenigen Forschung kommen folgende Botschaften:<br />

Zu Daten <strong>und</strong> Fakten<br />

Die Sexualforschung verneint die These negativer Auswirkung der allgemeinen (Über-)<br />

Sexualisierung auf <strong>Jugend</strong>liche. Für sie sei die alltägliche Flut sexueller Bilder normal,<br />

interessiere sie noch nicht einmal besonders. Die 16-jährige Sibylle sagt:<br />

- 7 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

„Irgendwie ist man schon durch die Medien…also irgendwie ist das schon so normal<br />

geworden… ist nicht mehr so der Schocker… Also im Prinzip finde ich, in der heutigen<br />

Gesellschaft ist man schon so ziemlich vorbereitet auf alles“ (Hoffmann/Krauß/Gäbel<br />

2005, S. 34, bei Hoffmann 2008).<br />

Selbstbewusst <strong>und</strong> – verhütungsmäßig – bedacht gestalten sie ihr Sexualleben,<br />

probieren <strong>und</strong> experimentieren, planen den richtigen Zeitpunkt für „das erste Mal“,<br />

verständigen sich über ihre gegenseitigen Wünsche im Sinne einer<br />

„Verhandlungsmoral“. Sie kennen alle Ausdrücke zur <strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong> haben keine<br />

Scheu, sie anzuwenden. Das Wort „ficken“ ist Alltagsgebrauch, niemand stört sich<br />

daran, „Nageln“ fürs Zusammenschlafen – na <strong>und</strong>? Wie der 14-jährige Bastian eben<br />

schreibt (Stern 45/95, S. 23):<br />

Immer früher beginnen sie miteinander zu schlafen, darüber wird zwar gestritten, aber<br />

im Vergleich zu 1980 ist es ein gewisser Sprung (BzgA 2006, S. 81 1 ). Durch die<br />

mittlerweile offenere Haltung der Gesellschaft zur <strong>Sexualität</strong>, heißt es, sei für die<br />

<strong>Jugend</strong>lichen eine lustbetontere <strong>Sexualität</strong> möglich. Von einer „Entdramatisierung“ der<br />

<strong>Sexualität</strong> ist die Rede <strong>und</strong> damit sei die Qualität des Umgangs mit ihr gestiegen (vgl.<br />

Schmidt/Lange 1993). Am meisten hätten die Mädchen davon profitiert: Sie seien sehr<br />

selbstbewusst, hätten ein großes sexuelles Selbstvertrauen, sie ließen sich nicht mehr<br />

so leicht auf sexuelle Begegnungen ein, die sie in der angebotenen Form nicht wollen,<br />

sie forderten das Recht auf ihren Orgasmus, den sie am ehesten in einer Situation, die<br />

durch Liebe, Vertrauen, Sicherheit <strong>und</strong> Zärtlichkeit gekennzeichnet ist, erleben können.<br />

Mädchen übernähmen häufiger die Kontrolle in heterosexuellen Situationen <strong>und</strong><br />

forderten mehr Autonomie in Beziehungen.<br />

1 Unbestritten ist, dass die Geschlechtsreife immer früher einsetzt.<br />

- 8 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Mädchen gehen <strong>heute</strong> davon aus, stellt Anne Schwarz vom Tübinger Institut für<br />

frauenpolitische Forschung (2000) fest, dass sie ein Recht auf sexuelle Erfahrungen<br />

haben. Sie sind der „Überzeugung, jederzeit aktiv ihre Freiheitsgrade selber<br />

bestimmen zu können. Sie übernehmen zunehmend die Initiative in sexuellem Kontakt<br />

mit Jungen <strong>und</strong> weigern sich, sich auf die Spielregeln von Jungen einzulassen" (ebd.<br />

S. 31). Mädchen, die von Anne Schwarz befragt wurden, lehnten bei Jungen „die<br />

dominante Position bei der Beziehungsaufnahme <strong>und</strong> ein Drängen zu sexuellen<br />

Erfahrungen gr<strong>und</strong>legend ab" (ebd. S. 32). Während Jungen <strong>Sexualität</strong> noch als „ein<br />

Rückzugsfeld männlichen Selbstverständnisses" (M<strong>und</strong>ig 1995, S. 30) kultivieren <strong>und</strong><br />

ihre Dominanz durch markige Sprüche <strong>und</strong> gewalttätige Begriffe fürs<br />

Miteinanderschlafen unter Beweis stellen wollen, konfrontieren Mädchen <strong>und</strong> Frauen<br />

Jungen <strong>und</strong> Männer mit emanzipierten Erwartungen auf ihren Orgasmus (vgl. ebd.).<br />

Aber trotz der Botschaft der Emanzipation von Mädchen in ihren sexuellen Wünschen<br />

stellt Anne Schwarz in ihrer Studie fest, dass Mädchen sich insgesamt in ihren<br />

Sexualisierungsprozessen den Jungen doch unterordnen (Schwarz 2000). Trotz<br />

Aushandlung <strong>und</strong> zunehmender Initiative legen sie kein forderndes Verhalten an den<br />

Tag, um Jungen zu verändern <strong>und</strong> sie „beklagen zunehmend, dass sie ihre ersten<br />

sexuellen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht als wenig lustvoll <strong>und</strong> befriedigend<br />

empfinden" (ebd. S. 34). So stellt auch Gabriele Bültmann von der B<strong>und</strong>eszentrale für<br />

ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung in ihrer Studie zur sexualpädagogischen Mädchenarbeit<br />

fest: „Mädchen beschreiben die ersten Erfahrungen (...) im Vergleich zu Jungen<br />

wesentlich seltener als sexuell befriedigend, es hat ihnen weniger Spaß gemacht <strong>und</strong><br />

sie wollen es seltener wieder tun" (Bültmann 1996, S. 89). Schon in der Untersuchung<br />

von Schmidt <strong>und</strong> Lange (1993) äußerten sich Mädchen kritisch über das Verhalten der<br />

Jungen, z.B.: „Mädchen funktionieren eben einfach nicht so auf Knopfdruck; das<br />

verstehen Jungen so schwer".<br />

Doch auch bei den Jungen seien deutliche Veränderungen eingetreten. Ihnen sei es<br />

wichtig, dass es der Partnerin gut gehe, sie wollten alles „richtig“ machen: „Früher<br />

fragte sich ein Knabe, wie kriege ich die Andrea ins Bett, <strong>heute</strong> muss er sich fragen:<br />

´wie befriedige ich die Andrea am besten`“, sagt ein Sexualpädagoge (in: Weltwoche<br />

46/03). Nach vorliegenden Berichten sind sie stolz auf ihre Sensibilität <strong>und</strong><br />

Lernbereitschaft: „Du lernst bald, wie sie es möchte, wie es ihr gefällt, wo ihre<br />

empfindlichen Stellen sind“ <strong>und</strong> sie wissen, dass die reine Machomasche nichts bringt.<br />

Jungen erlebten ihre <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> weniger als dranghaft oder triebhaft, meinen<br />

Gunter Schmidt <strong>und</strong> Carmen Lange, „<strong>und</strong> sie sind romantischer, d.h. sie binden<br />

- 9 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

<strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> stärker an Liebe <strong>und</strong> Treue“ (Schmidt/Lange 1993). „Bloßer Sex“, sagt<br />

der 16-jährige Philip, „ist auf Dauer langweilig. Schön ist es nur mit Gefühl. Liebe muss<br />

dabei sein“ (Stern 25/1990). Eine Annäherung sexueller Vorstellungen <strong>und</strong> Praktiken<br />

zwischen Mädchen <strong>und</strong> Jungen wird also diagnostiziert, Schmidt spricht gar von einer<br />

„Neuordnung der Geschlechterverhältnisse“ (Schmidt/Lange 1993, S. 75) als Resultat<br />

der Kämpfe der Frauenbewegung um „sexuelle Befreiung“, ich möchte eher sagen, um<br />

die sexuelle Selbstbestimmung der Frau.<br />

Betont wird das Phänomen, dass die <strong>Sexualität</strong> zwischen Mädchen <strong>und</strong> Jungen häufig<br />

im Elternhaus der beiden gelebt wird: „ Vier Fünftel der koituserfahrenen Mädchen <strong>und</strong><br />

Jungen (sagen), dass sie mit ihrer festen Fre<strong>und</strong>in/ihrem festen Fre<strong>und</strong> sooft sie es<br />

wollen, bei einem der beiden zu Hause ungestört sexuell zusammenkommen können,<br />

also auch mit Einwilligung der Eltern“ das stellte Schmidt bereits 1993 in seiner<br />

Untersuchung fast mit Erstaunen – <strong>und</strong> auch mit Skepsis – fest <strong>und</strong> <strong>heute</strong> scheint es<br />

fast selbstverständlich zu sein. Aus frauenpolitischer Sicht sichert dieses Setting den<br />

Schutz der Mädchen vor dem Einlassen auf sexuelle Handlungen gegen ihren<br />

eigentlichen Willen, gewährleistet einen Teil Bestimmungsmacht über das sexuelle<br />

Geschehen bei den Mädchen.<br />

<strong>Sexualität</strong> wird durch Offenheit, Sicherheit, Schutz <strong>und</strong> Kommunikation aus der<br />

Schmuddelecke, der Triebideologie, falschen Gefühlen, Verwirrungen <strong>und</strong><br />

folgenreichen Unsicherheiten herausgeholt <strong>und</strong> wird zum sozial verantwortlichen <strong>und</strong><br />

kontrollierten Prozess. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass für Mädchen<br />

koitaler Sex nicht automatisch zum Orgasmus führt (wie in aller Regel beim Jungen),<br />

sondern nur ein gemeinsamer Lernprozess dahin führt/führen kann. Die Ergebnisse<br />

der berühmten US-Amerikanischen SexualforscherInnen Kinsey (1948/1953), Masters<br />

& Johnston (1967) <strong>und</strong> Shere Hite (1977/1981), dass die Vagina nur spärlich mit<br />

Nervenenden ausgestattet ist <strong>und</strong> die wesentlichen sexuellen Impulse von der Klitoris<br />

ausgehen, scheinen von den <strong>Jugend</strong>lichen mehr durch Experimentieren als durch<br />

Wissen erfahren zu werden, wie z.B. die 19-jährige Sylvia beschreibt:<br />

„Vorgestern Abend hatten wir extrem geilen Sex. Wir waren völlig ausgehungert, weil<br />

wir uns ein paar Tage nicht gesehen haben <strong>und</strong> sind richtiggehend übereinander<br />

hergefallen. Wir hatten bestimmt fünf, sechs St<strong>und</strong>en lang Sex, also immer wieder ein<br />

bisschen, dann eine halbe St<strong>und</strong>e dösen, wieder weiter, am Morgen sah ich ganz<br />

schön alt aus in der Schule. Und er war so experimentierfreudig, hat immer gesagt,<br />

hey, mach doch mal dieses Bein dorthin oder steh mal auf <strong>und</strong> so weiter. Bei einer<br />

- 10 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Stellung, so von der Seite, ist mir irgendwann das Bein eingeschlafen, das passiert mir<br />

ab <strong>und</strong> zu, aber es war trotzdem extrem geil.“ (Weltwoche 46/03).<br />

Oder der 17-jährige Philip: „Bis zur 6. Klasse hatte ich ein paar Fre<strong>und</strong>innen, aber die<br />

zählen eigentlich nicht. Da hat jede mit jedem rumgeknutscht. Richtig angefangen hat<br />

es erst in der Real. Ich war 13… Das erste Mal hatte ich einen Verhänger. …Es war<br />

abgemacht, an jenem Tag machen wir es. Ich fühlte mich mega unter Druck. Schaffe<br />

ich es? Mache ich es richtig? Dann habe ich ihn eben nicht hochgekriegt. Mein Onkel<br />

hat mir Tipps gegeben, das hat mich noch mehr unter Druck gesetzt. Er hat gesagt:<br />

Ganz nackt müsst ihr sein, sonst geht das Liebesspiel nicht. Nicht einmal die Socken<br />

darfst du anhaben. Und: Frauen können ganz lange, du musst einfach an andere<br />

Dinge denken. Ob du kommst, ist egal, Hauptsache, sie kommt. Später … habe ich<br />

(die Fre<strong>und</strong>in) immer gefragt: Ist es geil gewesen, hast du es bekommen? Sie hat<br />

immer ja gesagt. Aber ich weiß bis <strong>heute</strong> nicht, ob sie es wirklich bekommen hat.“<br />

(ebd.).<br />

Das konkrete Wissen über sexuelle Vorgänge – nicht über Verhütung <strong>und</strong><br />

Geschlechtsverkehr technisch gesehen (was im Sexualk<strong>und</strong>eunterricht vermittelt werden<br />

mag) ist bei den <strong>Jugend</strong>lichen, entgegen aller Annahmen, relativ gering, wird immer wieder<br />

erstaunt festgestellt, das Bedürfnis nach mehr Wissen ist bei den <strong>Jugend</strong>lichen groß:<br />

