Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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2. Eine solche Angebotsstruktur kann nur durch die Kooperation und Koordination der<br />
für die vorberufliche und berufliche Bildung relevanten Institutionen bzw. Organisationen<br />
gewährleistet werden.<br />
Die vorliegende Hamburger <strong>Pilotstudie</strong> zur „Entwicklung einer Konzeption für regionale/lokale<br />
Kooperations<strong>net</strong>ze am Beispiel einer Großstadt“ setzt an der zweiten<br />
Voraussetzung an, so dass ihre Ergebnisse auch bedeutsame Hinweise für die<br />
erwähnte „Entwicklungsinitiative: Neue Förderstruktur für Jugendliche mit besonderem<br />
Förderbedarf“ (INBAS 2001b) geben können. Die für eine neue Förderstruktur notwendigen<br />
Kooperationsbeziehungen und Kooperationsvereinbarungen haben zum Ziel,<br />
• das Angebot der verschiedenen Institutionen vor Ort sowohl für die Jugendlichen<br />
als auch für die einzelnen Akteurinnen und Akteure transparent zu machen;<br />
• ein abgestimmtes Handeln vor Ort zu ermöglichen, d. h. Entwicklung einer lokalen<br />
und regionalen Konzeption zur Koordination von Angeboten mit dem Ziel eines<br />
abgestimmten Fördersystems, das sich an den Anforderungen des Ausbildungs-<br />
und Arbeitsmarktes ebenso ausrichtet wie an den Interessen und Lebenslagen der<br />
Jugendlichen;<br />
• Fehlsteuerungen und mangelnde Kompatibilität der Förderangebote zu vermeiden;<br />
• betriebsnahe Förderansätze zu konzipieren und zu realisieren;<br />
• auch präventiv durch frühzeitige Berufsorientierung im allgemeinbildenden<br />
Schulwesen in Kooperation mit anderen Förderangeboten arbeiten zu können;<br />
• die knapper werdenden öffentlichen Haushaltsmittel der einzelnen Ressorts effektiver<br />
und effizienter einsetzen zu können durch die Abstimmung komplementärer<br />
Kompetenzen und die Klärung der Zuständigkeiten sowie durch ressortübergreifende<br />
Handlungsmöglichkeiten.<br />
Mit Thiel (2001, S. 2241) ist zusammenfassend und pointiert für den weiteren Argumentationsgang<br />
in diesem Abschlussbericht zur <strong>Pilotstudie</strong> festzuhalten: „In den Bündnisbeschlüssen<br />
(Bündnis für Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfähigkeit der<br />
Bundesregierung, R. E.; B. G.) kommt der politische Wille zum Ausdruck, entschiedene<br />
Anstrengungen zu unternehmen, dass auch Jugendliche mit schlechteren Startbedingungen<br />
Zugang zur Berufsausbildung finden und ihnen, wenn möglich, zu einem<br />
anerkannten Berufsabschluss verholfen wird. Es ist aus wirtschaftlichen, sozial- und<br />
gesellschaftspolitischen Gründen geboten, die noch immer viel zu große Zahl derer<br />
deutlich zu verringern, die aufgrund einer nicht ausreichenden oder fehlenden beruflichen<br />
Qualifikation von Arbeitslosigkeit und sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Gefordert<br />
ist eine umfassende Herangehensweise, die über eine Optimierung des Fördersystems<br />
und der Arbeit der Bildungsträger sowie über mehr Kooperation und Koordination<br />
vor Ort insgesamt zu einer Steigerung der Integrationserfolge an der I. und II.<br />
Schwelle und damit auch zu einer Verbesserung der Effizienz des Mitteleinsatzes führt.“<br />
Der Frage, wie die geforderten Kooperationen vor Ort aufgebaut und gestaltet werden<br />
könnten, wird in den nächsten beiden Abschnitten nachgegangen.