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Stu d ie re n<br />

14<br />

11<br />

13<br />

Lilienstraße<br />

Ernst-Grube-Straße<br />

Heideallee<br />

10<br />

12<br />

Walter- Hülse- Straße<br />

Blücherstraße<br />

16<br />

Weinbergweg Kreuzvorwerk<br />

Zur Saaleaue<br />

Kröllwitz<br />

15<br />

17<br />

18<br />

Gimritzer Damm<br />

MZ-Sonderbeilage Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

a n d e r Un i Ha lle<br />

Talstraße<br />

Saale<br />

Peißnitzinsel<br />

Wilde Saale<br />

Ziegelwiese<br />

Elisabeth-Saale<br />

9<br />

Giebichenstein<br />

19<br />

Burgstraße<br />

Saale<br />

8<br />

Seebener Straße<br />

Neuwerk<br />

Mühlweg<br />

Zoo<br />

Große Brunnenstraße<br />

Mühlgraben<br />

I<br />

Reilstraße<br />

Reileck<br />

Geiststraße Bernburger Straße<br />

Moritzburgring<br />

Moritzburgring<br />

Moritzburg burg rg ng<br />

D<br />

Mit Lageplan wichtige r Standorte<br />

Robert-Franz-Ring<br />

Robert-Franz-Ring<br />

Robe Robe Robe -Fra -Fra<br />

Altstadt Al Altsta Altstadt<br />

dt<br />

Wolfensteinstraße<br />

H<br />

C<br />

1<br />

Universitätsring<br />

Universitätsring<br />

Un Un Univer<br />

iver ersitäts ng ng<br />

F<br />

4<br />

Paracels<br />

Paulusvier<br />

Rat p<br />

Ludwig-Wucherer-St<br />

-Wucherer-St<br />

-Wuche<br />

2<br />

3<br />

E<br />

5<br />

G


LEXIKON<br />

Bologna: Stadt in Italien,<br />

die früher vor allem<br />

für ihre köstlichen<br />

Spaghetti Bolognese<br />

(Foto) berühmt<br />

war.<br />

Heutzutage<br />

in akademischenKreisen<br />

bekannt<br />

für die dort<br />

beschlossene europäische<br />

Studien-Reform, der Studenten<br />

die Bachelor- und<br />

Masterstudiengänge verdanken.<br />

Galt deshalb lange<br />

Zeit allgemein als Unwort.<br />

FOTO: ARCHIV<br />

Studieren an der<br />

Uni Halle<br />

Sonderveröffentlichung<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

Chefredakteur:<br />

Hartmut Augustin<br />

Konzept/Koordination:<br />

Julia Klabuhn<br />

Mitarbeit:<br />

Silvana Arndt, Andreas Hillger, Kristin<br />

Hübner, Alexander Sc<strong>hier</strong>holz,<br />

Nikolaus Schulz, Christian Voigt<br />

Fotos:<br />

Andreas Stedtler, MZ-Archiv<br />

Grafiken/Titelseite:<br />

Thomas Böhm, Kai Lorenzen,<br />

Ekkehard Vollmer<br />

Anzeigen:<br />

Rainer Pfeil<br />

Druck, Verlag und Redaktion:<br />

<strong>Mitteldeutsche</strong>s Druck- und<br />

Verlagshaus GmbH und Co.KG,<br />

Delitzscher Straße 65, 06112 Halle<br />

2 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Von Blockhäusern und<br />

STUDIENSTART Die ersten Tage am neuen Studienort bergen so manche<br />

und schildert, wie sie zwischen Wohnungssuche und Semesterplanung<br />

VON JULIA KLABUHN<br />

Gut ein Jahr ist es jetzt<br />

her, dass Franziska<br />

Döll nach Halle kam,<br />

um sich an der Martin-Luther-<br />

Universität einzuschreiben:<br />

Deutsch und Soziologie. An<br />

die ersten Tage in der Stadt<br />

und am Uniplatz kann sie<br />

sich noch gut erinnern. Vor<br />

allem an ihre größte Sorge:<br />

„Ich hatte echt Bedenken,<br />

dass ich <strong>hier</strong> keine Leute kennenlerne“,<br />

sagt die 21-Jährige.<br />

Einen Studenten allerdings<br />

kannte sie schon gut:<br />

ihren Bruder, der zwei Jahre<br />

zuvor von Frankfurt (Oder)<br />

nach Halle gekommen war,<br />

um <strong>hier</strong> zu studieren. Zweimal<br />

war sie seitdem an der<br />

Saale gewesen, zu Besuch<br />

und um shoppen zu gehen.<br />

„Hier gibt es einfach mehr Läden<br />

als bei uns zu Hause in<br />

Frankfurt.“<br />

Das Fach Soziologie ist in<br />

Halle zulassungsfrei, einer<br />

der Gründe, warum Franziska<br />

Döll nun an der Martin-Luther-Universität<br />

studiert. Wie<br />

alle Abiturienten hatte sie<br />

mehrere Unis in die engere<br />

Wahl gezogen: Neben Halle<br />

waren das Berlin, Mainz und<br />

Leipzig, letztere ihr Wunschkandidat.<br />

Dort aber wurde ihr<br />

erst im Nachrückverfahren<br />

ein Studienplatz angeboten.<br />

Zu einem Zeitpunkt, zu dem<br />

sie sich in Halle bereits eingerichtet<br />

hatte. Zum Beispiel<br />

war sie schon<br />

in ihre Wohnunggezogen,<br />

die sie<br />

Mitte September<br />

gesucht<br />

und gefunden<br />

hatte. Ihr Vater<br />

war mit<br />

nach Halle gekommen,<br />

als<br />

Berater.<br />

Die Wahl<br />

allerdings fiel<br />

FOTO: STEDTLER<br />

Franziska Döll<br />

Germanistikstudentin<br />

recht schnell. „Ich habe mir<br />

drei Wohnungen angeschaut<br />

und dann eine in der Blockhaus-City<br />

genommen“, sagt<br />

Döll. Eigentlich hatte ihr Bruder<br />

ihr ja von Halle-Neustadt<br />

als Wohnort abgeraten. Ein<br />

typisches Studentenviertel ist<br />

der Stadtteil nämlich nicht.<br />

Aber die Wohnanlage Blockhaus-City<br />

der Gesellschaft für<br />

Wohn- und Gewerbeimmobilien<br />

Halle (GWG) ist speziell<br />

für junge Mieter zugeschnitten.<br />

Unter Studenten zu leben,<br />

aber in einer eigenen<br />

Wohnung, das findet Franziska<br />

Döll ideal. „WG kam für<br />

mich nicht in Frage. Ich mag<br />

es nicht, das Bad zu teilen und<br />

putzen möchte ich auch lieber<br />

nur für<br />

mich.“<br />

Für ihre<br />

ersten Tage<br />

in Halle hat<br />

der Bruder<br />

Franziska<br />

Döll viele<br />

Tipps gegeben.<br />

Er nahm<br />

seine<br />

Schwester<br />

mit zum Uniplatz,<br />

wo sie<br />

ihren Studentenausweis freischalten<br />

lassen konnte; in die<br />

Mensa Tulpe, um Geld für das<br />

Mittagessen auf den Ausweis<br />

zu laden und zum Marktplatz,<br />

um ein Semesterticket zu besorgen.<br />

„Nach meinem Umzug<br />

bin ich dann gleich zum<br />

Einwohnermeldeamt im Rathaus,<br />

um meinen Hauptwohnsitz<br />

in Halle anzumelden,<br />

dann muss man keine<br />

Zweitwohnsitzsteuer zahlen.“<br />

„Es war<br />

sehr einfach,<br />

Kontakte<br />

zu knüpfen.“<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Außerdem wird Studenten,<br />

die ein Jahr in Halle wohnen,<br />

die Semestergebühr und das<br />

Semesterticket von der Stadt<br />

erstattet. „Eine Art Begrüßungsgeld“,<br />

sagt Döll.<br />

Bevor dann die ersten Vorlesungen<br />

und Seminare an<br />

der Uni starteten, waren für<br />

die neue Studentin noch viele<br />

Fragen zu klären. „Ich hatte<br />

erst einmal keine Ahnung,<br />

wie ich mit dem Modulhandbuch<br />

einen Stundenplan zusammenstelle<br />

und was, wann<br />

und wieviel ich belegen<br />

muss.“ Im Fach Soziologie habe<br />

ihr dabei die Orientierungswoche<br />

sehr geholfen, in<br />

der alle Fragen geklärt werden<br />

konnten. In der Germanistik<br />

habe es dieses Angebot<br />

zwar nicht gegeben. „Da war<br />

der Stundenplan aber einfach<br />

zusammenzustellen: Man<br />

muss sich einfach die Veranstaltungen<br />

mit dem Titel ’Einführung<br />

in...’ aussuchen“,<br />

sagt Franziska Döll.<br />

Nicht nur in Sachen Stundenplan<br />

bereitete sich Döll<br />

auf die ersten Tage als Studentin<br />

vor. Sie lief auch schon<br />

die Wege zum Institut für Soziologie<br />

und zu den Germa-


Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Modulhandbüchern<br />

Herausforderung. Franziska Döll kam vor einem Jahr nach Halle<br />

schnell Freunde gefunden hat.<br />

nisten am Reileck ab, um sich<br />

am ersten Tag nicht gleich zu<br />

verlaufen. „Schließlich wollte<br />

ich pünktlich sein und noch<br />

einen Sitzplatz bekommen.“<br />

Franziska Döll meint, dass<br />

sie inzwischen gut in Halle<br />

angekommen ist. Von einer<br />

SERVICE<br />

Erste Schritte auf Uniplatz und Markt - was ist wo zu erledigen?<br />

Zum Studienbeginn ist viel<br />

Organisatorisches zu erledigen.<br />

Hier eine Übersicht über<br />

die wichtigsten Schritte:<br />

Die Uni-Service-Card<br />

gilt als Studentenausweis, Semesterticket<br />

Freizeit, man<br />

kann mit ihr in der Mensa bezahlen,<br />

kopieren und bescheinigen,<br />

dass man zur Studentenschaft<br />

gehört (bei Hochschul-Wahlen<br />

wichtig). Damit<br />

sie alle diese Funktionen hat,<br />

muss sie aber validiert werden.<br />

Das kann man zum Beispiel<br />

im Löwengebäude tun.<br />

Das Stud.IP ist ein Informationsportal,<br />

in dem man<br />

das aktuelle Vorlesungsverzeichnis<br />

findet und Service<br />

rund um alle Lehrveranstaltungen.<br />

Warum nicht rechtzeitig<br />

hineinschauen und sich schon<br />

mit allen Funktionen vertraut<br />

machen?<br />

Die Universitäts- und<br />

Landesbibliothek: Hier<br />

meldet man sich an, um die<br />

Bibliotheken der Uni nutzen zu<br />

können. Fleißige Studienanfänger<br />

erkundigen sich dabei<br />

gleich nach Führungen, bei<br />

Liebe auf den ersten Blick<br />

könne sie zwar nicht sprechen.<br />

Aber der Universitätsplatz<br />

mit dem Löwengebäude<br />

sei sehr schön. Auch abends<br />

weggehen könne man <strong>hier</strong><br />

gut, der Turm und die Palette<br />

gehören zu Dölls Favoriten.<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