- 11 -<br />

An Internetberatungen werden viele<br />

Anfragen gestellt, für die die persönlichen<br />

Kommunikationsräume fehlen. Sprechen<br />

über sexuelle Erfahrungen, Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> Probleme ist ein Tabu geblieben, mit<br />

großen Schwierigkeiten <strong>und</strong><br />

Hemmschwellen behaftet – eben<br />

erstaunlich angesichts der berichteten<br />

Kenntnis <strong>Jugend</strong>licher von Ausdrücken,<br />

Stellungen, Praktiken, die sie aus jedem<br />

Softporno im abendlichen TV-Programm<br />

beziehen können. Doch die<br />

Unsicherheiten sind – wie schon<br />

dargestellt – groß: Mache ich es richtig? Der Anspruch an optimales Gelingen des<br />

Sexualaktes ist hoch, berichtet Dagmar Hoffmann an Hand eines Praxisprojektes in


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Berlin (Hoffmann 2008). Inhaltsanalysen von E-Mails an ein Online-Portal für sexuelle<br />

Aufklärung hätten gezeigt, dass viele <strong>Jugend</strong>liche „eine recht konkrete Vorstellung<br />

davon (haben), wie sie Partnerschaft <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> leben <strong>und</strong> erfahren wollen: Der<br />

Ablauf des Sexualaktes, das körperliche Miteinander <strong>und</strong> das gemeinsame Erleben<br />

muss optimal <strong>und</strong> funktional sein, d.h. es muss bis zu einem bestimmten Zeitpunkt, in<br />

einem bestimmten Rahmen, mit bestimmten Praktiken erfolgen <strong>und</strong> sicher zum<br />

Höhepunkt führen. Beide sollen ein Höchstmaß an Befriedigung erleben (….). Der<br />

Leistungs- <strong>und</strong> Erfolgsdruck scheint sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen recht<br />

hoch zu sein, Spielräume für ein Misslingen, bzw. eine Abweichung der Alltags- von<br />

der Idealpraxis sind nicht vorgesehen“ (Hoffmann 2005, S. 216, zit. In Hoffmann 2008).<br />

Informationen über <strong>Sexualität</strong> beziehen die <strong>Jugend</strong>lichen nach den Angaben im eben<br />

erwähnten Projekt in allererster Linie über Fre<strong>und</strong>Innen (vgl. ebd.):<br />

Die BzgA hat offensichtlich anders gefragt (im Kontext von Aufklärung) <strong>und</strong> hier<br />

rangieren bei den Jungen die Kumpels, bei den Mädchen aber die Mütter ganz knapp<br />

vor den Fre<strong>und</strong>Innen.<br />

Doch was vermitteln sich die <strong>Jugend</strong>lichen eigentlich gegenseitig? Wie brauchbar ist<br />

dieses Wissen, wenn sie in der gleichen Befragung bei Hoffmann angeben, dass sie<br />

sich über <strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong> Erotik nicht gut informiert fühlen? „Offensichtlich sind Qualität<br />

<strong>und</strong> Brauchbarkeit des Wissens, das über Fre<strong>und</strong>e vermittelt wird, nur eventuell<br />

gegeben… Anzunehmen ist, dass es sich (hierbei)… vorzugsweise um<br />

„Verhandlungswissen“ handelt“ (Hoffmann 2008, S. 160).<br />

Eigentlich, meint Hoffmann, ist es „das Ziel der <strong>Jugend</strong>lichen, sich nicht nur zu<br />

orientieren <strong>und</strong> mitreden zu können, sondern Handlungswissen parat zu haben, wenn<br />

es ´zur Sache geht`. Sie wünschen sich einen Kanon an Verhaltensweisen kognitiv zur<br />

- 12 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Verfügung zu haben, auf den sie zurückgreifen können, wenn bestimmte Handlungen<br />

in der körperlichen Begegnung gefordert werden“ (ebd.).<br />

Aufgr<strong>und</strong> des gewachsenen Selbstbewusstseins der Mädchen befürchten Jungen in<br />

der ersten sexuellen Begegnung <strong>heute</strong> „weniger die Impotenz als die Inkompetenz“<br />

(Zimmer 1991, S. 18). Entsprechende Aussagen in einer Untersuchung bei Schmidt<br />

sind z.B. folgende: „Ich habe Angst, dass sie schon zu erfahren ist“, „mir fehlt noch das<br />

Selbstvertrauen“, „ich war zu verkrampft <strong>und</strong> sie hatte keine Erfahrung“, „ den Frauen<br />

kommt es auf das Drumherum an“ usw… Sexuelle Kompetenz ist demnach für viele<br />

Jungen ein wichtiger Teil ihrer Männlichkeit <strong>und</strong> ihres Selbstbewusstseins geworden!<br />

Doch diese Kompetenz zu erlangen scheint, wie gesagt, ein schwieriger Punkt für die<br />

<strong>Jugend</strong>lichen <strong>heute</strong> zu sein, vor dem Hintergr<strong>und</strong> ihrer Vorstellungen <strong>und</strong> Ansprüche,<br />

die an sie herangetragen werden <strong>und</strong> an denen sie sich messen.<br />

Doch Sexualaufklärung im Sinne von Verhütung funktioniere gut, gab die BzgA<br />

anlässlich des 25-jährigen Bestehens ihrer Wiederholungsbefragungen zur<br />

„<strong>Jugend</strong>sexualität“ bekannt. Die Studien versprechen Ergebnisse zur <strong>Jugend</strong>sexualität,<br />

aber sie geben im Wesentlichen Auskunft über Verhütungsverhalten. Mädchen wie<br />

Jungen handeln demnach in großem Maße verantwortungsbewusst <strong>und</strong> benutzen<br />

anfänglich das Kondom (77% der Mädchen <strong>und</strong> 66% der Jungen geben dies an), im<br />

weiteren Verlauf der Beziehung die Pille, d.h. die Verantwortung für die Verhütung<br />

übernimmt wieder das Mädchen, der Junge zieht sich daraus zurück.<br />

Als Erfolgsgeschichte sieht die BzgA auch den Sexualk<strong>und</strong>eunterricht an den Schulen,<br />

der 91% der SchülerInnen erreicht (ebd. S.30) <strong>und</strong> von ¾ der Jungen als Hauptquelle<br />

ihrer Kenntnisse über <strong>Sexualität</strong>, Fortpflanzung <strong>und</strong> Empfängnisverhütung angegeben<br />

wird, von Mädchen ebenfalls zu 74%, aber erst hinter Gesprächen (77%) (ebd. 2006,<br />

S. 31). Ein Widerspruch zeigt sich bei den Tabellen in den Angaben über Personen der<br />

Sexualaufklärung bzw. Aufklärung über sexuelle Dinge, der mit der Unklarheit<br />

zusammenhängen mag, was mit <strong>Sexualität</strong> eigentlich jeweils gemeint ist. Bei<br />

Sexualaufklärung werden LehrerInnen mit 31% angegeben, bei „Vertrauensperson für<br />

sexuelle Fragen“ aber nur zu 4%!, wodurch klarer wird, was die Schule leisten kann<br />

<strong>und</strong> was nicht – zu letzterem gehört ohne Zweifel die konkrete Behandlung sexueller<br />

Themen. Aber auch den Eltern fällt es bei einer Reihe von Themen schwer, den<br />

Sprösslingen Informationen zu geben: sexuelle Praktiken/Orgasmus (M57% / J52%,<br />

Onanie (43/42), Pornografie (37/32), Homosexualität (25/30) (ebd. S.20).<br />

- 13 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Auf die Frage an die <strong>Jugend</strong>lichen, ob sie sich für aufgeklärt halten, antworten ca. 3/4<br />

positiv, allerdings sind die positiven Antworten 2005 (77% / 72%) hinter die von 1980<br />

(79% / 75%) zurückgefallen. Diese Entwicklung wird auf die Antworten der 14-jährigen<br />

zurückgeführt wird, die 2005 deutlich mehr „ich weiß nicht“ ankreuzten als 2001, doch<br />

bei den 17-jährigen ist diese Unsicherheit zu über 80% vorbei (ebd. S. 51).<br />

Insgesamt zeigen die 25-Jahre-Vergleiche der BzgA keine großen Veränderungen,<br />

außer bei der Empfängnisverhütung, Kann es eigentlich sein, dass sich die<br />

gesellschaftlichen Veränderungen in den vergangenen 25 Jahren kaum oder gar nicht<br />

beim Thema <strong>Sexualität</strong>/Sexualaufklärung zeigen?<br />

Zur Qualität des sexuellen Erlebens<br />

Aber: Was erfahren wir eigentlich über die Qualität des sexuellen Erlebens der<br />

<strong>Jugend</strong>lichen? Wie gehen sie mit ihren Informationen um, wie bewältigen sie ihre<br />

Erfahrungen vom „Ersten Mal“? Welche konkreten Bilder haben sie im Kopf?<br />

Die BzgA bietet zum Erleben des ersten Geschlechtsverkehrs 4 Antwortkategorien<br />

zum Ankreuzen an: „Nichts Besonderes (17%/13%), etwas Schönes (61%/73%),<br />

schlechtes Gewissen (12%/13%), etwas Unangenehmes (22%) (ebd. S. 91).<br />

Hier wären weitere Informationen interessant, um die<br />

Qualität des Erlebens einzuschätzen <strong>und</strong> mögliche<br />

Anregungen für sexualpädagogisches/gesell-<br />

schaftliches Handeln zu gewinnen. Was bedeutet z.B.<br />

„etwas Schönes“? Bezieht sich die Frage auf die<br />

Situation oder das sexuelle Erleben? Aus der<br />

Perspektive von Mädchen eine durchaus relevante<br />

Frage. Während für Jungen der Orgasmus beim Zusammenschlafen eher – quasi<br />

- 14 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

automatisch – erfolgt <strong>und</strong> (zwar auch nicht immer) als schön empf<strong>und</strong>en wird, darf<br />

bezweifelt werden, ob die Mädchen gr<strong>und</strong>sätzlich das sexuelle Erleben meinen <strong>und</strong><br />

auch, ob sie vorbereitet waren auf das, was sie beim 1. Mal erwartet, was<br />

Entjungferung bedeutet. Und wenn fast 30% der Jungen kein besonders positives<br />

Erlebnis angaben, verweist dies auch bei den Jungen auf eine stressige Situation.<br />

Eine Umfrage des Magazins „jetzt“ der Süddeutschen Zeitung bei über 1000<br />

<strong>Jugend</strong>lichen war auch die Frage enthalten, wie war dein erster Sex? Die Auswahl von<br />

Antworten zeigte ein breites Spektrum positiver wie negativer Erfahrungen bei Jungen<br />

wie bei Mädchen gleichermaßen. So geht es bei den Jungen von w<strong>und</strong>erschön, geil, süß,<br />

schön, sehr gut bis peinlich, ungemütlich, einseitig, grausam, schlecht <strong>und</strong> bei den Mädchen<br />

von schön, lustig, toll, gut, geil bis ernüchternd, schmerzhaft, eklig, grauenvoll, scheiße….<br />

Trotz der Botschaft der Emanzipation von Mädchen in ihren sexuellen Wünschen stellt<br />

Anne Schwarz in ihrer Studie fest, dass Mädchen sich insgesamt in ihren Sexuali-<br />

sierungsprozessen den Jungen doch unterordnen (Schwarz 2000, S. 30). Trotz<br />

Aushandlung <strong>und</strong> zunehmender Initiative legen sie kein forderndes Verhalten an den<br />

Tag, um Jungen zu verändern <strong>und</strong> sie „beklagen zunehmend, dass sie ihre ersten<br />

sexuellen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht als wenig lustvoll <strong>und</strong> befriedigend<br />

empfinden" (ebd. S. 34). So stellt auch Gabriele Bültmann von der B<strong>und</strong>eszentrale für<br />

ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung in ihrer Studie zur sexualpädagogischen Mädchenarbeit<br />

fest: „Mädchen beschreiben die ersten Erfahrungen (...) im Vergleich zu Jungen<br />

wesentlich seltener als sexuell befriedigend, es hat ihnen weniger Spaß gemacht <strong>und</strong><br />

sie wollen es seltener wieder tun" (Bültmann 1996, S. 89). Schon in der Untersuchung<br />

von Schmidt <strong>und</strong> Lange (1993) äußerten sich Mädchen kritisch über das Verhalten der<br />

Jungen, z.B.: „Mädchen funktionieren eben einfach nicht so auf Knopfdruck; das<br />

verstehen Jungen so schwer".(Heiliger 2004, S. 474).<br />

Interessant, weil sie sexuelle Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse abbilden, die jenseits von als<br />

heterosexueller Geschlechtsverkehr geltender Penetration liegt, sind Petting,<br />

Masturbation, Homosexualität. Hier werden die verfügbaren Daten <strong>und</strong> Informationen<br />

aber immer dünner. Petting als Reizung erogener Zonen ist extrem lustbezogen. Das<br />

sog. Brustpetting kennen zu 30% schon die Mädchen bis 14 Jahre, bei den 17-<br />

