Lernen in Lerninseln

1. Einleitung
Die Anforderungen der Gesellschaft und des Arbeitsmarktes sind vielfältig.
Lebenslanges Lernen beinhaltet nicht nur den Zuwachs von Wissen, sondern auch
das Entwickeln von sozialen und emotionalen Kompetenzen, so genannten
„softskills“, die im österreichischen PTS - Lehrplan als Schlüsselqualifikationen
bezeichnet werden.
Eine dieser Schlüsselqualifikationen ist die Arbeit im Team. Über Teamarbeit wird in
Wirtschaftskreisen in den letzten Jahren viel geschrieben und diskutiert. Da die
Halbwertszeit des Wissens rapide abnimmt und die realen Probleme in der Wirtschaft
immer komplexer werden, ist der Einzelne für sich immer weniger in der Lage den
gestellten Anforderungen gerecht zu werden, daher müssen zur Lösung komplexer
Probleme bzw. Aufgaben unterschiedlich ausgebildete und spezialisierte
Arbeitskräfte zusammenwirken. Die Zukunft gehört nach heutigem Erkenntnisstand
dem Team. 2
Teamkompetenz soll im Unterricht daher verstärkt angebahnt und vermittelt werden.
Eine Voraussetzung hiefür ist das persönliche Erleben von Teamarbeit und das
Bewusstwerden des dabei ablaufenden Prozesses durch die Unterrichtenden selbst.
Das Arbeiten im Team muss daher erlernt, trainiert und verinnerlicht werden.
Teamfähigkeit ist somit ein anspruchsvolles Bildungsziel sowohl bei Lernenden als
bei Lehrenden. So genannte Lerninseln sind Arbeitsformen, die unterstützen diesem
Bildungsziel näher zu kommen. Ein Thema bzw. Arbeitsauftrag wird vergeben und
die Schüler/innen bearbeiten diese Lerninseln auf sich selbst gestellt.
Eine wesentliche Rolle bei dieser Arbeit in Lerninseln spielt die Beobachtung,
Beschreibung und Bewertung des Arbeitsprozesses. Eigen-, Fremd- und
Außenevaluierung drücken den grundlegenden Lerninselgedanken aus. 3
2
Vgl. Heinz Klippert, Teamentwicklung im Klassenzimmer. Übungsbausteine für den Unterricht, 6.
Aufl., Weinheim und Basel, 2002.
3
Das Lerninselkonzept entstand aus dem Leonardo Projekt „Managing Learning Island“ (1997/1999).
6