denen man die Nutzung der<br />

Bibliothek kennenlernen kann.<br />

Zentrale Einführungswoche:<br />

Hier können Studenten<br />

bei verschiedenen Veranstaltungen<br />

am Uniplatz Hochschule<br />

und Stadt kennenlernen.<br />

Zudem bietet jeder Studiengang<br />

eine Einführungsveranstaltung<br />

an. Unbedingt hingehen<br />

und alle Fragen stellen,<br />

die noch offen sind!<br />

Sprachenzentrum und<br />

Universitätssportzentrum<br />

bringen Abwechslung in<br />

Und verliebt hat sie sich trotzdem<br />

in Halle - in ihren jetzigen<br />

Freund, den sie gleich in<br />

den ersten Monaten ihres Studiums<br />

kennenlernte.<br />

„Es war nämlich doch sehr<br />

einfach, Kontakte zu knüpfen“,<br />

sagt Döll. Diejenigen, die<br />

den Unialltag. Anfang Oktober<br />

beginnt die Anmeldung für die<br />

Kurse. Hier heißt es schnell zu<br />

sein, die beliebten Angebote<br />

sind in Windeseile belegt.<br />

Rathaus am Marktplatz:<br />

Hier kann man sich im<br />

Bürgerservice der Stadt als<br />

neuer Einwohner anmelden<br />

und gegebenenfalls einen Einwohnerparkausweisbeantragen.<br />

Ausführliche Informationen für<br />

ihre Studienanfänger hat die<br />

Universität Halle zusammengestellt<br />

unter: www.welcome.uni-halle.de<br />

3<br />

sie schon am ersten Tag getroffen<br />

hat, gehören immer<br />

noch zu ihrer Clique. „Vielleicht“,<br />

sagt die Studentin,<br />

„war es vom Schicksal ganz<br />

einfach eine gute Entscheidung,<br />

mich in Halle studieren<br />

zu lassen“.<br />

LEXIKON<br />

Doktortitel und -Hut<br />

(Foto): Erwirbt man<br />

in der Regel durch<br />

eine Promotion; zuweilen<br />

wird er honoris causa (ehrenhalber)<br />

verliehen.<br />

Soll zuweilen<br />

mit HilfeexzessiverNutzung<br />

von<br />

copy and paste zustande<br />

gekommen sein. Wird<br />

dann auch Plagiat genannt<br />

und von Vroniplag und Co.<br />

entdeckt. FOTO: ARCHIV<br />

INFO<br />

Feiern nicht<br />

vergessen!<br />

Vor lauter Aufregung über<br />

den Studienbeginn sollen Erstis<br />

auf keinen Fall den Spaß<br />

zu kurz kommen lassen. Gelegenheit<br />

dafür gibt es am Semesterbeginn<br />

genügend. Die<br />

Termine sammelt der Studierendenrat.<br />

Alle Termine unter:<br />

www.stura.uni-halle.de


LEXIKON<br />

Ersti: Studienanfänger,<br />

der in den ersten Wochen<br />

seines Daseins<br />

auf dem Universitäts-Campus<br />

leicht an seinem fragenden<br />

Blick, der<br />

„Welcome-<br />

Bag“ (Foto)<br />

der Universität<br />

Halle<br />

und einem<br />

Abi-T-Shirt zu erkennen<br />

ist. Tritt häufig in größeren<br />

Gruppen auf. Trägt<br />

„übelst“ viele Bücher mit<br />

sich herum, um auf seine<br />

Professoren fleißig zu wirken.<br />

FOTO: MLU<br />

SERVICE<br />

Die<br />

Uni in<br />

Zahlen<br />

Die Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg (MLU)<br />

ist aus zwei Universitäten<br />

entstanden: Der Uni Wittenberg,<br />

die 1502 gegründet<br />

wurde und die hallesche Uni,<br />

die 1694 Eröffnung feierte.<br />

1817 wurden beide Hochschulen<br />

zu einer Universität<br />

zusammengelegt. Nach der<br />

Wiedervereinigung wurde die<br />

MLU umfassend erneuert.<br />

2010 hatte die Uni Halle laut<br />

ihrem Jahrbuch:<br />

378 Professuren<br />

acht Juniorprofessuren<br />

2 998 Beschäftigte<br />

797 Drittmittelbeschäftigte<br />

19 147 Studenten, davon<br />

1 545 ausländische Studierende<br />

neun Fakultäten<br />

351 verschiedene Studienangebote<br />

Martin Luther ist Namenspate<br />

der Uni Halle. FOTO: ARCHIV<br />

4 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Fleißig fragen!<br />

INTERVIEW Als Uni-Rektor Udo Sträter anfing zu studieren, war jeder Weg<br />

zum Hörsaal ein Abenteuer. Auch heute plädiert er für Entdeckergeist.<br />

Udo Sträter ist seit rund<br />

einem Jahr der Rektor<br />

der Martin-Luther-Universität<br />

Halle (MLU). Der Professor<br />

für Kirchenrecht hat in<br />

Bochum zunächst Germanistik<br />

und Geschichte, im Zweitstudium<br />

dann Theologie studiert.<br />

Seit 1992 lebt, lehrt und<br />

forscht er in Halle. Von den<br />

neuen Studenten wünscht<br />

sich der Uni-Rektor vor allem<br />

Neugier. Julia Klabuhn hat<br />

mit ihm über seinen eigenen<br />

Start ins Studium gesprochen.<br />

Herr Sträter, dieser Tage beginnt<br />

das Studium für die<br />

neuen Studenten der Uni Halle.<br />

Ihr Tipp für die Anfänger?<br />

Sträter: Sie sollten gemeinsam<br />

mit anderen Studienanfängern<br />

Halle und die Universität<br />

erkunden, zum Beispiel<br />

bei der zentralen Uni-Einführungswoche.<br />

Und ich hoffe,<br />

dass sie mutig sind und alle<br />

Fragen, die sie haben, stellen.<br />

Neugier ist schließlich wesentlich<br />

in der Wissenschaft<br />

und sie steht auch am Beginn<br />

des Studiums.<br />

Erinnern Sie sich noch an<br />

ihren eigenen Studienbeginn?<br />

Sträter: Als ich 1970 mein<br />

Studium an der Ruhruniversität<br />

Bochum begonnen habe,<br />

war die Hochschule erst fünf<br />

Jahre alt und es wurde überall<br />

noch gebaut. Man wusste<br />

morgens eigentlich nicht so<br />

genau, wie man an diesem<br />

Tag nun in seinen Hörsaal<br />

kommen soll: zum Beispiel<br />

über Behelfstreppen, manchmal<br />

auch über Gerüste durch<br />

ein Fenster. Es waren viele<br />

Leute auf engem Raum und<br />

wir waren immer wieder in<br />

anderen Räumen.<br />

Udo Sträter an einem seiner Lieblingsorte in Halle: Das Rektorat<br />

am Universitätsplatz. FOTO: ANDREAS STEDTLER<br />

Da haben es die Studenten an<br />

der Uni Halle gemütlicher...<br />

Sträter: Die beiden Universitäten<br />

sind sehr verschieden.<br />

Die Ruhruniversität Bochum<br />

ist auf der grünen Wiese gebaut<br />

worden. Die wenigsten<br />

Studenten haben dort wirklich<br />

gewohnt und am Abend<br />

INFO<br />

Wer leitet und verwaltet eine Universität?<br />

Chef der Universität ist<br />

der Rektor. Richtig angesprochen<br />

wird er mit „Magnifizenz“.<br />

Alle vier Jahre wird der<br />

Rektor der Martin-Luther-Universität<br />

Halle (MLU) neu vom<br />

erweiterten Senat gewählt. In<br />

Halle ist seit 2010 Udo Sträter<br />

Rektor. Er wird von drei Prorektoren<br />

unterstützt, die jeweils<br />

für ein Themengebiet zuständig<br />

sind. Prorektor für<br />

Studium und Lehre ist Christoph<br />

Weiser, Prorektorin für<br />

Forschung und wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs ist Gesine<br />

Foljanty-Jost und Prorektorin<br />

für Struktur und Finanzen ist<br />

Birgit Dräger.<br />

Die Verwaltung einer<br />

Universität wird vom Kanzler<br />

geleitet. An der MLU ist<br />

derzeit Martin Hecht Uni-<br />

war der Campus leer. Insofern<br />

habe ich studentisches<br />

Leben allgemeiner Art erst in<br />

Halle kennengelernt.<br />

Lernt man das als Professor<br />

denn kennen?<br />

Sträter: Ja, in meinem Fall<br />

durch einen glücklichen Zu-<br />

Kanzler. Wichtigste Entscheidungsinstanz<br />

einer Hochschule<br />

ist der Senat. Die Mitglieder<br />

des Senats sind Vertreter der<br />

Professorenschaft und der<br />

Mitarbeiter der Hochschule.<br />

Außerdem entsendet der Studierendenrat<br />

einen Sprecher<br />

in den Senat.<br />

Untergliedert sind Universitäten<br />

in mehrere Fa-<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

fall. Meine Fakultät hat - nicht<br />

ahnend, dass es spezielle Professorenwohnungen<br />

gab - für<br />

mich einen Platz in einem<br />

Studentenwohnheim, im reformierten<br />

Konvikt, reserviert.<br />

Ich habe also nicht nur<br />

Kollegen, sondern auch Studierende<br />

kennengelernt. Und<br />

dabei von Anfang an viele<br />

Kontakte in die verschiedenen<br />

Fakultäten aufgebaut.<br />

Damals war noch Zeit für Studentenleben.<br />

Heute, mit Bachelor<br />

und Master, ist das Studium<br />

härter geworden, oder?<br />

Sträter: Es ist auf jeden Fall<br />

anders geworden, weil relativ<br />

früh erbrachte Leistungen im<br />

Studium schon für die Endnote<br />

zählen. Auch früher musste<br />

man natürlich Klausuren<br />

schreiben, aber was dort an<br />

Zensuren erreicht wurde,<br />

diente erst einmal nur dazu,<br />

weiterzukommen. Das hatte<br />

aber den Nachteil, dass viele<br />

vor dem Examen eine riesige<br />

Prüfungsangst aufgebaut haben,<br />

weil sie wussten, jetzt<br />

kommt’s drauf an. Heute hat<br />

man mit jeder Klausur schon<br />

einen Teil der Prüfungen hinter<br />

sich gebracht.<br />

Und was ist Ihnen im Studium<br />

eher leicht, was eher schwer<br />

gefallen?<br />

Sträter: Als schwierig habe<br />

ich alles empfunden, was mit<br />

festen Rahmenbedingungen<br />

zu tun hatte - als leicht alles,<br />

was ich mir aussuchen konnte.<br />

Das erste Studium fing<br />

richtig an Spaß zu machen,<br />

als ich die Pflichtveranstaltungen<br />

hinter mir hatte und<br />

ich im Hauptstudium eine eigene<br />

Spezialisierung wählen<br />

konnte: Die frühe Neuzeit und<br />

die Zeitgeschichte.<br />

kultäten, in Halle sind es<br />

neun. Jeder Fakultät steht ein<br />

Dekan vor, der aus den Reihen<br />

der Professoren vom Fakultätsrat<br />

gewählt wird. In diesem<br />

Gremium entscheiden<br />

nicht nur Professoren, sondern<br />

auch Vertreter der wissenschaftlichen<br />

und nichtwissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter<br />

sowie der Studenten der Fakultät.


Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Karin Stukenbrock leitet die zweigeteilte Bibliothek der Medizin, die über rund 220 000 Bücher verfügt. FOTO: ANDREAS STEDTLER<br />

Im Bücherwald<br />

BIBLIOTHEKEN Karin Stukenbrock schafft wichtige<br />

Strukturen und hat ein Ohr für die Mediziner der MLU.<br />

VON CHRISTIAN VOIGT<br />

in Buch zu schreiben<br />

war immer schon ihr<br />

Wunsch. Und auch in einer<br />

Bibliothek zu arbeiten.<br />

Zwar ließen sich die Vorstellungen<br />

nicht sofort verwirklichen,<br />

dennoch hat Karin Stukenbrock<br />

über den zweiten<br />

Bildungsweg ihre Ziele erreicht.<br />

Die 49-Jährige, eigentlich<br />

gelernte Zahnarzthelferin,<br />

ist heute promovierte Medizin-Historikerin.<br />

Neben der<br />

Doktorarbeit zur Geschichte<br />

der Anatomie hat sie zwei<br />

weitere Bücher veröffentlicht.<br />

Seit zwei Jahren leitet sie zudem<br />

an der MLU die Zweigbibliotheken<br />

der Medizin.<br />

Mit dem Beginn ihrer Tätigkeit<br />

als Fachreferentin für<br />

Medizin an der Universitätsund<br />

Landesbibliothek hat sie<br />

ihre Ziele neu formuliert. „Ich<br />

möchte die Studierenden von<br />

Anfang bis Ende ihres Studiums<br />

begleiten“, sagt Stukenbrock.<br />

Es sei ihr wichtig,<br />

„dass sie sich bestmöglich in<br />

der Bibliothek zurechtfinden<br />

und alles bereitgestellt bekommen,<br />

was sie benötigen.“<br />

Das Besondere ihrer Arbeit<br />

ist dabei der Struktur geschuldet.<br />

Die Bibliothek ist<br />

zweigeteilt und hat einen<br />

Standort in der Magdeburger<br />

INFO<br />

Recherche lernen<br />

Wie man das ganze Medienangebot<br />

der Uni-Bibliotheken<br />

nutzen kann und<br />

richtig im Online-Katalog recherc<strong>hier</strong>t,<br />

können Studenten<br />

bei einer der Führungen<br />

lernen. Diese finden nach<br />

Vereinbarung statt. Am Beginn<br />

des Semesters werden<br />

spezielle Einführungen für<br />

Studienanfänger angeboten.<br />

Für die Fortgeschrittenen<br />

gibt es Schulungen in der<br />

fachlichen Literaturrecherche.<br />

Straße sowie einen im Uni-<br />

Klinikum in Kröllwitz. Karin<br />

Stukenbrock sorgt dabei vor<br />

allem für den reibungslosen<br />

Ablauf an und zwischen beiden<br />

Plätzen. Sei es die Aktualisierung<br />

des Lehrbuchbestands,<br />

Einführungen in die<br />

Bibliotheken oder die Vorbereitung<br />

von Schulungen und<br />

Informationsveranstaltungen<br />

- sie ist stets darum bemüht,<br />

alles zu strukturieren und zu<br />

vereinfachen.<br />

Für die Erstsemester bietet<br />

die Fachreferentin deshalb<br />

auch Einführungsveranstaltungen<br />

an. „Es geht auch dar-<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

um, Hemmschwellen abzubauen.<br />

So bekomme ich noch<br />

eher Rückmeldung, woran es<br />

fehlt“, betont Stukenbrock,<br />

die gern den Kontakt zu den<br />

Studenten sucht.<br />

Wichtig ist ihr eine gute Arbeitsatmosphäre.<br />

Dafür soll<br />

es an nichts fehlen: Zahlreiche<br />

Computer mit Internetzugang<br />

sowie W-Lan, Sonderräume<br />

mit Geräten zum Video<br />

schauen und aktivem Lernen<br />

mit Programmen sowie Rückzugsmöglichkeiten<br />

für Lerngruppen.<br />

Und wie bewerten die Studenten<br />

die Gegebenheiten?<br />

„Es ist <strong>hier</strong> viel stiller als in<br />

anderen Bibliotheken, die ich<br />

kennen gelernt habe“, lobt Nicole<br />

Neyer die „äußerst angenehme“<br />

Arbeitsatmosphäre.<br />

Ähnlich denkt Danny Scheithauer.<br />

„Wir stehen oft schon<br />

vor acht Uhr morgens vor der<br />

Tür und gehen abends um<br />

acht. In den Semesterferien<br />

machen wir dann <strong>hier</strong> das<br />

Licht aus“, sagt der 29-Jährige.<br />

Vorteilhaft sei, dass alles<br />

in Kürze zu erreichen ist,<br />

auch eine Mensa. „Und wenn<br />

es an etwas fehlt, dann gibt es<br />

offene Ohren und kleine<br />

Büchlein, in die man seine<br />

Wünsche und Anregungen<br />

schreiben kann“, sagt der angehende<br />

Anästhesist.<br />

5<br />

LEXIKON<br />

Francke, August Hermann:<br />

Theologe, Pädagoge<br />

und einer der<br />

wichtigsten Vertreter des<br />

Pietismus. Ihm verdankt<br />

Halle die 1695 gegründeten<br />

Franckeschen Stiftungen.<br />

Heute sind in der historischen<br />

Schulstadt<br />

unter anderemInstitute<br />

der Universität,<br />

zum Beispiel<br />

die Theologie und die<br />

Pädagogik, untergebracht.<br />

Man kann die Stiftungen<br />

auch besichtigen. Beliebt<br />

sind dabei die historische<br />

Bibliothek und die „Wunderkammer“,<br />

eine Kuriositäten-Sammlung<br />

mit Ausstellungsstücken<br />

aus<br />

fremden Ländern, in der<br />

ein Krokodil unter der Decke<br />

hängt. FOTO: ARCHIV


LEXIKON<br />

Georg-Friedrich Händel<br />

(1685-1759, Foto):<br />

Komponist und<br />

berühmtester Sohn der<br />

Stadt, zu<br />

dessen Ehren<br />

jedes<br />

Jahr in HalleMusikfestspiele<br />

stattfinden.<br />

Hat die Feuerwerksmusik<br />

komponiert. Dass deren<br />

Popularität in Halle über<br />

die Jahre zu einer steigenden<br />

pyrotechnischen Aktivität<br />

in der Stadt geführt<br />

hat, ist ein unbestätigtes<br />

Gerücht. FOTO: ARCHIV<br />

SERVICE<br />

Beratung in<br />

allen<br />

Lebenslagen<br />

Neben der Verpflegung in<br />

Mensen und Cafeterien bietet<br />

das Studentenwerk Hilfe in<br />

den verschiedenen Lebenslagen<br />

des Studiums an:<br />

Studienfinanzierung:<br />

Beim Amt für Ausbildungsförderung<br />

des Studentenwerks<br />

kann man den Antrag<br />

auf Bafög stellen. Außerdem<br />

beraten die Mitarbeiter<br />

über Studienkredite, Stipendien,<br />

Hilfen des Studentenwerks<br />

und Wohngeld.<br />

Wohnen:<br />

Beim Studentenwerk<br />

kann man sich auf Wohnheimplätze<br />

bewerben. Außerdem<br />

gibt es <strong>hier</strong> eine Privatzimmervermittlung.<br />

Sozialberatung:<br />

Die Sozialberatung des<br />

Studentenwerks ist Ansprechpartner<br />

in Sachen Sozialleistungsansprüche<br />

für<br />

Studenten und Versicherungen<br />

während des Studiums.<br />

Sie berät zudem behinderte<br />

und chronisch kranke Studenten<br />

zur Studienorganisation.<br />

Außerdem gibt es <strong>hier</strong><br />

Informationen zum Thema<br />

„Studieren mit Kind“.<br />

Psychosoziale<br />

Beratung:<br />

Hier wird Studenten geholfen,<br />

die Studienschwierigkeiten<br />

oder persönliche Probleme<br />

haben. Vertraulichkeit<br />

wird zugesichert.<br />

Mehr im Internet unter:<br />

www.studentenwerk-halle.de<br />

6 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Hauptsache es gibt rote<br />

