Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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beruhende Verständigung über die Bedürfnisse und Handlungsfelder des Ausbildungsmarktes<br />
erfolgen. Eine Zusammenarbeit lässt sich nur aufbauen, wenn die Interessen<br />
wechselseitig verstanden und respektiert werden und zumindest ein Minimalkonsens<br />
über die gemeinsamen Ziele der Kooperation hergestellt werden kann. Hier erfolgt eine<br />
Austarierung der Einzelinteressen, zugleich entwickelt sich eine geeig<strong>net</strong>e Balance<br />
zwischen den Eigenaktivitäten der Akteurinnen und Akteure und den Aufgaben der<br />
Steuerungsstruktur. Auf dieser Basis kann eine Gesamtkonzeption erarbeitet und<br />
beschlossen werden und die Koordination und Kooperation bei organisationsübergreifenden<br />
Anforderungen des Ausbildungsmarktes erfolgen. Hier sind ebenfalls Informationen<br />
zentral zu sammeln und auszutauschen sowie die Erfordernisse des lokalen und<br />
regionalen Ausbildungsmarktes und die Bedarfe und Bedürfnisse von Arbeitsverwaltung<br />
sowie Landes- und Kommunalverwaltung zu ermitteln und zu diskutieren.<br />
(4) Initiierung eines operativen Netzwerks zur Identifizierung und<br />
Analyse von lokalen und regionalen Problemen, Bedarfen und<br />
Bedürfnissen<br />
Um lokale Probleme, Bedarfe und Bedürfnisse identifizieren und analysieren zu können,<br />
erfolgt in dieser Phase die Initiierung eines operativen Netzwerks, das die weiteren<br />
relevanten Akteurinnen und Akteure umfasst: Kammern und Innungen, Arbeitgeberverbände<br />
und Gewerkschaften – sofern sie noch nicht in das strategische Netzwerk<br />
einbezogen sind –, Wohlfahrtsverbände und Kirchen, allgemein- und berufsbildende<br />
Schulen, einschlägig tätige wissenschaftliche Einrichtungen, örtliche Initiativen,<br />
Bildungs- und Maßnahmenträger sowie einzelne Unternehmen oder engagierte Privatpersonen.<br />
Die Einbeziehung dieser Institutionen und Organisationen ist nicht allein<br />
deswegen unerlässlich, um Informationen über die Kompetenzen, Kapazitäten und<br />
Interessen der lokalen Akteurinnen und Akteure zu erhalten, sie haben auch einen<br />
anderen Blick für besondere Problemlagen oder Bedürfnisse vor Ort und erhöhen damit<br />
die zur Verfügung stehende Informationsvielfalt. Zudem erhält der gesamte Netzwerkprozess<br />
eine erhöhte Legitimation und einen größeren Rückhalt auf der lokalen Ebene.<br />
An diesem Netzwerk müssen nicht in jedem Fall alle Akteurinnen und Akteure auf dem<br />
Ausbildungsmarkt teilnehmen. Es darf allerdings kein Kartell entstehen, das bewusst<br />
darauf zielt oder in Kauf nimmt, Dritte auszuschließen. Mehr noch als das strategische<br />
Netzwerk hat das operative Netzwerk aufgrund seiner heterogenen Zusammensetzung<br />
einen Spagat zwischen Partizipation einerseits und Effektivität und Effizienz andererseits<br />
zu wagen. Aufgrund seiner Funktion als zusätzlicher Seismograph für vorhandene<br />
Bedarfe und Bedürfnisse muss das operative Netzwerk im Gegensatz zum strategischen<br />
Netzwerk keinen institutionalisierten Charakter mit einem festen Tagungsrhythmus<br />
haben. Es kann je nach Bedarf vom strategischen Netzwerk in der Form von<br />
Fachtagungen, Workshops oder Arbeitsgruppen einberufen werden. Allerdings sollten<br />
auch die Beteiligten des operativen Netzwerkes die Möglichkeit haben, eine Veranstaltung<br />
oder eine Arbeitssitzung anzuberaumen. Trotz seiner situationsabhängigen Zusammenkünfte<br />
kann ein Kontrakt oder eine Deklaration zum Aufbau der operativen<br />
Partnerschaft, die deren Ziele und Aufgaben innerhalb der lokalen und regionalen Aus-