Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

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13.02.2013 Aufrufe

154 soll einen roten Faden von der allgemeinbildenden Schule bis in den Beruf hinein spinnen und damit benachteiligten Jugendlichen eine individuelle Berufswegplanung ermöglichen. Diese regionale Vernetzung lässt sich jedoch nicht mehr über informelle Kontakte bewältigen, hier sind institutionalisierte Arbeitsbedingungen erforderlich. Kooperation tut weh, sie erleichtert aber das Leben – ein Beispiel regionaler Vernetzung aus Köln Referent: Ludger Reiberg, Schulamt für die Stadt Köln Herr Reiberg referierte über das Übergangsmanagement Schule – Beruf der Stadt Köln. Eingangs wies er darauf hin, dass das Kooperationserfordernis beim Übergang von der Schule in den Beruf auf eine schwierige Ausgangslage trifft. Im schulischen Bildungsbereich kann sie zu einem Vollzugsdefizit bei der Umsetzung bildungspolitischer Vorgaben, zu einem Kompetenzverfall und letztlich zu einem gravierenden Motivationsverlust der Lehrerinnen und Lehrer führen. Es bedarf spezifischer Vorgehensweisen, die den Spagat zwischen Ausgangslage und Herausforderung zu bewältigen versprechen. Zu den bisherigen Ergebnissen der regionalen Kooperation in Köln zählt er z. B. den Beirat Schule – Beruf, die Arbeitsstelle Übergangsmanagement mit dem Schwerpunkt Benachteiligtenförderung, den lokalen Kooperationsverbund als zielgruppenorientiertes Netzwerk mit der Koordination im Übergangsmanagement, die Steuerungsgruppe auf lokaler Ebene, einen Innovationspool, die Schulumfeldkonferenzen sowie projektbezogene Kooperationsverbünde. Die Kölner Erfahrungen lassen sich in Phasen der Entwicklung von Kooperationsverbünden zusammenfassen: In der Startphase erfolgt die Sichtung und Analyse area of good will. Die Umsetzungsphasen bestehen in einer Sichtung von Angebot und Nachfrage, in der Projektierung und der Planung des Ressourcenmanagements, in einer ersten Evaluierung und einem Nachsteuern und im Setzen erster quantitativer Ziele. Bei der praktischen Durchführung der Kooperation unterscheidet er folgende Stufen: • Stufe 1: Trittbrettfahrer müssen ferngehalten werden • Stufe 2: Koordination durch Angebote • Stufe 3: Feststellen von „Strukturdellen“ am oder im Regelbereich • Stufe 4: Änderung von Rahmenbedingungen. Als wichtige Rahmenbedingungen für das Entstehen funktionierender Kooperationsverbünde nannte Herr Reiberg

• die Struktur des vorhandenen Angebots, • die Umgebung des Angebots: Wie steht es mit Fortbildung, Erfahrungsaustausch, Begleitung, Controlling bei den einzelnen Angeboten? • klare Kontrakte, • abgesicherte Transferangebote durch authentische Auskunftspersonen, • innovative Kontakte, die helfen, über den Tellerrand zu blicken. Die Perspektiven zur weiteren Arbeit bestehen in der Sicherung und dem Ausbau des Konzeptes, einer Zusammenarbeit mit örtlichen Hochschulen, der Stützung durch Bündnisse für Arbeit sowie einer Implementation von Fortbildungsmodulen. Regionale Vernetzung Referentin: Prof. Dr. Ruth Enggruber, Fachhochschule Düsseldorf Frau Prof. Enggruber präsentierte das Thema der Tagung aus wissenschaftlicher Sicht und nahm Bezug auf die Inhalte der Vorträge im Plenum sowie auf die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen. Sie erinnert zunächst daran, dass die zur Zeit lebhaft geführte Diskussion zur stärkeren Vernetzung unterschiedlicher Förderangebote für Jugendliche mit Benachteiligungen nicht nur mit einem Maßnahmendschungel zusammenhängt, der kaum gezielte Förderungen zulässt. Sie sieht zusätzlich einen Grund darin, dass sich ein Paradigmenwechsel, ein Umdenken über bisherige Förderungen von einer „Maßnahmelogik“ weg und hin zu einer individuelleren Gestaltung abzeichnet. Das betrifft auch weitere Bereiche öffentlich geförderter Bildung. Der Kern ihrer Überlegung führt zunächst zu einem Strukturmodell eines Kooperationsansatzes für benachteiligte Jugendliche. Das Modell enthält die Ziele der benachteiligten Jugendlichen, die Struktur der Arbeit und der Zusammenarbeit der beteiligten Akteure im Rahmen eines Verbundes und ihre Arbeitsbeziehungen. Zwischen diesen drei Eckpunkten sind Kommunikationsentwicklung, Entwicklung von Strukturen, das Umfeld und die zu modellierenden Förderangebote eingeordnet. Im Weiteren stellte Frau Prof. Enggruber ein Organisationsmodell zu einer Aufbauorganisation in der Region vor. Dieses Modell wurde aus der Perspektive der Organisationsentwicklung formuliert. Bei der Strukturierung der Aufbauorganisation ist zunächst festzulegen, welche Institutionen sich mit welchen Maßnahmen und Zuständigkeiten an der Kooperation beteiligen, so dass entsprechende Netzknoten des intendierten Netzes entstehen. Weiterhin sind die zu erreichenden Zielsetzungen und das vorherrschende Kooperationsverständnis zu klären. Den Zielsetzungen entsprechend sind die Zuständigkeiten und Aufgabenverteilungen zu vereinbaren, ebenso wie die Kompetenzen für Entscheidungen, die das 155

