MIT GROSSEM PIG-WM-SPECIAL - PIGmagazin
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Magazin<br />
geraumer Zeit auf den Fußballplätzen vor sich hinzaubert,<br />
erinnert schwer an die Zeiten, als Maradona<br />
selbst das Zepter schwang. Offensiv hat es selten zuvor<br />
eine derart imponierende Auswahl bei einer <strong>WM</strong> gegeben.<br />
Ob Carlos Tevez, Diego Milito, Gonzalo Higuain<br />
oder Sergio Aguero – die argentinischen Gegner<br />
dürfen sich auf ein Offensivspektakel allererster Güte<br />
einstellen. Sorgen bereiten lediglich die Außenpositionen<br />
in der Abwehr. Gelingt es Maradona diese Problemzonen<br />
zu schließen, geht der <strong>WM</strong>-Titel nur über<br />
die Gauchos.<br />
Hinter dem zweimaligen Weltmeister balgen sich die<br />
drei verbliebenen Teams um den zweiten Gruppenplatz.<br />
Leicht favorisiert geht dabei Nigeria ins Rennen.<br />
Das bevölkerungsreichste Land Afrikas hat zwar<br />
schon weit bessere Mannschaften zu <strong>WM</strong>-Turnieren<br />
entsandt, wird sich auf eigenem Kontinent die Chance<br />
auf das Weiterkommen aber nicht entgehen lassen.<br />
Nigeria verfügt über eine gute Mischung aus Routiniers<br />
und Nachwuchstalenten, angeführt von Altstar<br />
Nwanko Kanu sowie Chelsea-Akteur John Obi Mikel.<br />
Stets unterschätzt wird die Auswahl Südkoreas. Der<br />
Vierte von 2002 nimmt bereits zum siebten Mal an<br />
einer <strong>WM</strong> teil und setzt dabei erneut auf eine flinke,<br />
ballsichere Mannschaft, die so manchen Favoriten bereits<br />
das Fürchten gelehrt hat. Park Ji-Sung vom englischen<br />
Spitzenclub Manchester United und Nationalheld<br />
Ahn Jung Hwan führen die „Taeguk Warriors“<br />
ins Turnier.<br />
Erst einmal durfte Griechenland an einer Weltmeisterschaft<br />
teilnehmen, und die Hellenen würden darüber<br />
am liebsten den Mantel des Schweigens legen.<br />
Sang- und klanglos schied Griechenland 1994 in den<br />
USA aus und wird nun vor allem darauf erpicht sein,<br />
das erste <strong>WM</strong>-Tor und den ersten <strong>WM</strong>-Punkt sicher<br />
zu stellen. Mit Trainer Otto Rehhagel und Kapitän und<br />
Volksheld Giorgios Karagounis wird der Überraschungseuropameister<br />
von 2004 dieses Minimalziel erreichen.<br />
» <strong>WM</strong> 2010 / GRUPPENANALYSE «<br />
Gruppe C<br />
England, USA, Algerien, Slowenien<br />
Zum zweiten Mal nach der Ära Sven-Göran Eriksson<br />
wird England von einem Nicht-Engländer trainiert<br />
und gleich zählt der Weltmeister von 1966 wieder<br />
zum Kreis der Favoriten. Bei den Buchmachern weltweit<br />
belegt die vom Italiener Fabio Capello trainierte<br />
Mannschaft Rang drei. Die Mischung in Reihen der<br />
Three Lions stimmt. Stürmerstar Wayne Rooney befindet<br />
sich in der Form seines Lebens, im Mittelfeld<br />
ziehen Steven Gerrard und Frank Lampard die Fäden,<br />
und die Abwehr mit Kapitän Rio Ferdinand und seinem<br />
Vorgänger John Terry sucht ihresgleichen. England<br />
scheint gewappnet für den Angriff auf <strong>WM</strong>-Titel<br />
Nummer zwei – wenn da nur nicht die immer währende<br />
