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Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

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Phase sollte ein lockerer Erfahrungs- und Informationsaustausch stattfinden, der über<br />

die jeweilige Problemwahrnehmung Auskunft gibt und zu einer groben Zielfindung<br />

führt. Ein erster formaler Schritt ist die Benennung von festen Ansprechpersonen in<br />

den Behörden und Organisationen, die für Terminabsprachen und andere organisatorische<br />

Aufgaben zuständig sind.<br />

Die Zusammenführung von Arbeitsverwaltung, Sozialamt und Jugendamt ist vor allem<br />

aus drei Gründen erforderlich:<br />

• Arbeitsamt, Sozialamt und Jugendamt tragen vor Ort die gesetzliche Verantwortung<br />

für die berufliche Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.<br />

• Arbeitsamt, Sozialamt und Jugendamt sind die maßgebenden örtlichen Entscheider,<br />

Auftrag- und Geldgeber für Angebote.<br />

• Jugendliche und junge Erwachsene ohne Ausbildung oder Arbeit sind häufig auf<br />

eine gleichzeitige Betreuung durch verschiedene Institutionen angewiesen.<br />

Zum Anstoß der Zusammenarbeit sollte ein Verweis auf die gegenseitigen rechtlichen<br />

Verpflichtungen zur Kooperation allenfalls behutsam erfolgen. Wichtiger ist es vielmehr,<br />

den zukünftigen Partnerinnen und Partnern einen erkennbaren gemeinsamen<br />

Nutzen der Zusammenarbeit in Aussicht zu stellen. Es sollte deutlich gemacht werden,<br />

dass die kollektiven Ziele auch und vor allem in ihrem Interesse bearbeitet werden und<br />

die Möglichkeiten einer Lösung der strukturellen Probleme des lokalen Ausbildungsmarktes<br />

ohne die aktive Mitarbeit aller drei Institutionen begrenzt bleiben. Die Institutionen<br />

sind davon zu überzeugen, dass ein situativer Verzicht auf ein autonomes<br />

Vorgehen zu einer Steigerung des Gesamtnutzens führt. Dabei ist herauszustreichen,<br />

dass nicht mehr ausschließlich die eigenen Interessen und Ziele verfolgt werden<br />

können, sondern auch Rücksichtnahmen auf andere erfolgen und Kompromisse<br />

gesucht werden sollten.<br />

Um die Kooperationspartnerinnen und -partner zu gewinnen, muss Vertrauen<br />

geschaffen werden, das die Beziehungen zwischen den Akteurinnen und Akteuren<br />

fördert und stabilisiert. Nur auf einer gemeinsamen Vertrauensbasis können sich der<br />

notwendige Mut und die Bereitschaft zu einer Veränderung etablierter und starrer<br />

Strukturen und zum Lernen voneinander entwickeln. Die Reformbereitschaft der jeweiligen<br />

Partnerinnen und Partner kann dabei sehr unterschiedlich sein. Es ist wichtig,<br />

Verständnis und Toleranz für die Zielsetzungen der jeweils anderen Beteiligten aufzubauen.<br />

Dazu ist es auch erforderlich, die jeweiligen Organisationsstrukturen, Arbeitskulturen<br />

und Arbeitsabläufe sowie die wirtschaftlichen Voraussetzungen und die<br />

Restriktionen kennen zu lernen. Diese internen Bedingungen können über dauerhaft<br />

angelegte Kommunikationsstränge, die nicht nur die Leitungsebene, sondern auch die<br />

Arbeitsebene der jeweiligen Institutionen betreffen – z. B. gemeinsame Fachkonferenzen,<br />

Weiterbildungsmaßnahmen, Hospitationen –, erreicht werden. Auf diese Weise<br />

kann eine gemeinsame Kommunikations- und Arbeitskultur entwickelt werden, auf<br />

deren Bedeutung besonders in der Organisationsentwicklung und -beratung immer<br />

wieder hingewiesen wird (z. B. Becker/Langosch 1995). Entscheidend für den Aufbau

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