Jährigen sind es nach der BzgA-Studie bereits 81%, bei männlich-aktivem<br />

Genitalpetting sinken die Zahlen auf 75% der 17-jährigen (16% der 14-jährigen) <strong>und</strong><br />

insgesamt keine größeren Veränderungen seit 1980. Aber eine Veränderung ist zu<br />

verzeichnen, die mit dem gewachsenen Selbstbewusstsein von Mädchen<br />

korrespondiert: weiblich-aktives Genitalpetting ist deutlich angestiegen (43% zu<br />

- 15 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

30,7%). Petting ist diejenige <strong>Sexualität</strong>sform, in der Mädchen (<strong>und</strong> Frauen?) am<br />

ehesten einen Orgasmus erleben (vgl. Bültmann 1996, S. 90). So beschreibt es die 14-<br />

jährige Linda (Stern 45/95):<br />

Die Angaben zu gleichgeschlechtlichen sexuellen Erfahrungen zeigen bei den<br />

Mädchen ein Anwachsen der Angaben auf 13% (von 8%), aber bei den Jungen ein<br />

Gleichbleiben, bzw. Absinken ihrer Angaben im 25-Jahres-Vergleich, was aber eher<br />

unwahrscheinlich ist. Doch eine andere repräsentative Untersuchung aus dem Jahr<br />

1980/81 kam zu anderen Zahlen: von 14- bis 17-jährigen gaben 13 % der befragten<br />

17-jährigen Mädchen <strong>und</strong> 15 % der gleichaltrigen Jungen an, Erfahrungen mit<br />

sexuellen Kontakten zum selben Geschlecht zu haben. 2 Die realen Zahlen werden<br />

sogar noch höher eingeschätzt: "Sexuelle Beziehung mit gleichgeschlechtlichen<br />

Partnern zuzugeben, dürfte den <strong>Jugend</strong>lichen noch schwerer fallen als ein Bekenntnis<br />

von Masturbationserfahrung" 3 . Insbesondere bei Jungen scheinen aber oft hetero- <strong>und</strong><br />

homosexuelle Kontakte parallel stattzufinden, wie ein Junge folgendermaßen<br />

beschreibt:<br />

"Also, so ab 12 bin ich immer ins <strong>Jugend</strong>haus gegangen <strong>und</strong> war da in einer festen<br />

Clique drin, das waren alles Leute zwischen 12 <strong>und</strong> 14, meistens war's gemischt,<br />

Mädchen <strong>und</strong> Jungs <strong>und</strong> die Leute, mit denen ich da zusammen war, die hatten also<br />

alle 'ne feste Fre<strong>und</strong>in, also ich hab 'ne feste Fre<strong>und</strong>in gehabt <strong>und</strong> die anderen Jungs<br />

auch, aber gleichzeitig hatten auch die Jungs untereinander sexuelle Beziehungen". 4<br />

2 vgl. Schmid- Bannwald/Urde, A.: <strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong> Kontrazeption aus der Sicht der <strong>Jugend</strong>lichen <strong>und</strong> ihrer<br />

Eltern. Schriften reihe des B<strong>und</strong>esministeriums für <strong>Jugend</strong>, Familie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, Bd. 132, Stuttgart<br />

1983<br />

3 ebd. S. 124<br />

4 Kripp, S. "Hören, was die Jungen sagen. Begegnungen im <strong>Jugend</strong>zentrum. München 1984, S.67<br />

- 16 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Für Mädchen gilt als <strong>Sexualität</strong> in der Regel nur der heterosexuelle Geschlechts-<br />

verkehr, inkl. heterosexuelles Petting (vgl. Preiß/Schwarz/Wilser 1996). Damit<br />

verhalten sie sich im Wesentlichen traditionell im Rahmen der allgemeinen,<br />

gesellschaftlich legitimierten <strong>und</strong> vorgeführten Sexualform. „Interessanterweise",<br />

beobachteten die Mitarbeiterinnen des Mädchenges<strong>und</strong>heitsladens Stuttgarts, „haben<br />

aber viele von ihnen autoerotische <strong>und</strong>/oder erotisch-sexuelle Erfahrungen mit anderen<br />

Mädchen (...) Diese zählen für sie jedoch nicht zur <strong>Sexualität</strong>, was anonyme schriftliche<br />

Äußerungen zu den Fragen: <strong>Sexualität</strong> ist... <strong>Sexualität</strong> ist nicht ... belegen. Auch die<br />

Gespräche mit den Mädchen zeigten immer wieder, wie tabuisiert <strong>und</strong> schambesetzt<br />

z.B. Selbstbefriedigung ist <strong>und</strong> dass erotisch-sexueller Kontakt zu Fre<strong>und</strong>innen<br />

entweder gar nicht bewusst als sexuelle Kontakte wahrgenommen werden <strong>und</strong> falls<br />

doch, sehr schambesetzt sind" (Preiß u.a. 1996, S. 50, auch Anmerkung 8).<br />

Völlig fehlt im BzgA-Bericht 2006 die Thematisierung der Masturbation, was nicht<br />

nachvollziehbar bei einer Arbeit ist, die sich auf die <strong>Sexualität</strong> <strong>Jugend</strong>licher beziehen<br />

will. Die Masturbation ist schließlich eine sexuelle Praxis, die nicht nur sehr verbreitet<br />

ist, sondern oft auch die erste sexuelle Erfahrung im engen Sinne bei beiden<br />

Geschlechtern, möglicherweise häufiger noch bei Jungen. Diese Erfahrung spielt ohne<br />

Zweifel für das weitere sexuelle Erleben eine nicht unwesentliche Rolle, aber<br />

kommunizierbar ist sie kaum. Die sexuelle Selbststimulation bringt Kenntnis <strong>und</strong><br />

Vertrautheit mit den eigenen sexuellen Reaktionen <strong>und</strong> dem Umgang mit ihnen, was<br />

Autonomie <strong>und</strong> sexuelle Selbstbestimmung fördert. Mädchen (<strong>und</strong> Frauen) können mit<br />

dieser Erfahrung ihre Wünsche an den Partner/die Partnerin formuliere. In keiner<br />

sexuellen Verhaltensweise unterscheiden sich die beiden Geschlechter so sehr wie im<br />

Onanieverhalten, stellen Haarbusch/Jochens von Pro Familia in ihrer Expertise zum 6.<br />

<strong>Jugend</strong>bericht fest. 5 Sigusch fand in seiner Untersuchung von 1973 heraus, dass ca.<br />

ein Viertel der Mädchen mit 13 Jahren <strong>und</strong> ca. 50 % mit 16 Jahren<br />

Masturbationserfahrung hatten, die Jungen aber schon mit 15 Jahren zu 90 %<br />

masturbierten. 6 Bei den Mädchen ist bemerkenswert, dass "Masturbationserfahrung<br />

<strong>und</strong> -häufigkeit mit heterosexueller Erfahrung zunehmen". 7 Weller hat unter den<br />

ostdeutschen <strong>Jugend</strong>lichen ähnliche Zahlen ausgemacht: 82 % masturbations-<br />

erfahrene Jungen <strong>und</strong> 41 % Mädchen. Er hat dabei herausgef<strong>und</strong>en, dass so gut wie<br />

5 ebd.<br />

6 vgl. Sigusch, Gunther Schmidt: <strong>Jugend</strong>sexualität, Dokumentation einer Untersuchung. Stuttgart 1973, S. 159.<br />

7 Haarbusch/Jochens a.a.O., S. 161<br />

- 17 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

alle <strong>Jugend</strong>lichen beiderlei Geschlechts "von der Unschädlichkeit 'normaler'<br />

Selbstbefriedigung überzeugt (sind). Über mögliche positive Wirkungen der Selbst-<br />

befriedigung auf die Entwicklung der sexuellen Erlebnisfähigkeit gehen die Ansichten<br />

hingegen stark auseinander. Während jede/r dritte <strong>Jugend</strong>liche dies bejaht (die Jungen<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer größeren Masturbationserfahrung häufiger) urteilt jede/r vierte bis fünfte<br />

ablehnend. Männliche <strong>und</strong> weibliche Selbstbefriedigung werden nicht verschieden<br />

beurteilt, weder für das eigene noch das andere Geschlecht. Insbesondere die<br />

vergleichsweise hohe Akzeptanz weiblicher Masturbation durch die Jungen ist<br />

beachtlich. Ein Viertel der <strong>Jugend</strong>lichen (Jungen wie Mädchen) hält allerdings<br />

Selbstbefriedigung nur als Ersatzbefriedigung für statthaft, dann, wenn kein<br />

Koituspartner zur Verfügung steht. Über 40 % sprechen sich gegen diese Einengung<br />

aus. Nur wenige (13 %) sehen in der Selbstbefriedigung Gefährdungen für die<br />

partnerschaftliche <strong>Sexualität</strong>." 8<br />

Männliche <strong>Jugend</strong>liche, stellt Weller weiter fest, üben Masturbation überwiegend<br />

alternativ zum Koitus aus, das heißt, sie masturbieren seltener, wenn sie die<br />

Möglichkeit zum Geschlechtsverkehr haben. Anders sieht es bei den Mädchen aus: bei<br />

ihnen schließen sich Soziosexuelle- <strong>und</strong> Masturbationsaktivität nicht in diesem Maße<br />

aus. Durch die Aufnahme von Geschlechtsverkehr sinkt die Masturbationshäufigkeit<br />

nicht. Bei ihnen gilt umgekehrt: je häufiger sie Geschlechtsverkehr haben, desto<br />

häufiger masturbieren sie auch. Die sexuelle Zufriedenheit wird dabei von der<br />

Masturbationshäufigkeit nicht beeinflusst. Trotzdem ist Masturbation noch immer ein<br />

Tabuthema, stellt Weller fest:<br />

"Nur in jeder 6. Partnerschaft wurde schon über die eigene Masturbation geredet,<br />

obwohl doch fast jeder zweite partnerschaftlich lebende Junge <strong>und</strong> fast jedes fünfte<br />

Mädchen sich selbst befriedigen“. 9<br />

Die Beschäftigung mit dem eigenen Körper in der Masturbation ist bei den Mädchen (weitge-<br />

hend) tabuisiert im Unterschied zu den Jungen. Daher verw<strong>und</strong>ert es nicht, dass „nicht ein-<br />

mal jedes dritte westdeutsche Mädchen (29%) (...) seinen ersten Orgasmus durch Selbstbe-<br />

friedigung erlebt, dagegen ist dies bei 41% der Mädchen beim Petting (...) der Fall" (Bült-<br />

mann 1996, S. 90), aber nur bei 25% beim Koitus. Weller (1992) hat unter ostdeutschen Ju-<br />

gendlichen 82% masturbationserfahrene Jungen <strong>und</strong> 41% Mädchen ausgemacht <strong>und</strong><br />

8 Weller a.a.O., S. 47<br />

9 ebd. S. 47/48<br />

- 18 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

herausgef<strong>und</strong>en, dass die früheren Fehlinformationen über schädliche Auswirkungen von<br />

Masturbation bei ihnen nicht mehr greifen. Dennoch sind bei den Mädchen die Vorbehalte<br />

gegenüber der Masturbation noch beträchtlich: „Die Auffassung, dass ,normale' Mädchen<br />

nicht onanieren, ist so verinnerlicht, dass sie nicht einmal mehr als gesellschaftliches Gebot<br />

wahrgenommen wird, sondern als Folge des natürlichen Fehlens eines entsprechenden<br />

Bedürfnisses erscheint" (Schetsche/Schmidt 1996, S. 12, bei Limmer/Holler 1998, S. 24). Im<br />

Abbau der Vorbehalte <strong>und</strong> in der Ermutigung von Mädchen zur Selbstbefriedigung sieht<br />

Bültmann (1996) "angesichts der Therapiehäufigkeit von Orgasmus Störungen bei Frauen<br />

eine zentrale Aufgabe sexual- pädagogischer Arbeit mit Mädchen" (Bültmann 1996, S. 90).<br />

Doch ist wohl zunächst auch eine Ausblendung des Themas auf der Seite der<br />

Forscherinnen zu bearbeiten, denn die Wiederholungsbefragungen der BzgA zur<br />

<strong>Jugend</strong>sexualität thematisieren Masturbation gar nicht <strong>und</strong> zeigen damit ein eher<br />

konservatives <strong>Sexualität</strong>sverständnis, das sich primär auf Geschlechtsverkehr reduziert <strong>und</strong><br />

allenfalls (heterosexuelle) Formen nicht koitaler <strong>Sexualität</strong> abfragt.<br />

Sexuelle Übergriffe sind ein weit verbreitetes Problem<br />

Dass Schutz von Mädchen vor ungewünschter sexueller Annäherung jedoch nach wie<br />

vor - trotz aller Reden von der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, der<br />

Emanzipation der Mädchen <strong>und</strong> dem Aufholen von Jungen auf sozialem Gebiet -<br />

notwendig ist, zeigen die hohen Zahlen bei den Angaben von Mädchen zu sexuellen<br />