VERPFLEGUNG Ein Spagat zwischen Service und Zeitdruck: Wer kocht<br />

Tag für die Studenten? Ein Besuch beim Küchenchef der Uni-Mensa<br />

VON KRISTIN HÜBNER<br />

Es ist acht Uhr morgens.<br />

Während sich die meisten<br />

Studenten um diese<br />

Zeit erst aus den Betten quälen,<br />

brät Ingrid Meier schon<br />

300 Portionen Hähnchenfleisch<br />

für das heutige Aktionsessen:<br />

Hähnchenbrust<br />

auf Riesenrösti mit Paprika<br />

und Käse überbacken. Seit<br />

1971 arbeitet die gelernte<br />

Diätköchin in der Weinbergmensa.<br />

Die Küchengeräte sind moderner<br />

geworden, die Einrichtung<br />

hat sich verändert, der<br />

absolute Menü-Klassiker ist<br />

jedoch gleich geblieben: Nudeln<br />

mit Tomatensoße. Egal<br />

ob mit Fleisch, ohne Fleisch,<br />

als Bolognese oder im Auflauf:<br />

„Alles was rot ist, wird<br />

gegessen wie verrückt“, erzählt<br />

die 61-Jährige lachend.<br />

Etwa 1 800 Portionen bereitet<br />

das Küchenteam der Mensa<br />

täglich zu. Vier verschiedene<br />

Essen stehen zur Auswahl,<br />

dazu kommen Salat- und Desserttheke<br />

und die Kaffeebar<br />

im Erdgeschoss.<br />

SERVICE<br />

Acht Mensen in der ganzen Stadt<br />

Neben der Weinbergmensa<br />

gibt es in Halle sieben<br />

weitere Mensen des Studentenwerks:<br />

Die Mensa Harz in der<br />

Nähe des Uniplatzes am Harz<br />

42 hat rund 800 Sitzplätze<br />

und ist Montag bis Freitag von<br />

11.15 bis 14 Uhr geöffnet. Angeboten<br />

werden vier Essen,<br />

davon ein vegetarisches. Mittwochs<br />

gibt es ein Bio-Essen.<br />

Kinder können in der Spielecke<br />

toben und bekommen<br />

wie in allen Mensen ein kostenloses<br />

Kinderessen.<br />

Die Mensa „Burse zur<br />

Tulpe“ befindet sich direkt<br />

am Uniplatz, hat 105 Sitzplätze<br />

und ist Montag bis Donnerstag<br />

von 8.30 Uhr bis<br />

19 Uhr - freitags bis 15 Uhr<br />

und samstags von 12 bis<br />

14.30 Uhr geöffnet.<br />

Die Mensa Heide-Süd<br />

ist die neueste Mensa in Halle<br />

und an der Theodor-Lieser-<br />

Straße gelegen. Sie hat 200<br />

Jeweils sechs Wochen im<br />

Voraus wird der Speiseplan<br />

gemacht. Der aktuelle Trend<br />

zum gesunden Essen hat es<br />

nur bedingt in die Mensaküche<br />

geschafft, findet Ingrid<br />

Meier. Obwohl täglich ein<br />

leichtes „Vitalessen“, nur aus<br />

frischen Zutaten, auf dem<br />

Speiseplan steht, gehören<br />

Schnitzel und Currywurst<br />

FOTO: SEBASTIAN<br />

„Ich<br />

kenne<br />

meine<br />

Suppenkasper.“<br />

Marina Stiehler<br />

Beiköchin Mensa Weinberg<br />

noch immer zu den absoluten<br />

Mittags-Favoriten.<br />

Einen komplett vegetarischen<br />

Tag wird es am Weinberg<br />

deshalb vorerst nicht geben,<br />

sagt Mensaleiter Michael<br />

Fischer. Der 47-Jährige fasst<br />

die Vorlieben seiner Gäste<br />

Sitzplätze und ist Montag bis<br />

Freitag von 11.30 bis<br />

13.30 Uhr geöffnet. Zudem<br />

gibt es <strong>hier</strong> eine Cafebar, die<br />

von 8.30 bis 14 Uhr offen hat.<br />

Die Mensa Brandbergweg<br />

liegt am Rande der Dö-<br />

pragmatisch zusammen:<br />

„Mensaessen soll vor allem<br />

preiswert sein und satt machen.“<br />

Daran habe sich über<br />

die Jahre nichts geändert.<br />

Seit 2003 ist Michael Fischer<br />

Küchenchef am Weinberg.<br />

Nach Stationen in verschiedenen<br />

Hallenser Restaurants<br />

hat sich der Küchenmeister<br />

bewusst für den Job<br />

in der Mensa entschieden.<br />

Der Grund dafür ist simpel:<br />

Die Arbeitszeiten sind deutlich<br />

familienfreundlicher. Anders<br />

als im Restaurant geht es<br />

früh los, um 5.45 Uhr kommt<br />

der erste Mitarbeiter. Schluss<br />

ist, wenn das Chaos des täglichen<br />

Mittagsansturms beseitigt<br />

wurde, gegen 15 Uhr.<br />

Der Arbeitstag in der Großküche<br />

ist strukturierter, wartet<br />

dafür aber mit ganz eigenen<br />

Herausforderungen auf.<br />

Bei der großen Anzahl der zubereiteten<br />

Essen müssen die<br />

Abläufe reibungslos funktionieren.<br />

Vorbereitung und Planung<br />

sind umso schwieriger,<br />

weil es in der Mensa weder<br />

Anmeldung noch Vorbestellung<br />

gibt. Um nicht jeden Tag<br />

Die Mensa Tulpe ist nicht nur im Sommer beliebt, wenn man direkt<br />

am Uniplatz draußen sitzen kann. FOTO: ANDREAS STEDTLER<br />

lauer Heide und ist mit 60<br />

Sitzplätzen die kleinste Mensa<br />

in Halle. Täglich gibt es zwei<br />

bis drei verschiedene Essen,<br />

darunter ein vegetarisches sowie<br />

kleine Snacks. Sie hat<br />

Montag bis Freitag von 11.30<br />

bis 13 Uhr geöffnet.<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

viel zu viel oder - für hungrige<br />

Studenten noch schlimmer -<br />

zu wenig zu kochen, braucht<br />

es ein eingespieltes Team und<br />

jede Menge Erfahrung, weiß<br />

Michael Fischer.<br />

Obwohl er als Mensaleiter<br />

inzwischen seltener selbst<br />

am Herd steht, ist Qualität für<br />

ihn Ehrensache. Trotz Zeitdrucks<br />

und Massenproduktion<br />

- Fertigmischungen kommen<br />

ihm nicht auf den Teller.<br />

„Unsere Soßen werden jeden<br />

Tag frisch gemacht“, betont er<br />

und zeigt auf einen großen<br />

Kessel, in dem etwa 60 Liter<br />

hellrote Soße vor sich hin<br />

blubbern. „Kochen ist nach<br />

wie vor Handarbeit. Manchmal<br />

gelingt es, manchmal<br />

nicht“, erklärt er kurz vor<br />

dem Start der Essensausgabe<br />

um halb zwölf.<br />

Deshalb werden die Gerichte<br />

immer von zwei Mitarbeitern<br />

gekostet, bevor sie an die<br />

Theke gehen. Dort bedient<br />

Marina Stiehler die Gäste. Die<br />

51-Jährige steht heute beim<br />

„Sprintmenü“, wo es besonders<br />

schnell geht und das Essen<br />

immer 1,50 Euro kostet.<br />

Die Mensa Burg liegt an<br />

der Burgstraße und hat 84<br />

Sitzplätze. Sie ist Montag bis<br />

Donnerstag von 9.30 Uhr bis<br />

14.15 Uhr geöffnet - freitags<br />

schließt sie bereits um<br />

13.45 Uhr. Angeboten werden<br />

drei Essen, davon ein vegetarisches,<br />

belegte Brötchen, Kuchen<br />

und Snacks.<br />

Die Mensa Neuwerk hat<br />

140 Sitzplätze und liegt am<br />

Neuwerk 7. Geöffnet ist sie<br />

Montag bis Donnerstag von<br />

10 bis 14 Uhr - freitags bis<br />

13.30 Uhr. Hier gibt es drei<br />

Essen, Snacks und Desserts.<br />

Die Mensa Franckesche<br />

Stiftungen liegt am<br />

Franckeplatz und ist in einem<br />

historischen Speisesaal mit<br />

210 Sitzplätzen untergebracht.<br />

Geöffnet ist die Mensa<br />

Montag bis Donnerstag von<br />

11 bis 14.30 Uhr, freitags bis<br />

14 Uhr.<br />

Die Speisepläne: www. studentenwerk-halle.de/hochschulgastronomie/speiseplaene


Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Soße!<br />

eigentlich jeden<br />

am Weinberg.<br />

Natürlich höre sie auch mal<br />

Beschwerden, aber selbst<br />

wenn man es bei so vielen<br />

Leuten nicht allen recht machen<br />

könne, der Job mache<br />

ihr auch nach zehn Jahren<br />

noch richtig Spaß.<br />

Kostenlosen Nachschlag<br />

gibt es nicht, wer nett fragt,<br />

bekommt aber eine extra große<br />

Portion. „Ich kenne meine<br />

Suppenkasper mittlerweile“,<br />

erzählt Marina Stiehler gut<br />

gelaunt. Für Nachzügler hebt<br />

sie deshalb schon mal etwas<br />

Gurkensalat auf. So familiär<br />

geht es zu, obwohl etwa 600<br />

hungrige Studenten gleichzeitig<br />

in beiden Speisesälen<br />

Platz finden. Und auch wenn<br />

Einigen die neue Einrichtung<br />

zu bunt geraten ist, nach dem<br />

Umbau ist die Mensa nun<br />

richtig gemütlich.<br />

Anzeige<br />

Lernen ohne Krise<br />

Damit der Studienbeginn gelingt, sollte man sich nicht überfordern.<br />

Der Studienanfang kann<br />

ziemlich stressig sein. Eine<br />

Überforderung ist gar nicht so<br />

selten, sagt Annett Zehnpfund<br />

von der psychosozialen<br />

Beratungsstelle des Studentenwerks<br />

Halle. Julia Klabuhn<br />

hat mit ihr darüber gesprochen,<br />

wie man sich gut am<br />

Studienort einleben kann.<br />

Frau Zehnpfund, warum ist<br />

der Studienbeginn für manche<br />

Erstis anstrengend?<br />

Zehnpfund: Der Studienbeginn<br />

ist eine Umbruchphase:<br />

Die Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen wohnen in der<br />

Regel das erste Mal alleine.<br />

Zudem haben sie, sofern sie<br />

nicht aus Halle kommen, gerade<br />

ihr soziales Umfeld aus<br />

Freunden und Eltern verlassen.<br />

An der Uni werden sie<br />

mit der Umstellung vom<br />

Schul-Lernen zum selbst organisierten<br />

Lernen konfrontiert.<br />

Und im Hintergrund entwickelt<br />

sich ihre Persönlich-<br />

Küchenchef Michael Fischer arbeitet seit 2003 in der Weinbergmensa. Täglich wird <strong>hier</strong> für rund<br />

1 800 Studenten gekocht. FOTOS: ANDREAS STEDTLER<br />

keit immer noch weiter, erst<br />

mit Mitte 20 ist dieser Prozess<br />

abgeschlossen.<br />

Und da werden die Studienanfänger<br />

krisenanfälliger?<br />

Zehnpfund: Ja, wenn dann<br />

etwas nicht so läuft, wie die<br />

Studenten sich das vorgestellt<br />

haben, das Studienfach zum<br />

Beispiel den Erwartungen<br />

nicht entspricht oder die Anforderungen<br />

gleich am Anfang<br />

sehr hoch sind, dann<br />

kann es zur Krise kommen.<br />

Wie kann man eine Krise vermeiden?<br />

Annett Zehnpfund arbeitet bei der psychosozialen Beratung.<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

7<br />

Zehnpfund: Wichtig ist es,<br />

sich Zeit zu nehmen, um die<br />

Stadt und die Leute kennenzulernen.<br />

Jeden Tag sollte<br />

man außerdem Freiräume<br />

einplanen, damit man mal<br />

Luft holen kann.<br />

Aber man möchte doch auch<br />

gute Noten erzielen...<br />

Zehnpfund: Man muss Prioritäten<br />

setzen. Wenn ich mein<br />

soziales Netzwerk von zu<br />

Hause vermisse, dann muss<br />

ich mir eines am Studienort<br />

knüpfen. Denn wenn man<br />

dort ganz einsam ist, wird<br />

man kaum bis zum Studienende<br />

durchhalten. Gerade<br />

Studenten, die in der Schule<br />

Einser-Kandidaten waren,<br />

fällt es zuweilen schwer, den<br />

Anspruch im Studium zu senken.<br />

Man kann aber nicht erwarten,<br />

neben allen Dingen<br />

des täglichen Lebens, die man<br />

neu organisieren muss, genauso<br />

viel für das Studium zu<br />

leisten, wie für die Schule.<br />

LEXIKON<br />

Halloren, Hallenser,<br />

Hallunken: Bezeichnungen<br />

für die Ureinwohner<br />

Halles, also die<br />

Salzsieder,<br />

deren Siedepfanne<br />

im Stadtwappen<br />

(Foto) verewigt<br />

ist; die in Halle geborenen<br />

Bewohner der<br />

Stadt und - traurig aber<br />

wahr - die Zugezogenen.<br />

Der Ausdruck Hallunke<br />

wird für die Neubürger allerdings<br />

nur mit einem Augenzwinkern<br />

verwendet.<br />

Kein Grund also, sich wie<br />

einer aufzuführen. Die Halloren<br />

und die Hallenser<br />

sind schließlich auch sehr<br />

nett. FOTO: ARCHIV


LEXIKON<br />

Kleine Uli: Eine der<br />

Straßen Halles mit<br />

der höchsten Kneipendichte<br />

der Stadt. Hier<br />

geht man<br />

gerne<br />

abends auf<br />

ein Glas<br />

Bier (Foto)<br />

vorbei. Im<br />

Sommer<br />

sehr beliebt wegen der<br />

vielen Freisitze. Heißt mit<br />

vollem Namen Kleine Ulrichstraße.<br />

Die Kneipenmeile<br />

könnte allerdings<br />

idyllischer wirken, wenn<br />

<strong>hier</strong> keine Autos fahren<br />

dürften. FOTO: ARCHIV<br />

INFO<br />

Wenn auf<br />

Pump<br />

studiert wird<br />

Nicht immer kann ein Studium<br />

über Bafög, Zuschüsse<br />

der Eltern oder einen Nebenjob<br />

finanziert werden. In diesen<br />

Fällen gibt es die Möglichkeit,<br />

einen Studienkredit aufzunehmen.<br />

Dabei ist es wichtig,<br />

sich vorab über die verschiedenen<br />

Formen dieser<br />

Darlehen und die Bedingungen<br />

der verschiedenen Anbieter<br />

zu informieren. Ein guter<br />

Ansprechpartner ist dabei die<br />

Beratungsstelle des Studentenwerks.<br />

Zudem vergleicht<br />

das Centrum für Hochschulentwicklung<br />

(CHE) regelmäßig<br />

Studien-Kreditangebote.<br />

Grob kann man zwei Typen<br />

von Studienkrediten unterscheiden.<br />

Erstens die Angebote,<br />

mit denen Lebenshaltungskosten<br />

finanziert werden<br />

können. Wohl am bekanntesten<br />

ist der Studienkredit<br />

der KfW-Förderbank,<br />

die eine Bank der Länder und<br />

des Bundes ist. Auch mehrere<br />

Großbanken, Volksbanken<br />

und Sparkassen bieten Studienkredite<br />

an. Die Angebote<br />

sollte man auf die Länge des<br />

Zahlungszeitraumes, die Kosten<br />

und die Risiken, zum Beispiel<br />

Zinsänderungen hin<br />

vergleichen. Zudem gibt es<br />

kurzfristige Darlehen, mit<br />

denen man Examenszeiten<br />

überbrücken kann, in denen<br />

man keine Zeit für einen Studentenjob<br />

hat.<br />

Der Testbericht zu Studienkrediten<br />

des Centrums für Hochschulentwicklung<br />

als Download unter:<br />

www.che.de/downloads/<br />

CHE_AP145_Studienkredit_<br />

Test_2011.pdf<br />

8 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Aufbruch in ganz neue<br />

STUDENTENJOBS Franziska Herbig arbeitet neben dem Studium als<br />

Geldverdienen mit Lernen unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach -<br />

