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Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

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• Überwindung des Ressortdenkens,<br />

• stärkere Problemnähe,<br />

• Erzielung von Synergieeffekten.<br />

Vor allem die öffentliche Hand hat dabei die Rolle einer Moderation zu übernehmen,<br />

die das Schnittstellenmanagement zwischen den verschiedenen Interessen betreibt.<br />

Kooperation ist damit zugleich die Ergänzung des traditionellen hierarchisch-hoheitlichen<br />

Handelns der öffentlichen Akteure, das in einem immer geringer werdenden<br />

Ausmaß den Problemlagen aus der wachsenden gesellschaftlichen und ökonomischen<br />

Komplexität entgegentreten kann (Benz 1994; Heinelt/Mayer 1992).<br />

Das oben eingeführte Kooperationsverständnis beinhaltet die Definition gemeinsamer<br />

Ziele, die Klärung und Abgrenzung der jeweiligen Stärken sowie der inhaltlichen und<br />

formalen Kompetenzen und Zuständigkeiten. Darauf basiert die Entwicklung eines gemeinsamen<br />

und aufeinander abgestimmten Handlungskonzeptes aller Akteurinnen und<br />

Akteure unter der weitestgehend optimalen Ausnutzung vorhandener Ressourcen<br />

(Gögercin 1999). Auf der lokalen und regionalen Ebene ermöglicht so verstandene<br />

Kooperation, den oben beschriebenen Paradigmawechsel zu realisieren und flexible,<br />

kohärente und bedarfsorientierte Förderstrukturen zur beruflichen Integration vor Ort,<br />

orientiert an den Bedürfnissen der Jugendlichen und den Anforderungen des Arbeitsmarktes,<br />

zu schaffen. Dieses Ziel ist nur zu erreichen, wenn ein Kooperations<strong>net</strong>z<br />

entsteht, das als systematisch betriebene Zusammenarbeit alle wesentlichen Akteurinnen<br />

und Akteure und Institutionen in der vorberuflichen und beruflichen Bildung<br />

Jugendlicher mit schlechteren Startchancen auf der lokalen und regionalen Ebene vereint.<br />

Die stärkere Verankerung der Zusammenarbeit in einem Netzwerk stellt eine<br />

besondere Form der Kooperation dar.<br />

Der Begriff ‚Netzwerk‘ bezeich<strong>net</strong> ein Sozialsystem in einem bestimmten Politikfeld, das<br />

„das Zusammenwirken der unterschiedlichsten exekutiven, legislativen und gesellschaftlichen<br />

Institutionen und Gruppen bei der Entstehung und Durchführung einer<br />

bestimmten Politik“ umfasst (Windhoff-Héritier 1987). Vertreten sind in einem Netzwerk<br />

öffentliche und private Akteurinnen und Akteure, wobei unter ‚Akteuren‘ Individuen,<br />

Gruppen, Institutionen oder Organisationen verstanden werden können. Dabei<br />

richtet sich die Zusammensetzung weniger nach formalrechtlichen und institutionellen<br />

Kriterien, sondern ist das Ergebnis von teilweise langwierigen Aushandlungsprozessen<br />

zwischen den Akteurinnen und Akteuren, die durch die Bildung gegenseitigen<br />

Respekts, Anerkennung und Affinität gekennzeich<strong>net</strong> sind.<br />

Die Netzwerkakteurinnen und -akteure eint die Bearbeitung und Lösung eines gemeinsamen<br />

Handlungsproblems, das sie aus unterschiedlichen, jedoch wechselseitig abhängigen<br />

Interessen bearbeiten wollen. Für die Beteiligten stellt ein Netzwerk somit keinen<br />

Selbstzweck dar, sondern bietet vielmehr Strukturen, die es ermöglichen, konkrete<br />

Ziele und Absichten zu verfolgen, und die als Lösungsmöglichkeit ihrer Probleme gesehen<br />

werden (Mayntz 1993; Schubert 1995).<br />

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