Jurysitzung / Protokoll des Preisgerichtsverfahrens - Competitionline
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Offener Städtebaulicher Ideenwettbewerb „Oberes Albgrün Ettlingen“<br />
<strong>Jurysitzung</strong> / <strong>Protokoll</strong> <strong>des</strong> <strong>Preisgerichtsverfahrens</strong><br />
Auslober:<br />
Stadt Ettlingen, vertreten durch<br />
Frau Oberbürgermeisterin Gabriela Büssemaker, vertreten durch<br />
Planungsamt der Stadt Ettlingen<br />
Schillerstrasse 7-9<br />
76275 Ettlingen<br />
Wettbewerb:<br />
Offener staädtebaulicher Ideenwettbewerb „Oberes Albgrün Ettlingen“<br />
Niederschrift über die Sitzung <strong>des</strong> Preisgerichts am 15.04.2010 in der Stadthalle Ettlingen.<br />
1.<br />
Das Preisgericht tritt um 8:30 Uhr zusammen .Für den Auslober begrüßt Frau Oberbürgermeisterin<br />
Büssemaker die anwesenden Preisrichter und stellt ihre Anwesenheit namentlich fest.<br />
2.<br />
Es sind erschienen:<br />
als Preisrichter<br />
Gabriela Büssemaker,Oberbürgermeisterin der Stadt Ettlingen<br />
Stadtrat Peter Siegwarth<br />
Stadträtin Dörte Riedel<br />
Stadtrat Dr.Ulrich Eimer<br />
Prof.Gerd Gassmann, Architekt Karlsruhe<br />
Prof. Günter Telian, Architekt und Stadtplaner Karlsruhe<br />
Prof. Tobias Wulf, Architekt Stuttgart<br />
Dipl.Ing. Karl Bauer, Landschaftsarchitekt und Architekt Karlsruhe<br />
Dipl.Ing. Winfried Müller, Amtsleiter Stadtplanungsamt Ettlingen<br />
als stellvertretende Preisrichter<br />
Stadträtin Barbara Saebel<br />
Stadtrat Uwe Künzel<br />
Stadträtin Sarah Lumpp<br />
Dipl.Ing. Ulrich Langensteiner ,Architekt Ettlingen<br />
Dipl.Ing. Karin Schulten, Architektin Stadtplanungsamt Ettlingen<br />
als Vorprüfer<br />
Planfabrik SPS<br />
Diplomingenieure Freie Architekten BDA<br />
Lorenzstrasse 2<br />
76275 Ettlingen<br />
vertreten durch<br />
Dipl.Ing. Detlef Drescher, Architekt Planfabrik SPS<br />
Dipl.Ing. Katharina Marek, Architektin Planfabrik SPS<br />
Dipl.Ing. Frank Gaska, Architekt Stadtplanungsamt Ettlingen<br />
-1-
3.<br />
Für den Ausloberbestätigt Herr Winfried Müller die Vollzähligkeit <strong>des</strong> Preisgerichts, stellt<br />
die Anwesenden vor und leitet die Wahl <strong>des</strong> Vorsitzenden.<br />
4.<br />
Aus dem Kreis der Preisrichter wird Herr Gassmann mit Mehrheitsbeschluß/ einstimmig zum<br />
Vorsitzenden <strong>des</strong> Preisgerichts gewählt.<br />
1 Stimmenenthaltung.<br />
5.<br />
Alle zu den Sitzungen <strong>des</strong> Preisgerichts zugelassenen Personen geben die Versicherung zur<br />
vertraulichen Behandlung der Beratungen. Sie erklären weiter, dass Sie bis zum Tag <strong>des</strong><br />
Preisgerichts weder Kenntnis von einzelnen Wettbewerbsarbeiten erhalten, noch mit<br />
Wettbewerbsteilnehmern einen Meinungsaustausch über die Aufgabe gehabt haben oder<br />
während der Dauer <strong>des</strong> Preisgerichts führen werden<br />
6.<br />
Der Vorsitzende fordert die Anwesenden auf, bis zur Entscheidung <strong>des</strong> Preisgerichts alle<br />
Äußerungen über vermutliche Verfasser zu unterlassen. Er versichert dem Auslober, den<br />
Teilnehmern uind der Öffentlichkeit die größtmögliche Sorgfalt und Objektivität <strong>des</strong> preisgerichts<br />
nach den Grundsätzen der RPW<br />
7.<br />
Der Vorsitzende prüft die Anwesenheitsliste und bestimmt als <strong>Protokoll</strong>führer Herrn Drescher.<br />
8.<br />
