Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

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13.02.2013 Aufrufe

146 Zusammenfassung Mit dem Konzept RegioNet sollen im Stadtteil Eidelstedt und Umgebung • eine Veränderung der Berufsorientierung in der Sekundarstufe I durch eine Mitarbeit an der Entwicklung von Berufsorientierungskonzepten und durch Förderung von Kontakten zu Betrieben in der Region, zu Arbeitgeberverbänden und zu Gewerkschaften erfolgen, • Jugendliche Unterstützung beim Übergang von der Sekundarstufe I in die Berufsvorbereitung und die Ausbildung erhalten, indem im „Lokalen Zentrum für berufliche Integration“ niederschwellige Angebote entwickelt und Kontakte zu berufsschulischen Angeboten und Trägerangeboten hergestellt werden, • eine kontinuierliche Betreuung und Beratung bei Berufswahlproblemen, bei Abbrüchen von Maßnahmen und Ausbildungen sowie beim Übergang in den Arbeitsmarkt durch einen engen Kontakt zu den abgebenden Schulen und der Jugendhilfe gewährleistet und gesichert werden. Mit dem Konzept RegioNet werden die bisherigen Erfahrungen bei der Gestaltung des Übergangs – besonders für Jugendliche mit schlechten Startchancen – von der Schule in die Arbeitswelt aufgegriffen und es wird versucht, Lösungswege für Veränderungen vorzuschlagen und zu gestalten. Stärker als in vielen anderen Ansätzen wird die Rolle von abgebenden Schulen insbesondere bei der Berufsorientierung und Berufswahlvorbereitung hervorgehoben. Die stärkere Kooperation aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unterschiedlichsten Institutionen sowie eine individuelle Begleitung der Jugendlichen auf den vielen einzelnen Etappen ihres Weges auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wird exponiert dargestellt und konzeptionelle Ansätze für Veränderungen werden aufgezeigt. Eine differenzierte Betrachtung im Hinblick auf Kooperationen und Netzwerke (vgl. auch Kapitel 4 und 5 dieses Berichtes) und einen erforderlichen Paradigmenwechsel (vgl. Kapitel 3 dieses Berichtes) macht jedoch Schwachstellen in den konzeptionellen Überlegungen deutlich. Ein erster Aspekt: Im Konzept RegioNet wird durch den Aufbau eines Netzwerkes im Stadtteil angestrebt, die Kooperation unterschiedlicher Akteure im Feld der beruflichen Integration von Jugendlichen mit schlechten Startchancen zu verbessern. Eine Kooperation so unterschiedlicher Akteure mit verschiedenen Förder- und Finanzierungskonzepten auf der Ortsteilebene setzt Unterstützungsstrukturen über operative und strategische Netzwerke (vgl. Kapitel 9) mit klar definierten Zielvorgaben voraus. Am Beispiel von RegioNet wird zudem deutlich, dass nur über das Angebot von verschiedenen Berufsfeldern, die in der G 12 angeboten werden, auch entsprechende Berufswahlmöglichkeiten im Stadtteil vorhanden sind. Sind die Angebote nicht ausreichend auf den individuellen Bedarf der Jugendlichen ausgerichtet, muss auf landesweite Angebote zurückgegriffen werden. Kooperation beteiligter Institutionen ist die eine Seite, die

wichtigere Seite im Kontext von flexiblen und kohärenten Förderkonzepten ist die Koordination geplanter Angebote und Aktivitäten. Der zweite Aspekt: Im Konzept RegioNet soll die „Förderung aus einem Guss“ unter Beibehaltung der seit vielen Jahren praktizierten Maßnahmestruktur erreicht werden, unterstützt durch eine stärkere Zusammenarbeit der jeweiligen Partnerinnen und Partner beteiligter Einrichtungen. Um „Förderung aus einem Guss“ anzubieten, ist es jedoch erforderlich, dieses Maßnahmedenken aufzuheben und flexible, betriebsnahe und individuelle Förderangebote zu unterbreiten sowie sich bei der Konzipierung von Angeboten stärker von einer Personenorientierung als von einer Maßnahmeorientierung leiten zu lassen. „Förderung aus einem Guss“ bedeutet aber nicht eine bloße Aneinanderreihung von Angeboten der Berufsorientierung, der Ausbildungsvorbereitung und der Berufsausbildung, sondern in erster Linie eine inhaltliche und organisatorische Verzahnung. (3) Angebote in den Bezirken Eimsbüttel und Nord In den Bezirken Eimsbüttel und Nord existiert eine ganze Reihe von schulischen und außerschulischen Angeboten, die eine dauerhafte Integration von Jugendlichen mit schlechten Startchancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zum Ziel haben. Die im Anhang vorgestellten Angebote wurden nicht zusätzlich erhoben und stellen demzufolge nur einen Auszug aus der Gesamtpalette der Angebote dar. Grundlage für die Darstellungen waren vorliegende Materialien der Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung, der Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales, des Arbeitsamtes Hamburg, die Broschüre „Informationen zur beruflichen und sozialen Orientierung für Eidelstedt und Umgebung“ und andere. Als Strukturierungselement wurde die Einteilung der Angebote nach den Sozialgesetzbüchern (SGB) III und VIII, nach schulischen sowie nach sonstigen Angeboten gewählt. Eine Fokussierung erfolgte auf die Maßnahmen, auf die anbietenden Institutionen, auf die angesprochene(n) Zielgruppe(n) sowie auf die Berufe/Berufsfelder. 10.3 Weitere Initiativen Über die dargestellten Ansätze von Netzwerk- bzw. Kooperationsaktivitäten hinaus gibt es in der Hansestadt Hamburg eine ganze Reihe weiterer Initiativen, von denen einige beispielhaft vorgestellt werden sollen. (1) Entwicklungspartnerschaft Elbinsel Bei der „Entwicklungspartnerschaft Elbinsel“ handelt es sich um eine Initiative für soziale Integration, Arbeit und Ausbildung in der Hafenregion. Im Rahmen dieser Partnerschaft soll ein Verbund „Schule, Jugendhilfe, Betrieb“ gegründet werden, der für die Projektumsetzung die erforderliche Vernetzungs- und Organisationsarbeit leistet, für 147