Übergriffen: „Zwei Drittel der Mädchen im Alter von 16 oder 17 Jahren geben an,<br />

mindestens einmal sexuell traktiert worden zu sein. Bei den Jungen ist es jeder Vierte."<br />

(Sigusch 2003, S. 5). Knapp ein Zehntel der Mädchen wurden Opfer eines schweren<br />

Übergriffs wie eines erzwungenen Geschlechtsverkehrs (vgl. ebd.). Die Befragung von<br />

Schmidt zur <strong>Jugend</strong>sexualität ergab, dass 53% aller westdeutschen Mädchen schon<br />

eine Situation, 26% zwei Situationen <strong>und</strong> 21% drei bis sechs Situationen sexueller<br />

Gewalt oder Belästigung erfahren haben. Bei der Art der sexuellen Belästigung<br />

handelte es sich bei 49% der Fälle um verbale/nonverbale Belästigung, bei 56% um<br />

Anfassen <strong>und</strong> Befummeln, bei 11% um Küsse, bei 10% um erzwungenes Petting, bei<br />

12% um den Versuch, Geschlechtsverkehr zu erzwingen, <strong>und</strong> bei 5% um erzwungenen<br />

Geschlechtsverkehr (vgl. Schmidt 1993). Ein Drittel aller befragten Mädchen im<br />

Westen, ein Viertel im Osten sagten, sie befürchten, sexuell ausgebeutet oder<br />

bedrängt zu werden (vgl. ebd.).<br />

Carmen Lange kritisiert an den Untersuchungen zur <strong>Jugend</strong>sexualität, dass Gewalt<br />

<strong>und</strong> Belästigungen bisher ausgeblendet blieben (vgl. Lange 2000). In der Folge würden<br />

- 19 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

falsche Thesen von einer angeblichen „Angleichung der Geschlechter in der <strong>Sexualität</strong>"<br />

aufgestellt. Sie führte selbst eine Befragung an 16- bis 17-jährigen Großstadtjugend-<br />

lichen zu sexueller Gewalt durch, die die zitierten Daten bestätigte: 50% der Mädchen<br />

<strong>und</strong> 20% der Jungen hatten sich schon einmal sexuell belästigt gefühlt oder sexuelle<br />

Gewalt erlebt - in aller erster Linie durch Jungen <strong>und</strong> Männer, im Westen waren es<br />

zwei Drittel der Mädchen <strong>und</strong> 25% der Jungen! (vgl. ebd. S. 217). Auch Anne Schwarz<br />

bestätigt aus ihren Gesprächen mit Mädchen: „Fast alle Mädchen fühlten sich schon<br />

mehrfach sexuell von Jungen bedrängt (...) <strong>und</strong> haben teilweise massive Gewalt-<br />

erfahrungen mit Gleichaltrigen gemacht" (Schwarz 2000, S. 31). Barbara Krahé u.a.<br />

(1999) haben an der Potsdamer Universität eine Studie zu „sexueller Aggression<br />

zwischen <strong>Jugend</strong>lichen" durchgeführt, in deren Rahmen sie 560 <strong>Jugend</strong>lichen zwi-<br />

schen 17 <strong>und</strong> 20 Jahren befragt haben. Sie kommen aufgr<strong>und</strong> ihrer Ergebnisse zu dem<br />

Schluss, dass „in Deutschland sexuelle Gewalt in den Beziehungen <strong>Jugend</strong>licher <strong>und</strong><br />

junger Erwachsener ein verbreitetes Problem darstellt. 25% der befragten Frauen<br />

berichteten unfreiwillige sexuelle Kontakte, die sich strafrechtlich definierten<br />

Tatbeständen zuordnen lassen" (ebd., S. 165).<br />

Im Einzelnen zeigten die Ergebnisse, dass „fast ein Viertel der Frauen schon einmal<br />

durch verbalen Druck gegen ihren Willen zum Petting gedrängt wurde, bei fast jeder<br />

Fünften wurde versucht, sie durch Androhung oder Einsatz körperlicher Gewalt zum<br />

Petting zu zwingen. Mehr als ein Viertel gab an, ein Mann habe versucht, sie durch<br />

Verabreichen von Drogen oder Alkohol zu unfreiwilligem Geschlechtsverkehr zu<br />

bringen" (ebd., S. 171). Zum Geschlechtsverkehr gezwungen wurden effektiv 6,3%,<br />

wobei unfreiwilliger Geschlechtsverkehr mit verbaler Druckausübung am häufigsten im<br />

Kontext fester Beziehungen vorkam, Androhung <strong>und</strong> Einsatz von Gewalt eher durch<br />

den Opfern vorher unbekannte Täter. Die Ergebnisse zeigten ferner, „dass die noch<br />

relativ jungen männlichen Befragten bereits in erheblichem Umfang über den Einsatz<br />

von Strategien berichten, mit denen sie Frauen gegen ihren Willen zu Sexualkontakten<br />

gebracht haben bzw. zu bringen versuchten" (ebd., S. 174), wobei neben psychischem<br />

Druck in besonderem Maße auch Alkohol <strong>und</strong> Drogen eingesetzt wurden.<br />

Die Autorinnen zogen aus ihren Bef<strong>und</strong>en die Schlussfolgerung, dass „eine intensivere<br />

Beschäftigung mit der Problematik sowohl im Hinblick auf die Identifizierung von<br />

Risikovariablen als auch im Sinne der Entwicklung von Präventionsmaßnahmen<br />

erforderlich ist" (ebd., S. 175). Dies gilt umso mehr als Teile der Popkultur praktisch<br />

- 20 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Vergewaltigung von Frauen predigt, ja verherrlicht 10 <strong>und</strong> so vielfach zum Vorbild für<br />

entsprechendes sexuelles Verhalten geworden ist. Weiterhin das sogenannte „Gang<br />

bang“, dem einige Mädchen aktuell meinen, sich unterziehen zu müssen, wie zu hören ist:<br />

Geschlechtsverkehr einer Gruppe von Jungen mit einem Mädchen, angeblich eben<br />

freiwillig. In Köln wurde bereits mit einem riesengroßen Poster für eine „Gang-Bang-Party“<br />

geworben. Ein Skandal ist es, dass Bushido offiziell gehuldigt wird durch die Verleihung<br />

eines (Echo) Preises!!! Wenn das Vorzeigen von Pornographie <strong>und</strong> Gewalt „hip“ ist <strong>und</strong><br />

„Gang bang“ als Mode erscheint, kommen Mädchen mehr denn je unter Druck, sich<br />

(wieder) sexuell zu unterwerfen, Vergewaltigung zu erdulden bzw. noch mit Stolz zu<br />

berichten- ein dramatischer Rückschritt in der allseits beschworenen Emanzipation, die<br />

hier unterlaufen wird. Die gegenwärtige Zuspitzung von Pornographisierung <strong>und</strong><br />

Brutalisierung in Medien, Alltagssprache <strong>Jugend</strong>licher <strong>und</strong> Popkultur wird zwar<br />

gelegentlich skandalisiert, doch die Wirkungen auf <strong>Jugend</strong>liche sind in Forschung <strong>und</strong><br />

Pädagogik kaum ein Thema. Wie finden sich Mädchen <strong>und</strong> Jungen hier zurecht, wo<br />

erhalten sie Unterstützung? Bei 14-jährigen Mädchen wird, wen w<strong>und</strong>erts, ein<br />

„dramatischer Verlust an Selbstwert“ festgestellt.<br />

- 21 -<br />

In unserem Land, das angeblich<br />

eine sexuelle Revolution erlebt<br />

hat, sind Verunsicherung <strong>und</strong><br />

Sprachlosigkeit auch bei den<br />

Erwachsenen enorm <strong>und</strong> lassen<br />

die <strong>Jugend</strong>lichen allein mit<br />

einem emotional hoch<br />

besetzten Thema.<br />

Sexualpädagogik – nicht nur im<br />

Sinne von Verhütung - ist mehr denn je gefordert, Unterstützung der PädagogInnen ist<br />

notwendig, um sich mit den gegenwärtigen Tendenzen zu konfrontieren <strong>und</strong> fähig zu<br />

werden, mit den Mädchen <strong>und</strong> Jungen darüber zu sprechen, Stellung zu beziehen, die<br />

<strong>Jugend</strong>lichen zu begleiten <strong>und</strong> ihnen Orientierung zu bieten.<br />

10 „Es macht wum wum... Deine Fre<strong>und</strong>in ist zu Hause <strong>und</strong> wir kommen zu acht, ficken sie durch, es macht<br />

wum wum, Sperma spritz herum, wir dringen bis zum Wirbel durch, es macht wum wum“, „Ich mach Party<br />

ohne Rücksicht, <strong>heute</strong> wird sie totgefickt“.


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Literatur:<br />

▪ Brunner, Simon/ Michèle Roten: «Hey, mach doch mal das Bein dorthin»,<br />

in: weltwoche 46/03<br />

▪ Bültmann, Gabriele: Sexualpädagogische Mädchenarbeit. Expertise im Auftrag der ▪<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung, Köln 1996<br />

▪ B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (Hrsg.): Meine Sache. Dokumentation einer<br />

<strong>Fachtagung</strong> zur sexualpädagogischen Mädchenarbeit, Köln 2000<br />

▪ B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (BzgA), Hg.: <strong>Jugend</strong>sexualität, Repräsentative<br />

Wiederholungsbefragung von 14-17-Jährigen <strong>und</strong> ihren Eltern 2005, Köln 2006<br />

▪ Dannenbeck, Clemens/ Jutta Stich: Sexuelle Erfahrungen im <strong>Jugend</strong>alter, hrsg. von der BzgA,<br />

Köln 2002<br />

▪ Dokumentation einer <strong>Fachtagung</strong>, hg. von der Landeshauptstadt München, Referat<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umwelt, München 2000<br />

▪ Hoffmann, Dagmar: Aufklärung oder Verklärung? Das Wissen um Erotik, <strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong><br />

Pornographie im <strong>Jugend</strong>alter, Deutsche <strong>Jugend</strong> 4/2008, S.158-165<br />

▪ Heiliger, Anita: <strong>Jugend</strong>sexualität zwischen gesellschaftlichen Botschaften <strong>und</strong> individuellen<br />

Erfahrungen, in: Deutsche <strong>Jugend</strong> 11/2004, S. 469-479<br />

▪ Heiliger, Anita: Pädophilie. Definition, Selbstdarstellung, Strategien der Opfergewinnung <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten des Gegenhandelns, in: Deutsche <strong>Jugend</strong> 4/2008, S. 166-174<br />

▪ Heiliger, Anita: Zur Pornographisierung des Internets <strong>und</strong> ihre Wirkungen auf <strong>Jugend</strong>liche, in:<br />

<strong>Jugend</strong> – Medienschutz – Report 5/2005, S. 2-5<br />

▪ Heiliger, Anita: Männliche <strong>Jugend</strong>liche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> am Beispiel von Muslimen,<br />

in: Deutsche <strong>Jugend</strong> 1/2006, S. 19-26<br />

▪ Heiliger, Anita: Zur Pornographisierung des Internets <strong>und</strong> ihre Wirkungen auf <strong>Jugend</strong>liche, in:<br />

<strong>Jugend</strong> – Medienschutz – Report 5/2005, S. 2-5<br />

▪ Heiliger, Anita: Männliche <strong>Jugend</strong>liche mit Migrationshintergr<strong>und</strong> am Beispiel von Muslimen,<br />

in: Deutsche <strong>Jugend</strong> 1/2006, S. 19-26<br />

▪ Heiliger, Anita/' Constance Engelfried: Sexuelle Gewalt. Männliche Sozialisation <strong>und</strong><br />

potentielle Täterschaft, Frankfurt a.M. 1995<br />

▪ Hite, Shere: Hite-Report: Das sexuelle Erleben der Frau, 1977<br />

▪ Hite, Shere: Hite-Report: Das sexuelle Erleben des Mannes, 1981<br />

▪ Kinsey, Alfred: Das sexuelle Verhalten des Mannes, 1948<br />

▪ Kinsey, Alfred: Das sexuelle Verhalten der Frau, 1953<br />

Krahè, Barbara: Sexuelle Aggression zwischen <strong>Jugend</strong>lichen, in: Zs. für Sozialpsychologie, 2-<br />

3/1999, S. 165-178<br />

▪ Lange, Carmen: Sexuelle Belästigung <strong>und</strong> Gewalt, in: B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Aufklärung (Hrsg.): Meine Sache. Dokumentation einer <strong>Fachtagung</strong> zur sexualpädagogischen<br />

Mädchenarbeit, Köln 2000, S. 216-220<br />

▪ Limmer, Christa/ Horst Holler: Selbstbefriedigung. Auch <strong>heute</strong> noch ein wichtiges Thema in<br />

der Sexualerziehung?!, in: Pädagogik, 4/1998, S. 24 -26<br />

- 22 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

▪ Masters, William/ Virginia Johnson: Die sexuelle Revolution, Frankfurt a.M. 1967<br />

