Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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Ruth Enggruber/Birgit Grosch<br />
5 Konstruktion eines Kooperationsmodells<br />
Aus organisationstheoretischer Sicht (Enggruber 2000) wird im Folgenden ein Kooperationsmodell<br />
vorgeschlagen, wie die lokale und regionale Zusammenarbeit aufbauorganisatorisch<br />
gestaltet werden kann. In dieses Modell zur Aufbau- und Ablauforganisation<br />
fließen stellenweise die vorherigen Überlegungen zum Aufbau von Netzwerken ein.<br />
(1) Bildungspolitisches Gremium auf Landesebene zur Sicherung der<br />
politischen Unterstützung<br />
Auf regionaler Ebene ist es sinnvoll, dass ein bildungspolitisches Gremium auf Landesebene<br />
durchgängig die politische Unterstützung und auch die Legitimation der Kooperations<strong>net</strong>ze<br />
sichert und dafür Sorge trägt, dass das Ziel der Entwicklung von auf die<br />
individuellen Bedarfe zielenden, kohärenten, flexiblen und betriebsnahen Förderangeboten<br />
konsequent verfolgt wird. Wie bereits oben erläutert, kann nur durch den<br />
persönlichen, aktiven Einsatz der relevanten hochrangigen politischen Vertreterinnen<br />
und Vertreter der Kooperationsarbeit mit diesem Ziel der nötige Stellenwert gegeben<br />
werden, um so auch die anderen Akteure zur lokalen und regionalen Zusammenarbeit<br />
zu motivieren. Letztlich muss die landespolitische Ebene kontinuierlich mit einbezogen<br />
sein, weil sie die Befugnisse besitzt, um politische Entscheidungsprozesse zu erleichtern<br />
und zu beschleunigen.<br />
Bei der Konstituierung eines solchen bildungspolitischen Gremiums sollte erstens<br />
gewährleistet sein, dass dort alle relevanten Institutionen für die vorberufliche und<br />
berufliche Bildung von Jugendlichen mit schlechten Startchancen auf Landesebene mit<br />
ihren zentralen Entscheidungs- und Leitungsebenen vertreten sind. Zweitens wäre zu<br />
prüfen, ob auf bereits vorhandene, z. B. auch gesetzlich vorgeschriebene Gremien –<br />
wie die Landesausschüsse für Berufsbildung – zurückgegriffen werden kann. Falls das<br />
bildungspolitische Gremium neben gesetzlich vorgeschriebenen Gremien arbeitet, sollte<br />
drittens die Informations- und Abstimmungsstruktur zwischen beiden geklärt werden.<br />
Um einerseits die kontinuierliche politische Unterstützung sichern und andererseits das<br />
angestrebte Ziel der Entwicklung von auf die individuellen Bedarfe zielenden, kohärenten,<br />
flexiblen und betriebsnahen Förderangeboten konsequent verfolgen zu können,<br />
wird vorgeschlagen, dass im Sinne eines sozial- und bildungspolitischen Leitbildes klare<br />
Zielvereinbarungen in einem entsprechenden Vertrag formuliert und von allen beteiligten<br />
Akteuren unterzeich<strong>net</strong> werden.<br />
(2) Lenkungsgruppen auf Landes- und Bezirksebene<br />
Sowohl für die Landes- als auch für die kommunale Ebene wird vorgeschlagen,<br />
Lenkungsgruppen mit hohen Entscheidungskompetenzen einzurichten, die die in dem<br />
bildungspolitischen Gremium nur im Sinne von sozial- und bildungspolitischen Eck-<br />
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