VON NIKOLAUS SCHULZ<br />

Für sie ist es der „beste<br />

Nebenjob der Welt“.<br />

Franziska Herbig arbeitet<br />

neben ihrem Medizinstudium<br />

auf Messen und anderen<br />

Veranstaltungen, um Produkte<br />

zu bewerben, dem Catering-Service<br />

zur Hand zu gehen<br />

oder auch einfach bella figura<br />

zu machen.<br />

„Man muss sich<br />

gut verkaufen<br />

können!“<br />

Franziska Herbig<br />

Studentenjobberin<br />

Vor allem auf die Aufträge in<br />

Großstädten freut sich Franziska<br />

Herbig immer ganz besonders.<br />

Hamburg, Dresden,<br />

Frankfurt, Berlin - keine<br />

Stadt, in der sie noch nicht gearbeitet<br />

hat. „Man taucht in<br />

eine ganz neue Welt ein“,<br />

schwärmt Herbig. Während<br />

der Arbeit komme sie mit interessanten<br />

Leuten in Kontakt.<br />

Am Feierabend entdeckt<br />

Herbig dann das Nachtleben<br />

der Großstadt und geht mit<br />

Kollegen in schöne Restaurants<br />

und coole Bars. Oft wer-<br />

de sie von ihrem Arbeitgeber<br />

eingeladen. Und dann werde<br />

auch mal ordentlich gefeiert.<br />

Doch natürlich sei das nur<br />

ein kleiner Ausschnitt ihres<br />

Joblebens. In der Hauptsache<br />

werde nämlich gearbeitet: Zu<br />

ihren Aufgaben zählen vor allem<br />

Standbetreuung und<br />

Kundenservice. Im Grunde<br />

genommen könne das jeder -<br />

ein paar Qualitäten müsse<br />

man dann aber schon mitbringen.<br />

Dabei gehe es nicht<br />

vordergründig um Schönheit,<br />

sondern um ein gepflegtes<br />

Äußeres und sicheres Auftreten.<br />

„Man muss sich eben gut<br />

verkaufen können“, so die 25-<br />

Jährige. Und belastbar sein.<br />

Ein Arbeitstag dauere schon<br />

mal acht bis zehn Stunden,<br />

manchmal auch bis fünf Uhr<br />

früh. Meist arbeite sie am Wochenende,<br />

öfters aber auch<br />

eine Woche oder zehn Tage<br />

am Stück.<br />

Leidet darunter nicht das<br />

Medizin-Studium? „Organisation<br />

ist alles“, sagt Franziska<br />

Herbig, die jetzt ins siebte Semester<br />

kommt. Natürlich<br />

müsse sie manche Vorlesungen<br />

sausen lassen, aber das<br />

arbeite sie nach ihrem Job-<br />

Einsatz wieder auf. Zudem<br />

wisse sie immer rechtzeitig<br />

vorher, wann sie unter der<br />

Woche arbeiten müsse.<br />

„Dann kann ich das schon<br />

mal einplanen und etwas vorarbeiten.“<br />

„Gerade die Arbeit auf Messen<br />

kann sich lohnen“, erklärt<br />

die Sprecherin der<br />

Arbeitsagentur Halle, Susen<br />

Sommer. Nicht nur für Studentinnen<br />

wie Franziska Her-<br />

SERVICE<br />

big sei das was, männliche<br />

Kommilitonen könnten ebenfalls<br />

in dieser Branche, als<br />

Aufsteller von Messeständen<br />

oder an der Bar, arbeiten. Neben<br />

den klassischen Nebenjobs<br />

wie Kellnern und Babysitten<br />

empfiehlt Sommer vor<br />

allem Jobs, die mit dem Studium<br />

in Verbindung stehen:<br />

„Die besten Studentenjobs<br />

So findet mich ein Arbeitgeber<br />

Um einen Studentenjob<br />

zu ergattern, kann man<br />

ganz klassisch den Weg über<br />

die Agentur für Arbeit wählen.<br />

Hier werden in einer<br />

Internetjobbörse Studentenjobs<br />

in verschiedenen Branchen<br />

aufgeführt. Die Jobvermittler<br />

der Agenturen raten<br />

in der Regel aber auch zu<br />

persönlichen Gesprächen.<br />

Dabei können dann gleich<br />

auch Fragen zu rechtlichen<br />

und versicherungstechnischen<br />

Angelegenheiten geklärt<br />

werden.<br />

Auf der Internetseite<br />

der Universität Halle bietet<br />

das Career Center eben-<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

falls eine Jobbörse an. Bei<br />

„Top4Job“ können Jobs und<br />

Praktika gesucht werden.<br />

Über ein Internetformular<br />

nimmt man direkt Kontakt<br />

zum Arbeitgeber auf.<br />

Arbeitsagentur: http://<br />

jobboerse.arbeitsagentur.de<br />

Jobbörse Uni-Seite:<br />

www.topforjob.uni-halle.de<br />

Franziska Herbig jobbt neben ihrem Medizinstudium auf Messen. FOTOS: ANDREAS STEDTLER, ARCHIV


Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Welten<br />

Hostess auf Messen. Das<br />

bringt aber viele neue Erfahrungen.<br />

sind jene, die einem für die<br />

spätere Karriere nützen und<br />

eventuell schon Kontakte zu<br />

möglichen Arbeitgebern herstellen.“<br />

Für Studenten böten<br />

sich da vor allem die Stellen<br />

als wissenschaftliche Hilfskraft<br />

an, die jedoch sehr begehrt<br />

seien. Auch Nebenjobs,<br />

die nicht zum Studienfach<br />

passen, seien in der Regel<br />

nützlich, denn sie stärkten soziale<br />

Kompetenzen.<br />

Franziska Herbig ist es<br />

wichtig, dass sie als Messehostess<br />

vergleichsweise gut<br />

bezahlt wird. Zehn Euro pro<br />

Stunde sei die übliche Bezahlung,<br />

oder auch eine Tagespauschale<br />

von 100 Euro. Dazu<br />

werde - je nach Agentur - das<br />

Hotel sowie die Verpflegung<br />

bezahlt. Wie kommt sie eigentlich<br />

zu ihren Aufträgen?<br />

Im Internet gebe es zahlreiche<br />

Plattformen, auf denen<br />

Agenturen ihre Vermittlungs-<br />

Anzeige<br />

Angebote präsentierten oder<br />

auch solche, wo Arbeitgeber<br />

direkt nach Interessenten suchen“,<br />

erklärt Herbig. Um ein<br />

Profil in der Kundenkartei zu<br />

bekommen, müsse man sich<br />

nur registrieren und ein Bild<br />

hochladen. Als Einstieg empfiehlt<br />

sie, auch einfache Angebote<br />

wie das Verteilen von<br />

Flyern anzunehmen.<br />

Ende Oktober nimmt Franziska<br />

Herbig einen ganz besonderen<br />

Job-Auftrag wahr:<br />

zehn Tage Mailand. Was auf<br />

den ersten Blick wie Urlaub<br />

klingt, ist natürlich harte<br />

Arbeit: als Messehostess hilft<br />

sie einem Modeunternehmen,<br />

Kunden zu betreuen. Aber<br />

vielleicht, sagt Franziska Herbig,<br />

hänge sie danach noch<br />

ein paar Tage Urlaub dran.<br />

„Das Studium wird dann sowieso<br />

wieder stressig genug.<br />

Und nach Mailand kommt<br />

man ja nicht alle Tage!“<br />

Mit Engagement<br />

Die Bewerbung auf ein Stipendium<br />

steht nicht nur Überfliegern offen.<br />

Immer mehr Studenten sollen<br />

in den kommenden Jahren<br />

mit einem Stipendium unterstützt<br />

werden. Das ist das Ziel<br />

des neuen Deutschlandstipendiums,<br />

das im<br />

Wintersemester<br />

auch an der Uni<br />

Halle startet. Mit<br />

der Förderung<br />

werden besondersleistungsstarke<br />

und enga-<br />

gierte Studenten<br />

unterstützt. Sie<br />

erhalten 300 Euro<br />

im Monat, die<br />

je zur Hälfte von<br />

privaten Sponsoren und vom<br />

Bund finanziert werden. Die<br />

Förderung ist unabhängig<br />

vom Einkommen der Eltern<br />

und wird nicht auf das Bafög<br />

angerechnet. Bewerben kön-<br />

Begabte Studenten haben<br />

Chancen auf ein<br />

Stipendium. FOTO: DPA<br />

nen sich die Studenten bei<br />

ihrer Hochschule.<br />

Schon viel länger gibt es<br />

die Stipendien der parteinahen<br />

Stiftungen und der Studienstiftung<br />

des<br />

Deutschen Volkes.<br />

Hartnäckig<br />

hält sich das Gerücht,<br />

dass man<br />

für eine Bewerbung<br />

einen sehr<br />

guten Abi-No-<br />

tenschnitt<br />

braucht. Viel<br />

wichtiger sind<br />

aber soziales Engagement<br />

und<br />

Interessen über das eigene<br />

Studienfach hinaus. Ein Versuch<br />

lohnt sich also! JKL<br />

Weitere Infos unter: www.<br />

deutschlandstipendium.de<br />

und www.stipendiumplus.de<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Vater Staat hilft<br />

Die klassische Art, ein Studium zu<br />

finanzieren, ist das Bafög.<br />

Seit 40 Jahren gibt es das<br />

Bafög. Es soll Abiturienten<br />

ein Studium ermöglichen,<br />

auch wenn ihre Eltern sie finanziell<br />

nicht unterstützen<br />

können. Die Höchstförderung<br />

liegt derzeit bei 670 Euro im<br />

Monat inklusive Versicherungszuschlag.<br />

Bei der Entscheidung,<br />

ob ein Student<br />

Bafög erhält und wenn ja in<br />

welcher Höhe, spielt das Einkommen<br />

seiner leiblichen Eltern<br />

eine Rolle. Zudem wird<br />

berücksichtigt, ob auch Geschwister<br />

in ihrer Ausbildung<br />

unterstützt werden müssen.<br />

Weil sich <strong>hier</strong> im Einzelfall<br />

sehr unterschiedliche Situationen<br />

ergeben, kann keine<br />

Höchstgrenze für den Verdienst<br />

der Eltern angegeben<br />

werden, bis zu der ihre Kinder<br />

bafögberechtigt sind. Im<br />

9<br />

Auch wer ein Semester im Ausland<br />

studiert, kann Bafög beantragen.<br />

FOTO: ARCHIV/DPA<br />

Zweifel: Sich beraten lassen,<br />

einen Antrag beim Bafögamt<br />

stellen und das Ergebnis abwarten.<br />

Die Formulare gibt es<br />

bei den Bafög-Ämtern und im<br />

Internet. JKL<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.bafoeg.bmbf.de<br />

LEXIKON<br />

Löwe: Große Raubkatze<br />

(Foto), kommt in<br />

Halle im Zoo am<br />

Reilsberg und am Uniplatz<br />

vor. Letzterer beherbergt<br />

zwei Statuen der Tiere vor<br />

dem Löwen-Gebäude. Löwen<br />

sind<br />

auch im<br />

Siegel der<br />

Universität<br />

enthalten.<br />

Die Großkatze<br />

gilt<br />

außerdem als Erkennungszeichen<br />

der Hochschule<br />

und wird in verschiedenen<br />

Abwandlungen gerne als<br />

deren Maskottchen verwendet.<br />

Eine hallesche<br />

Studentenweisheit besagt,<br />

dass es Unglück bringt,<br />

sich auf einen Löwen<br />

draufzusetzen. Die Reilsberg-Löwen<br />

würden dies<br />

jederzeit bestätigen. Die<br />

Uniplatz-Löwen schweigen<br />

dazu. FOTO: ARCHIV


1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

11 Von-Danckelmann-Platz<br />

Eislebener Straße<br />

Gartenstadt<br />

Nietleben<br />

Nietleben<br />

Nietlebener Straße<br />

Hallesche Straße<br />

6 Medizinische Fakultät Standort<br />

Magdeburger Straße<br />

15<br />

7 Franckesche Stiftungen mit Mensa<br />

16<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Mensa Harz<br />

Sprachenzentrum<br />

Universitäts- und Landesbibliothek<br />

Universitätsplatz (Thomasianum,<br />

Melanchthonianum, Robertinum, Juridicum,<br />

Löwengebäude mit Studierenden-Service-<br />

Center, Rektorat, Mensa Burse zur Tulpe)<br />

Akademisches Auslandsamt<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle<br />

Standort Neuwerk mit Mensa<br />

Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle<br />

Standort Burgstraße mit Mensa<br />

Medizinische Fakultät<br />

Standort Ernst-Grube-Straße<br />

10 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

Bruchsee<br />

Dölauer Heide<br />

Heide-Süd<br />

Von-Danckelmann-Platz (Chemie,<br />

Physik, Ernährungswissenschaften)<br />

Von-Seckendorff-Platz (Geowissenschaften,<br />

Sportwissenschaften,<br />

Informatik)<br />

Mensa Heide-Süd<br />

Agrar- und Ernährungswissenschaften<br />

Standort Betty-Heimann-Straße<br />

Unirechenzentrum<br />

Biologicum<br />

Mensa Weinberg<br />

Studentenwerk Halle<br />

Universitätssportplatz<br />

Departement Medien- und<br />

Kommunikatonswissenschaften<br />

Neustadt<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

I<br />

J<br />

14<br />

11<br />

13<br />

Lilienstraße<br />

Ernst-Grube-Straße<br />

Heideallee<br />

10<br />

12<br />

Walter- Hülse- Straße<br />

Blücherstraße<br />

16<br />

Weinbergweg Kreuzvorwerk<br />

Zur Saaleaue<br />

Markt (Rathaus mit Einwohnermeldeamt,<br />

Havag-Geschäftsstelle, Info-Punkt<br />

mit Uni-Shop im Marktschlösschen)<br />

Händelhalle<br />

Händelhaus<br />

Moritzburg mit Kunstmuseum<br />

Leopoldina<br />

Neues Theater<br />

Opernhaus<br />

Thalia-Theater<br />

Landesmuseum für Vorgeschichte<br />

Hauptbahnhof<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Kröllwitz<br />

MZ-Grafik: Lorenzen/ Vollmer<br />

15<br />

17<br />

18<br />

Gimritzer Damm<br />

Talstraße<br />

Saale<br />

Peißnitzinsel<br />

Wilde Saale<br />

Pferderennbahn<br />

Ziegelwiese<br />

Giebichenstein<br />

Elisabeth-Saale<br />

9<br />

19<br />

Burgstraße<br />

An der Magistrale<br />

Seebener Straße<br />

Mansfelder Straße<br />

7<br />

Pulverweiden<br />

Saale<br />

8<br />

Neuwerk<br />

Saline<br />

Böllberger Weg<br />

Mühlweg<br />

Zoo<br />

Große Brunnenstraße<br />

Mühlgraben<br />

Saale<br />

20<br />

Franckesche Stiftungen<br />

I<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Moritzburgring<br />

Robert-Franz-Ring<br />

D<br />

B<br />

Reilstraße<br />

Reileck<br />

Glauchaer Gl<br />

Platz<br />

Torstraße<br />

Geiststraße Bernburger Straße<br />

Altstadt<br />

Hallorenring<br />

C<br />

Wolfensteinstraße<br />

H<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Universitätsring<br />

F<br />

4<br />

Franckeplatz<br />

Rannischer<br />

Platz<br />

Paracelsusstraße<br />

Paulusviertel<br />

Rathenauplatz<br />

Ludwig-Wucherer-Straße<br />

A<br />

E<br />

5<br />

G<br />

Hansering<br />

Leipziger Straße Leipziger<br />

Waisenhausring<br />

7<br />

Große Steinstraße<br />

A<br />

Philipp-Müller-Straße<br />

Pfännerhöhe<br />

Markt<br />

Am<br />

Steintor<br />

6<br />

11<br />

Landrain<br />

Dessauer<br />

Platz<br />

Paracelsusstraße<br />

Rossplatz<br />

Magdeburger Straße<br />

Straße<br />

Turm-<br />

straße<br />

Riebeckplatz<br />

Merseburger Straße<br />

Frohe Zukunft<br />

Volkmannstraße<br />

Dessauer Straße<br />

Berliner Str. tr.<br />

J<br />

Raffineriestraße


LEXIKON<br />

Martin Luther (1483-<br />

1546, Foto): Reformator,<br />

ist Namenspate<br />

der Uni Halle.<br />

Kam 1508 nach Wittenberg,<br />

um Theologie zu studieren.<br />

Auf<br />

Luthers<br />

Spuren<br />

kann man<br />

nicht nur<br />

dort unterwegs<br />

sein,<br />

sondern auch in Eisleben,<br />

wo sein Geburtshaus, die<br />

Taufkirche und das Sterbehaus<br />

stehen und in<br />

Mansfeld, wo Luther aufwuchs.<br />

FOTO: ARCHIV<br />

SERVICE<br />

Enspannt<br />

in alle<br />

Richtungen<br />

Entspannter als in der Stadt<br />

ist das Radfahren auf den<br />

Fernradwegen, die sich in<br />

Halle kreuzen:<br />

Saale-Radweg: Von Halle<br />

aus kann man der Beschilderung<br />

Richtung Süden und<br />

Richtung Norden folgen.<br />

Richtung Süden ist in 23 Kilometern<br />

Merseburg zu erreichen.<br />

Bis nach Naumburg<br />

fährt man 66 Kilometer weit<br />

durch das flache Saaletal.<br />

Richtung Norden ist die Landschaft<br />

abwechslungsreicher.<br />

Von Halle aus gelangt man<br />

über Brachwitz nach Wettin,<br />

wo man vom Schloss aus eine<br />

schöne Aussicht hat.<br />

Mehr im Internet unter:<br />

www.saaleradweg.de<br />

Saale-Harz-Radweg: Folgt<br />

man dem Saale-Harz-Radweg<br />

Richtung Westen, fährt man<br />

an der Weinstraße Mansfelder<br />

Seen entlang. Im Sommer<br />

sind <strong>hier</strong> Straußwirtschaften<br />

geöffnet, in denen Winzer<br />

Wein ausschenken. Nach 25<br />

Kilometern gelangt man zum<br />

Süßen See, wo man baden<br />

und Tretboot fahren kann.<br />

Mehr im Internet unter:<br />

www.radtouren-sachsen-anhalt.de<br />

Elster-Radweg: Auf diesem<br />

Fernradweg kann man entlang<br />

der Weißen Elster bis<br />

nach Leipzig fahren (35 Kilometer).<br />

Die Radwegbeschilderung<br />

beginnt in Halles Süden<br />

am Böllberger Weg.<br />

Mehr im Internet unter:<br />

www.elsterradweg.de<br />

12 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Seitdem schiebe ich!<br />