Der Vorsitzende erläutert <strong>des</strong> Wertungsverfahren auf der Grundlage der Kriterienliste der<br />
Beurteilungskriterien in der Auslobung.<br />
9.<br />
Der allgemeine Bericht <strong>des</strong> Vorprüfers wird vorgetragen. Es wurden 54 Arbeiten fristgerecht<br />
Eingereicht. Zwei Arbeiten sind verspätet eingegangen (aufgegeben). Dies sind die Arbeiten mit<br />
den Tarnzahlen 1054 und 1055, die zum Verfahren nicht zugelassen werden.<br />
Jedem Preisrichter wird der detaillierte Prüfbericht übergeben.<br />
10.<br />
Alle 54 Arbeiten werden in einem Informationsrundgang durch die Vorprüfung ausführlich und<br />
wertfrei erläutert.<br />
11.<br />
Das Preisgericht lässt alle 54 Arbeiten zur Bewertung zu und stellt auf Grundlage <strong>des</strong><br />
Vorprüfberichts die Wettbewerbsfähigkeit dieser Arbeiten fest<br />
12.<br />
Es beginnt der 1.Rundgang mit einer kritischen Beurteilung der Arbeiten und Feststellung von<br />
grundsätzlichen und konzeptionellen Mängeln.<br />
Es werden ausgeschieden die Entwürfe mit den Tarnzahlen<br />
1003<br />
1007<br />
1008<br />
1010<br />
1011<br />
1012<br />
1014<br />
1015<br />
-2-
1016<br />
1018<br />
1019<br />
1021<br />
1023<br />
1027<br />
1029<br />
1031<br />
1034<br />
1039<br />
1041<br />
1042<br />
1043<br />
1044<br />
1045<br />
1047<br />
1049<br />
1052<br />
1056<br />
Nach dem ersten Wertungsgang schließt sich die Mittagspause an.<br />
Frau Barbara Saebel verlässt die Sitzung.<br />
Danach schließt sich der 2. Wertungsrundgang an.<br />
13.<br />
Im 2.Rundgang werden die verbliebenen Arbeiten strenger untersucht.<br />
Mängel in einzelnen Prüfbereichen führen zum Ausschluß der Entwürfe<br />
1001<br />
1004<br />
1006<br />
1013<br />
1020<br />
1025<br />
1026<br />
1028<br />
1033<br />
1035<br />
1037<br />
1038<br />
1046<br />
1050<br />
1051<br />
1053<br />
Nach einer kurzen Pause beginnt der 3. Ausscheidungsrundgang.<br />
14.<br />
Im 3.Rundgang werden die verbliebenen Arbeiten nochmals auf inhaltliche und konzeptionelle<br />
Mängel analysiert und vergleichend diskutiert.<br />
Es werden folgende Arbeiten ausgeschieden<br />
1005<br />
1009<br />
1022<br />
1024<br />
-3-
1036<br />
Die Arbeit mit der Tarnzahl Nr. 1024 wird nach Abstimmung wieder in das Verfahren<br />
zurückgeholt.<br />
15.<br />
Es verbleiben somit in der engeren Wahl<br />
1002<br />
1017<br />
1024<br />
1030<br />
1032<br />
1040<br />
1048<br />
Diese Arbeiten werden jetzt schriftlich beurteilt.<br />
Die Beurteilung werden vor den jeweiligen Arbeiten vorgelesen, diskutiert und genehmigt.<br />
-4-
1002<br />
Die Arbeit überzeugt durch ein schlüssiges städtebauliches Gesamtkonzept und fügt sich in die<br />
Struktur der Stadt gut ein.<br />
Die städtebauliche Qualität wird besonders geprägt durch die Wahl weniger Gebäudetypen; im<br />
Wohngebiet sind dies viergeschossige Wohngebäude, die Ost-West orientiert einen guten<br />
Wohnungsmix ermöglichen, und Nord-Süd orientierte Stadthäuser mit drei Geschossen.<br />
Die klare rechtwinklige Anordnung der Wohngebäude und <strong>des</strong> inneren Erschließungssystems<br />
ermöglicht auf einzelne Weise den Bau guter Wohnqualität, die von der deutlichen Trennung<br />
öffentlicher und privater Räume profitiert.<br />
Die dominante Erschließung über den zentralen Anger ist Anschlussbereich für die<br />
Wegevernetzung (fußläufig) für das gesamte Gebiet. Nahezu alle Gebäude im Gebiet sind direkt<br />
