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Die hamburgischen Jugendlichen profitieren jedoch nur in einem geringem Maße von<br />
dem Anstieg der Ausbildungsplätze (1995: 24.726 gegenüber 2000: 24.851), da die<br />
zusätzlichen Ausbildungsplätze beinahe vollständig von Jugendlichen aus dem Umland<br />
besetzt werden: Die Zahl der Auszubildenden in Hamburg aus dem Hamburger Umland<br />
stieg von 7.206 im Jahr 1995 auf 10.014 im Jahr 2000. Die einpendelnden Jugendlichen<br />
werden hauptsächlich von den IT- und den kaufmännischen Branchen aufgenommen,<br />
die Jugendliche mit einer guten Bildungsqualifikation suchen (Mitteilung an<br />
den Senat 2001, S. 7). Diese Entwicklung stimmt mit den Strukturveränderungen bei<br />
den Erwerbstätigen sowie den Wirtschaftsbereichen überein. Hier hat vor allem der<br />
Dienstleistungsbereich, in dem die IT- und die kaufmännischen Berufe angesiedelt<br />
sind, zugelegt. Dagegen wurden Einfacharbeitsplätze insbesondere im produzierenden<br />
Gewerbe abgebaut. Setzt sich dieser Prozess fort, werden Jugendliche ohne oder mit<br />
niedrigen Schulabschlüssen – insbesondere ausländische Jugendliche – die Verlierer<br />
auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt sein.<br />
6.7 Angebot auf dem Ausbildungsmarkt in der Freien und<br />
Hansestadt Hamburg<br />
Der Hamburger Ausbildungsmarkt zeigt in den 1990er Jahren bezogen sowohl auf die neu<br />
abgeschlossenen Ausbildungsverträge (siehe Abbildung 10) als auch auf die<br />
Gesamtzahl der Ausbildungsplätze vom 1. bis 4. Ausbildungsjahr (siehe<br />
Abbildung 11) einen eindeutigen Verlauf. Bis zum Jahr 1995 ging die Zahl der neu<br />
abgeschlossenen Ausbildungsverträge zurück, eine Entwicklung, die sich ein Jahr<br />
später auch in der Gesamtzahl der Ausbildungsplätze niederschlug. Seitdem wuchs<br />
deren Zahl zwar kontinuierlich an, erreichte aber noch nicht das Niveau des Jahres<br />
1990: Die Gesamtzahl der Ausbildungsplätze war 1999 um 14,2% niedriger als im Jahr<br />
1990 und die Zahl der neuen Ausbildungsverträge lag im Jahr 2000 um 14,4% deutlich<br />
unter den Werten vor zehn Jahren.<br />
Insbesondere die Bereiche Industrie und Handel, Handwerk und öffentlicher Dienst<br />
verringerten ihre Ausbildungsplätze. Während jedoch im Bereich Industrie und Handel<br />
seit 1996 wieder ein Anstieg zu erkennen ist, bleiben Handwerk und öffentlicher<br />
Dienst 24 auf einem konstanten bzw. absteigenden Niveau. Zwar gingen auch in der<br />
Landwirtschaft und in den freien Berufen die Ausbildungsplätze zurück, aufgrund der<br />
absolut niedrigen Zahlen hat dies allerdings keine großen Auswirkungen auf den<br />
gesamten Ausbildungsstellenmarkt.<br />
24 Hiermit wird eine Aussage zu den Ausbildungsleistungen der Freien und Hansestadt Hamburg getroffen,<br />
weil einerseits die Berufsausbildung bei der Stadt in Industrie und Handwerksberufen nicht mitgezählt<br />
und andererseits auch die Ausbildung nichtstaatlicher Unternehmen statistisch erfasst wird.<br />
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