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Zusammenfassung<br />

Mit dem Konzept RegioNet sollen im Stadtteil Eidelstedt und Umgebung<br />

• eine Veränderung der Berufsorientierung in der Sekundarstufe I durch eine Mitarbeit<br />

an der Entwicklung von Berufsorientierungskonzepten und durch Förderung<br />

von Kontakten zu Betrieben in der Region, zu Arbeitgeberverbänden und zu<br />

Gewerkschaften erfolgen,<br />

• Jugendliche Unterstützung beim Übergang von der Sekundarstufe I in die Berufsvorbereitung<br />

und die Ausbildung erhalten, indem im „Lokalen Zentrum für berufliche<br />

Integration“ niederschwellige Angebote entwickelt und Kontakte zu berufsschulischen<br />

Angeboten und Trägerangeboten hergestellt werden,<br />

• eine kontinuierliche Betreuung und Beratung bei Berufswahlproblemen, bei Abbrüchen<br />

von Maßnahmen und Ausbildungen sowie beim Übergang in den Arbeitsmarkt<br />

durch einen engen Kontakt zu den abgebenden Schulen und der Jugendhilfe<br />

gewährleistet und gesichert werden.<br />

Mit dem Konzept RegioNet werden die bisherigen Erfahrungen bei der Gestaltung des<br />

Übergangs – besonders für Jugendliche mit schlechten Startchancen – von der Schule<br />

in die Arbeitswelt aufgegriffen und es wird versucht, Lösungswege für Veränderungen<br />

vorzuschlagen und zu gestalten. Stärker als in vielen anderen Ansätzen wird die Rolle<br />

von abgebenden Schulen insbesondere bei der Berufsorientierung und Berufswahlvorbereitung<br />

hervorgehoben.<br />

Die stärkere Kooperation aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der unterschiedlichsten<br />

Institutionen sowie eine individuelle Begleitung der Jugendlichen auf den vielen einzelnen<br />

Etappen ihres Weges auf den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt wird exponiert<br />

dargestellt und konzeptionelle Ansätze für Veränderungen werden aufgezeigt.<br />

Eine differenzierte Betrachtung im Hinblick auf Kooperationen und Netzwerke (vgl.<br />

auch Kapitel 4 und 5 dieses Berichtes) und einen erforderlichen Paradigmenwechsel<br />

(vgl. Kapitel 3 dieses Berichtes) macht jedoch Schwachstellen in den konzeptionellen<br />

Überlegungen deutlich.<br />

Ein erster Aspekt: Im Konzept RegioNet wird durch den Aufbau eines Netzwerkes im<br />

Stadtteil angestrebt, die Kooperation unterschiedlicher Akteure im Feld der beruflichen<br />

Integration von Jugendlichen mit schlechten Startchancen zu verbessern. Eine Kooperation<br />

so unterschiedlicher Akteure mit verschiedenen Förder- und Finanzierungskonzepten<br />

auf der Ortsteilebene setzt Unterstützungsstrukturen über operative und strategische<br />

Netzwerke (vgl. Kapitel 9) mit klar definierten Zielvorgaben voraus. Am Beispiel<br />

von RegioNet wird zudem deutlich, dass nur über das Angebot von verschiedenen<br />

Berufsfeldern, die in der G 12 angeboten werden, auch entsprechende Berufswahlmöglichkeiten<br />

im Stadtteil vorhanden sind. Sind die Angebote nicht ausreichend auf den<br />

individuellen Bedarf der Jugendlichen ausgerichtet, muss auf landesweite Angebote<br />

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