VERKEHR Halles Radfahrer leben gefährlich: Auf sie lauern<br />

heimtückische Schienen und gemeine Fahrraddiebe. Ein Erlebnisbericht<br />

VON NIKOLAUS SCHULZ<br />

Mist, verschlafen! Die<br />

Vorlesung hat schon<br />

vor einer Viertelstunde<br />

angefangen. In einem<br />

routinierten Prozess der Abwägung<br />

entscheide ich:<br />

Schon wieder verpassen ist<br />

nicht drin. Also schnell anziehen<br />

und ab aufs Rad.<br />

Vom Rannischen Platz geht<br />

es über holpriges Kopfsteinpflaster<br />

in Richtung Zentrum,<br />

vorbei am Kindergarten<br />

(Schrittgeschwindigkeit!)<br />

und dann noch über den<br />

Marktplatz - da es noch vor<br />

neun Uhr ist, darf ich das.<br />

Zwischen neun und 20 Uhr<br />

muss das Rad auf dem Markt<br />

nämlich geschoben werden.<br />

Ja, es wird kontrolliert! Mein<br />

Kommilitone musste jüngst<br />

15 Euro Lehrgeld zahlen.<br />

Gefährliches Pflaster<br />

Jetzt wieder ab auf die Große<br />

Ulrichstraße - nur noch wenige<br />

Meter bis zum Campus.<br />

Eine große Gefahrenstelle<br />

sind <strong>hier</strong> - neben den Straßenbahnen,<br />

denen es auszuweichen<br />

gilt - die Schienen der<br />

Trams. Gerät man mit dem<br />

Fahrradreifen in sie herein,<br />

kommt der Fahrspaß naturgemäß<br />

an sein Ende: Nach einer<br />

Aufsehen erregenden Kombination<br />

aus Bremsen-und-<br />

Gleichgewicht-halten fällt<br />

man am Ende doch vom Rad,<br />

welches dann seinerseits eine<br />

„Acht“ im Reifen hat.<br />

Nach acht Minuten bin ich<br />

fast am Ziel, nur noch die Auffahrrampe<br />

zum Campus<br />

hochfahren… doch Vorsicht!<br />

An dieser schmalen Stelle<br />

hätte ich - damals noch Erst-<br />

Tram und Bus<br />

Studenten der Universität<br />

Halle können ihre Uni-Service-Card<br />

als Semesterticket<br />

für die Busse und Straßenbahnen<br />

der Havag im Stadtgebiet<br />

Halle benutzen. Dies gilt allerdings<br />

nur für Wochenenden,<br />

Feiertage und die Zeit zwischen<br />

19 und 5 Uhr. Wer die<br />

Tram auch an Wochentagen<br />

braucht, kann ein Semesterticket<br />

Plus kaufen, das derzeit<br />

71,50 Euro kostet.<br />

Mehr im Internet unter:<br />

www.havag.com<br />

semester - einer entgegenkommenden<br />

Kommilitonin<br />

beinahe ihre jugendliche<br />

Schönheit genommen, weil<br />

ich zu weit rechts gefahren<br />

bin, der Lenker an der Wand<br />

abprallte und in die andere<br />

Richtung ausschlug - das<br />

Mädchen rettete sich mit einem<br />

beherzten Sprung zur<br />

Seite. Seitdem schiebe ich!<br />

Teure Räder sind begehrt<br />

Vor dem Audimax angekommen,<br />

parke ich mein Rad<br />

neben den begehrten Fahrradständern,<br />

da keine Lücke<br />

zu finden ist und ich schnell<br />

in die Vorlesung will. Wer<br />

aber ein etwas wertvolleres<br />

Modell besitzt, ist gut beraten,<br />

es mit einem Panzerschloss<br />

an ein im Boden verankertes<br />

Objekt anzuschließen<br />

- oder es gleich zu verkaufen,<br />

ehe es geklaut wird. Denn<br />

teure Fahrräder sind meiner<br />

Erfahrung nach in Halle äußerst<br />

begehrt:<br />

Eine Freundin schloss ihr<br />

Mountainbike im Innenhof<br />

ihrer neu bezogenen Wohnung<br />

an - nach zwei Wochen:<br />

geklaut. Mein Freund kaufte<br />

für seine Freundin und sich<br />

für je 1 000 Euro ein Designer-Rad<br />

und schloss sie in<br />

seinem Keller ein - nach einer<br />

Woche: geklaut. Ein Kommilitone<br />

schloss sein schönes<br />

Sportfahrrad mit einem Stahlkettenschloss<br />

an ein Geländer<br />

- nach zwei Stunden: geklaut.<br />

Deswegen nenne ich<br />

ein Fahrrad mein Eigen, aufgrund<br />

dessen ich, im Falle eines<br />

Diebstahls, dem Dieb<br />

eigentlich noch Geld geben<br />

müsste, um kein schlechtes<br />

Gewissen zu haben.<br />

IN UND UM HALLE UNTERWEGS<br />

Auto<br />

Wer in Halle nur ab und<br />

zu mal ein Auto braucht, kann<br />

auf Carsharing zurückgreifen.<br />

Die Kunden zahlen <strong>hier</strong> eine<br />

Startgebühr, eine Kaution und<br />

einen monatlichen Mitgliedsbeitrag.<br />

Bei Bedarf buchen sie<br />

ein Auto und zahlen dann pro<br />

Stunde, Tag oder Monat plus<br />

einen Beitrag pro gefahrenem<br />

Kilometer. Für Studenten gelten<br />

ermäßigte Preise (Studentenausweis<br />

vorlegen).<br />

Mehr im Internet unter:<br />

www.teilauto.net<br />

Nikolaus Schulz ist überzeugter Radfahrer. In Halle sollte man<br />

aber immer sehr vorsichtig fahren, meint er. FOTO: ANDREAS STEDTLER<br />

Zug<br />

Wer Halle per Zug verlassen<br />

möchte, muss zum<br />

Hauptbahnhof am östlichen<br />

Rand der Innenstadt. Nach<br />

Berlin oder auch nach Dresden<br />

fährt man knapp anderthalb<br />

Stunden, nach Leipzig<br />

rund eine halbe Stunde. Erfurt<br />

liegt ein und eine viertel Stunde<br />

von Halle entfernt. Nach<br />

München braucht man knapp<br />

fünf Stunden, nach Hamburg<br />

dreieinhalb Stunden.<br />

Mehr Infos unter<br />

www.bahn.de<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Mitfahrzentrale<br />

Pendeln zur Wochenendbeziehung,<br />

mit der Dreckwäsche<br />

zu Mutti, billig zu einem<br />

Festival? Für diese Gelegenheiten<br />

gibt es Mitfahrzentralen.<br />

Hier kann man entweder<br />

einen Fahrer finden, der<br />

einen mitnimmt, oder selbst<br />

Mitfahrer suchen, die sich die<br />

Fahrtkosten dann mit einem<br />

teilen. Die Registrierung ist in<br />

der Regel kostenlos.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.mitfahrzentrale.de;<br />

www.mitfahrgelegenheit.de


Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Leben aus erster Hand<br />

PUPPENTHEATER HALLE Die kleinste Bühne der Stadt ist zugleich ihre<br />

berühmteste. Und in ihrem Ensemble ist Lars Frank ein Star.<br />

VON ANDREAS HILLGER<br />

Die Ähnlichkeit ist verblüffend,<br />

fast schon beängstigend:<br />

Der kleine Mann, den<br />

Lars Frank aus seinem Schlaf<br />

in einem Winkel des Puppentheaters<br />

Halle weckt, gleicht<br />

seinem Spieler aufs Haar.<br />

Schwarzer Schopf, dunkle<br />

Augen, markante Züge - nur<br />

die weiße Schürze und das<br />

schwarze Shirt unterscheiden<br />

die Figur vom Menschen.<br />

Doch auch da kann Abhilfe<br />

geschaffen werden: Das Kostüm<br />

hängt schon in der Garderobe<br />

…<br />

Anerkannte Adresse<br />

Lars Frank macht es nichts<br />

aus, wenn eine Puppe sein<br />

Aussehen bestimmt. Immerhin<br />

lebt er seit mehr als zwei<br />

Jahrzehnten in enger Beziehung<br />

mit den künstlichen Geschöpfen.<br />

Der Hallenser ist<br />

ein Star des Figurentheaters<br />

und hat wesentlich dazu<br />

beigetragen, dass sich das<br />

Puppentheater Halle seit<br />

1996 zu einer international<br />

anerkannten Adresse innerhalb<br />

der kleinen, feinen Szene<br />

entwickelt hat. Für den Regisseur<br />

Christoph Werner,<br />

mit dem er seither eine Fülle<br />

von Inszenierungen entwickelt<br />

hat, steht er nun in einem<br />

Stück des Franzosen Joel<br />

Pommerat auf der Bühne. Die<br />

deutsche Erstaufführung von<br />

„Meine Kältekammer“ ist für<br />

den 14. Oktober geplant.<br />

Den Beruf, der so perfekt<br />

zu ihm passt, fand Lars Frank<br />

eher durch Zufall. Aufgewachsen<br />

in Halle-Neustadt,<br />

wollte er nach dem Abitur<br />

eigentlich Chemiker werden.<br />

Ausgerechnet bei der Armee<br />

aber wurden seine künstlerischen<br />

Ambitionen geweckt -<br />

und da kein Studienplatz für<br />

das Lehramt in den Fächern<br />

Geschichte und Kunst mehr<br />

verfügbar war, ging er eben<br />

an die Berliner Schauspielschule<br />

„Ernst Busch“. Deren<br />

Fachbereich Puppenspiel ist<br />

berühmt - und wurde wenig<br />

später auch zur Heimat für<br />

den Professor Lars Frank.<br />

Zehn Jahre hat er dort gelehrt,<br />

dann gab er die Theorie<br />

zugunsten der Praxis endgültig<br />

auf. Obwohl er sich noch<br />

immer am liebsten mit einer<br />

Puppe in Händen zeigt, hat er<br />

sich in den letzten Jahren<br />

auch als Solist emanzipiert.<br />

Verblüffende Ähnlichkeit: Puppenspieler Lars Frank mit seinem Spielpartner. FOTO: ANDREAS STEDTLER<br />

