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Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

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Ebenso gibt es zwischen den Akteurinnen und Akteuren häufig ein gegenseitiges Misstrauen,<br />

das auf Vorurteilen gegenüber der Arbeit und der inhaltlichen Auffassung der<br />

potenziellen Partner beruht. Persönliche Ressentiments und die Pflege von Klischees<br />

können dazu dienen, die Rolle oder die Arbeit anderer abzuwerten. Eine wichtige<br />

Funktion hat dabei die Auslegung von Begrifflichkeiten. Die Unkenntnis über die<br />

Bedeutung und den Gebrauch von spezifischen Begriffen führt schnell Unstimmigkeiten<br />

herbei. Sensible Begriffe im Übergang Schule – Ausbildung – Beruf sind z. B. Poolfinanzierung,<br />

Verbundausbildung, Ausbildungsplatzakquisition oder Ausbildungsberatung.<br />

Vor allem in der Anfangsphase erfordert Netzwerkarbeit erhöhten Arbeitsaufwand.<br />

Angesichts des zunehmenden Personalabbaus insbesondere in der öffentlichen Verwaltung,<br />

überfüllter Terminkalender und wachsender Aufgaben sind die Beschäftigten<br />

ausgelastet oder gar überlastet. So kann eine Initiative zur Zusammenarbeit durch die<br />

Schwierigkeiten bei der Vereinbarung gemeinsamer Termine oder durch die Weigerung,<br />

in der Kooperation anstehende Aufgaben zu übernehmen, stark beeinträchtigt<br />

werden.<br />

(2) Subjektive Faktoren aus der organisatorischen Einbindung<br />

Ferner wird das Handeln der Akteurinnen und Akteure häufig von einer individuellen<br />

Erfolgsorientierung geprägt: Eigene Erfolge als Beschäftigte in einer Organisation oder<br />

der Erfolg der Organisation als Ganzes stehen im Mittelpunkt der Arbeitstätigkeit. Die<br />

Abhängigkeit der beruflichen Integration Jugendlicher und junger Erwachsener vom<br />

Zusammenwirken vielfältiger Institutionen und Einrichtungen wird daher nicht immer<br />

ausreichend berücksichtigt. Zudem richtet sich das Förderangebot oftmals nach den<br />

Kompetenzen sowie den Ressourcen der jeweiligen Organisation und nicht nach den<br />

Bedürfnissen der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, oder es steht die Beschäftigung<br />

mit den Betroffenen und nicht deren Integration in die Erwerbswelt im Zentrum<br />

der Bemühungen (Bertelsmann Stiftung u. a. 2001). Zusätzlich sind die Akteurinnen<br />

und Akteure der Last ausgesetzt, Ergebnisse möglichst kurzfristig zu erzielen, sei es,<br />

dass die Kommune oder die Landespolitik Erfolge vorweisen muss oder dass die Arbeit<br />

der Organisation unter einem permanenten Rechtfertigungsdruck steht, der möglichst<br />

rasche Arbeitsergebnisse erfordert und langfristige Entwicklungen behindert.<br />

Aufgrund ihrer unterschiedlichen Professionalitäten und Erfahrungen werden Probleme<br />

in demselben Arbeitsfeld von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verschiedenen<br />

Behörden, der öffentlichen und freien Träger, der Schulen, der Kammern, der Sozialpartner<br />

und nicht zuletzt auch der Betriebe äußerst unterschiedlich wahrgenommen.<br />

Die Beschäftigten haben unterschiedliche Ausbildungen durchlaufen und sind in unterschiedliche<br />

Systeme eingebunden. Daraus leiten sich verschiedene Ursachenanalysen<br />

ab, woraus sich wiederum unterschiedliche Vorstellungen über Ziele, Wege und Lösungen<br />

entwickeln, um den Ausbildungsmarktproblemen erfolgreich begegnen zu können.<br />

Ebenfalls aus der jeweiligen Professionalität, aber auch aus den unterschiedlichen<br />

organisatorischen Einbindungen können gegenseitige Schuldzuweisungen gegenüber<br />

den potenziellen Partnern zustande kommen. So sehen die Arbeitsämter häufig bei den

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