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aufgebaut werden könnten, bis hin zu konkreten Lösungsansätzen, um Kooperationshemmnisse<br />
zu überwinden.<br />
(1) Vorhandene Kooperationen in Hamburg, um auf den individuellen<br />
Bedarf zielende, kohärente, flexible und betriebsnahe Förderangebote<br />
zu entwickeln<br />
Zu dieser Frage wurden im Wesentlichen die drei folgenden Gremien benannt: 1)<br />
Landesausschuss für berufliche Bildung, 2) Hamburger Initiative für Arbeit & Ausbildung<br />
und 3) Arbeitsgruppe Jugend in Arbeit und Ausbildung, eine Unterarbeitsgruppe<br />
der Hamburger Initiative für Arbeit & Ausbildung. Der überwiegende Teil der interviewten<br />
Expertinnen und Experten ist in einem der drei Gremien selbst Mitglied.<br />
Der Vergleich zwischen dem Landesausschuss für berufliche Bildung und der Hamburger<br />
Initiative für Arbeit & Ausbildung spielte in den Interviews eine zentrale Rolle, weil<br />
die Hamburger Initiative bezogen auf die Zielsetzung der <strong>Pilotstudie</strong> als bedeutend<br />
leistungsfähiger eingeschätzt wird: Während die Hamburger Initiative für Arbeit & Ausbildung<br />
durch den Ersten Bürgermeister initiiert wurde und damit eine direkte Anbindung<br />
an die Hamburger Politik hat, existiert der Landesausschuss für berufliche Bildung<br />
aufgrund gesetzlicher Vorgaben. Er wurde in den Interviews als gesetzlich vorgeschriebenes<br />
„Standardgremium“ bezeich<strong>net</strong>, das zur Realisierung der Zielsetzung „Entwicklung<br />
von individuellen, kohärenten, flexiblen und betriebsnahen Förderangeboten“<br />
nicht übergangen werden könne. Kritisch wurde jedoch darauf hingewiesen, dass ein<br />
„gesetzliches Gremium mit Entscheidungsbefugnissen zu haben, noch keine hinreichende<br />
Bedingung ist, dass es wirklich läuft.“ Aufgrund dieser Kritik am Landesausschuss<br />
hat sich nach Aussagen der Befragten in den letzten zwei Jahren die Hamburger<br />
Initiative als einflussreicheres politisches Entscheidungsgremium etabliert: „Es ist in der<br />
Vergangenheit auch ab und zu passiert, dass die Hamburger Initiative dann eben<br />
beschlossen hat und der Landesausschuss musste das dann im Grunde genommen<br />
nachvollziehen.“<br />
Als Gründe für die höhere Leistungsfähigkeit der Hamburger Initiative wurden genannt:<br />
• Der Landesausschuss für berufliche Bildung ist ein großes Gremium, dessen<br />
Zusammensetzung gesetzlich vorgegeben ist, was nach Einschätzung der Befragten<br />
zu langwierigeren Arbeitsprozessen führt, d. h., „er ist aufgrund seiner paritätischen<br />
Besetzung natürlich auch etwas schwerfällig.“ Ferner müssen bestimmte<br />
Formalien, z. B. Ladungsfristen, eingehalten werden, die häufig als Behinderung<br />
für sachorientiertes Arbeiten empfunden werden.<br />
• Nach Aussagen der interviewten Expertinnen und Experten sind im Landesausschuss<br />
die Arbeitsaufgaben nicht durchgängig klar definiert. Der Informationsfluss<br />
ist nicht immer sichergestellt, was sich auch auf die Arbeitsatmosphäre auswirkt,<br />
die als „nicht konstruktiv“ beschrieben wird.<br />
• Als weiterer Grund für die „nicht konstruktive“ Arbeitskultur wird genannt, dass die<br />
Mitglieder im Landesausschuss überwiegend die Interessen ihrer Institution<br />
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