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MIT GROSSEM PIG-WM-SPECIAL - PIGmagazin

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34<br />

Magazin<br />

» ER & SIE «<br />

Hasenjagd im Club<br />

Die Kolumne. Das Klischee. Der Konflikt. Mann und Frau blicken oft aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

auf bestimmte Dinge und gewisse Situation im Leben. Und oft ist man erstaunt, wie die<br />

Dinge sich anders darstellen, wenn man nur die Perspektive ändert. Dieses Mal stehen wir vor der<br />

klassischen Club-Situation. „Mann auf der Jagd, Frau auf der Flucht!“ Und siehe da, auch im Club<br />

sieht der Hase die Jagd oft anders als der Jäger.<br />

text Marc Eppler<br />

Um eines schon klarzustellen. Ich bin noch nicht betrunken.<br />

Höchstens vor Liebe, und das sollte eigentlich<br />

nicht verwerflich sein. Schau dir dieses Mädel an.<br />

Sie ist unglaublich. Und ich muss einfach alles versuchen<br />

um ihr näher zu kommen, aber bei den Frauen<br />

heutzutage - keine Chance. Nur weil ich von ihr begeistert<br />

bin und schon zwei Bier intus habe, hält sie<br />

mich für einen betrunkenen Trottel. Um ihr dann aber<br />

die Shots am Fließband zu finanzieren bin ich noch<br />

gut genug. Warum ich das überhaupt mache, meine<br />

letzten Peseten an diese Frau zu verfüttern? Seht ihr<br />

diese Augen? Wie sie mich ansieht? Sie mag mich.<br />

Eine innere Stimme sagt, dies sei nur eine Masche.<br />

Ich ertränke sie. Diese Frau ist der Wahnsinn, basta.<br />

Ich bestelle einen weiteren Mojito für sie. Ich glaube<br />

sie mag Mojito. Sie bedankt sich und grinst. Die innere<br />

Stimme kämpft sich an die Oberfläche zurück<br />

und sagt, dieses Weib werde morgen ihrer Freundin<br />

erzählen, was für einen erfolgreichen Abend sie hatte,<br />

da sie einen klinisch Toten ausgenommen hat wie<br />

eine Weihnachtsgans. Sie werden mit einem Gläschen<br />

Sekt darauf anstoßen und kichern wie zwei Vierzehnjährige.<br />

Die Stimme hat wohl recht. Ich ertränke sie<br />

endgültig, pumpe noch mehr Kohle in die Kasse des<br />

Clubs und noch mehr Prozente in meinen Magen,<br />

während sie ihre, meine Cocktails heimlich ihren<br />

Mädels weiterreicht. Ich bin hoffnungslos verliebt,<br />

irgendwann raketenvoll und lasse mich von diesem<br />

Zwei-Meter-Affen nach draußen begleiten. Das war’s.<br />

Zufrieden? •<br />

text Janina Dias Da Silva<br />

Da steht er wieder, dieser Idiot. Hat es wohl immer<br />

noch nicht verstanden. Ein klares „Nein!“ war zu viel<br />

für sein durchgesoffenes Gehirn. Oder was anstelle<br />

dessen da sein soll. Wie lang will er das Spiel eigentlich<br />

noch spielen? Ich flüchte vor ihm durch den<br />

ganzen Club und er torkelt hinterher. Hat wohl zu oft<br />

den „Thriller“-Clip von Michael Jackson gesehen: die<br />

Pranken nach vorne gestreckt, dann der Oberkörper<br />

und ganz zum Schluss folgen die Beine. In Schräglage<br />

jagt der böse Wolf das arme Schaf. Räuber und<br />

Gendarm mit einem Hauch von Zombie. Kann er<br />

sich nicht ein anderes Opfer suchen? Na gut, dann hat<br />

er es eben nicht anders verdient. Lästige betrunkene<br />

Trottel wird man nicht los. Man muss mit ihnen leben.<br />

Und dann kann ich das ja zu meinen Gunsten<br />

gestalten. Ab an die Bar und die teuersten Cocktails<br />

bestellen. Ein bisschen mit den Wimpern geklimpert,<br />

ein tiefer Blick in seine glasigen Augen und die Übelkeit<br />

unterdrücken – schon zückt er seinen Geldbeutel.<br />

Sein unverständliches Gebrummel ignorieren und<br />

Kurze für beide bestellen. Der Plan muss ja aufgehen.<br />

Nach ein paar Tequila Shots kommen von meinem<br />

Gegenüber nur noch undefinierbare Grunzgeräusche.<br />

Er beschäftigt sich schon mehr mit der Theke als mit<br />

mir. Noch zwei Cocktails klar machen und dann hab<br />

ich endlich meine Ruhe. Ich lasse Lord Drunk und<br />

seinen leeren Geldbeutel unter der Theke zurück und<br />

kann endlich wieder feiern. Das letzte, was ich von<br />

ihm sehe, ist, wie er höflich hinausbegleitet wird. Alleine<br />

laufen is‘ ja nicht mehr. •

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