▪ Masters, William/Virginia Johnson: Impotenz <strong>und</strong> Anorgasmie, Frankfurt a.M. 1973<br />

▪ Millhofer, Petra/ Ulrike Krettmann/Andreas Gluszczynski: Selbstwahrnehmung, Sexualwissen<br />

<strong>und</strong> Körpergefühl von 9-13-jährigen Mädchen <strong>und</strong> Jungen (3. - 6. Klasse), Zwischenbericht zum<br />

Forschungsprojekt, Bremen 1996<br />

▪ M<strong>und</strong>ig, Reinhold: Sexualpädagogische Jungenarbeit. Expertise im Auftrag der BZgA, Köln 1995<br />

▪ Schmidt, Gunther/Carmen Lange: "Von der 'sexuellen Befreiung' zum 'Geschlechterkampf'". ▪<br />

Veränderungen der <strong>Jugend</strong>sexualität zwischen 1970 <strong>und</strong> 1990. In: Kind,<br />

<strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> Gesellschaft 3/93.<br />

▪ Ostbomk-Fischer, Elke: Geheime Botschaften in der Sexualerziehung, in: „Für immer in<br />

Liebe?!" Weiterentwicklung der Sexualpädagogik im Münchner Verb<strong>und</strong>. Dokumentation einer<br />

<strong>Fachtagung</strong>, hrsg. von der Landeshauptstadt München, Referat Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umwelt,<br />

München 2000, S. 21-28<br />

▪ Preiß, Dagmar/ Anne Schwarz/Anja Wilser: Mädchen - Lust <strong>und</strong> Last der Pubertät. Ein sexual- <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitspädagogisches Modellprojekt zur Beratung junger Mädchen, Frankfurt a.M. 1996<br />

▪ Schmerl, Christiane/ Stefanie Soine/Marlene Stein-Hilbers/ Birgitta Wrede (Hrsg.): Sexuelle<br />

Szenen. Inszenierungen von Geschlecht <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> in modernen Gesellschaften,<br />

Opladen 2000,<br />

▪ Schmidt, Gunter: Spätmoderne Sexualverhältnisse, in: Schmerl u.a., a.a.O., S. 268-279<br />

▪ Schnack, Dieter /Rainer Neutzling: Die Prinzenrolle. Über die männliche <strong>Sexualität</strong>,<br />

Reinbek 1993<br />

▪ Schwarz, Anne: Mädchen auf dem Weg zu einer selbst bestimmten <strong>Sexualität</strong>, in:<br />

B<strong>und</strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (Hrsg.): Meine Sache. Dokumentation einer<br />

<strong>Fachtagung</strong> zur sexualpädagogischen Mädchenarbeit, Köln 2000, S. 28-38 Sielen, Uwe:<br />

Jungenarbeit, Weinheim <strong>und</strong> München 1989<br />

▪ Sielert, Uwe: Jungen <strong>und</strong> sexuelle Identität: Erste Annäherungen an ein widersprüchliches<br />

Thema, in: BzgA (Hrsg.): Dokumentation der 1. Europäischen <strong>Fachtagung</strong> „Sexualaufklärung<br />

für <strong>Jugend</strong>liche", Köln 1994<br />

▪ Sigusch, Volkmar: Vom König Sex zum Selfsex. Über gegenwärtige Transformationen der<br />

kulturellen Geschlechts- <strong>und</strong> Sexualform, in: Schmerl u.a., a.a.O., S. 229-249<br />

▪ Sigusch, Volkmar: Von der Wollust zur Wohllust, in: Pro Familia Magazin, 3/2003, S.4ff<br />

Strohhalm e. V.: „Ist das eigentlich normal?" Sexuelle Übergriffe unter Kindern. Leitfaden<br />

zur Verhinderung <strong>und</strong> zum pädagogisch-fachlichen Umgang, Berlin 2003<br />

▪ Weller, Konrad: <strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong> Partnerschaft der 16-18jährigen Ostdeutschen im<br />

Vergleich 1980-1990, Bericht der Gesellschaft für Sexualwissenschaft, Leipzig 1992<br />

▪ Winter, Reinhard: <strong>Sexualität</strong> als Lösung? Bewältigungsprobleme von Jungen <strong>und</strong> Männern<br />

<strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong>, in: KjuG, 3/1993, S. 79-84<br />

▪ Zimmer, Katharina/ Claus Pfeiffer: „<strong>Jugend</strong>sexualität", in: Süddeutsche Zeitung Magazin,<br />

47/1991<br />

- 23 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

III. World-Café<br />

Mit der Methode „World Café“ tauschten sich Teilnehmergruppen an getrennten<br />

Tischen zu folgender Frage aus:<br />

„Sind wir in der Lage <strong>Jugend</strong>lichen eine Orientierung zu bieten?“<br />

Im folgenden aufgelistet die interessantesten Vorschläge <strong>und</strong> Ideen, die in den<br />

einzelnen Grupen erarbeitet wurden:<br />

Tisch 1<br />

� Vorbild sein<br />

� Intimsphäre beiderseits wahren<br />

� Benötigt man enge Beziehungen?<br />

� Ges<strong>und</strong>es Mittelmaß zwischen Nähe <strong>und</strong> Distanz<br />

� Selbstreflexion<br />

� Dialog mit Kinder/ <strong>Jugend</strong>lichen suchen <strong>und</strong> eine Atmosphäre schaffen<br />

� für Männer noch schwerer<br />

� Was gebe ich, was nicht!<br />

Tisch 2<br />

� allgemein bleiben<br />

� eigene Grenzen wahrnehmen<br />

� Positionieren<br />

� Sachlichkeit<br />

� In enger Beziehung auf jeden Fall!<br />

� Anonymität<br />

� Generationsproblem<br />

� Sind wir in der Lage, <strong>Jugend</strong>lichen eine Orientierung zu bieten?<br />

� Persönliche Fragen → Ehrliches Interesse? → Provokation?<br />

� Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit<br />

� Sex muss nicht immer mit Liebe zu tun haben! → manchmal wollen<br />

� <strong>Jugend</strong>liche wirklich nur Sex! Päd. habe ich immer den Anspruch von noch<br />

anderen Themen!<br />

Tisch 3<br />

� Hausärzte machen nichts → Jahresscheck<br />

� eigene Vorurteile + Tabus abbauen<br />

� Interesse<br />

- 24 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

� Kultur<br />

� Grenzen eigene + rechtliche<br />

� Ja, wenn Vorbild<br />

� Frage von Persönlichkeit, nicht pädagogisch<br />

� Frage von eigener Persönlichkeitsentwicklung<br />

� Frage von kulturellem Hintergr<strong>und</strong>? Person → rechtliche Grenzen<br />

� Gemeinsamkeit entwickeln → auch Interessenkämpfe, eigene Vorurteile + Tabus<br />

abbauen<br />

� mehr Konzepte → Orientierung von Pädagogen<br />

Tisch 4<br />

� Schwierig wegen Zeitmangel<br />

� mehr Präventionsarbeit<br />

� Elternarbeit (primäres Bezugssystem<br />

� an Interessen, Bedürfnisse der <strong>Jugend</strong>lichen. anknüpfen! (Aktualität)<br />

→ nicht aufzwingen → Zielgruppenorientiert<br />

� keine (nicht nur) Verbote → thematisieren<br />

� „Experten“ (Austausch) Vernetzung<br />

� Selbst (Grenzen) erleben<br />

� Mut Grenzen zu setzen, auch mal „nein“ sagen<br />

� Wie setze ich Grenzen?<br />

� Vorbild sein<br />

� Persönlichkeit fließt ein → wenig päd. Orientierung<br />

� persönliches Interesse in wiefern man dieses Thema behandelt<br />

� Rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen fehlen!<br />

� Biographiearbeit → Werte – Normen<br />

� Interesse zeigen<br />

� Jungen“ <strong>und</strong> Mädchen<br />

� Zeigen wie man hilft<br />

� nicht nur verbieten sondern Orientierung bieten<br />

� Situationsorientiert<br />

� selbst sollte man Orientierung haben (Team) Konzept<br />

� Dialoge!<br />

� Warum Fragen klären! Nicht einfach verbieten!<br />

� Biographiearbeit<br />

- 25 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

� Vorbildfunktion<br />

� Persönliches Interesse der Pädagogen am Thema <strong>Sexualität</strong>!<br />

� Persönliche Grenzen beachten!<br />

� An den Interessern der <strong>Jugend</strong>lichen orientieren/ anknüpfen<br />

� Situationsansatz<br />

Tisch 5<br />

� Wer ist wir?<br />

Pädagogen/<strong>Jugend</strong>pflege<br />

= Erzieher/innen<br />

= Lehrer/innen<br />

= Auszubildende<br />

Gleichstellungsbeauftragte<br />

Mensch (Mutter/Vater)<br />

⇒ unterschiedliche Form der Orientierung/ Weitergabe<br />

� Wo steh ich?<br />

� Selbstreflexion!<br />

� Eigene Erfahrungen...<br />

� Kompetenz<br />

� nur Möglichkeiten aufzeigen!<br />

� Wo sind meine Grenzen? → Intimsphäre wahren<br />

� Einbeziehung Eltern?<br />

� eigene Beziehung nötig?<br />

� Schule → Pornographie Texte (z.B. Bushido) bewerten<br />

� Unterricht + Sozialarbeit + eine Richtung<br />

� Stellung Beziehen zu „Schimpfwörtern“ (Vorbild sein)<br />

- 26 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

� Kompetenzen → eines jeden Teammitglieds nutzen!<br />

� Von allen Seiten am 1. + 2. Tisch Bedarf Eigenantw.<br />

� in der Schule Raum schaffen für Projekte / Gespräche<br />

- auch außerschulisch<br />

- Situativ auch drauf eingehen<br />

� „Schimpfwörter nicht tolerieren“ → Vorbild<br />

� „Lehrer als Vorbild → Miniröcke (Lehrerinnen)?“<br />

� Beziehung zu <strong>Jugend</strong>lichen<br />

� Vorteile eines jeden Teammitglieds nutzen<br />

� wie kommen wir mit den Schülern ins Gespräch? → den Raum geben<br />

(Projekte....)<br />

� Denkanstöße den <strong>Jugend</strong>lichen geben über eigene <strong>Sexualität</strong> nachzudenken<br />

� Selbstreflexion! → Biographiearbeit → konzeptionelle Integration<br />

Tisch 6<br />

� Wenn Sex; bzw. sexuelle Fähigkeiten von den <strong>Jugend</strong>lichen als<br />

Persönlichkeitsmerkmal gesehen werden; ist es nötig <strong>und</strong> unsere Pflicht, den<br />

<strong>Jugend</strong>lichen Orientierung zu bieten <strong>und</strong> sie stark dafür zu machen. Nein zu<br />

sagen, eigene Grenzen zu sehen! Dafür brauchen sie positive, offene Vorbilder!<br />

� Orientierung → Planung → Wie bringe ich Themen näher?<br />

� Es kann nur jemand Orientierung bieten, der selbst Orientierung hat!<br />

- eigene sexuelle Sozialisation<br />

- Offenheit, Kreativität im Umgang mit Fragen<br />

- Bereitschaft sich mit Themen auseinander zu setzen, die auch unangenehm<br />

sein können<br />

� Wenn die <strong>Jugend</strong>lichen dazu bereit sind<br />

� Verbote sind keine Lösung<br />

� Eigene Weiterbildung von Normen <strong>und</strong> Werten anderer Kulturen<br />

� Gemeinsame Analyse der gegenwärtigen Situation, z.B. Medien<br />

- Zielgruppe<br />

- päd. Personal<br />

- außerschulischer Diskurs!<br />

� Eltern stark machen!<br />

� Vorbild sein<br />

� Meine Persönlichkeit als Medium nutzen<br />

� Zeit ist kein Kriterium!<br />

- 27 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

� Generationsproblem?<br />

� Man muss das Mittelmaß finden um Vorbild zu sein. Es darf nicht sein, Sex zu<br />

tabuisieren aber es bringt auch nix zu frei <strong>und</strong> grenzenlos mit Sex umzugehen. Man<br />

muss auch mit Hilfe von Eltern <strong>und</strong> Medien versuchen, offen auf Fragen<br />

einzugehen, Ansprechpartner zu sein <strong>und</strong> Verantwortung für seinen Körper zu<br />

vermitteln<br />

� Respekt<br />

� Reflexion d. eigenen pädagogischen Gr<strong>und</strong>haltung<br />

� Den Dialog mit den Kindern/<strong>Jugend</strong>lichen suchen <strong>und</strong> Atmsphäre schaffen<br />