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soll einen roten Faden von der allgemeinbildenden Schule bis in den Beruf hinein<br />

spinnen und damit benachteiligten Jugendlichen eine individuelle Berufswegplanung<br />

ermöglichen.<br />

Diese regionale Ver<strong>net</strong>zung lässt sich jedoch nicht mehr über informelle Kontakte<br />

bewältigen, hier sind institutionalisierte Arbeitsbedingungen erforderlich.<br />

Kooperation tut weh, sie erleichtert aber das Leben – ein Beispiel<br />

regionaler Ver<strong>net</strong>zung aus Köln<br />

Referent: Ludger Reiberg, Schulamt für die Stadt Köln<br />

Herr Reiberg referierte über das Übergangsmanagement Schule – Beruf der Stadt Köln.<br />

Eingangs wies er darauf hin, dass das Kooperationserfordernis beim Übergang von der<br />

Schule in den Beruf auf eine schwierige Ausgangslage trifft. Im schulischen Bildungsbereich<br />

kann sie zu einem Vollzugsdefizit bei der Umsetzung bildungspolitischer<br />

Vorgaben, zu einem Kompetenzverfall und letztlich zu einem gravierenden Motivationsverlust<br />

der Lehrerinnen und Lehrer führen. Es bedarf spezifischer Vorgehensweisen,<br />

die den Spagat zwischen Ausgangslage und Herausforderung zu bewältigen<br />

versprechen.<br />

Zu den bisherigen Ergebnissen der regionalen Kooperation in Köln zählt er z. B. den<br />

Beirat Schule – Beruf, die Arbeitsstelle Übergangsmanagement mit dem Schwerpunkt<br />

Benachteiligtenförderung, den lokalen Kooperationsverbund als zielgruppenorientiertes<br />

Netzwerk mit der Koordination im Übergangsmanagement, die Steuerungsgruppe auf<br />

lokaler Ebene, einen Innovationspool, die Schulumfeldkonferenzen sowie projektbezogene<br />

Kooperationsverbünde.<br />

Die Kölner Erfahrungen lassen sich in Phasen der Entwicklung von Kooperationsverbünden<br />

zusammenfassen:<br />

In der Startphase erfolgt die Sichtung und Analyse area of good will.<br />

Die Umsetzungsphasen bestehen in einer Sichtung von Angebot und Nachfrage, in der<br />

Projektierung und der Planung des Ressourcenmanagements, in einer ersten Evaluierung<br />

und einem Nachsteuern und im Setzen erster quantitativer Ziele.<br />

Bei der praktischen Durchführung der Kooperation unterscheidet er folgende Stufen:<br />

• Stufe 1: Trittbrettfahrer müssen ferngehalten werden<br />

• Stufe 2: Koordination durch Angebote<br />

• Stufe 3: Feststellen von „Strukturdellen“ am oder im Regelbereich<br />

• Stufe 4: Änderung von Rahmenbedingungen.<br />

Als wichtige Rahmenbedingungen für das Entstehen funktionierender Kooperationsverbünde<br />

nannte Herr Reiberg

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