Wer Lars Frank in Inszenierungen<br />

wie „Die hässliche<br />

Herzogin Margarete Maultasch“<br />

sehen durfte, weiß um<br />

die schauspielerischen Qualitäten<br />

des Lars Frank. Dass er<br />

immer öfter ohne künstlichen<br />

Partner besetzt wird, nimmt<br />

er daher „als Kompliment -<br />

auch wenn ich am liebsten<br />

mit der Puppe spiele“. Aber<br />

die Frage, wer <strong>hier</strong> wen dominiert,<br />

ist ohnehin der Kern<br />

INFO<br />

Vier Theater und ein Orchester unter einem Dach<br />

Die Theater und das Orchester<br />

der Stadt Halle<br />

sind seit 2008 unter dem<br />

Dach einer Kultur-GmbH vereinigt.<br />

Dazu gehören:<br />

Die Staatskapelle Halle<br />

ist mit rund 150 Musikern eines<br />

der größten Orchester in<br />

Deutschland und bietet unter<br />

ihrem Chef Karl-Heinz Steffens<br />

ein umfangreiches Konzertprogramm.<br />

Zu ihren Spezialitäten<br />

zählt auch die Pflege<br />

der Neuen Musik und das<br />

Händel-Festspielorchester.<br />

Die Oper feiert unter Leitung<br />

von Axel Köhler in die-<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

sem Jahr ihr 125-jähriges Bestehen.<br />

Neben dem ehrgeizigen<br />

Projekt, bis 2013 einen<br />

„Ring des Nibelungen“ auf die<br />

Bühne zu bringen, pflegt man<br />

<strong>hier</strong> auch Operette und Musical<br />

- sowie natürlich Händel.<br />

Ralf Rossas Ballett bietet zwei<br />

Premieren pro Jahr.<br />

Das Neue Theater, von<br />

Peter Sodann gegründet, wird<br />

seit dieser Saison von Matthias<br />

Brenner geleitet - der passende<br />

Ort für anspruchsvolles<br />

Schauspiel.<br />

Das Thalia-Theater ist<br />

das einzige Kinder- und Ju-<br />

der halleschen Puppentheater-Ästhetik:<br />

Das Verhältnis<br />

zwischen Spieler und Figur<br />

wird <strong>hier</strong> nicht selbstverständlich<br />

vorausgesetzt, sondern<br />

immer wieder als Problem<br />

behandelt.<br />

Erster unter Gleichen<br />

Dass Lars Frank dabei in legendären<br />

Arbeiten wie „Casanova“<br />

und „Dorian Gray“,<br />

„Das Geheimnis des Alten<br />

gendtheater im Land. Unter<br />

seiner Intendantin Annegret<br />

Hahn wagt es immer wieder<br />

ambitionierte Ausflüge in das<br />

Erwachsenen-Theater.<br />

Das Puppentheater hat<br />

sich unter der Leitung von<br />

Christoph Werner international<br />

einen hervorragenden Ruf<br />

erspielt. Es spielt für Kinder<br />

und Erwachsene und experimentiert<br />

bevorzugt mit Mischformen<br />

von Figurentheater<br />

und Schauspiel.<br />

Karten für alle Häuser:<br />

0345 / 5110 777<br />

Der Spielplan im Internet:<br />

www.buehnen-halle.de<br />

13<br />

Waldes“ oder „Amadeus“ als<br />

Erster unter Gleichen brillierte,<br />

macht ihn zum Star der<br />

Stars. Doch eitel hat ihn diese<br />

Rolle nicht gemacht. Schließlich<br />

weiß er, dass da immer<br />

noch eine Puppe ist, die ihm<br />

die Schau stehlen kann - weil<br />

er sie spielt … Und irgendwie<br />

ist das dann doch jenes Studienfach,<br />

das Lars Frank ursprünglich<br />

belegen wollte:<br />

Synthesechemie.<br />

LEXIKON<br />

Nebra, Himmelsscheibe<br />

von (Foto): Rund<br />

3 600 Jahre alte<br />

Himmels-Darstellung aus<br />

Bronze und<br />

wohl bekanntestesMuseumsstückHalles.<br />

Wurde<br />

1999 von<br />

Grabräubern gefunden.<br />

Diese wiederum überführte<br />

man filmreif des Scheiben-Diebstahls.<br />

Ist im Landesmuseum<br />

für Vorgeschichte<br />

ausgestellt (da,<br />

wo die vielen Reisebusse<br />

parken). FOTO: DPA<br />

SERVICE<br />

Kinos<br />

in Halle<br />

Lux: Das Lux-Kino am Zoo,<br />

Seebener Straße 172, und das<br />

PuschKino im Thalia, Kardinal-Albrecht-Straße<br />

6, sind<br />

die bekanntesten halleschen<br />

Adressen für Arthaus- und<br />

Autorenkino. Hier finden<br />

häufig Premieren statt.<br />

Das Kino im Internet:<br />

www.luxkino.de<br />

Zazie: Das Zazie in der Kleinen<br />

Ulrichstraße 22 verbindet<br />

Kino und Bar.<br />

Das Kino im Internet:<br />

www.kino-zazie.de<br />

BelEtage: In der Philipp-<br />

Müller-Straße 57 laufen überwiegend<br />

Filme, die es nicht in<br />

die Multiplex-Häuser geschafft<br />

haben.<br />

Das Kino im Internet:<br />

www.beletage-halle.de<br />

Cinemaxx: Das Kino in der<br />

Charlottenstraße 8 verfügt<br />

über zehn Säle mit mehr als<br />

2 400 Plätzen.<br />

Das Kino im Internet:<br />

www.cinemaxx.de<br />

Light Cinema: Seit 2009<br />

firmiert das Haus in der Neustädter<br />

Passage 17d unter<br />

dem Namen Light Cinema. Es<br />

hat acht Kinosäle.<br />

Das Kino im Internet:<br />

www.lightcinemas.de<br />

Anzeige


LEXIKON<br />

Professor: Forscht und<br />

lehrt an einer Hochschule.<br />

War früher an<br />

seinem Talar (Foto) zu erkennen,<br />

den er heutzutage<br />

nur noch zu festlichen Anlässen<br />

trägt.<br />

Gilt bei vielen<br />

Studienanfängern<br />

als<br />

unnahbare<br />

Respektsperson.<br />

Ältere<br />

Semester<br />

wissen allerdings, dass<br />

Professoren zwar mit Respekt<br />

behandelt werden<br />

möchten, ansonsten aber<br />

Menschen wie Du und ich<br />

sind. FOTO: ARCHIV<br />

INFO<br />

Kompass<br />

für das<br />

Nachtleben<br />

Die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

für die Abendstunden<br />

sind oft sehr groß für Neuankömmlinge.<br />

Also wohin des<br />

Weges? Welche Bar lohnt sich<br />

für mich? Die wohl größte<br />

Kneipentour bieten die Mediziner<br />

an. Für jedermann zugänglich<br />

treffen sich die Studenten<br />

am Campus, kaufen<br />

dort für zehn Euro ein Gutscheinheft<br />

und bekommen einen<br />

Begrüßungs-Glühwein.<br />

Dann geht es mit der ganzen<br />

Menschentraube in zehn verschiedene<br />

Lokalitäten der Innenstadt.<br />

Die Formel ist denkbar<br />

einfach: Ein Gutschein<br />

pro Bar, die dafür ein vorgegebenes<br />

Getränk ausgibt. Da ist<br />

für jeden etwas dabei!<br />

Die Kneipentour startet am<br />

13.10. um 20 Uhr am Campus<br />

Objekt 5<br />

Sowohl internationale<br />

Live-Bands als auch hallesche<br />

Größen der Musik-Szene<br />

verschlägt es in das kultige<br />

„Objekt 5“. Kleine, außergewöhnliche<br />

Konzerte kriegt ihr<br />

in der Seebener Straße genauso<br />

geboten, wie regelmäßige<br />

Veranstaltungen wie „Tango<br />

Totale“. Lecker Essen gibt es<br />

außerdem im stilvollen Backsteinambiente<br />

des dazugehörigen<br />

Restaurants „Ruine“. Die<br />

ausgewogene Speisekarte<br />

macht jeden glücklich.<br />

14 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Martha Wellner serviert heiße Waffeln. FOTOS (5): ANDREAS STEDTLER<br />

Vom Waffel-Frühstück bis<br />

GASTRONOMIE Wo kann man in Halle seine Pausen verbringen und<br />

lang gekostet, was in der Stadt schmeckt. Das Ergebnis: Es ist für fast<br />

VON SILVANA ARNDT<br />

Um einen ganzen Tag in<br />

der Uni zu überleben,<br />

muss er richtig begonnen<br />

werden. Der Kühlschrankinhalt<br />

überzeugt<br />

nicht wirklich? Da weiß der<br />

schlaue Student, was zu tun<br />

ist: Auswärts frühstücken!<br />

Seit April dieses Jahres hat<br />

das „Bewaffel Dich!“ in der<br />

Neumarktstraße eröffnet und<br />

erfreut den Gaumen aller Süßmäuler.<br />

Süßes am Morgen<br />

Mit dem frisch angerührten<br />

Teig werden zahlreiche Waffelkreationen<br />

dem hungrigen<br />

Publikum angeboten. „Besonders<br />

gut kommen die Waffeln<br />

mit Puderzucker oder heißen<br />

LOKAL FÜR ALLE FÄLLE<br />

Enchilada<br />

Das „Enchilada“ ist nicht<br />

nur für seine mittelamerikanischenKüchenleckereien<br />

bekannt, sondern auch<br />

wegen seiner vielen Angebote<br />

und Aktionen beliebt. Von 17<br />

bis 20 Uhr kriegt ihr täglich<br />

die Happy Hour, bei der es alle<br />

Cocktails zum halben Preis<br />

gibt. Der „Fajitas Mittwoch“<br />

und der „Magic Tuesday“ sind<br />

neben dem „Schampus statt<br />

Campus“-Studenten-Special<br />

am Donnerstag die Highlights<br />

der Bar am Universitätsring.<br />

Kirschen an“, erzählt Martha<br />

Wellner, eine der Mitarbeiterinnen.<br />

„Im Winter wird es<br />

aber auch Spezial-Waffeln mit<br />

Zimt und Bratapfel geben“,<br />

verspricht Maria Gringer, die<br />

mit ihrem Freund zusammen<br />

das „Bewaffel dich“ leitet.<br />

Aber nicht nur wegen der<br />

Leckereien kommen die Gäste.<br />

Der 21-jährige Klaus Peter<br />

Winterhalter fängt dieses<br />

Jahr an, in Halle zu studieren<br />

und ist bei der Wohnungssuche<br />

auf den Laden gestoßen.<br />

„Zunächst habe ich mich nur<br />

gefreut, dass es kostenloses<br />

W-Lan gibt. Aber die Waffeln<br />

sind wirklich lecker und der<br />

Laden einfach stylish. Ich<br />

komme auf alle Fälle wieder!“<br />

Immer wieder kommen<br />

auch die Gäste des „Café NT“ -<br />

N8<br />

Das „N8“ ist definitiv einer<br />

der beliebtesten<br />

Treffpunkte Halles. Ob es<br />

sich nun wegen seiner zentralen<br />

Lage - zwei Minuten vom<br />

Marktplatz entfernt - oder seiner<br />

umfangreichen Speisekarte<br />

so gut eignet, ist gleich.<br />

Denn sowohl zum Milch-Shake<br />

als auch zum vollwertigen<br />

Abendessen ist die Café-Bar in<br />

der Großen Nikolaistraße eine<br />

gute Adresse. Sonntags ab 9<br />

Uhr lockt sie mit einem riesigen<br />

Frühstücksbuffet.<br />

Das Cafe NT ist beliebt für eine ruhige Pause.<br />

einem der wohl gemütlichsten<br />

Orte, um nachmittags<br />

eine Kleinigkeit zu essen oder<br />

bei einer Tasse Milchkaffee<br />

Freistunden zu verbummeln.<br />

Mal durchatmen<br />

Das Publikum ist bunt gemischt.<br />

„Von 16 bis 90 Jahren<br />

ist <strong>hier</strong> alles dabei“, sagt Susanne<br />

Sodann, die Inhaberin<br />

des Eckcafés in der Großen<br />

Ulrichstraße. Sie kann sich<br />

vorstellen, dass die jungen<br />

Leute gern den Weg zu ihr finden,<br />

weil es, wie sie sagt, <strong>hier</strong><br />

nicht so rammelig sondern<br />

ruhiger sei. Vielleicht liegt es<br />

aber auch an den frisch zubereiteten<br />

Speisen. Dauerbrenner<br />

sind neben der Curry-Kokos-Suppe<br />

mit Huhn auch<br />

ihre Bananentorte, die - wie<br />

Sushi<br />

Das „Sushi am Opernhaus“<br />

in der August-Bebel-<br />

Straße erfreut euch mit klassischen,<br />

aber auch experimentellen<br />

und vegetarischen Roll-<br />

Variationen. Darüber hinaus<br />

gewährt die Speisekarte einen<br />

umfangreichen Einblick in die<br />

asiatische Küche. Empfehlenswert:<br />

der Glasnudelsalat und<br />

die Ramen-Nudeln. Einmal<br />

quer durch das Angebot könnt<br />

ihr euch dienstags und sonntags<br />

ab 18 Uhr für 15,50 Euro<br />

beim „All You Can Eat“ futtern.<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

alle anderen Kuchen - selbstgebacken<br />

ist.<br />

Gerade im ersten Semester<br />

sind die Tage oft lang! Um<br />

auch die späten Vorlesungen<br />

ohne lautes Magenknurren<br />

durchzustehen, braucht der<br />

fleißige Student was Warmes<br />

im Bauch. Wie schön, dass<br />

das „Soupjekt“ in der Großen<br />

Ulrichstraße genau das<br />

Richtige dafür anbietet. Denn<br />

die heißen Suppen sind zum<br />

Mitnehmen. Der Inhaber Jörg<br />

Büttner versorgt seit über<br />

zehn Jahren die Kunden mit<br />

Klassikern wie Nudelsuppen.<br />

Aber auch Eigenkreationen<br />

landen auf der Karte. „Manche<br />

muss man etwas zu ihrem<br />

Glück zwingen. Wir lassen<br />

Unschlüssige aber gerne in<br />

die Töpfe gucken oder mal<br />

2ZKB<br />

Mit seiner 60er-Jahre-<br />

Einrichtung empfängt das<br />

„2 Zimmer, Küche, Bar“ seine<br />

Gäste in der Reilstraße warm<br />

und einladend und versucht<br />

dabei, sie mit heißen Kaffeevarianten<br />

und appetitlichen<br />

Cocktails zum genüsslichen<br />

Wohlfühlen zu überreden. Das<br />

kleine Café ist super gelegen<br />

für die, die nicht extra ins<br />

Zentrum fahren möchten. Ein<br />

Geheimtipp: Hier wird auch<br />

das hallesche Bier „Meisterbräu“<br />

ausgeschenkt.


Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Jörg Büttner aus der Perspektive seines Suppentopfes. Morena und Daniel Jacobshagen mögen Cocktails.<br />

LEXIKON<br />

Roter Turm: Markantes<br />

Gebäude auf<br />

dem Marktplatz in<br />

Halle. Gemeinsam mit den<br />

vier Türmen der benachbartenMarienkirchebildet<br />

er eine<br />

weithin sichtbareSilhouette.<br />

Wer<br />

schon mal in<br />

London war,<br />

weiß, dass die Glocken<br />

des Uhrturms an den Houses<br />

of Parliament zur vollen<br />

Stunde die gleiche Melodie<br />

spielen wie die im<br />

Roten Turm, oder war es<br />

umgekehrt? FOTO: ARCHIV<br />

zur Nacht-Currywurst<br />

gleichzeitig leckere Sachen essen und trinken? Wir haben den Test gemacht und einen Tag<br />

jeden Geschmack etwas dabei.<br />

An der Geiststraße kann man bis 5 Uhr morgens Wurst essen.<br />

probieren“, erzählt Büttner<br />

schmunzelnd. Einige seiner<br />

Kunden hätten dabei schon<br />

Erleuchtungen erfahren.<br />

Zum gemütlichen Tagesausklang<br />

bedarf es dann einer<br />

netten Bar. Das „Mo’s Da-<br />

Diebels<br />

Wegen des täglichen<br />

Frühstücksangebots, der<br />

vielen verschiedenen Thementage<br />

und der Live-Übertragungen<br />

der wichtigsten Sportevents<br />

übertreibt das „Diebels<br />

am Händelhaus“ nicht, wenn<br />

es sich selbst als die Adresse<br />

für Jung und Alt in Halle bezeichnet.<br />

Das Lokal in der<br />

Kleinen Marktstraße ist mit<br />

seinem urigen Ambiente immer<br />

einen Besuch wert. Die<br />

umfangreiche Auswahl an flüssigem<br />

Brot ist auch ein Grund.<br />

niel’s“ in der Bernburger Straße<br />

ist dafür genau richtig. Der<br />

Name setzt sich aus den Vornamen<br />

der Inhaber Morena<br />

und Daniel Jacobshagen zusammen.<br />

„Ein Freund von uns<br />

hat sich das ausgedacht,<br />

Turm<br />

In den atmosphärischen<br />

Gemäuern der Moritzburg<br />

befindet sich der „Turm“ - eine<br />

der wichtigsten Partylocations<br />

in Halle. Ob nun beim „Sexy<br />

Mittwoch“ oder zur „Darkness<br />

Night“ - von Electro über R’n’B<br />

bis hin zu Rockmusik wird auf<br />

drei Floors am Friedemann-<br />

Bach-Platz alles geboten. Mit<br />

kulturellen Leckerlies wie Lesungen<br />

oder dem Poetry-Slam<br />

rundet der Turm sein Angebot<br />

ab und zeigt, dass er für jeden<br />

Geschmack etwas hat.<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

nachdem wir ‚Mo’s Bar’ verworfen<br />

hatten. Das klang zu<br />

sehr nach der Serie ‚Simpsons’“,<br />

sagt der 33-Jährige.<br />

Nächtlicher Garnelenspieß<br />

Er und seine Frau wollten ein<br />

neues Konzept nach Halle<br />

bringen. So entstand die Idee<br />

der Bar mit Late-Night-Food.<br />

„Unsere Gäste kriegen von 18<br />

bis 2.30 Uhr noch die volle<br />

Karte. Wer um 1 Uhr Lust auf<br />

einen Garnelenspieß hat, bekommt<br />

ihn auch.“ Das Team<br />

beglückt seine Gäste aber<br />

auch mit mehr als 500 Cocktailvariationen.<br />

Auch die ganz späten<br />

Nachtschwärmer müssen in<br />

Halles City nicht hungern.<br />

Denn das „Don’t Worry, be<br />

Curry“ an der Ecke Uniring -<br />

Sedir<br />

Wegen des leckeren Salep-Trunks<br />

hat sich das „Sedir“<br />

am Universitätsring bereits<br />

einen guten Namen gemacht.<br />

Beim Betreten des kleinen<br />

orientalischen Cafés wird<br />

aber noch mehr geboten: Neben<br />

den gemütlichen Sitzgelegenheiten<br />

und dem Ambiente<br />

wie aus Tausendundeiner<br />

Nacht gibt es viele arabische<br />

Getränkespezialitäten und<br />

kleine Snacks. Die Gäste können<br />

außerdem eine Wasserpfeife<br />

bestellen.<br />

Geiststraße ist von 10 bis 5<br />

Uhr geöffnet und versorgt die<br />

Stadt mit Fast-Food. Dabei<br />

kann einem einiges begegnen,<br />

wie Knut Wutke, der Geschäftsführer,<br />

erzählt: „Ich<br />

habe immer Nachtschicht.<br />

Und es geschieht öfter mal,<br />

dass <strong>hier</strong> auch Nackte rumlaufen.“<br />

Ob mit Peep-Show oder ohne<br />

- eigentlich kommt man<br />

wegen des leckeren Essens an<br />

den Imbiss. Und manche wa-<br />

Anzeige<br />

Auf und Davon<br />

15<br />

Wen das Fernweh packt,<br />

der sollte ins „Auf und Davon -<br />

Das Reisecafé“ gehen. Hier<br />

könnt ihr von fernen Orten<br />

träumen, während euch eine<br />

der leckeren Kaffee- oder Tee-<br />

Spezialitäten zubereitet wird.<br />

Diese könnt ihr mit einem<br />

Sandwich oder Gebäckstück<br />

gleich vor Ort in der Großen<br />

Ulrichstraße verzehren oder<br />

mitnehmen. Im dazugehörigen<br />

Reisebüro könnt ihr auch<br />

gleich den nächsten Urlaub<br />

buchen!<br />

gen große Vergleiche. Wie die<br />

18-jährige Ulrike Pröschild,<br />

die demnächst von Erfurt<br />

nach Halle umzieht: „Es<br />

schmeckt immer sehr gut,<br />

fast wie in Berlin.“<br />

Nach solch einem leckeren<br />

Tag kann der nun gesättigte<br />

Student sich sorglos in sein<br />

Bett fallen lassen. Denn auch<br />

wenn der Kühlschrank einmal<br />

leer sein sollte: Die Ernährung<br />

in Halle ist definitiv<br />

gesichert!<br />

Tanzbar Palette<br />

Dank seiner zentralen Lage<br />

und dem hübschen Jugendstilambiente<br />

zieht die „Tanzbar<br />

Palette“ seit über 55 Jahren<br />

Partyvolk an, das seine müden<br />

Knochen zu unterschiedlichsten<br />

Anlässen auf drei Floors<br />

ausschüttelt. Ob nun zur „More<br />

Than A Depeche Mode Party“<br />

oder zur jeden zweiten<br />

Donnerstag eingeplanten „Havana<br />

Club Lounge“: Die Palette<br />

in der Großen Nikolaistraße<br />

ist ein Muss in Halles Party-<br />

Szene.