� Wertschätzung im Umgang<br />

Tisch 7<br />

� Zeit<br />

� Elternarbeit → Öffentlichkeitsarbeit → Befugnis / Erlaubnis<br />

� Konzeptionell festhalten → im Team nicht ambitioniert<br />

� Wie / Was kann ich aus meiner Persönlichkeit weitergeben?<br />

� Fragestellung → Es kommt auf dich an → Find heraus was dir gefällt<br />

� Sind wir in der Lage <strong>Jugend</strong>lichen eine (sex.) Orientierung zu bieten?<br />

� Plattform bieten (AG → bietet Angebote an)<br />

� Familienähnliche Atmosphäre (Beziehung / Nähe / Vertrauen)<br />

� Zeit geben (nicht unter Druck setzen <strong>und</strong> Open End...)<br />

� sich über eigene <strong>Sexualität</strong> klar werden! (Teamabsprache)<br />

� Tabuthemen noch bei Erwachsenen (→ Transfer dann schwierig!)<br />

� keine Anleitung → Informationen weitergeben<br />

� Idee Schule → Bushido Texte/ Pornographie bewerten aufarbeiten<br />

� offen <strong>und</strong> ehrlich sein! „Aber nicht zu persönlich werden!“<br />

� Alternativen bieten, jeder ist anders (kein „Kochrezept“)<br />

� Position/ Stellung beziehen?<br />

� Du bist wichtig, nicht auf Medien hören! Mach was dir gefällt, aber achte dein<br />

Gegenüber!<br />

� Transparenz<br />

� Ängste nehmen<br />

� Offene Gespräche<br />

� Kommunikationsbereitschaft<br />

- 28 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

� Offenheit<br />

� Beziehung<br />

Tisch 8<br />

� Es gibt gemeinsame Werte<br />

� Respekt <strong>und</strong> Achtung!<br />

� Man kann es nicht zum Pflichtthema machen<br />

� Gegen eine starke Macht der Medien „anstinken“<br />

� Schwer, da:<br />

� andere Sprache (<strong>Jugend</strong>sprache...)<br />

� durch Vorbilder wie Bushido usw.<br />

� Ich muss <strong>Jugend</strong>liche kennen, wissen wo sie stehen, wo ich sie abbilden kann<br />

� mit <strong>Jugend</strong>lichen sprechen<br />

� Werte <strong>und</strong> Normen vermitteln<br />

� nicht ignorieren<br />

� nicht hinschauen = einverständlich sein<br />

� schwer, wie <strong>Jugend</strong>liche haben Hemmungen<br />

� Altes Rollenverständnis ist besonders für Frauen hinderlich!<br />

� Öffentlichkeitsarbeit Elternarbeit<br />

� Authentisch sein<br />

� Interesse zeigen<br />

� Grenzen kennen<br />

� Vorurteile abbauen<br />

� Offenheit<br />

Tisch 9<br />

� Für <strong>Jugend</strong>liche Wichtige Themen <strong>und</strong> nicht tabuisieren, darüber sprechen<br />

� Augen für die Bedürfnisse der <strong>Jugend</strong>lichen offen halten!<br />

� Der Zielgruppe anpassen<br />

� eigene Grenzen<br />

� Keep it Easy!<br />

� Love is in The Air!<br />

� rechtliche Grenzen<br />

� brauchen selbst erst Orientierung umJug3ndliche Orientierung zubieten!<br />

- 29 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

� Bezugsperson<br />

� Zeit haben<br />

� Stellung beziehen → Orientierung bieten!<br />

� Elternarbeit<br />

� Wir sind in der Lage <strong>Jugend</strong>liche eine Orientierung zu bieten, indem wir<br />

versuchen, sie so gut wie möglich darüber aufzuklären!<br />

� Ängste nehmen → bei Kindern, bei <strong>Jugend</strong>lichen, bei Eltern<br />

� Mehr Dialog mit <strong>Jugend</strong>lichen zur Orientierung<br />

� Intensivere Auseinandersetzungen mit der Lebenswelt der <strong>Jugend</strong>lichen<br />

� Aufklärung zu Medien<br />

� Fiktion/ Scheinwelt – Realität z.B. (Kleiderwahl)<br />

� Offene <strong>und</strong> ehrliche Gespräche<br />

Tisch 10<br />

� Plattform<br />

� Behinderte<br />

� eigene Intimsphäre wahren<br />

� Abgrenzung der eigenen Person<br />

� Unterstützung privater Familien,<br />

etc.<br />

� Lehrer mehr Abstand → lockerer<br />

drüber sprechen<br />

� Mädchen <strong>und</strong> Jungen trennen<br />

� kleine Gruppen<br />

� Selbstreflexion<br />

� Als GSB nicht in der Lage! Als Mensch (Mutter) schon eher in der Lage!<br />

� Generationsproblem?<br />

� Migrationhintergr<strong>und</strong><br />

� Bedarf wahrnehmen<br />

� Bin ich in der Lage <strong>Jugend</strong>lichen Orientierung zu geben? <strong>Sexualität</strong> zur Normalität<br />

� Sind wir dazu in der Lage?<br />

� Einverständnis der Eltern?<br />

Tischdecken wurden zu Merkzetteln<br />

- 30 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Ergebnisse aus dem „World Café“<br />

Die wichtigsten Erkenntnisse, Ideen <strong>und</strong> Sichtweisen wurden an jedem Tisch<br />

zusammengefasst <strong>und</strong> im Plenum vorgestellt.<br />

Vernetzung<br />

� mit Experten, Team, Kollegen<br />

� von Kompetenzen<br />

Medienkompetenzvermittlung<br />

� Aufklärung zu Medien → Scheinwelt → Realität<br />

Authentizität<br />

� Kompetenz! Selbsterfahrung<br />

� Reflexion der eigenen <strong>Sexualität</strong><br />

� Enttabuisierter Umgang mit <strong>Sexualität</strong><br />

� Selbstreflexion, um eigene Grenzen zu erkennen <strong>und</strong> bewahren<br />

� Ja → Authentizität / Mut auch durch Selbstreflexion<br />

� Eigene Orientierung<br />

Rahmenbedingungen<br />

� Plattform Schule<br />

� Bereitschaft der Institution sich dem Thema zu stellen<br />

� Unterschiedliche Rahmenbedingungen (z.B. offene JA contra Wohngruppe)<br />

� Themen aufgreifen<br />

Tanja Bencheikh, KiJuB<br />

Respekt <strong>und</strong> Achtung<br />

� Grenzen kennen<br />

� Vertrauen <strong>und</strong> Beziehung<br />

� Information Wertfrei vermitteln<br />

� Grenzen erkennen <strong>und</strong> aufzeigen<br />

� Räume schaffen<br />

� Abgrenzungen<br />

� Position beziehen = Orientierung bieten → Wertfrei! Was tut Dir gut? Offene Fragen<br />

� Respekt <strong>und</strong> Achtung zeigen <strong>und</strong> vermitteln<br />

� Selbstorientierung → Positionierung<br />

� Interdisziplinäre Vernetzung<br />

- 31 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

IV. Präsentation des Projektes der Pestalozzi-<br />

schule <strong>Neuwied</strong><br />

Projektverlauf 2008 zum Thema: Sexual– <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitserziehung, Aidsberatung der 8.<br />

Klassen<br />

Bausteine<br />

(je 2 Schulstd.)<br />

Sexualpäd.<br />

Angebot<br />

der Caritas<br />

Primäre<br />

Prävention<br />

(Fr.<br />

Dr. Ines Auer –<br />

Gynäkologin der<br />

Ärztlichen<br />

Gesellschaft zur<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförder<br />

ung der Frau e.V.<br />

ÄGGF e.V.)<br />

Urologen<br />

Jungen-<br />

Sprechst<strong>und</strong>e<br />

Ges<strong>und</strong>heitsamt<br />

(Fr. Hoeboer)<br />

mit Betroffenem<br />

(HIV-Infektion)<br />

<strong>und</strong> einem<br />

Referent der<br />

Aidshilfe<br />

Inhalte Termine<br />

Themen<br />

(Themenschwerpunkte von Schülern u.<br />

Schülerinnen gewählt)<br />

1. St<strong>und</strong>e (Jungs <strong>und</strong> Mädchen)<br />

- körperliche <strong>und</strong> seelische Entwicklung in<br />

der Pubertät<br />

- Fre<strong>und</strong>schaft, Partnerschaft, Liebe<br />

- Krebsfrüherkennung<br />

2. St<strong>und</strong>e (Mädchen)<br />

Zeugung, Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt<br />

Schwangerschaftsabbruch (§218)<br />

Wichtig:<br />

1. St<strong>und</strong>e: Jungs u. Mädchen zusammen<br />

2. St<strong>und</strong>e: geschlechts-spezifisches Angebot nur<br />

für Mädchen (Jungs haben Unterricht)<br />

- Nur bei Interesse<br />

- geschlechtsspezifisches Angebot<br />

(alle Jungs aus den 8. Klassen)<br />

- Themen: Anatomie <strong>und</strong> Physiologie der<br />

Geschlechtsorgane / Krebsfrüherkennung<br />

Themen:<br />

- Vortrag über Aids<br />

- Austausch mit Betroffenen<br />

- Information über Geschlechtskrankheiten<br />

- 32 -<br />

2007 durchgeführt<br />

2008 entfallen<br />

25. – 29.02.08<br />

8a: Do, 28.02.08<br />

4.+ 5. Std.<br />

10:40 – 12:25 Uhr<br />

8b: Do, 28.02.08<br />

7.+ 8. Std.<br />

13:30 – 14:15 Uhr<br />

8c: Fr. 29.02.08<br />

3.+ 4. Std.<br />

9:55 – 10:40 Uhr<br />

Fr. 29.02.2008<br />

8a, 8b, 8c:<br />

5.+6. Std.<br />

11:40 – 13:10 Uhr<br />

03.- 07.03.08<br />

8a: Mo, 03.03.08<br />

7.+ 8. Std.<br />

13:30 – 15:05 Uhr<br />

8b: Do. 06.03.08<br />

2.+ 3. Std.<br />

8:55 – 10:40 Uhr<br />

8c: Do. 06.03.08<br />

7.+ 8. Std.<br />

13:30 – 15.0 5 Uhr<br />

Stand 23. 01. 2008 sexualpädagogik schulsozialarbeit-bogdanski


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Fragebogen für die Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />

In der Woche vom 25. – 29.02.2008 kommt eine Gynäkologin (Fr. Auer) des ÄGGF<br />

e.V. (Ärztliche Gesellschaft zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung der Frau e.V.) an unsere<br />

Schule. Eine St<strong>und</strong>e wird für Jungs <strong>und</strong> Mädchen angeboten. Die zweite<br />

St<strong>und</strong>e ist nur für die Mädchen. Sucht aus den unten aufgelisteten Themen<br />

jeweils zwei bevorzugte Bereiche für jede St<strong>und</strong>e heraus, damit Frau Auer sich<br />

gut auf eure Fragen vorbereiten kann. Sollten bei den Jungs noch Fragen offen<br />

bleiben, bietet ein Urologe (Dr. Stollhof) am Freitag, den 29.02., 5.+ 6. St<strong>und</strong>e<br />

für alle Jungs eine Sprechst<strong>und</strong>e in der Schule an.<br />

Für jede Gruppe max. 2 Themenbereiche zur Wahl<br />

ankreuzen!<br />

Körperliche <strong>und</strong> seelische Entwicklung in der Pubertät<br />

Anatomie <strong>und</strong> Physiologie der Geschlechtsorgane<br />

Sorgen um die „Normalität“, Körperakzeptanz<br />

Ges<strong>und</strong>heitsfördernde Verhaltensweisen<br />

Weiblicher Zyklus <strong>und</strong> Menstruation<br />

Hygiene, Menstruationshygiene<br />

Fre<strong>und</strong>schaft, Partnerschaft, Liebe<br />

Fruchtbarkeit<br />

Zeugung, Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt<br />

jugendliche <strong>Sexualität</strong><br />

Empfängnisverhütung<br />

Verantwortung in der Beziehung<br />

Erster Besuch beim Frauenarzt<br />

<strong>Jugend</strong>ges<strong>und</strong>heitsuntersuchung J1<br />

Sexuell übertragbare Krankheiten<br />

(z.B. Chlamydien, Hepatitis B <strong>und</strong> Aids)<br />

Krebsfrüherkennung<br />

Schwangerschaftsabbruch (§ 218)<br />

- 33 -<br />

gemischte<br />

Gruppe<br />

nur<br />

Mädchen


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

- 34 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

weiblich<br />

Was wollte ich vor dem Projekt alles wissen?<br />

Alles über Aids/3 körperl. Veränderungen/5 Liebe/4<br />

Krankheiten/2 Das Erstemal/3 Regelschmerzen/1<br />

Schwangerschaft/5 Krebs/1, Abtreibung/2<br />

Verhütung/3 Fre<strong>und</strong>schaft/1<br />

Hier gab es interessante Informationen! ja geht so gar nicht ?<br />

ÄGGF e.V. (Ärztin)<br />

24<br />

Aidshilfe / Ges<strong>und</strong>heitsamt<br />

War es wichtig, mit der Ärztin / dem Urologen mal nur unter<br />

Mädchen / Jungs zu sein?<br />

Sind all meine Fragen beantwort? Was ich noch wissen möchte:<br />

Alle beantwortet / 15<br />

Nicht alle beantwortet / 5 (Jungfräulichkeit, Verhütung, Liebe, Partnerschaft)<br />

