Taxigutachten gem. § 13.4 PBefG für die Stadt Köln - Linne + Krause ...
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2.6.4 Nachfragefaktor ÖPNV Gutachten: Taximarkt in der Stadt Köln 2009 Seite 46 Die Region Köln-Bonn verfügt über einen sehr leistungsfähigen ÖPNV, der dem Taxige- werbe deutliche Grenzen setzt. Das engmaschige Netz aus Stadtbahnen, S-, U- und Straßen- bahnen wird durch zahlreiche Buslinien, Regionalbahnen und Regionalexpresszüge verdich- tet. Täglich nutzen ca. 850.000 Menschen allein die Busse und Bahnen der Kölner Verkehrs- Betriebe (KVB). Mehr als 25% aller Kölner besitzen Zeitfahrausweise für Bus und Bahn. • Modal-Split: Etwa 19% aller werktäglich in Köln zurückgelegten Wege entfallen auf den ÖPNV. Damit nimmt die Stadt eine mittlere Position unter vergleichbaren deutschen Großstädten ein. So kommen beispielsweise Bremen (17%) oder Düsseldorf (21%) auf einen ähnlichen ÖPNV-Anteil. Dagegen rangiert der ÖPNV-Anteil in Frankfurt a.M. mit 28% deutlich höher. • Attraktive Erschließung: Die Stadtbahn umfasst 11 Linien mit einer Gesamtlänge von 237 km. Hinzu kommt das S-Bahnnetz mit 4 Linien und mehr als 295 km Linienlänge. Das Busnetz der Stadt umfasst 44 Linien. Auf einer Streckenlänge von 521 km werden ca. 560 Haltestellen bedient. • Fahrgäste: In und um Köln transportieren die KVB jährlich eine zunehmende Zahl von Fahrgästen. Waren es im Jahr 2000 ca. 231 Mio., so wurden 2008 ca. 262 Mio. Fahrgäste befördert – eine Steigerung von ca. 12%. Davon entfielen ca. 198 Mio. auf die Stadtbahn, ca. 64 Mio. Fahrgäste benutzten Busse. • Nachtlinien: Besondere Wettbewerbsbedeutung für das Taxigewerbe hat das hervorragend ausgebaute Nachtliniensystem. Mehr als ein Dutzend S-Bahn- und Buslinien fahren im Stadtgebiet – aber auch bis nach Bensberg, Bonn und Brühl – im späten Abendverkehr. Weitere rechtsrheinische Städte und Gemeinden sind mit S- und Regionalbahnlinien in das Kölner Nachtliniensystem eingebunden. Weitere Wettbewerber des Taxigewerbes sind die 2 Nachtbuslinien, die vom Regionalverkehr Köln (RVK) betrieben werden. Die Einbindung des Kölner Taxigewerbes in den ÖPNV steckt noch in den Anfängen. Eine wirkliche Integration kann neue Nachfragepotentiale für das Taxigewerbe erschließen. In Großstädten mit geglückter Integration rangiert der ÖPNV-Anteil am städtischen Taxiumsatz zwischen 3% und 5%.
3 DAS ANGEBOT AN TAXIDIENSTLEISTUNGEN Gutachten: Taximarkt in der Stadt Köln 2009 Seite 47 Die Angebotssituation im Taxigewerbe wird durch verschiedene betriebliche und gesamtwirt- schaftliche Faktoren bestimmt: 3.1 Angebotsfaktor Arbeitsmarkt und Beschäftigung Erfahrungsgemäß wirkt der Arbeitsmarkt in vierfacher Weise auf das Taxigewerbe: • 1. Effekt Kaufkraft: Ein direkter Effekt resultiert aus der sinkenden Kaufkraft. Der Zusammenhang ist eindeutig: Hohe Arbeitslosigkeit senkt die Nachfrage nach Taxidienstleistungen. Taxifahrten werden als „Luxus“ betrachtet, auf den im Ernstfall verzichtet werden muss. • 2. Effekt Druck vom Arbeitsmarkt: Ein weit gravierender Effekt ergibt sich jedoch auf der Angebotsseite: Je stärker der Druck auf dem Arbeitsmarkt, desto größer die Attraktion des Taxigewerbes für Arbeitssuchende. Hier macht sich die steigende Zahl gering qualifizierter Arbeitsloser bemerkbar. Anders als beispielsweise das Handwerk, besitzt das Taxigewerbe nur eine vergleichsweise niedrige Zugangsschwelle. Das erhöht seine Anziehungskraft für gering qualifizierte Erwerbslose. Für diese Menschen wird der Schritt ins Taxigewerbe häufig zum „letzten Strohhalm“. • 3. Effekt Ausländererwerbslosigkeit: Besondere Bedeutung hat dieser Effekt bei hoher Ausländererwerbslosigkeit: Mit der Taxikonzession können sich ausländische Unternehmer einen Arbeitsplatz aufbauen und dabei gleichzeitig ihren ausländerrechtlichen Status untermauern. Zusammen mit der problematischen Lage ausländischer Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt entsteht ein teilweise außerwirtschaftlicher Angebotsdruck im Taxigewerbe, dem keine entsprechende Nachfrage gegenübersteht. • 4. Effekt keine Rückkehr: Je unelastischer der Arbeitsmarkt, desto schwieriger wird für alle Taxiunternehmer der Wechsel in bzw. die Rückkehr auf den „normalen“ Arbeitsmarkt. Erschwerend wirken die eingegangenen Finanzierungsverpflichtungen, die ein Ausscheiden aus dem Beruf nahezu unmöglich machen - auch wenn die erzielten Gewinne sich nur noch wenig vom Sozialhilfesatz abheben. Besonders betroffen sind ältere Unternehmer mit geringen Chancen auf dem „regulären“ Arbeitsmarkt.