LEXIKON<br />

Semesterferien: Veraltete<br />

Bezeichnung für<br />

die vorlesungsfreie<br />

Zeit zwischen den Sommer-<br />

und Wintersemestern.<br />

Wird heute von Studenten<br />

für<br />

Praktika,<br />

zum Geld<br />

verdienen,<br />

zur Vorbereitung<br />

von<br />

Prüfungen<br />

(Foto) und zum Hausarbeiten<br />

schreiben genutzt.<br />

War früher die Zeit, in<br />

denen Studenten vieler<br />

Studienfächer sich vorwiegend<br />

erholten. FOTO: ARCHIV<br />

STUDIERENDENRAT<br />

Für eigene<br />

Interessen<br />

eintreten<br />

In den ersten Wochen auf<br />

dem Campus begegnet Studienanfängern<br />

zuweilen das<br />

Kürzel „Stura“. Es steht für<br />

Studierendenrat, hat in Halle<br />

35 Mitglieder und wird einmal<br />

im Jahr von der Studierendenschaft<br />

gewählt, zu der<br />

jeder Student gehört, der seinen<br />

Beitrag zur Studierendenschaft<br />

gezahlt hat.<br />

Vertretung im Senat<br />

Der Studierendenrat wählt<br />

aus seinen Reihen ein Sprecherkollegium,<br />

dazu gehören<br />

die Allgemeinen Sprecher,<br />

die Sprecher für Finanzen, die<br />

Sprecher für Soziales, die Sitzungsleiter<br />

(jeweils zwei) und<br />

der Senatssprecher, der den<br />

Stura im Senat der Universität<br />

vertritt. Zudem gibt es<br />

Arbeitskreise zu verschiedenen<br />

Themen.<br />

Viele Beratungsangebote<br />

Die Studenten können sich in<br />

vielen Angelegenheiten an<br />

ihren Stura wenden. So gibt<br />

es Beratungen zum Bafög, zu<br />

sozialen Fragen, eine Rechtsberatung<br />

und eine Jobvermittlung.<br />

Studierende in finanziellen<br />

Notlagen können beim<br />

Stura ein Sozialdarlehen beantragen.<br />

Für studentische<br />

Veranstaltungen und Projekte<br />

können Mittel beantragt<br />

werden. Außerdem verleiht<br />

der Stura Halle Technik, wie<br />

zum Beispiel eine Musikanlage.<br />

Nicht zuletzt kennen viele<br />

den Stura von der Erstsemesterparty,<br />

die er jedes Jahr veranstaltet.<br />

16 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Tolle Knolle<br />

PHARMAZIE Helfen Kartoffeln Diabetikern? Birgit Dräger erforscht, wie<br />

sich Pflanzenwirkstoffe in Arzneimitteln verwenden lassen.<br />

VON ALEXANDER SCHIERHOLZ<br />

Bei Birgit Dräger dreht<br />

sich nicht alles, aber<br />

vieles um Kartoffeln.<br />

Mit ihren Mitarbeitern ist die<br />

Professorin für Pharmazeutische<br />

Biologie und Pharmakologie<br />

Stoffen in den Knollen<br />

auf der Spur, die den Blutzuckerspiegel<br />

von Menschen<br />

mit Diabetes Typ 2 beeinflussen<br />

könnten. Die Forschung<br />

über Wirkstoffe in Pflanzen,<br />

die sich möglicherweise in<br />

Arzneimitteln verwenden lassen,<br />

ist Alltag für die 54-Jährige.<br />

Dabei geht es nicht nur um<br />

anwendungsorientierte Forschung:<br />

Wie lassen sich solche<br />

Wirkstoffe nutzbar machen?<br />

Wer profitiert davon?<br />

„Uns interessiert auch, wie<br />

und warum Pflanzen eigentlich<br />

so viele verschiedene<br />

Wirkstoffe bilden“, sagt Dräger.<br />

Sie und ihr Team am Institut<br />

für Pharmazie versuchen<br />

solche Prozesse nachzuvollziehen.<br />

„Wir stellen die<br />

Evolution nach“, nennt sie<br />

das, „nach dem Motto: So<br />

könnte es gewesen sein.“<br />

„Wir stellen die<br />

Evolution nach.“<br />

Birgit Dräger<br />

Professorin am<br />

Institut für Pharmazie<br />

Und das immer im Dienste<br />

der Pharmazie: „Die pflanzliche<br />

Chemie ist derartig vielfältig,<br />

dass wir daraus immer<br />

neue Anregungen oder auch<br />

Stoffe gewinnen“, sagt die<br />

Professorin. Dabei geht es um<br />

weit mehr als das, was gemeinhin<br />

unter pflanzlichen<br />

Arzneimitteln verstanden<br />

wird, also ätherische Öle oder<br />

Kräutertee gegen Husten.<br />

So werden beispielsweise<br />

aus Immergrün Stoffe gewonnen,<br />

die bei der Bekämpfung<br />

von Krebs eingesetzt werden<br />

können. „Sie sind hochgiftig,<br />

müssen genau dosiert werden<br />

und haben starke Nebenwirkungen“,<br />

sagt Dräger, damit<br />

lasse sich aber beispielsweise<br />

Leukämie bei Kindern und Jugendlichen<br />

behandeln. „Solche<br />

komplexen Strukturen,<br />

wie wir sie bei diesen Wirkstoffen<br />

vorfinden, synthetisch<br />

herzustellen, ist enorm<br />

schwierig.“<br />

Wie Dräger zur Pharmazie<br />

kam? Sie lächelt. „Aus Pragmatismus“,<br />

sagt sie. Nach<br />

ihrem Abitur 1976 wollte sie<br />

nicht nur einfach studieren,<br />

sondern auch die Aussicht<br />

auf einen sicheren Job. Später<br />

folgten die Promotion in Bio-<br />

Unter Naturwissenschaftlern<br />

Am Weinbergcampus forschen Biologen, Physiker und Co.<br />

Der Weinberg Campus ist der<br />

naturwissenschaftlich-technische<br />

Campus Halles im<br />

Stadtteil Heide Süd. Neben Instituten<br />

der Universität haben<br />

sich <strong>hier</strong> auch außeruniversitäre<br />

Institute der Max-<br />

Planck-Gesellschaft, der Leibniz-Gemeinschaft,<br />

der Helmholtz-Gemeinschaft<br />

und der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft angesiedelt.<br />

Zudem wurde in<br />

den 90er Jahren das Technologie-<br />

und Gründerzentrum<br />

(TGZ) am Weinberg gegründet.<br />

Hier sind im Laufe der<br />

Jahre Firmen aufgebaut worden,<br />

die Innovationen aus den<br />

wissenschaftlichen Labors an<br />

den Markt bringen.<br />

Nordöstlich der Heideallee<br />

sind die Biowissenschaftler,<br />

die Pharmazeuten und die<br />

Chemiker angesiedelt. In direkter<br />

Nachbarschaft hat<br />

auch das Studentenwerk Halle<br />

seinen Sitz. Südwestlich<br />

der Heideallee gelegen sind in<br />

den vergangenen Jahren die<br />

Physiker, die Informatiker,<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

chemie der Pflanzen, schließlich<br />

die Habilitation. Für die<br />

Hochschul-Karriere entschied<br />

Dräger sich, „weil ich<br />

an der Uni für mich mehr<br />

Möglichkeiten sah“, als bei einem<br />

Job in der Industrie. Seit<br />

1996 ist sie in Halle und steht<br />

dort auch vor Studenten.<br />

„Lehrer zu werden, hatte ich<br />

für mich immer ausgeschlossen,<br />

aber jetzt macht es mir<br />

große Freude.“<br />

Und warum sollte man nun<br />

naturwissenschaftliche Fächer<br />

studieren, Frau Dräger?<br />

Da ist er wieder, ihr Pragmatismus:<br />

„Weil man als Chemiker,<br />

Pharmazeut oder Physiker<br />

alle Berufschancen der<br />

Welt hat“, sagt sie. „Und natürlich,<br />

weil es enorm befriedigend<br />

ist zu verstehen, wie<br />

sich eine Pflanze entwickelt,<br />

wie sich Vielfalt herausbildet.“<br />

Was ist drin? Wie wirkt es? Birgit Dräger mit Pflanzenkulturen in Nährlösungen. FOTO: ANDREAS STEDTLER<br />

die Geowissenschaftler, die<br />

Agrar- und Ernährungswissenschaftler<br />

und die Sportwissenschaftler<br />

in die Gebäude<br />

am Von-Danckelmann-<br />

Platz, am Von-Seckendorff-<br />

Platz und an der Betty-Heimann-Straße<br />

gezogen. Demnächst<br />

wird ein neues Hörsaalgebäude<br />

eingeweiht. JKL


Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Legendenbildung<br />

SOZIALWISSENSCHAFTEN Suzanne Schüttemeyer wollte eigentlich<br />

Politikerin werden. Nun erforscht sie als Wissenschaftlerin deren Arbeit.<br />

VON CHRISTIAN VOIGT<br />

s klinge ein bisschen<br />

nach Legendenbildung,<br />

sagt Suzanne Schüttemeyer.<br />

Aber es sei schon frühzeitig<br />

ihr Wunsch gewesen,<br />

Politikerin zu werden. „Seit<br />

dem zwölften Lebensjahr war<br />

ich wild entschlossen. Das politische<br />

Geschäft hat mich von<br />

Anfang an begeistert.“ Am<br />

liebsten wollte sie Bürgermeisterin<br />

einer großen Stadt<br />

werden - in Hamburg zum<br />

Beispiel, der Heimat der Professorin<br />

für Politikwissenschaft<br />

an der Uni Halle.<br />

„Das hat so noch<br />

niemand<br />

gemacht.“<br />

Suzanne Schüttemeyer<br />

Professorin am Institut für<br />

Politikwissenschaft<br />

Heute sitzt die 57-Jährige<br />

aber weder im Hamburger<br />

Rathaus noch im Roten Rathaus<br />

in Berlin oder anderswo.<br />

Stattdessen beobachtet sie<br />

Deutschlands Politiker aus<br />

der Sicht der Wissenschaft.<br />

Für das aktuelle Projekt<br />

„Citizens and Representatives“<br />

(„Bürger und ihre Vertreter“)<br />

wurden insgesamt 60<br />

Bürgervertreter ausgewählt.<br />

Die Arbeitsgruppe der Hamburgerin<br />

- rund 20 Doktoranden<br />

und Masterstudenten -<br />

begleitet die Abgeordneten in<br />

ihren Wahlkreisen. Sie wollen<br />

herausfinden, wie der di-<br />

rekte Kontakt der Politiker<br />

vor Ort aussieht. Welche Termine<br />

nehmen sie wahr und<br />

wie reagieren sie auf Wünsche<br />

ihrer Bürger?<br />

„Das hat so noch niemand<br />

gemacht“, sagt Schüttemeyer.<br />

Es sei aber wichtig zu wissen,<br />

was die Bundestagsabgeordneten<br />

außerhalb von Berlin<br />

tun, um so dem Phänomen<br />

der Politikverdrossenheit auf<br />

den Grund zu gehen. Ergänzend<br />

werden Umfragen<br />

durchgeführt. „Uns interessiert<br />

natürlich, was die Bür-<br />

Weniger zerstreut<br />

Politikprofessorin Suzanne Schüttemeyer und Danny Schindler, wissenschaftlicher Mitarbeiter, bearbeiten<br />

Fragebögen für das Projekt „Citizens and Representatives“. FOTO: ARCHIV/THOMAS MEINICKE<br />

