Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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Ruth Enggruber/Birgit Grosch/Renate Roßdeutscher<br />
8 Qualitative Studie<br />
8.1 Forschungsdesign<br />
Die qualitative Untersuchung bezieht sich in ihrem methodischen Aufbau auf die beiden<br />
zentralen Zielsetzungen dieser <strong>Pilotstudie</strong>, auf regionaler und lokaler Ebene am Beispiel<br />
der Großstadt und des Stadtstaates Hamburg zu untersuchen,<br />
(1) wie eine Zusammenarbeit erfolgreich aufgebaut und mit Inhalten gefüllt werden<br />
kann,<br />
(2) wie eine Zusammenarbeit organisiert werden könnte, so dass sie arbeits- und<br />
funktionsfähig ist, um auf die individuellen Bedarfe zielende, kohärente, flexible und<br />
betriebsnahe Förderangebote zu entwickeln.<br />
Zur Verfolgung dieser Zielsetzungen bot sich forschungsmethodisch das leitfadengestützte<br />
Expertinnen- und Experteninterview an. Denn nach Meuser und Nagel (1997, S.<br />
481) gelingt damit „... die Erfassung von praxisgesättigtem Expertenwissen, des<br />
Know-how derjenigen, die die Gesetzmäßigkeiten und Routinen, nach denen sich ein<br />
soziales System reproduziert, annektieren und unter Umständen abändern bzw. gerade<br />
dieses verhindern, aber auch der Erfahrungen derjenigen, die Innovationen konzipiert<br />
und realisiert haben.“ Mit Meuser und Nagel (1997, S. 483 ff.) betrachten wir die<br />
Personen als Expertinnen und Experten, die in irgendeiner Weise Verantwortung für<br />
den Entwurf, die Implementation oder die Kontrolle einer Problemlösung tragen oder<br />
die über einen privilegierten Zugang zu Informationen über Personengruppen oder<br />
Entscheidungsprozesse verfügen. Für unsere forschungsleitenden Zielsetzungen waren<br />
die Expertinnen und Experten als Repräsentantinnen und Repräsentanten einer Organisation<br />
oder Institution wichtig, insofern sie Problemlösungs- und Entscheidungsstrukturen<br />
vertreten, die für den Aufbau regionaler und lokaler Kooperations<strong>net</strong>ze relevant<br />
sind.<br />
Auswahl der befragten 24 Expertinnen und Experten<br />
Die Auswahl der einzelnen Interviewpartnerinnen und Interviewpartner wurde aufgrund<br />
ihrer administrativen Stellung und ihrer Funktion als mögliche Entscheidungsträgerinnen<br />
und Entscheidungsträger getroffen. Zentrales Auswahlkriterium war, dass sie<br />
die für die vorberufliche und berufliche Bildung Jugendlicher mit schlechteren Startchancen<br />
relevanten Institutionen der vier verschiedenen politischen Handlungs- und<br />
Entscheidungsebenen in Hamburg (siehe erneut Abschnitt 2 dieses Kapitels) vertreten.<br />
Hinweise dazu lieferten zum einen die Ergebnisse der quantitativen Erhebung der<br />
Gremien in Hamburg (siehe Kapitel 7). Zum anderen gaben die beteiligten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung mit ihrem<br />
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