Hatte keine Fragen / 1<br />

- 35 -<br />

1-<br />

2<br />

ja nein<br />

23<br />

nein<br />

1<br />

Ich gebe dem Projekt die Note: 1 2 3 4 5 6<br />

Was ich noch sagen möchte / Verbesserungsvorschläge:<br />

Das Projekt hat mich zum Nachdenken gebracht / 1<br />

Toll, dass ihr gekommen seid <strong>und</strong> alle Fragen beantwortet habt / 1<br />

Es war super! Alles toll! Empfehlenswert! / 2<br />

Besser wenn Jungs <strong>und</strong> Mädchen zusammen / 1<br />

Sehr gut! Alles o.k.! / 8 Viel für die Zukunft gelernt / 2<br />

Richtig gut, nur unter Mädchen zu reden / 1 Zufrieden / 1<br />

Frauenärztin <strong>und</strong> Aidshilfe vor Ort besichtigen / 1<br />

Ich hoffe dem Thomas geht es bald wieder besser / 2<br />

Es war gut, das die Frauenärztin uns aufgefordert hat, beim kleinsten Anzeichen zum<br />

Arzt zu gehen / 1<br />

Frau Auer <strong>und</strong> Thomas waren sehr nett / 1<br />

19 4<br />

18<br />

18<br />

3<br />

5<br />

1<br />

0<br />

0<br />

1<br />

1


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Referenten/Kooperationspartner<br />

ÄGGF e.V. / Fr. Dr. Ines Auer<br />

Gynäkologin der ärztlichen Gesellschaft zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung der Frau e.V.<br />

Zeitrahmen: Eine Doppelst<strong>und</strong>e je Klasse<br />

1. St<strong>und</strong>e: Im Klassenverband (geschlechtsgemischte Gruppe)<br />

2. St<strong>und</strong>e: geschlechtsspezifisches Angebot nur für die Mädchen der Klasse<br />

Inhalte: Themenschwerpunkte werden durch SchülerInnen im Vorfeld gewählt<br />

Kontakt: Dr. med. Ines Auer<br />

Gutenberg-Allee 19, 53179 Bonn<br />

Tel: 0228 / 331 413, Mail: auer@aeggf.de<br />

Urologe Dr. Wolfgang Stollhof / Marienhaus-Klinik <strong>Neuwied</strong><br />

Zeitrahmen: Eine Doppelst<strong>und</strong>e für alle Jungs aus der Klassenstufe<br />

Inhalte: - Anatomie <strong>und</strong> Physiologie der Geschlechtsorgane<br />

Kontakt:<br />

- Krebsfrüherkennung<br />

Dr. Wolfgang Stollhof<br />

Marienhaus-Klinikum / <strong>Neuwied</strong><br />

- Ärztlicher Direktor-<br />

Tel: 02631 - 82 1382. Fax: 02631 - 82 1627<br />

Fr. Hoeber (Ges<strong>und</strong>heitsamt NR), MitarbeiterIn der Aidshilfe Koblenz<br />

<strong>und</strong> ein Betroffener<br />

Zeitrahmen: 2 Schulst<strong>und</strong>en<br />

Inhalte: - Vortrag über Aids<br />

- Austausch mit Betroffenem<br />

- Information über Geschlechtskrankheiten (Hepatitis B u.a..)<br />

Kontakt: Ges<strong>und</strong>heitsamt NR<br />

Fr. Hoeboer<br />

Tel: 02631 / 803 713<br />

Mail: heidi.hoeboer@kreis-neuwied.de<br />

- 36 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Zielgruppe<br />

� Kinder, <strong>Jugend</strong>liche, junge Erwachsene<br />

• Eltern sowie<br />

• Fachkräfte in der schulischen <strong>und</strong> außerschulischen Bildungsarbeit<br />

Ziele<br />

Kindern <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen sollen fachk<strong>und</strong>ige <strong>und</strong> altersgemäße Informationen zu<br />

<strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong> Fortpflanzung gegeben werden, die persönliche <strong>und</strong> partnerbezogene<br />

Lernprozesse unterstützen, z.B. um<br />

• ihren Körper zu akzeptieren<br />

• partnerschaftliches Verhalten zu erlernen<br />

• Selbstvertrauen <strong>und</strong> eine sexuelle Identität zu entwickeln<br />

• ein gleichberechtigtes Verhältnis von Frauen <strong>und</strong> Männern, Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

anzustreben <strong>und</strong> zu pflegen<br />

• einen angst- <strong>und</strong> aggressionsfreien Umgang mit Homosexualität zu finden<br />

• Offenheit, Neugier <strong>und</strong> Akzeptanz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen <strong>und</strong><br />

sowie<br />

kulturellen Herkünften zu entwickeln<br />

� zur Auseinandersetzung mit schlechten Erfahrungen, Zweifeln, Scham, Ängsten<br />

<strong>und</strong> sexualisierter Gewalt anzuregen<br />

� für die negativen Auswirkungen von Ausgrenzungen <strong>und</strong> Entwertungen zu<br />

sensibilisieren<br />

Sexualpädagogik im Sinne von Prävention soll außerdem ungewollte<br />

Schwangerschaften, sexuell übertragbare Krankheiten (z.B. HIV/AIDS) sowie<br />

gewalttätige Übergriffe <strong>und</strong> Konflikte vermeiden.<br />

Themen<br />

V. Ein Überblick der sexualpädagogischen<br />

Angebote der pro Familia e.V. Koblenz<br />

in der sexualpädagogischen Arbeit mit Kindern <strong>und</strong> <strong>Jugend</strong>lichen:<br />

• biologische <strong>und</strong> medizinische Aspekte zu Körper <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong><br />

• Verhütungsmethoden, -Mittel <strong>und</strong> deren Wirkungsweisen<br />

- 37 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

• Schwangerschaft <strong>und</strong> Geburt, Schwangerschaftsabbruch<br />

• sexuell übertragbare Krankheiten <strong>und</strong> HIV / AIDS<br />

• interkulturelle Aspekte zu <strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong> Partnerschaft<br />

• <strong>Sexualität</strong> <strong>und</strong> Behinderung<br />

• sexuelle Belästigung in der Schule sowie in Ausbildung <strong>und</strong> Beruf<br />

• sexualisierte Gewalt<br />

• partnerschaftliches Verhalten <strong>und</strong> Kommunikation<br />

• sexuelle Orientierungen<br />

• Pornographie <strong>und</strong> Prostitution<br />

• Transsexualität<br />

• …<br />

Methoden<br />

Die Arbeit mit <strong>Jugend</strong>lichen konzentriert sich hauptsächlich auf interne sowie externe<br />

gruppenpädagogische Veranstaltungen (z.B. Projekttage, <strong>Jugend</strong>filmtage,<br />

Theaterstücke) mit den vorgenannten Themenschwerpunkten, welche möglichst<br />

paritätisch besetzt werden, um den diesbezüglichen Standards sexual-pädagogischer<br />

Arbeit gerecht zu werden.<br />

Demzufolge sind gemischtgeschlechtliche Veranstaltungen generell mit zwei<br />

Mitarbeitern besetzt. Daneben gibt es aber auch Angebote für geschlechtshomogene<br />

Kleingruppen (z.B. Mädchengruppen zum Thema Frauenarztbesuch oder „das erste Mal“)<br />

In Schulen sind wir dabei ebenso Ansprechpartner wie in <strong>Jugend</strong>häusern <strong>und</strong> anderen<br />

Einrichtungen der außerschulischen <strong>Jugend</strong>arbeit. Nach Bedarf erfolgt auch eine<br />

persönliche Einzelberatung <strong>Jugend</strong>licher, wobei der Fokus hier vor allem auf<br />

Verhütung liegt.<br />

Fachkräfte<br />

in der schulischen <strong>und</strong> außerschulischen Bildungsarbeit sollen fachliche Beratungen<br />

erhalten <strong>und</strong> ihnen sollen Informationen zur Verfügung gestellt werden, damit sie<br />

ihrerseits kompetente sexualerzieherische Arbeit leisten können.<br />

Themen in der sexualpädagogischen Arbeit mit Fachkräften können sein:<br />

• psychosexuelle Entwicklung <strong>und</strong> sexuelle Sozialisation<br />

• Prävention sexualisierter Gewalt<br />

- 38 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

• Vermittlung von Anregungen <strong>und</strong> Methoden zur Sexualerziehung in Schulen <strong>und</strong><br />

anderen pädagogischen Einrichtungen angelehnt an die o.g. Themen<br />

Methoden<br />

Lehrerinnen, Erzieherinnen <strong>und</strong> andere Fachkräfte aus pädagogischen <strong>und</strong> psycho-<br />

sozialen Berufen werden in regelmäßig stattfindenden Fortbildungsseminaren<br />

weitergebildet. Die Fortbildung pädagogischer Fachkräfte erfolgt in der Regel in<br />

Gruppen <strong>und</strong> orientiert sich an einer modernen Fortbildungsdidaktik, die Wissen<br />

zielgruppengerecht präsentiert. Für Teams bieten wir eine sexualpädagogische<br />

Supervision an. Eltern sollen Unterstützung erhalten für die Sexualerziehung ihrer Kinder.<br />

In der Fortbildung von Eltern werden vor allem Elternabende in Kindergärten <strong>und</strong><br />

Schulen angeboten, zu denen die Mitarbeiter als fachliche Unterstützung bei der<br />

Behandlung eines speziellen Themas (z.B. psycho-sexuelle Entwicklung oder<br />

Prävention sexuellen Missbrauchs) eingeladen werden. In einer persönlichen<br />

Einzelberatung können darüber hinaus spezielle Probleme besprochen <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten eines konstruktiven Umgangs besprochen werden. Neben der direkten,<br />

persönlichen Beratung besteht die Möglichkeit, eine Online-Beratung in Anspruch zu<br />

nehmen (www.sextra.de)<br />

Überwiegend anonym lassen sich gerade <strong>Jugend</strong>liche zu allen Themen aus dem<br />

großen Bereich von Liebe, Fre<strong>und</strong>schaft, Partnerschaft <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> per Email<br />

beraten. Schließlich führen wir eine umfangreiche MEDIOTHEK. Die<br />

Verleihmöglichkeiten der MEDIOTHEK bilden für alle Zielgruppen eine wichtige<br />

Möglichkeit der weiteren (über Beratung, Fortbildung <strong>und</strong> Gruppenarbeit<br />

hinausgehenden) Information. Die Mediothek umfasst einschlägige Arbeitsmaterialien<br />

r<strong>und</strong> um die Themen der Sexualpädagogik: Fre<strong>und</strong>schaft, <strong>Sexualität</strong>,<br />

Rollenverständnis, Verhütung, Schwangerschaft etc.<br />

Als Medien stehen zur Verfügung:<br />

- Fachliteratur<br />

- Arbeitsmappen<br />

- Schautafeln<br />

- Modelle<br />

- Spiele<br />

- Video-Filme<br />

- 39 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

- Verhütungskoffer<br />

- Bücherkisten für Kindergarten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schule<br />

- <strong>und</strong> CD-ROMs.<br />

Der Bestand wird ständig aktualisiert <strong>und</strong> aufgestockt. Gesamtumfang der<br />

ausleihbaren Medien: 1199<br />

Lehrern <strong>und</strong> Erziehern (Multiplikatoren) dient die MEDIOTHEK als Anlaufstelle zur<br />

Vorbereitung auf den sexual-erzieherischen Unterrichts. Außerdem nutzen viele<br />

Studenten <strong>und</strong> Schüler das Angebot zur Erstellung von Referaten etc. Die Medien sind<br />

überwiegend kostenfrei ausleihbar.<br />

Offene sexualpädagogische Sprechst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Öffnung der MEDIOTHEK:<br />

