Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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(3) Berücksichtigung vorhandener Kooperationen<br />
Wie bereits oben angesprochen, haben sich neben den gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Kooperationen – z. B. auf lokaler Ebene der Jugendhilfeausschuss, auf regionaler<br />
Ebene die Berufsbildungsausschüsse der Kammern oder auf Landesebene der<br />
Landesausschuss für berufliche Bildung – vielerorts unterschiedliche Gremien in Form<br />
von Arbeitskreisen, Beiräten oder Arbeitsgruppen bis hin zum Ausbildungskonsens in<br />
Nordrhein-Westfalen oder der „Initiative für Arbeit und Ausbildung“ in Hamburg entwickelt.<br />
Bei dem Aufbau lokaler und regionaler Kooperations<strong>net</strong>ze zur Gewährleistung<br />
individueller, kohärenter, flexibler und betriebsnaher Förderstrukturen sind diese<br />
bestehenden Strukturen insbesondere aus drei Gründen durchgängig zu berücksichtigen:<br />
1) Manche Gremien beruhen auf einer gesetzlichen Verpflichtung zur Erfüllung<br />
gesetzlicher Aufgaben. 2) Vorhandene Kooperationsstrukturen können und sollen zum<br />
Aufbau der angestrebten Kooperations<strong>net</strong>ze genutzt werden. 3) Die Vernachlässigung<br />
vorhandener und historisch gewachsener Kooperationsstrukturen kann zu erheblichen<br />
Akzeptanzproblemen oder – schlimmstenfalls – zu Verweigerungshaltungen bei relevanten<br />
Handelnden führen.<br />
(4) Bereitschaft zum Einsatz von Zeit, Geld und Personal<br />
Kooperationen lassen sich nicht ohne eine zumindest kurzfristige Steigerung des individuellen<br />
Arbeitsaufwands erzielen. Die Zusammenarbeit ist deshalb in vielfacher Weise<br />
vom Engagement der Initiatoren und dem Einsatz der Ressourcen Zeit, Geld und<br />
Personal auf Seiten der Kooperationspartnerinnen und -partner abhängig. Dabei erfordert<br />
die Mitarbeit die aktive inhaltliche Mitwirkung von allen. Die gemeinsamen Aufgaben<br />
sind auf viele Köpfe zu verteilen. Es ist notwendig, anstehende Arbeiten und möglicherweise<br />
entstehende Kosten unter den Beteiligten gerecht zu verteilen. ‚Trittbrettfahrer‘<br />
sind zu einer aktiveren Rolle zu bewegen, denn sie können die Kooperation<br />
gefährden, indem sie anderen zeigen, dass eine Beteiligung an der Zusammenarbeit<br />
auch ohne eigene Aktivitäten möglich ist.<br />
(5) Transparenz und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der gesamte Prozess sollte möglichst transparent und öffentlichkeitswirksam ablaufen.<br />
Geheime Nebenabsprachen und heimliche Sitzungen gefährden den Entstehungsprozess<br />
und belasten die spätere Kooperation. Die Netzwerkpartnerinnen und -partner<br />
sind über die Ziele, den Gesamtablauf und die anstehenden einzelnen Schritte umfassend<br />
zu informieren. Es ist deutlich zu begründen, aus welchen Gründen welche<br />
Akteurinnen und Akteure an welchen Aufgaben beteiligt werden. Darüber hinaus ist es<br />
erforderlich, eine breite Öffentlichkeit über die Presse zu erzielen, um für die berufliche<br />
Integration von Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit schlechteren Startchancen<br />
und die entstandenen lokalen und regionalen Aktivitäten zu werben und andere, insbesondere<br />
Betriebe, Eltern und Schulen, für dieses Thema zu sensibilisieren.