MIT GROSSEM PIG-WM-SPECIAL - PIGmagazin

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Der Witz des Jahres
Deutschland wird die Fußball-Weltmeisterschaft nicht gewinnen
– dessen ist sich PIG-Kolumnist Dr. L. Eder ganz sicher. Mehr
noch, nach Meinung unseres Sportexperten wird die deutsche
Mannschaft bereits in der Vorrunde die Segel streichen.
text Dr. L. Eder
Neulich habe ich einen ziemlich guten Witz gehört,
den ich an dieser Stelle den PIG-Lesern
nicht vorenthalten will. Er lautete folgendermaßen:
„Deutschland wird Fußball-Weltmeister!“
Ehrlich, ich habe Tränen gelacht als ich den Witz immer
und immer wieder im Bekanntenkreis erzählt bekommen
habe. Deutschland und Weltmeister – Leute,
der ist echt nicht schlecht.
Genug gelacht, denn die Pointe wird den Fans der
deutschen Fußball-Nationalmannschaft ziemlich
schnell im Halse stecken bleiben. Dieses ganze Geschwätz
von Turniermannschaft ist ziemlich unerträglich
geworden. Und wen man auch trifft, alle labern
die gleiche Scheiße. Als ob es als Landesverrat
bestraft werden würde, wenn man doch mal seine
eigene Meinung kund tun würde. Etwa in der Art:
Deutschland fliegt in der Vorrunde raus! Und das ist
weit nahe liegender, als dass Jogis Buben den überall
– vor allem auf Facebook – so penetrant propagierten
vierten Stern nach Hause bringen.
Zuallererst, wer soll denn Deutschland als Kapitän
aufs Feld führen? Philipp Lahm etwa? Die Gegner
lachen sich ja schlapp, wenn der laufende Meter zur
Platzwahl antritt. Stellt euch nur mal vor, Deutschland
träfe im Turnierverlauf auf England, und Lahm
stünde Englands Kapitän Rio Ferdinand gegenüber.
Der Abwehrrecke der Three Lions wird ihn doch für
einen Balljungen halten und eher nach demjenigen
Ausschau halten, der den kleinen Philipp an der Hand
aufs Feld geführt hat.
Oder etwa Bastian Schweinsteiger? Zugegeben, der
Bursche hat eine gute Runde bei den Bayern absolviert,
aber das Team zu führen, schafft Schweini nie
und nimmer. Wie man es auch dreht und wendet, der
Ausfall von Michael Ballack wäre rein spielerisch vielleicht
sogar aufzufangen. Aber den einzigen Weltstar,
den Fußball-Deutschland hat, kann das Trainerteam
als Persönlichkeit in keinster Weise ersetzen.
Aber das Vorrunden-Aus nur am Fehlen von Ballack
festzumachen, wäre zu einfach. Was ist mit der viel diskutierten
T-Frage? Deutschland fährt mit gerade einmal
zehn Länderspieleinsätzen aller drei Torhüter zur WM.
Wo bitte ist da die Sicherheit? Was passiert, wenn Manuel
Neuer patzt? Wird dann die Bayern-Lobby ihren
Mann fordern? Oder explodiert der Bremer Vulkan
namens Tim Wiese in diesem Fall?
Aber egal, wer im deutschen Tor auch stehen wird, er
wird mehr Arbeit bekommen als ihm lieb sein kann.
Bei der Abwehrreihe wahrlich kein Wunder. Per
Mertesacker ist gegen kleinere, wendige Spieler genauso
aufgeschmissen, wie auch Heiko Westermann
oder Serdar Tasci. Und was Arne Friedrich in der
Nationalmannschaft zu suchen hat, ist ein Thema für
sich. Philipp Lahm wird gewohntermaßen die linke
Seite beackern. Impulse nach vorne setzt er höchstens
Mal gegen Teams vom Kaliber Costa Ricas. Die sind
aber in der Vorrundengruppe D nicht dabei. Und Jerome
Boateng ist definitiv der schwächere der beiden
Halbbrüder. Pech für ihn, dass er im Spiel gegen Ghana
auf Deutschlands neues Feindbild Kevin Prince
Boateng treffen wird.
Aber über all die erwähnten Baustellen könnte man ja
geflissentlich hinwegsehen, wäre da nicht das deutsche
Stürmchen. Das ist nämlich die eigentliche Pointe des
eingangs geschilderten Witzes. Lukas Podolski hat in
zwei Jahren gefühlte fünf Tore geschossen. Miroslav
Klose nicht viel mehr, und Mario Gomez ist schlicht
und einfach gnadenlos überschätzt. Ginge es in der
deutschen Nationalmannschaft nach Leistung – was
es natürlich nicht tut –, so müssten Stefan Kießling
und Cacau das Sturmduo bilden. Aber mal ehrlich,
welcher abgezockten Abwehrreihe sollen die beiden
denn Angst einflößen?
Leute, nochmals meine Bitte: Lasst den Scheiß mit
vierter Stern und ähnliches. Schaut euch die drei
Vorrundenspiele an, verabschiedet euer Team in den
wohlverdienten Urlaub und erfreut euch dann zum
Beispiel am Spiel Argentiniens. Das ist der Kandidat
für einen neuen Stern. Ach übrigens, den Italienern
wird es mit ihrer Rentnerband nicht viel besser ergehen.
Und das tröstet doch dann sicher auch die verletzte
deutsche Fußballerseele über das eigene Ausscheiden
hinweg.
Also, dann bis neulich, Euer Dr. L. Eder. •
!FußballWM
WortSpielerEi
•
Diesen deutschen Spieler kann kein Mensch aussprechen,
ich muss mal auf meine Liste schauen: Shi-wainu-shi-tai-gari.
Nennen wir ihn einfach „Das Lachsgesicht
mit der Bürste auf dem Kopf. Kiyoshi Inoue (japanischer
Fußball-Kommentator während der WM 2006)
Russische Juden sind
mit die besten Stürmer
der Welt. Eine finnische Zeitung zitierte
die Aussage des walisischen Nationaltrainers: „Rush an‘
Hughes are some of the best attackers in the world.“
Ey, Mädels, unser
Schwarzer hat den
Längsten!
Lothar Matthäus (zur Basketballnationalmannschaft
der Damen) über seinen kolumbianischen
Mitspieler Adolfo "El tren" Valencia
Soll ich etwa ein Lagerfeuer im
Wohnzimmer machen?
Anthony Yeboah (auf die Feststellung des „Kicker“, er wohne „wie ein deutscher Musterbürger“)
Nein, die spielen immer
mittwochs, da
habe ich keine Zeit.
Paul Steiner (auf die Frage, ob die
Nationalmannschaft für ihn ein Thema sei)
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Die Spieler von Ghana
erkennen Sie an den
gelben Stutzen.
Marcel Reif (beim Länderspiel Deutschland-Ghana)
Du kannst gerne auf meiner Plantage
arbeiten. Der Ghanaer Ex-Bundesligaspieler Anthony Baffoe zu seinem weißen Gegenspieler