über Tiefgaragen vernetzt, die günstigerweise direkt am Gebietseingang die Einfahrt haben.<br />
Der positive Effekt eines nahezu autofreien Wohngebiets ist das Ergebnis.<br />
Etwas unterentwickelt erscheint die Entwicklung <strong>des</strong> südseitigen Albgrüns wogegen drei<br />
Brückenverbindungen auf die Nordseite sehr aufwändig erscheinen.<br />
Die L-förmige östliche Umfassung <strong>des</strong> neuen Wohnbereichs mit dem abschirmenden Gewerbe-<br />
Dienstleistungsriegel sichert den Immissionsschutz einerseits. Andererseits verringern<br />
Einnutungen drei Durchgänge sowie die angewinkelte Anordnung die Möglichkeit <strong>des</strong> Riegels.<br />
Jedoch erscheint die darin enthaltende Gewerbefläche unverhältnismäßig hoch.<br />
Sehr günstig für das neue Wohngebiet in die abseitige Erschließung <strong>des</strong> Gewerberiegels und<br />
der Fa. Bardusch. Dass der fußläufige Verkehr Richtung Altstadt/Kanalstraße gesammelt wird ist<br />
günstig.<br />
Insofern bietet das achsiale Konzept der Erschließung und Bebauung die Möglichkeiten einer<br />
guten Orientierung und Blickbeziehungen zur Alb und zur Altstadt. Die Verengung der Einfahrt<br />
in den Anger wäre städtebaulich von Vorteil.<br />
Zur energetischen Struktur bestehen keine Aussage.<br />
Die einfachen Baukörper bieten jedoch gute Voraussetzungen für eine energieeffiziente<br />
Bauweise, ebenso ermöglicht die Erschließungsstruktur auf einfache Weise die Anbindung an<br />
künftige Energiesysteme.<br />
Die klassische und einfache Erschließung sowie die Nutzung erprobter Bauweise gewährt eine<br />
gute Wirtschaftlichkeit. Die städtebaulichen Kenndaten liegen im realisierbaren Bereich.<br />
Insgesamt überzeugt die Arbeit durch eine klare und schlüssige städtebauliche Struktur,<br />
vermeidet Unwägbarkeiten und bietet die Chance für eine hochwertige Architektur in der 115<br />
Wohnungen unterschiedlicher Art verwirklicht werden können.<br />
-5-
1017<br />
Die Arbeit begeistert und irritiert gleichermaßen. Zunächst wollen die ungewöhnlich<br />
ausformulierten Großformen der vorgeschlagenen Wohngebäude nicht so recht zur<br />
Kleinmaßstäblichkeit der Ettlinger Altstadt passen.<br />
Drei- bzw. viergeschossige Gebäude mit Innenhöfen durchschneiden das Areal von Nord bis<br />
Nord-Süd. Wie in der Altstadt werden die Bodenflächen vollständig durch<br />
Kopfsteinpflasterbeläge gebildet und erzeugen somit den steinernen Eindruck von<br />
mittelalterlichen Gassen, mit wenigen Bäumen. Die Wohndichte könnte allerdings noch um ca.<br />
30 % erhöht werden, damit das Gesamtareal optimaler ausgenutzt werden kann.<br />
Die Quartiersöffnung im Süden könnte durch weniger stark zurückspringende Gebäude<br />
ausgebildet werden, um den Straßenraum der Schöllbronner Straße nicht zu sehr zu öffnen. Im<br />
Westen gestaltet sich die Anbindung an die Friedrichsstraße zu unentschieden. Zu dominant<br />
wirkt an dieser Stelle die Tiefgaragenabfahrt und zu zufällig endet hier der Mühlenbach.<br />
Auch fehlt hier die direkte fußläufige Anbindung zur neuen Uferpromenade, die dem<br />
Gesamtkonzept entsprechend sehr diszipliniert ausfällt.<br />
Unter jedem Gebäude liegt die gut erreichbare Tiefgarage. Zu den in nicht ausreichender Zahl<br />
vorhandener Stellplätze gesellen sich fehlende Keller- und Abstellräume.<br />
Insgesamt ein städtebaulich sehr überzeugen<strong>des</strong> Konzept, dass einen mutigen Investor braucht,<br />