Frage nach dem Torhüter aufkommen würde.<br />
Weder Robert Green noch David James bringen die<br />
nötige Klasse mit, um England ins Finale zu führen.<br />
Längst mehr als ein belächelter Außenseiter sind die<br />
USA. Auch dieses Mal wird es kein Zuckerschlecken<br />
gegen die von Bob Bradley trainierten US-Boys zu<br />
spielen, die sich spielerisch und taktisch nicht mehr<br />
hinter den großen Fußballnationen zu verstecken<br />
brauchen. Was unter anderem daran liegt, dass fast<br />
alle Nationalspieler in Europa spielen. Mit Torwart<br />
Tim Howard, Kapitän Landon Donovan sowie den<br />
Stürmerstars Clint Dempsey und Jozy Altidore ist mit<br />
den Amerikanern zu rechnen. Eindrucksvoll bewiesen<br />
haben das die US-Boys vor Jahresfrist mit ihrem<br />
zweiten Platz beim Confederations Cup.<br />
Hochdramatisch verlief die <strong>WM</strong>-Qualifikation Algeriens.<br />
Erst im Entscheidungsspiel gegen den Erzrivalen<br />
Ägypten setzte sich Algerien durch und freut<br />
sich nun auf seine dritte <strong>WM</strong>-Teilnahme. Den Kern<br />
der Mannschaft von Trainer Rabah Saadane bildet die<br />
bundesligaerfahrene Achse um Antar Yahia, Karim<br />
Matmour und Karim Ziani.<br />
Als Außenseiter gefällt sich in der Gruppe C die Auswahl<br />
Sloweniens, die nach 2002 bereits zum zweiten<br />
Mal an einer Fußball-<strong>WM</strong> teilnimmt. Nach drei Niederlagen<br />
bei der Premiere ist das Minimalziel nun der<br />
erste <strong>WM</strong>-Punkt. Ob das der Mannschaft von Trainer<br />
Matjaz Kek gelingen wird, hängt unmittelbar mit dem<br />
überragenden Torhüter Samir Handanovic zusammen,<br />
der bereits in den Relegationsspielen zur <strong>WM</strong><br />
der russischen Auswahl mit seinen Paraden den Zahn<br />
zog.<br />
Gruppe D<br />
Deutschland, Australien, Serbien, Ghana<br />
Groß war der Aufschrei im Land des vergangenen<br />
<strong>WM</strong>-Gastgebers nach der Verletzung seines Kapitäns.<br />
Und in der Tat wird es interessant werden, wie<br />
Deutschland das <strong>WM</strong>-Aus seines einzigen Weltstars,<br />
Michael Ballack, kompensieren wird. Dem Team von<br />
Trainer Jogi Löw fehlt damit die Führungsfigur, und<br />
der dreimalige Weltmeister wird daran zu knabbern<br />
haben. Dem gegenüber stehen aber die nackten Zahlen.<br />
So ist Deutschland bei all seinen <strong>WM</strong>-Teilnahmen<br />
immer mindestens unter die letzten Acht gekommen,<br />
und strebt selbiges auch in Südafrika an. Ob es zum<br />
ganz großen Wurf reicht, wird auch davon abhängen,<br />
wie sich nach René Adlers Ausfall die neue Nummer<br />
eins, Manuel Neuer, schlägt. Probleme hat Deutschland<br />
aber vor allem im Sturm. Lediglich Stefan Kießling<br />
hat eine überdurchschnittliche Saison gespielt.<br />
Der Leverkusener wird aber wohl den etablierten<br />
Miroslav Klose, Lukas Podolski und Mario Gomez<br />
weichen müssen.<br />
2006 erstmals bei einer <strong>WM</strong> am Start, wusste Ghana<br />
auf Anhieb zu gefallen. Angeführt werden die „Black<br />
Stars“ vom teuersten afrikanischen Spieler aller Zeiten,<br />
