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60 6.6 Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt in der Freien und Hansestadt Hamburg Die demografische Entwicklung – abzulesen an der Prognose der Schulentlasszahlen der allgemeinbildenden Schulen – lässt kurz- und mittelfristig keine Entspannung für den hamburgischen Ausbildungsmarkt erwarten: Bis zum Jahr 2007 wird die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger stetig zunehmen (insgesamt 16.175), so dass mit einer wachsenden Nachfrage nach Ausbildungsplätzen zu rechnen ist. Hierbei werden auch die Jugendlichen ohne und mit Hauptschulabschluss in absoluten Zahlen ansteigen und voraussichtlich erst im Jahr 2015 wieder auf den Stand des Jahres 2001 zurückfallen. Ebenfalls anwachsen wird die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger mit einem mittleren oder höheren Schulabschluss (siehe Abbildung 8). 2015 2013 2011 2009 2007 2005 2004 2003 2002 2001 2000 1.867 3.451 4.648 270 5.164 1.928 3.575 4.769 266 5.177 1.914 3.476 4.622 285 5.558 1.905 3.524 4.799 284 5.487 2.014 3.763 5.001 268 5.129 2.029 3.722 4.839 248 4.769 2. 007 3.691 4.751 242 4.659 1.986 3.658 4.595 242 4.686 1.946 3.586 4.609 248 4.838 1.887 3.416 4.521 252 4.873 1.884 3.472 4.677 256 4.939 0 2.000 4.000 6.000 8.0 00 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000 Ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Mittlere Reife Fachhochschulreife Abitur Abbildung 8: Schulabgängerinnen und -abgänger in der Freien und Hansestadt Hamburg nach Schulabschlüssen 2000 – 2015 Diese Entwicklung lässt befürchten, dass Jugendliche mit schlechten oder gar keinen Schulabschlüssen – entsprechend dem Bundestrend – zunehmend vom Ausbildungsstellenmarkt verdrängt werden, ein Prozess, der bereits in den vergangenen Jahren eingesetzt hat und anhand der steigenden Zahl der Neueintritte in den Berufsbildenden Schulen – in den Berufsvorbereitungsklassen stieg die Zahl von 2.164 im Jahr 1990 auf
3.002 im Jahr 2000 21 – sowie der Neueintritte in den Berufsvorbereitungsmaßnahmen nach dem AFG/SGB III – deren Zahl stieg von 1.032 im Jahr 1990 auf 1.428 im Jahr 2000 22 – ablesbar ist. Davon Betroffene sind vor allem ausländische Jungen und Mädchen, deren Anteil an den Schulabgängerinnen und -abgängern mit und ohne Hauptschulabschluss seit 1996 deutlich wuchs (siehe Tabelle 4). Allerdings ist hier zu erwähnen, dass auch bei den deutschen Jungen und Mädchen der Anteil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss zunahm. 23 Tabelle 4: Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Hauptschulabschluss Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Hauptschulabschluss nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit in der Freien und Hansestadt Hamburg 1996 1997 1998 1999 2000 Jungen 12,6% 13,3% 13,0% 14,3% 14,6% deutsche Jungen 10,6% 11,6% 11,2% 11,2% 12,7% ausländische Jungen 20,8% 20,4% 20,9% 25,0% 22,5% Mädchen 9,4% 9,2% 8,8% 9,4% 10,0% deutsche Mädchen 7,8% 8,2% 7,5% 7,8% 8,3% ausländische Mädchen 16,5% 14,0% 14,9% 15,2% 18,1% Innerhalb ihrer jeweiligen Gruppen hatten 56,8% der ausländischen Jungen und 48,2% der ausländischen Mädchen nur einen niedrigen oder keinen Bildungsabschluss. Dagegen hatten bei den deutschen Jungen 36,3% nicht die mittlere Reife und nur 26,0% der deutschen Mädchen (siehe Tabelle 5). 21 Hierzu werden das Berufsgrundbildungsjahr, BVK 7/8 und BVK A sowie Basiskurs für Ausländer, BVK 8 und 9 bzw. BVJ-a, BVJ-m und VJM sowie die Berufsvorbereitungsklassen 10 und 10/11 QUAS-B (Betrieb-Schule) gerechnet. Während das Berufsbildungsjahr und die Berufsvorbereitungsklassen 10 und 10/11 bis 1995 existierten, ist QUAS-B erst 1997 aufgenommen worden. 22 Ein weiterer Beleg hierfür ist die Entwicklung der Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in berufsvorbereitenden Maßnahmen und in Förderungsmaßnahmen des Arbeitsamtes Hamburg seit 1997. Durchliefen im Jahr 1997 noch 3.023 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Bildungsmaßnahme, waren es im Jahr 1999 bereits 4.003. Quelle: Arbeitsamt Hamburg. 23 Der Anteil der ausländischen Jungen ohne Schulabschluss beträgt 22,5% aller Jugendlichen ohne Abschluss, der der ausländischen Mädchen liegt bei 18,1%. Demgegenüber haben die deutschen Jugendlichen einen Anteil an allen Jugendlichen ohne Schulabschluss von 12,7% und liegen damit weit hinter ihren ausländischen Mitschülerinnen und Mitschülern. 61
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der allgemeinbildenden Schulen – lässt kurz- und mittelfristig keine Entspannung für<br />
den hamburgischen Ausbildungsmarkt erwarten: Bis zum Jahr 2007 wird die Zahl der<br />
Schulabgängerinnen und -abgänger stetig zunehmen (insgesamt 16.175), so dass mit<br />
einer wachsenden Nachfrage nach Ausbildungsplätzen zu rechnen ist. Hierbei werden<br />
auch die Jugendlichen ohne und mit Hauptschulabschluss in absoluten Zahlen ansteigen<br />
und voraussichtlich erst im Jahr 2015 wieder auf den Stand des Jahres 2001<br />
zurückfallen. Ebenfalls anwachsen wird die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger<br />
mit einem mittleren oder höheren Schulabschluss (siehe Abbildung 8).<br />
2015<br />
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1.867 3.451 4.648 270 5.164<br />
1.928 3.575 4.769 266 5.177<br />
1.914 3.476 4.622 285 5.558<br />
1.905 3.524 4.799 284 5.487<br />
2.014 3.763 5.001 268 5.129<br />
2.029 3.722 4.839 248 4.769<br />
2. 007 3.691 4.751 242 4.659<br />
1.986 3.658 4.595 242 4.686<br />
1.946 3.586 4.609 248 4.838<br />
1.887 3.416 4.521 252 4.873<br />
1.884 3.472 4.677 256 4.939<br />
0 2.000 4.000 6.000 8.0 00 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000<br />
Ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Mittlere Reife Fachhochschulreife Abitur<br />
Abbildung 8: Schulabgängerinnen und -abgänger in der Freien und Hansestadt Hamburg nach<br />
Schulabschlüssen 2000 – 2015<br />
Diese Entwicklung lässt befürchten, dass Jugendliche mit schlechten oder gar keinen<br />
Schulabschlüssen – entsprechend dem Bundestrend – zunehmend vom Ausbildungsstellenmarkt<br />
verdrängt werden, ein Prozess, der bereits in den vergangenen Jahren<br />
eingesetzt hat und anhand der steigenden Zahl der Neueintritte in den Berufsbildenden<br />
Schulen – in den Berufsvorbereitungsklassen stieg die Zahl von 2.164 im Jahr 1990 auf