der zusammen mit der Stadt Ettlingen eine besondere Wohnform realisieren möchte.<br />
-6-
1024<br />
Die Vernetzung <strong>des</strong> neuen Quartiers mit dem Grün- und Erholungsraum der Alb, ist ein<br />
wesentlicher Aspekt dieser Arbeit. Es gibt kein Wohnen in der ersten, zweiten oder dritten<br />
Reihe, sondern nahezu alle Wohnungen besitzen eine fast gleichwertig hohe Qualität und<br />
Zugänglichkeit zu der Alb mit der großzügig entwickelten Promenade.<br />
Die offene, durchgrünte und sehr maßstäblich entworfene Wohnbebauung (3-4 Geschosse)<br />
verdichtet sich zu einer straßenbegleitenden Hofstruktur an der Schöllbronner Straße.<br />
Ladennutzungen und Büros sind an der Straße angeordnet, Wohnen im geschützen<br />
rückwärtigen Wohnbereich.<br />
Die Lärmschutzbebauung gegenüber dem Industrieareal ist gut proportioniert und die Öffnung<br />
der grünen Fuge an der Alb ein interessantes Detail, besonders auch in Verbindung mit der<br />
Albpromenade.<br />
Allerdings entspricht die überdimensionierte Öffnung an der Schöllbronner Straße nicht dem<br />
Geist dieser ansonsten sympathischen und zurückhaltenden Arbeit. Der Straßenraum wird hier<br />
unangemessen aufgebrochen.<br />
Auch die Erschließung und Orientierung im Wohngebiet ist nicht optimal gelöst. Auch hätte man<br />
sich gewünscht, dass die Verbindung der Albpromenade mit der Altstadt deutlicher<br />
herausgearbeitet wird.<br />
Die Vorschläge zur Energieeinsparung sind klar formuliert und nachvollziehbar.<br />
Die Parkierung ist überwiegend in Tiefgaragen untergebracht und die Zufahrten so platziert,<br />
dass der Wohnbereich gegenüber dem Fahrverkehr geschützt ist.<br />
Insgesamt eine sympathische Arbeit mit einer angenehmen Dichte und gut proportionierten<br />
Freiräumen.<br />
-7-
1030<br />
Wesentliche Merkmale <strong>des</strong> Entwurfs ist die Erzeugung hoher urbaner Qualität. Wie der<br />
Schwarzplan zeigt, wird dieser strukturvoll durch konsequentes Weiterbauen der Stadt im<br />
Anschluss an die Altstadt erreicht. Dabei wird die Ost-West-Verbindungsachse in Verlängerung<br />
der Kanalstraße räumlich aufgenommen. Das aus einem Wechsel von schmalen Gassen und<br />
rückwärtigen Grünräumen gebildete städtebauliche Gefüge ist einfach und robust. Die leicht<br />
abgeknickten und teilweise konisch zulaufenden Stadträume sind spannungsvoll in ihrer<br />
Wirkung und haben ausgesprochen urbanen Charakter. Trotz der hohen Dichte ist die Bebauung<br />
maßstäblich gut eingefügt. Durch das altstadtähnliche räumliche Gefüge verbunden mit der<br />
steinernen Materialität, als wesentliches gestalterisches Merkmal <strong>des</strong> Entwurfs entsteht ein<br />
ausgeprägtes charaktervolles Erscheinungsbild <strong>des</strong> Quartiers von hoher Wertigkeit und mit<br />
hohem Identifikations- und Erkennungswert. Die baukörperliche Gliederung und die<br />
vorgegebene Materialität sind integrale Bestandteile <strong>des</strong> städtebaulichen Entwurfs. Die in<br />
früheren Zeiten selbstverständliche Einheit von Städtebau und Architektur wird hier wieder<br />
angestrebt und wäre Vorraussetzung für eine Realisierung. Städtebauliche Verbesserungen<br />
wünscht man sich im Hinblick auf eine deutlich erhöhte Durchlässigkeit der nördlichen<br />
Gebäudezeile entlang der Alb. Auch wäre eine etwa mittig liegende Durchwegung der<br />