Chelsea-Akteur Mickael Essien, der nach langwieriger<br />
Verletzung aber erst kurz vor der <strong>WM</strong> fit sein<br />
wird. Mit Kapitän Stephen Appiah, Sulley Ali Muntari<br />
und Asamoah Gyan baut Ghana auf eine ganze<br />
Reihe herausragender Akteure und wird ein ernstes<br />
Wörtchen um den Gruppensieg mitreden. Pikant<br />
wird vor allem das Aufeinandertreffen von Ghanas<br />
Kevin Boateng mit dem deutschen Jerome Boateng<br />
werden. Damit kommt es zum ersten Mal bei einer<br />
Fußball-<strong>WM</strong> zu einem Bruderduell – in diesem Fall<br />
zwei Halbbrüdern.<br />
Bei der letzten <strong>WM</strong> in Deutschland noch in der Vorrunde<br />
gescheitert, peilt die serbische Nationalmannschaft<br />
dieses Mal den Sprung in die nächste Runde<br />
an. Die Stärken der von Radomir Antic trainierten<br />
Truppe liegen gasnz klar in der Defensive, die von<br />
» <strong>WM</strong> 2010 / GRUPPENANALYSE «<br />
Nemanja Vidic hervorragend geordnet wird. Im Mittelfeld<br />
führt Kapitän Dejan Stankovic gemeinsam mit<br />
Shootingstar Milos Krasic Regie und im Sturm hoffen<br />
die Serben auf die Treffsicherheit von Nikola Zigic<br />
und Marko Pantelic.<br />
Mitleidsbekundungen allerorten waren der Mannschaft<br />
Australiens bei der letzten <strong>WM</strong> sicher. Bei der<br />
zweiten <strong>WM</strong>-Teilnahme überhaupt erreichten die<br />
„Socceroos“ das Achtelfinale und scheiterten erst nach<br />
einem erbärmlichen Elfmeter in der Nachspielzeit am<br />
späteren Weltmeister Italien. In die Runde der letzten<br />
16 vorzustoßen erscheint auch dieses Mal für Australien<br />
nicht allzu abwegig. Die Premier League erprobten<br />
Harry Kewell, Tim Cahill und Brett Emerton führen<br />
eine verschworene Einheit aufs Feld.<br />
Gruppe E<br />
Niederlande, Dänemark, Japan, Kamerun<br />
Die Gruppe E hat mit den Niederlanden einen logischen<br />
Favoriten. Stets zum engsten Favoritenkreis<br />
zählend, konnten die Niederlande nur allzu selten<br />
den Vorschusslorbeeren gerecht werden. Dieses Mal<br />
scheint die Mannschaft von Bert van Maarwijk erneut<br />
die richtige Mischung gefunden zu haben. Schwachstellen<br />
sucht man beim Europameister von 1988 vergeblich.<br />
Im Gegenteil, Arjen Robben, Wesley Sneijder,<br />
Dirk Kuyt oder Robin van Persie glänzen bei den<br />
Topteams Europas und streben in Südafrika den lang<br />
ersehnten ersten <strong>WM</strong>-Titel der Niederländer an. Im<br />
Tor der Holländer muss man sich an ein neues Gesicht<br />
gewöhnen. Nicht mehr die langjährige Nummer eins<br />
Edwin van der Sar hütet den Kasten der „Elftal“ sondern<br />
Ajax-Torhüter Maarten Stekelenburg.<br />
Mit dem dienstältesten Trainer auf der Bank – Morten<br />
Olsen ist seit fast zehn Jahren im Amt – fährt Dänemark<br />
zu seiner vierten <strong>WM</strong> und rechnet fest mit dem<br />
Einzug in die KO-Phase. Bei den drei vorherigen Teilnahmen<br />
gelang immer der Sprung in die nächste Runde,<br />
dementsprechend zuversichtlich sind die Mannen<br />
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