ger von ihren Repräsentanten<br />

und deren Arbeit halten.“<br />

In der Regel lehrt Suzanne<br />

Schüttemeyer aber an der Uni<br />

Halle das Regierungssystem<br />

der Bundesrepublik. Die Lehre<br />

ist seit 30 Jahren der Kern<br />

ihrer Arbeit. „Ich kann das<br />

Regierungssystem nicht neu<br />

erfinden, trotzdem macht es<br />

mir nach dieser langen Zeit<br />

noch immer großen Spaß, es<br />

zu vermitteln“, sagt die Politikwissenschaftlerin.<br />

Und dann bricht sie eine<br />

Lanze für die <strong>hier</strong> und da als<br />

„brotlose Kunst“ bezeichnete<br />

Politikwissenschaft. „Man<br />

wird mit diesem Studium ein<br />

sehr guter Generalist“, sagt<br />

Schüttemeyer. „Das heißt<br />

aber nicht, dass sie von nichts<br />

eine Ahnung haben.“ Die Ausbildung<br />

befähige dazu, Zusammenhänge<br />

besser zu erkennen,<br />

sie zu beleuchten<br />

und zu analysieren. Die Studenten<br />

erwerben mithin<br />

wichtige Kompetenzen: „Sie<br />

eignen sich Struktur- und<br />

Entscheidungswissen an, das<br />

vielerorts gebraucht wird.“<br />

Die Uni Halle baut einen Campus für Geistes- und Sozialwissenschaftler.<br />

Ein Campus der kurzen Wege,<br />

das soll künftig das Geistes-<br />

und Sozialwissenschaftliche<br />

Zentrum (GSZ) sein, das<br />

derzeit in Halle gebaut wird.<br />

Über das Projekt wurde jahrelang<br />

gestritten, vor allem<br />

über den Standort, aber auch<br />

über den Abriss historischer<br />

Uni-Gebäude. Nun aber steht<br />

fest: Der neue Campus wird<br />

zwischen Ludwig-Wucherer-<br />

Straße, Emil-Abderhalden-<br />

Straße, Luisenstraße und<br />

Adam-Kuckhoff-Straße ge-<br />

baut. Ab 2014 sollen auf dem<br />

ehemaligen Gelände der landwirtschaftlichen<br />

Fakultät 17<br />

Institute der Uni Halle, die<br />

heute noch über die ganze<br />

Stadt verteilt sind, eine neue<br />

Heimat finden.<br />

Das Geistes- und Sozialwissenschaftliche<br />

Zentrum soll<br />

neben Seminar- und Büroräumen<br />

auch eine moderne Bibliothek<br />

beherbergen, eine<br />

Cafeteria und viel Grünfläche<br />

zum flanieren, lernen und diskutieren.<br />

JKL<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

17<br />

Das Modell des geplanten Campus FOTO: ANDREAS STEDTLER<br />

LEXIKON<br />

Vorlesung: Neben Seminaren<br />

und Übungen<br />

die häufigste<br />

Form der Lehrveranstaltung.Findet<br />

meist<br />

in Hörsälen<br />

(Foto)<br />

statt.<br />

Macht im<br />

günstigsten<br />

Fall ihrem Namen nicht alle<br />

Ehre, indem die Dozenten<br />

nur vorlesen. Ist heute<br />

in manchen Fächern immer<br />

wieder Schauplatz<br />

von Verteilungskämpfen<br />

um die knappen Plätze im<br />

Hörsaal. FOTO: ARCHIV<br />

INFO<br />

Uni zum<br />

selber machen<br />

Kontakte zu Arbeitgebern<br />

und neue Seminare: Auf diese<br />

Angebote muss man nicht<br />

warten. Man kann sie sich<br />

auch selber schaffen. Wir stellen<br />

aus den verschiedenen<br />

Studenten-Initiativen in Halle<br />

zwei exemplarisch vor:<br />

Studentische Förderinitiative<br />

der Naturwissenschaften<br />

(SFI):<br />

2005 gab es auch in Halle große<br />

Demonstrationen gegen<br />

Kürzungen an den Unis. Eine<br />

Handvoll Studenten wollte<br />

mehr tun. Sie gründeten SFI,<br />

um Kontakte zu Firmen zu<br />

knüpfen, als Arbeitgeber und<br />

als Sponsoren für Lehrprojekte<br />

an der Uni. Seit 2007 veranstaltet<br />

der Verein die Jobmesse<br />

„Science meets Companies“.<br />

Die Standgebühren fließen<br />

in Projekte, etwa eine<br />

Lehrveranstaltung zum Thema<br />

Bioethik.<br />

Infos im Netz unter:<br />

www.sfi-halle.de<br />

CultureConAction (CCA):<br />

Die Idee zu dem Verein hatten<br />

zwei Studentinnen im Fach<br />

Interkulturelle Europa- und<br />

Amerikastudien, die mehr<br />

über europäische Politik und<br />

Wirtschaft wissen wollten.<br />

Deshalb organisierten sie<br />

eine eigene Ringvorlesung<br />

zum Thema. 2009 wurde daraus<br />

ein Verein, der heute<br />

auch Weiterbildungen organisiert<br />

und die CCA-Messe<br />

veranstaltet, speziell für Geistes-,<br />

Kultur- und Sozialwissenschaftler.<br />

Infos im Netz unter:<br />

www.cultureconaction.de


LEXIKON<br />

Wessi: aus den so<br />

genannten alten<br />

Bundesländern zugezogener<br />

Mitmensch.<br />

Seit einigen<br />

Jahren zunehmend<br />

häufig<br />

unter den<br />

neuen Studentenanzutreffen<br />

und in Halle willkommen.<br />

Kann anfangs in<br />

der Mensa orientierungslos<br />

wirken, wenn er noch<br />

nicht weiß, was eine Soljanka<br />

(Foto) ist oder zum<br />

Jägerschnitzel die Pilzsoße<br />

vermisst. FOTO: ARCHIV<br />

INFO<br />

Angebote aus<br />

allen<br />

Fakultäten<br />

2010 feierte das Seniorenkolleg<br />

sein 30-Jähriges Jubiläum.<br />

Bildungsvoraussetzungen<br />

werden nicht verlangt. Das<br />

Angebot richtet sich an die<br />

Generation 50 plus, an Menschen,<br />

die arbeitssuchend<br />

sind oder sich nach Ende<br />

ihrer Berufstätigkeit wissenschaftlich<br />

weiterbilden wollen.<br />

Für 30 Euro pro Semester<br />

kann jeder Senior mitmachen,<br />

der möchte. Etwa 400<br />

bis 500 Seniorenstudenten<br />

sind pro Semester durchschnittlich<br />

an der Universität<br />

Halle eingeschrieben.<br />

Biografie-Projekt im Kolleg<br />

Die wissenschaftliche Weiterbildung<br />

des Seniorenkollegs<br />

umfasst eine wissenschaftliche<br />

Vortragsreihe, geöffnete<br />

Lehrveranstaltungen aus allen<br />

Fakultäten der Universität<br />

Halle, spezielle Vorlesungsreihen<br />

und Kurse wie<br />

Gehirnjogging oder „Senioren<br />

ans Netz“. Zudem gehören<br />

zum Seniorenkolleg mehrere<br />

Projekte. Unter anderem ein<br />

biografisches Erzählcafe,<br />

kreatives Gestalten, selbst<br />

moderierte Clubgespräche<br />

oder Generationsgespräche.<br />

Die Einschreibung startet<br />

in der Regel einen Monat vor<br />

Semesterstart und findet in<br />

den Franckeschen Stiftungen,<br />

Haus 26 statt. Die Termine<br />

werden im Internet bekannt<br />

gegeben.<br />

Informationen im Netz www.<br />

seniorenkolleg.uni-halle.de<br />

Ansprechpartnerin Gisela<br />

Heinzelmann: 0345/55 23 792<br />

18 Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

Immer neugierig bleiben<br />

SENIOREN-UNI Studieren kann man nicht nur in jungen Jahren. Rudolf<br />

Höhnemann ist 89 Jahre alt und Student am Seniorenkolleg Halle.<br />

VON KRISTIN HÜBNER<br />

Nur aus dem Fenster<br />

schauen und nichts<br />

tun, das könnte Rudolf<br />

Höhnemann niemals. Ein halbes<br />

Jahr habe es nach dem Beginn<br />

seiner Rente gedauert,<br />

dann wurde er unruhig, erzählt<br />

der ehemalige Ingenieur.<br />

Das Seniorenkolleg<br />

kam ihm wie gerufen. Mittlerweile<br />

besucht er seit über 20<br />

Jahren, gemeinsam mit seiner<br />

Frau Roswitha, die Senioren-<br />

Veranstaltungen der Universität<br />

Halle.<br />

„Je mehr man<br />

weiß, desto<br />

sicherer fühlt man<br />

sich.“<br />

Rudolf Höhnemann<br />

Rentner<br />

Kurse wie „Everyday English“<br />

und „Senioren ans Netz“ sollen<br />

Kompetenzen erweitern<br />

und Interessierten die Gelegenheit<br />

bieten, sich auch<br />

nach dem Berufsleben weiterzubilden.<br />

Besonders beliebt<br />

ist die eigens für das Seniorenkolleg<br />

angebotene wissenschaftliche<br />

Vortragsreihe, die<br />

zweiwöchentlich im Audimax<br />

stattfindet. „Die Dozenten<br />

sind immer wieder überrascht,<br />

wie voll der Hörsaal<br />

ist“, erzählt Rudolf Höhne-<br />

mann lachend. Ihm gefällt es,<br />

dass sich die Themen kunterbunt<br />

durch die Wissenschaft<br />

ziehen. Erneuerbare Energien<br />

interessieren ihn genauso wie<br />

die Neuheiten im Bereich<br />

Web 2.0: „Je mehr man weiß,<br />

desto sicherer fühlt man<br />

sich“, erklärt er seinen Wissensdrang.<br />

Das Wichtigste<br />

sei, neugierig zu bleiben, findet<br />

der 89-Jährige, das halte<br />

jung. Die Rentenzeit nutzt das<br />

Ziemlich kleine<br />

Kommilitonen<br />

An der Uni Halle wollen auch<br />

Schüler viel lernen.<br />

Kann man eckige Seifenblasen<br />

machen? Dieser Frage, im<br />

Alltag eher kurz mit einem<br />

„natürlich nicht“ beantwortet,<br />

durften Schüler auf dem<br />

Uniplatz Halle im vorigen Semester<br />

gründlich nachgehen.<br />

Die Physik-Vorlesung im<br />

Freien war eine der Veranstaltungen,<br />

die an der Uni<br />

Halle für Grundschüler im<br />

Rahmen der Kinderuni veranstaltet<br />

werden.<br />

Aber auch in den höheren<br />

Klassen müssen die Jugendli-<br />

Rudolf Höhnemann (89) geht seit 1990 zu Veranstaltungen des Senioren-Kollegs. FOTO: STEDTLER<br />

chen nicht auf Wissenschaft<br />

verzichten. Denn mit Halles<br />

Schülerlabor für Physik, dem<br />

Projekt „Lernen durch Lehren<br />

im Fachgebiet Chemie“ und<br />

dem „Naturwissenschaftlichen<br />

Schülerlabor auf dem<br />

Weinberg Campus in Halle“<br />

gibt es Angebote für Schüler<br />

aller Klassenstufen.<br />

Besonders Begabte haben<br />

seit einigen Jahren die Möglichkeit,<br />

während der letzten<br />

Schuljahre schon zu studieren.<br />

Diese Frühstudenten be-<br />

Ehepaar auch abseits der Senioren-Uni<br />

intensiv.<br />

Mit ehemaligen Arbeitskollegen<br />

machen sie Ausflüge zu<br />

Unternehmen in der Umgebung.<br />

Die Brauerei in Landsberg,<br />

die Zuckerfabrik in Könnern<br />

und die Bayerwerke in<br />

Bitterfeld haben sie mit ihrer<br />

„Gruppe von Grauhaarigen“<br />

zum Beispiel schon gesehen.<br />

„Es gibt kaum eine Einrichtung<br />

in Halle und Umgebung,<br />

suchen bereits richtige Vorlesungen<br />

und Seminare. Die<br />

Leistungspunkte, die sie dabei<br />

sammeln, können sie sich<br />

anrechnen lassen, wenn sie<br />

ein reguläres Studium beginnen.<br />

Und zwar nicht nur an<br />

Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

die wir nicht besucht haben“,<br />

erzählt Rudolf Höhnemann<br />

stolz. Interessiert zu sein, Fragen<br />

zu stellen - das sei ihm in<br />

Fleisch und Blut übergegangen.<br />

Kreuzworträtsel lösen<br />

und Bücher lesen könne er zu<br />

Hause, das Seniorenkolleg sei<br />

dagegen eine gute Möglichkeit,<br />

um sich mit anderen<br />

Menschen auszutauschen<br />

und neue Denkanstöße zu bekommen.<br />

Kinderuni-Teilnehmer in der Bibliothek FOTO: MAIKE GLÖCKNER/MLU<br />

der Uni Halle sondern an allen<br />

Hochschulen in Sachsen-<br />

Anhalt. JKL<br />

Weitere Infos unter: www.kinderuni.uni-halle.de,<br />

http://slab.physik.uni-halle.de und<br />

www.fruehstudium.uni-halle.de


Sonnabend, 1. Oktober 2011<br />

Kontaktbörse Campus<br />

LIEBE An Universitäten wird nicht nur gelernt, sondern auch kräftig geflirtet.<br />

Unser Ratgeber zeigt, wo akademisches Anbandeln überall möglich ist.<br />

VON NIKOLAUS SCHULZ<br />

UND JULIA KLABUHN<br />

in neuer Wohnort, neue<br />

Interessen, die Gelegenheit,<br />

ganz verschiedene<br />

Menschen kennen zu lernen:<br />

Hochschulen gelten bei vielen<br />

Studenten als ideale Kontaktbörse.<br />

Gerade in den ersten<br />

Semestern finden sich<br />

<strong>hier</strong> viele neue Pärchen. Manche<br />

Liebe aus dem Studium<br />

hält dann ein ganzes Leben.<br />

Doch wo und zu welcher<br />

Gelegenheit ist es am einfachsten,<br />

sich näher zu kommen<br />

- im Hörsaal oder in der<br />

Mensa? Und wie spricht man<br />

den Mann/die Frau seiner<br />

Träume an? Schließlich lässt<br />

sich die hübsche Kommilitonin<br />

vielleicht nicht gerne in<br />

der Bibliothek stören. Der nette<br />

Kommilitone dagegen findet<br />

es unpassend, in der Vorlesung<br />

angesprochen zu werden.<br />

Deshalb <strong>hier</strong> der ultimative<br />

Ratgeber für das Anbandeln<br />

an den verschiedenen<br />

Flirt-Locations der Uni:<br />

BIBLIOTHEK<br />

Nicht stören!<br />

Vorteile: Kennt man das<br />

Buch, über das der/die Angebetete<br />

gerade brütet, bietet<br />

es ausreichend Gesprächsstoff.<br />

Eventuell kann<br />

beim Verständnis des Werkes<br />

geholfen werden, dann<br />

wird die Einladung zum Kaffee<br />

garantiert nicht mehr<br />

ausgeschlagen.<br />

Nachteile: Jede Störung,<br />

und sei sie dem hehren Motiv<br />

der Liebe abgetrotzt, ist<br />

<strong>hier</strong> unerwünscht. So kann<br />

man schlecht ins Gespräch<br />

kommen - und wenn es<br />

doch gelingt, stört es andere.<br />

beliebter Einstieg in<br />

den Flirt: Ach, musst du<br />

das auch gerade lesen?<br />

Schöner geht’s kaum: Ein Kuss vor einem der Uniplatz-Löwen in Halle. FOTOS: ANDREAS STEDTLER; ARCHIV/DPA (5)<br />

HÖRSAAL<br />

Platz freihalten<br />

Vorteile: Das Objekt der<br />

Begierde kann nicht weglaufen<br />

und die Vorlesung bietet<br />

sofort ein gemeinsames Gesprächsthema.<br />

Nichts verbindet<br />

so sehr wie der Frust<br />

über den langweiligen Professor.<br />

Die Einladung auf einen<br />

Kaffee klingt nach Vorlesungen<br />

unverfänglicher als<br />

nach einer Party.<br />

Nachteile: Es hält die anderen<br />

Studenten vom Zuhören<br />

ab - und eventuell auch<br />

den Flirtpartner selbst. Außerdem<br />

ist es in großen Vorlesungen<br />

schwer, in der Nähe<br />

schmucker Mitstudenten<br />

einen Platz zu finden.<br />

beliebter Einstieg in<br />

den Flirt: Ist der Platz<br />

noch frei?<br />

Stu d ie re n a n d e r Un i Ha lle<br />

MENSA<br />

„Schmeckt’s?“<br />

Vorteile: Beim Essen machen<br />

selbst die ganz fleißigen<br />

Kommilitonen meist<br />

eine Pause, sind also ansprechbar.<br />

Zudem trifft man<br />

auf Leute, die nicht im gleichen<br />

Fachbereich studieren.<br />

Und wenn das Essen nicht<br />

schmeckt, kann man sie/ihn<br />

für das nächste Mittagessen<br />

ganz nebenbei in ein Lokal<br />

einladen. Liebe geht bekanntlich<br />

durch den Magen!<br />

Nachteile: Schlechte<br />

Tischmanieren fallen sofort<br />

auf, ebenso wie exzessiver<br />

Fleischkonsum/strikter Vegetarismus.<br />

Und die Mensa-<br />

Hektik ist wenig romantisch.<br />

beliebter Einstieg in<br />

den Flirt: Schmeckt’s?<br />

PARTY<br />

Mut antrinken<br />

Vorteile: So ziemlich jeder<br />

geht mit dem Ziel zu flirten<br />

auf eine Party. Es kann also<br />

kaum zu Missverständnissen<br />

kommen. Zudem haben Wirren<br />

des Alltags einem noch<br />

nicht die Frisur zerstört, bevor<br />

man auf den Angebeteten/die<br />

Angebetete trifft.<br />

Und wer’s braucht, kann<br />

sich Mut antrinken.<br />

Nachteile: Auf Partys gibt<br />

es viele potenzielle Konkurrenten.<br />

Und wer sich zu viel<br />

Mut antrinkt, wundert sich<br />

am nächsten Morgen womöglich<br />

über die ungewöhnliche<br />

Partner-Wahl des<br />

vorigen Abends.<br />

beliebter Einstieg in<br />

den Flirt: Und wo kommst<br />

Du her?<br />

19<br />

WG<br />

„Kochen, Chérie?“<br />

Vorteile: Man kann die<br />

Marotten des anderen in Ruhe<br />

studieren, bevor es ernst<br />

wird. Bei Problemen als Ratgeber<br />

zur Seite zu stehen,<br />

das verschafft garantiert<br />

Pluspunkte!<br />

Nachteile: Sie überwiegen<br />

eindeutig. Der eifersüchtige<br />

dritte Mitbewohner kann<br />

zum Problem werden. Und<br />

wenn der Flirt krachen geht,<br />

muss man sich eine neue<br />

Wohnung suchen. Wenn<br />

aber aus der Liebelei doch<br />

mehr wird, hat man wenig<br />

Raum, sich auch mal aus<br />

dem Weg zu gehen.<br />

beliebter Einstieg in<br />

den Flirt: Wollen wir heute<br />

Abend zusammen kochen?

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