langgestreckten Wohnhöfe in Ost-West-Richtung sinnvoll. Bei der Erschließung ist die<br />
konsequente Autofreiheit <strong>des</strong> Areals positiv hervorzuheben. Die Nordwestliche Abfahrtsrampe<br />
zur Tiefgarage liegt jedoch sehr ungünstig. Die Gewerbeeinheiten funktionieren bezüglich Lage<br />
und Erschließung, die abschirmende Wirkung zum Industriegebiet ist vorgegeben, ohne hier<br />
eine räumlich allzu starre Barriere aufzubauen.<br />
Die Laubengangerschließung einer Großteils der Geschosswohnungen stellt eine<br />
Herausforderung für etwaige zukünftige Investoren dar.<br />
Ein besonderes Energiekonzept ist nicht erkennbar, jedoch erscheint eine erkennbare<br />
Nachhaltigkeit allein schon durch die Dichte und die Materialität gesichert. Die pflichtgemäß<br />
vorgeschlagenen Sonnenkollektoren auf den Dächern sind eher kontraproduktiv für den Entwurf.<br />
-8-
1032<br />
Das aus bekannten städtebaulichen Leitbildern entwickelte Gesamtkonzept ist robust und fügt<br />
sich gut in das gesamtstädtische Gefüge ein. Bemerkenswert ist die großräumige Ausformung<br />
<strong>des</strong> albnahen Grünbereichs und <strong>des</strong> Albufers und <strong>des</strong>sen gute Anbindung an die Altstadt.<br />
Das Wohngebiet verfügt über angenehme Freiräume, die sich zur Alb hin öffnen. Das<br />
gegenüber dem Gelände erhöhte Wohngebiet bietet auch für die Erdgeschosse eine<br />
annehmbare Wohnqualität.<br />
Das Mischgebiet erscheint zu dicht. Die Gewerbespange ist mit dem einleitenden Platz an der<br />
Schöllbronner Straße gut gegliedert, bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und guten<br />
Schallschutz zur Fa. Bardusch.<br />
Die Erschließung der Gewerbespange belastet das Wohngebiet (auch wenn deren Tiefgarage<br />
von Osten angefahren wird). Die Teilung in fünf getrennte Tiefgaragen unterstützt die<br />
abschnittsweise Bebauung <strong>des</strong> Gebiets.<br />
Die Erschließung hätte auch zwischen Mischgebiet und Wohnbebauung als Wohnstraße<br />
ausgebildet und damit parallel zum Grünraum an der Alb ein eher städtischer Spiel- und<br />
Begegnungsraum werden können.<br />
Die Wohnbaufläche liegt eher im unteren, die Fläche der Gewebespange im oberen Bereich.<br />
Die Qualität der Arbeit drückt sich in dem großzügigen Albgrün und in dem angenehm<br />
proportionierten, hofartigen Wohngebiet aus.<br />
-9-
1040<br />
Der Entwurf erreicht sowohl innerhalb <strong>des</strong> Quartiers wie in der Verzahnung zum Stadtgefüge<br />
eine hohe Qualität.<br />
Die sogenannten „Karrees“ bieten eine sinnvolle Mischung aus gewerblicher Nutzung an der<br />
Schöllbronner Straße und aus zu einem Grünbereich orientierten Wohnungen.<br />
Das Wohnquartier erreicht durch versetzte Gebäudeanordnung, vielfältige Durchblicke,<br />
kompakte ruhige Baukörper eine hohe städtebauliche Qualität. Das Angebot an großzügigen<br />
Wohnungen ist an dieser Stelle sinnvoll.<br />
Die Kombination von gewerblicher Nutzung und Wohnnutzung „Rücken an Rücken“ an der<br />
Grenze zum Industriegebiet ist ein interessanter Beitrag.<br />
Auch diese Wohnungen haben aufgrund der Blickorientierung zum Wohnquartier, zur Alb und<br />
zur Altstadtsilhouette eine gute Qualität.<br />
Die Freiräume entlang der Alb und zwischen den Gebäuden sind gut gestaltet. Die großzügige<br />
gemischt genutzte Fläche und die separate Erschließung <strong>des</strong> Gewerberiegels führen zu einem<br />
relativ hohen Verkehrsflächenanteil.<br />