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Die Region <strong>Köln</strong>-Bonn verfügt über einen sehr leistungsfähigen ÖPNV, der dem Taxige-<br />
werbe deutliche Grenzen setzt. Das engmaschige Netz aus <strong>Stadt</strong>bahnen, S-, U- und Straßen-<br />
bahnen wird durch zahlreiche Buslinien, Regionalbahnen und Regionalexpresszüge verdich-<br />
tet. Täglich nutzen ca. 850.000 Menschen allein <strong>die</strong> Busse und Bahnen der <strong>Köln</strong>er Verkehrs-<br />
Betriebe (KVB). Mehr als 25% aller <strong>Köln</strong>er besitzen Zeitfahrausweise <strong>für</strong> Bus und Bahn.<br />
• Modal-Split: Etwa 19% aller werktäglich in <strong>Köln</strong> zurückgelegten Wege entfallen<br />
auf den ÖPNV. Damit nimmt <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> eine mittlere Position unter vergleichbaren<br />
deutschen Großstädten ein. So kommen beispielsweise Bremen (17%) oder Düsseldorf<br />
(21%) auf einen ähnlichen ÖPNV-Anteil. Dagegen rangiert der ÖPNV-Anteil<br />
in Frankfurt a.M. mit 28% deutlich höher.<br />
• Attraktive Erschließung: Die <strong>Stadt</strong>bahn umfasst 11 Linien mit einer Gesamtlänge<br />
von 237 km. Hinzu kommt das S-Bahnnetz mit 4 Linien und mehr als 295 km Linienlänge.<br />
Das Busnetz der <strong>Stadt</strong> umfasst 44 Linien. Auf einer Streckenlänge von<br />
521 km werden ca. 560 Haltestellen be<strong>die</strong>nt.<br />
• Fahrgäste: In und um <strong>Köln</strong> transportieren <strong>die</strong> KVB jährlich eine zunehmende Zahl<br />
von Fahrgästen. Waren es im Jahr 2000 ca. 231 Mio., so wurden 2008 ca. 262 Mio.<br />
Fahrgäste befördert – eine Steigerung von ca. 12%. Davon entfielen ca. 198 Mio.<br />
auf <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong>bahn, ca. 64 Mio. Fahrgäste benutzten Busse.<br />
• Nachtlinien: Besondere Wettbewerbsbedeutung <strong>für</strong> das Taxigewerbe hat das hervorragend<br />
ausgebaute Nachtliniensystem. Mehr als ein Dutzend S-Bahn- und Buslinien<br />
fahren im <strong>Stadt</strong>gebiet – aber auch bis nach Bensberg, Bonn und Brühl – im<br />
späten Abendverkehr. Weitere rechtsrheinische Städte und Gemeinden sind mit S-<br />
und Regionalbahnlinien in das <strong>Köln</strong>er Nachtliniensystem eingebunden. Weitere<br />
Wettbewerber des Taxigewerbes sind <strong>die</strong> 2 Nachtbuslinien, <strong>die</strong> vom Regionalverkehr<br />
<strong>Köln</strong> (RVK) betrieben werden.<br />
Die Einbindung des <strong>Köln</strong>er Taxigewerbes in den ÖPNV steckt noch in den Anfängen. Eine<br />
wirkliche Integration kann neue Nachfragepotentiale <strong>für</strong> das Taxigewerbe erschließen. In<br />
Großstädten mit geglückter Integration rangiert der ÖPNV-Anteil am städtischen Taxiumsatz<br />
zwischen 3% und 5%.