Dienstags <strong>und</strong> donnerstags jeweils von 15.00 - 17.00 Uhr<br />

Statistische Daten zur Sexualpädagogik 2007<br />

Arbeitsbereich /Setting Anzahl Anzahl<br />

Personen<br />

- 40 -<br />

Davon<br />

weiblich in %<br />

Gruppenarbeit 7 60 53,3 46,7<br />

Schulklassen 29 611 51,5 48,4<br />

Fort- <strong>und</strong><br />

Weiterbildung<br />

9 122 86 14<br />

Praxisberatung 40 44 88,6 11,4<br />

Telefonberatung 18 18 77,8 22,2<br />

Onlineberatung 102 102 81,4 18,6<br />

Sonstige<br />

Einzelberatung<br />

5 6 66,7 3,3<br />

Information/Vortrag 2 22 100 ---<br />

Elternabende 4 90 84,4 15,6<br />

Summe --- 1075 64,2 35,8<br />

Mediothek<br />

Anzahl der Ausleihen in 2007: 405 an insgesamt Personen: 90<br />

Ansprechpartner:<br />

Pro Familia Koblenz<br />

Christiane Schönau (Dipl.-Sozialarbeiterin)<br />

Bernd Patczowsky (Dipl.-Pädagoge)<br />

Schenkendorfstr. 24, 56068 Koblenz<br />

Tel.: 0261/34812, koblenz@profamilia.de<br />

Davon<br />

männlich in %


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

VI. Feedback der Teilnehmer zur <strong>Fachtagung</strong><br />

Auswertung der Bewertungsbögen<br />

1. Wie zufrieden sind Sie mit den Inhalten des Seminars?<br />

sehr zufrieden 4 22 8 3 0 0 sehr<br />

unzufrieden<br />

2. Wie zufrieden sind Sie mit der Vermittlung der Inhalten?<br />

sehr zufrieden 5 19 9 4 0 0 sehr<br />

unzufrieden<br />

3. Wie zufrieden sind Sie mit der Referentin insgesamt?<br />

sehr zufrieden 11 18 3 2 1 2 sehr<br />

unzufrieden<br />

4. Wie zufrieden sind Sie mit den Praxisbeispielen?<br />

sehr zufrieden 8 17 5 2 1 0 sehr<br />

unzufrieden<br />

5. Wie zufrieden waren Sie mit der Methode „World-Café?<br />

sehr zufrieden 19 11 4 2 1 0 sehr<br />

unzufrieden<br />

6. Wie zufrieden sind Sie mit dem Veranstaltungsort?<br />

sehr zufrieden 16 11 6 3 0 1 sehr<br />

unzufrieden<br />

7. Wie zufrieden sind Sie mit dem Zeitmanagement des Seminars<br />

sehr zufrieden 7 15 12 2 1 0 sehr<br />

unzufrieden<br />

8. Wie zufrieden sind Sie mit der Organisation des Seminars?<br />

Sehr zufrieden 12 18 3 2 1 1 sehr<br />

unzufrieden<br />

- 41 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Bemerkungen zu den einzelnen Punkten:<br />

1. Wie zufrieden sind Sie mit dem Inhalt des Seminars?<br />

� Mehr rechtliche Gr<strong>und</strong>lagen. Wie weit darf ich gehen?<br />

� Ich hätte gerne mehr über konkrete Umsetzungsmöglichkeiten erfahren<br />

� zu viel Statistik, zu wenig über das Thema „Überflutung“ mit Sex über Medien...<br />

usw. gesprochen<br />

� Das Thema ist sehr umfangreich. Ich könnte mir vorstellen noch intensiver <strong>und</strong><br />

länger zu arbeiten<br />

2. Wie zufrieden sind Sie mit der Vermittlung der Inhalten?<br />

� Es war teilweise schwierig die Referenten/ Teilnehmer zu verstehen<br />

� tolle Referentin<br />

3. Wie zufrieden sind Sie mit der Referentin Insgesamt?<br />

� Ein längerer Vortrag <strong>und</strong> weiteres Ausführen v. Fr. Dr. A. Heiliger wären interessant<br />

gewesen<br />

4. Wie zufrieden waren Sie mit der Methode „World-Café“?<br />

� hätte jedoch R<strong>und</strong>en noch verlängern können. Zusammenfassung weniger<br />

� zu wenig Zeit, keine Gelegenheit der Vorstellung<br />

� dafür mehr Zeit einplanen, zum besseren Austausch<br />

� Der Austausch mit den anderen Leuten war sehr interessant um auch mal andere<br />

Erfahrungen <strong>und</strong> Sichtweisen kennen zu lernen<br />

� Toll um Erfahrungen auszutauschen<br />

� Zeit war noch zu kurz<br />

� Zeit war zu knapp<br />

� zu kurz<br />

5. Wie zufrieden sind Sie mit dem Veranstaltungsort?<br />

� Leider mussten durch die Parkmöglichkeiten die Teilnehmer alle 2 St<strong>und</strong>en raus<br />

wegen Parkscheinen. Das war störend <strong>und</strong> viele haben Wichtiges verpasst<br />

� ist aufgr<strong>und</strong> der Parkmöglichkeiten ungünstig<br />

� Parkplätze ohne im 2 St<strong>und</strong>en Takt den Vortrag zu stören<br />

- 42 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

� Parkplätze mussten im 2 St<strong>und</strong>en Takt bezahlt werden, bessere Parkmöglichkeiten<br />

bieten, damit keine Störungen des Vortrags entstehen<br />

� Das Mikro hätte bei der Teilnehmerzahl schon vorhanden sein können<br />

6. Wie zufrieden sind Sie mit dem Zeitmanagement des Seminars?<br />

� Diskussionsr<strong>und</strong>e hätte mehr Zeit gebraucht<br />

� manche Sachen hätten noch mehr ausgeführt werden können<br />

� Zu wenig Migrantinnenorganisationen<br />

� Zu wenig Alternatives. Sehr klassische Familie bis auf 1. Vortrag<br />

� gute Veranstaltung<br />

8. Wie zufrieden sind sie mit der Organisation des Seminars?<br />

� gut strukturiert, praxisnah, mit Einbringung der Zuhörer, Austausch<br />

� Da uns die <strong>Fachtagung</strong> sehr gut gefallen hat, uns aber nur aus Zufall erreicht hat,<br />

würde ich Sie drum bitten uns über weitere Infoveranstaltungen Neuheiten <strong>und</strong><br />

<strong>Fachtagung</strong>en zu informieren, falls möglich. Wenn ja (ich bin Klassensprecherin der<br />

Klasse FS SS 07 Julius-Wegeler-Schule) können sie mich per E-Mail, schriftlich<br />

oder Telefonisch erreichen. Katharina Lörsch, Hauptstr. 58, 56412 Großholbach.<br />

E-Mail: KathiLoersch@web.de. Herzlichen Dank<br />

� Super<br />

� Super Danke<br />

� ein Mikrofon wäre wünschenswert gewesen (von Anfang an)<br />

� es war insgesamt etwas leise, ein Mikrofon wäre wünschenswert gewesen, dann<br />

besser<br />

� eine sehr gute Gastfre<strong>und</strong>lichkeit! Das nächste Mal bitte mehr auf die<br />

Raumbedingungen <strong>und</strong> auf die Anzahl der Personen achten bezüglich der Vorträge<br />

(z.B. Mikrofon)<br />

� Technik, Rednerpult, Licht... könnte man besser vorbereiten<br />

� Referat: zu viel Statistik, es fehlte: Umgang mit Übersexualisierung<br />

- 43 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Teilnehmerliste<br />

1 Frau Amdouni Cherifa Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

2 Herr Amstad Stephan KiJuB <strong>Stadt</strong>jugendamt, <strong>Neuwied</strong><br />

3 Frau Andreyeva Natalia AWO Koblenz<br />

4 Herr Arbeiter Jens Caritas Verband, <strong>Neuwied</strong><br />

5 Herr Auer Johannes Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

6 Frau Babin Ingrid Kreisverwaltung <strong>Neuwied</strong><br />

7 Frau Bangert Christine Aidshilfe Koblenz<br />

8 Frau Bast Anna Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

9 Herr Beckmann Christoph Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

10 Frau Bedir Gülay Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

11 Frau Bencheikh Tanja KiJuB <strong>Stadt</strong>jugendamt, <strong>Neuwied</strong><br />

12 Frau Bertram Carina Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

13 Frau Bogdanski Anja Schulsozialarbeiterin Pestalozzi Schule<br />

14 Frau Borczon Violetta Diakonisches Werk<br />

15 Frau Borgens Olga Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

16 Frau Bröker Anke Schulsozialarbeiterin Raiffeisen Schule<br />

17 Herr Caspar Elma Telefonseelsorge<br />

18 Frau Deibele Anna Johanniter-Zentrum für Kinder- u.<br />

<strong>Jugend</strong>psychatrie<br />

19 Frau Denkel Daniela Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

20 Herr Dimmel Helmut<br />

21 Frau Dinklager Thordis<br />

22 Frau Effert Brigitte Kinderschutzb<strong>und</strong><br />

23 Frau Ehrenberg Andrea KiJuB <strong>Stadt</strong>jugendamt, <strong>Neuwied</strong><br />

24 Frau Ethling Thora Kinderschutzb<strong>und</strong><br />

25 Frau Fischer Stephanie Caritas Verband, <strong>Neuwied</strong><br />

26 Frau Fischer Angela Landesblindenschule, Feldkirchen<br />

27 Herr Flada Fabian KiJuB <strong>Stadt</strong>jugendamt, <strong>Neuwied</strong><br />

28 Frau Flössel Landesblindenschule, Feldkirchen<br />

29 Herr Garburg Landesblindenschule, Feldkirchen<br />

30 Frau Gonzales Maria Johanniter Tagesgruppe<br />

- 44 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

31 Herr Heibel Johannes <strong>Jugend</strong>pflege Remagen<br />

32 Frau Heiliger Anita Soziologin<br />

33 Herr Hennke Hilmar Maximilian-Kolbe-Schule Rheinbrohl<br />

34 Frau Hennrich Simone Kreisjugendpflege<br />

35 Frau Herzog Sonja Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

36 Herr Hofmann Matin Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

37 Herr Holzkämper Dennis KiJuB <strong>Stadt</strong>jugendamt, <strong>Neuwied</strong><br />

38 Frau Hommer Jennifer Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

39 Frau Janke Regina Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

41 Frau Kaiser Maria <strong>Jugend</strong>leiterin Ev. Kirche Mendig<br />

42 Frau Klaes <strong>Jugend</strong>hilfe Heidehaus<br />

43 Herr Knopp Thorsten Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

44 Frau Koch Elena Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

45 Herr Koch Stefan Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

46 Frau Kothen Birgit <strong>Jugend</strong>gerichtshilfe / <strong>Stadt</strong>jugendamt<br />

47 Frau Krekel Landesblindenschule, Feldkirchen<br />

48 Frau Kukuk Anna Schulsozialarbeiterin DOS Linz<br />

49 Frau Künet-Wetengel Gabriele Diakonisches Werk <strong>Neuwied</strong><br />

50 Herr Kuntz Marc<br />

Sebastian Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

51 Frau Kurp Sonja Schulsozialarbeiterin Hauptschule<br />

Dierdorf<br />

52 Frau Lennerz <strong>Jugend</strong>hilfe Heidehaus<br />

53 Frau Lönnig Anne Carmen-Sylva-Schule<br />

54 Frau Lörsch Katharina Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

55 Herr Michel Herribert Johanniter-Zentrum für Kinder- u.<br />

<strong>Jugend</strong>psychatrie<br />

56 Frau Mülbe Sabrina Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

57 Frau Murseli Fitore Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

58 Frau Musch Alexa Kinderschutzdienst, Kreis Asbach<br />

59 Frau Nack Meike Frauenbegegnungsstätte Utamar e.V.<br />

60 Frau Pabst Yvonne Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

- 45 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

61 Frau Paskowski Rita <strong>Jugend</strong>gerichtshilfe / <strong>Stadt</strong>jugendamt<br />

62 Frau Pautova Zoya Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

63 Frau Pohlen Katharina Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

64 Herr Rieth Tobias <strong>Jugend</strong>freizeitstätte<br />

Willi-Graf-Haus Ludwigshafen<br />

65 Frau Risch Anna Julius Wegner-Schule, Koblenz<br />

66 Herr Robiller Horst-Peter KiJuB <strong>Stadt</strong>jugendamt, <strong>Neuwied</strong><br />

67 Herr Schneider Marco Schulsozialarbeit Kinzingschule<br />

68 Frau Schönau Christiane Pro Familie e.V.<br />

69 Frau Schröder Melanie Landesblindenschule, Feldkirchen<br />

70 Frau Schüller Elke Diakonisches Werk<br />

71 Frau Seifert Martina Albert-Schweitzer Schule Asbach<br />

72 Frau Seither Astrid Landesblindenschule, Feldkirchen<br />

73 Herr Siebert Johann Gutenberg-Schule Dierdorf<br />

74 Frau Staudt Martina <strong>Jugend</strong>gerichtshilfe / <strong>Stadt</strong>jugendamt<br />

75 Frau Steinhardt Claudia Hauptschule Rommersdorf<br />

76 Frau Tesan Monique <strong>Jugend</strong>beratungszentrum<br />

77 Frau Thol Astrid GSB VG Linz<br />

78 Frau Tunc Suna Frauenbegegnungsstätte Utamar e.V.<br />

79 Herr Vennen Dieter Diakonisches Werk<br />

80 Frau Vockel Alice Salomon Schule<br />

81 Frau Werber Elke Johanniter Tagesgruppe<br />

- 46 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

Pressespiegel<br />

- 47 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

- 48 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

- 49 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

- 50 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

- 51 -


Dokumentation der <strong>Fachtagung</strong> <strong>Jugend</strong> <strong>und</strong> <strong>Sexualität</strong> <strong>heute</strong> November 2008<br />

- 52 -

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!