Fazit:<br />
Die Wettbewerbsarbeit bietet einen soliden, qualitätvoll-unaufgeregten und realisierbaren<br />
städtebaulichen Rahmen für die Entwicklung <strong>des</strong> Gebietes. Der Fokus <strong>des</strong> Entwurfs auf eine<br />
Weiterentwicklung nach Osten wird positiv bewertet, die planerische Zukunftsvision ist<br />
überzeugend.<br />
-10-
1048<br />
Ein auf den ersten Blick überraschender und auf den zweiten Blick zunehmend interessanter<br />
Entwurf, <strong>des</strong>sen Schwerpunktqualität auf der Verzahnung von Grünraum und verdichteter<br />
Bebauungseinheiten legt. Die aus 5-eckigen Hausmodulen zusammengesetzten, sich kurvig in<br />
den Freiraum entwickelnden Hauszeilen bilden erlebbare Außenräume und ermöglichen eine<br />
Öffnung <strong>des</strong> gesamten Quartiers zur Albaue.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Höhe und Färbung der einzelnen Häuser werden eine<br />
kleinteilige Maßstäblichkeit und ein lebendiges Erscheinungsbild erreicht. Das architektonischgestalterische<br />
Konzept ist eng verbunden mit dem städtebaulichen Entwurf.<br />
Trotz der sehr hohen Dichte enthält der Entwurf eine poetisch spielerische Note. Der Gefahr<br />
solcher modularen Konzepte von Schematismus und unkontrolliertem Wachstumsdrang wird<br />
durch eine gekonnt ausgeformte Randausbildung an der Schöllbronner Straße und vor allem<br />
auch zum Industriegebiet hin begegnet.<br />
Die Fassaden müssten abstrakt und ruhig gestaltet werden, um eine allzu pittoreske<br />
Atmosphäre zu vermeiden.<br />
Die Fahrerschließung ist in Form von drei Stichen von außen her angelegt, von denen aus ein<br />
Großteil der Häuser ebenerdig anfahrbar ist. Eine Durchfahrungsmöglichkeit <strong>des</strong> Gebietes<br />
wurde konsequent vermieden. Bei der Ausformung der Tiefgarage wären bauliche<br />
Optimierungen unvermeidlich.<br />
Die vorgeschlagene Gebäudeform am östlichen Rand eignet sich für verschiedene gewerbliche<br />
Nutzungen. Sie sind richtigerweise von Osten her erschlossen. Die Wohnhäuser sind nach dem<br />
Zweispännerprinzip erschlossen. Sie sollen in Passivhausbauweise errichtet werden, die durch<br />
eine Energieberechnung untermauert wird.<br />
Der allgegenwärtige Freiraum wird als zusammenhängender öffentlicher Grünraum mit Flächen<br />
für Spiel und Freizeit vorgeschlagen. Die lagunenartige Ausweitung <strong>des</strong> Flussbettes der Alb ist<br />
eine zum Entwurf passende Maßnahme, die auf Machbarkeit bezüglich der Wassermenge<br />
geprüft werden müsste.<br />
-11-
16.<br />
Das Preisgericht beschließt einstimmig die Rangfolge der Entwürfe:<br />
gleichwertig<br />
Anerkennung Tarnziffer 1002<br />
Anerkennung Tarnziffer 1017<br />
Anerkennung Tarnziffer 1024<br />
3.Preis. Tarnziffer 1030<br />
3.Preis Tarnziffer 1032<br />
2.Preis Tarnziffer 1040<br />
1.Preis Tarnziffer 1048<br />
17.<br />
Der Qualität der Arbeiten entsprechend wird die Verteillung der Preise und Anerkennungen<br />
wie folgt festgelegt.<br />
Anerkennung EUR 3.000,- €<br />
Anerkennung EUR 3.000,- €<br />
Anerkennung EUR 3.000,- €<br />
3.Preis. EUR 7.000,- €<br />
3.Preis EUR 7.000,- €<br />
2.Preis EUR 10.000,- €<br />
1.Preis EUR 12.000,- €<br />
18.<br />
Das Preisgericht empfiehlt dem Auslober die Arbeit mit dem ersten Preis zur Grundlage<br />
weiterer Planungsschritte heranzuziehen.<br />
19.<br />
Nach Öffnung der Umschläge durch den Vorprüfer werden die Namen der Verfasser festgestellt:<br />
Anerkennung Tarnziffer 1002<br />
MORPHO-LOGIC I<br />
Architektur + Stadtplanung<br />
Michael Gebhard, Architektur + Stadtplaner, BDA<br />
Prof.Ingrid Burgstaller, Architektin + Stadtplanerin, BDA<br />
Schleissheimer Strasse 25<br />
80333 München<br />
Tel: 08954212230<br />
Mitarbeit:<br />
Katharina Nicolaith<br />
Verkehr:<br />
Michael Angelsberger<br />
-12-
Anerkennung Tarnziffer 1017<br />
Baumann.dürrarchitekten<br />
Dipl.Ing. Henning Baurmann<br />
Dipl.Ing. Martin Dürr<br />
Dipl.Ing. Susanne Dürr<br />
Hirschstrasse 120<br />
76137 Karlsruhe<br />
Tel: 072191435350<br />
kontakt@bdarchitekten.eu<br />
Mitarbeit:<br />
Dipl.Ing. (FH) Sarah Föry<br />
Dipl.Ing. (FH) Olga Neufeld<br />
Cand.-arch Claudio Munoz<br />
Berater, Fachplaer, Sachverständige:<br />
Dipl.Ing. Ulrich Singer, Klahn Singer Partner, Außenanlagen<br />
Dipl.Ing. Andreas Stuchlik, Stuchlik 3D, Visualisierung<br />
Anerkennung Tarnziffer 1024<br />
IS ARCHITEKTUR<br />
Architektin Dipl.Ing. M.ARCH AA Manuela Irlwek<br />
Architekt Dipl.Ing. Dominik Schoell<br />
Köhnstraße 38<br />
90478 Nürnberg<br />
Tel: 09114624118<br />
Mitarbeit:<br />
Bachelor BA Ing.Patrick Hesse<br />
3.Preis. Tarnziffer 1030<br />
raumumraum<br />
Mark Langenbach,<br />
Bernd Aldenhoff<br />
Lindenstr. 105<br />
40233 Düsseldorf<br />
Tel: 02119666923<br />
info@raumumraum.com<br />
Mitarbeit:<br />
Julia van Koolwijk<br />
Ute Möhring<br />
Helmut Einhaus<br />
Holger Rehnen<br />
-13-
3.Preis Tarnziffer 1032<br />
Verfasser:<br />
ARGE Mack + Sorg<br />
Helmut Mack, Francois Sorg<br />
Freie Architekten<br />
Friedrich-List-Straße 25<br />
70736 Fellbach<br />
Tel: 07115782517<br />
Mitarbeit:<br />
Mark Steinhardt<br />
Planungsgruppe Stahlecker<br />
Hannes Stahlecker<br />
Freier Garten- und Landschaftsarchitekt, Stadtplaner<br />
Stuttgarter Straße 36<br />
70469 Stuttgart<br />
Te.:07116360031<br />
2.Preis Tarnziffer 1040<br />
H2R_Architekten BDA<br />
Prof.H.-P. Hebensberger-Hüther<br />
Sibylle Hüther<br />
Aberlestraße 16 Rgb<br />
81371 München<br />
Tel: 08976776190<br />
info@h2r-architekten.de<br />
Mitarbeit:<br />
Dominik Ammler<br />
1.Preis Tarnziffer 1048<br />
Wurlitzer Architekten<br />
Dipl.-Ing. Gudrun Wurlitzer<br />
Neue Grünstraße 17/18<br />
10179 Berlin<br />
Tel: 03028598664<br />
gw@wurlitzerarchitekten.de<br />
Mitarbeit:<br />
Laura Hermann<br />
Benjamin Lucraft<br />
Ingrid Rojas<br />
20.<br />
Das Preisgericht veranlasst den Auslober,die Teilnahmeberechtigung der Verfasser zu<br />
prüfen.Die Verfassererklärungen gehen der Architektenkammer zu.<br />
21.<br />
Es wird vereinbart, die Ausstellung der Arbeiten am 27.04.2010 um .... Uhr zu eröffnen. Sie<br />
dauert bis zum 29.04.2010.<br />
Der Vorsitzende der Preisgerichts, Herr Gassmann,wird bei der Eröffnung anwesend sein und<br />
die Entscheidung erläutern.<br />
-14-
22.<br />
Der Vorsitzende entlastet den Vorprüfer und bedankt sich für die sorgfältige Vorbereitung der<br />
Sitzung.Er dankt dem Auslober und den Preisrichtern für die Zusammenarbeit.<br />
23.<br />
Das Preisgericht entlastet den Vorsitzenden einstimmig und bedankt sich für die Führung <strong>des</strong><br />
Verfahrens.<br />
24.<br />
Nach der Verlesung und Unterzeichnung der Niederschrift wird die Sitzung um ca 21.00 Uhr<br />
geschlossen.<br />
Aufgestellt: 15.04.2010<br />
Planfabrik SPS , D. Drescher<br />
-15-