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13.02.2013 Aufrufe

118 und -vertreter aller Parteien. Die allgemeinbildenden Schulen sind nicht am Arbeitskreis beteiligt. Eine allgemein verbindliche Geschäftsordnung liegt nicht vor. (1) Vorhandene Kooperationen in Hamburg, um auf den individuellen Bedarf zielende, kohärente, flexible und betriebsnahe Förderangebote zu entwickeln Im Kreis Segeberg werden folgende Gremien genannt: Verwaltungsausschuss des Arbeitsamtes Neumünster, Arbeitskreis Ausbildung des Kreises Segeberg, Arbeitskreis zur Förderung des Ausbildungsangebotes, Teilnahme an Ausbildungs- und Arbeitsmarktkonferenzen des Bezirks Elmshorn. Als Schnittstelle zu Hamburg wird der Arbeitskreis für Regionale Entwicklungskonzepte (REK) genannt. In den genannten Arbeitskreisen sind die Kammern, die Berufsschulen, die Bezirksberufsberatung und einige Bildungsträger vertreten. Aufgaben der Gremien sind der Aufbau einer Verbundausbildung über Weiterbildungsträger und die Förderung des Ausbildungsplatzangebotes im Kreis unter Berücksichtigung der Bedarfe von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen. Diese Aufgaben zeigen deutlich, dass diese Gremien bereits im Sinne des Ziels der individuellen, kohärenten, flexiblen, betriebsnahen Förderwege arbeiten und somit noch weiter entwickelt werden können. Diese Einschätzung belegt auch ein vorhandenes „Kooperationsprojekt für ein berufsorientierendes 10. Hauptschuljahr, das nicht zu einem normalen Abschluss führt, sondern die Jugendlichen sind einen Tag in einem festen Praktikumsbetrieb und einen Tag im Jugendaufbauwerk, um die Berufswahl und die Berufsorientierung zu unterstützen.“ In einem anderen Projekt geht es um betriebliche Förderung. Hier vergibt der Kreis Fördermittel an Betriebe, damit sie Benachteiligte einstellen. (2) Problemlagen beim Aufbau von regionalen/lokalen Kooperationsnetzen Wiederum in Anlehnung an die oben genannten Faktorengruppen (vgl. Kapitel 4.3) wurden von der Expertin/dem Experten folgende Problemlagen genannt, wobei nach Aussage der Befragten/des Befragten deutlich die strukturellen Faktoren überwiegen und subjektive Faktoren oder Faktoren zu Interaktions- und Arbeitskultur gar nicht benannt wurden. Strukturelle Faktoren: • Fehlende Anbindung durch entsprechende Organisationsstrukturen an Hamburg, besonders bezogen auf die Arbeitsämter: „Was sicherlich verbessert werden müsste aus meiner Sicht, wäre die Kooperation mit den Arbeitsämtern, sie sind zwar bei uns in den Arbeitskreisen, stimmen aber ihre Projekte sicherlich aus historischen Gründen oder aus Zuständigkeitsgründen nicht mit uns ab.“ Anbindungsprobleme an Hamburg bestehen unter anderem auch durch den unterschiedlichen Zuschnitt des Kreises Segeberg. Der Kreis Segeberg ist strukturell aufgegliedert in einen mehr ländlichen Bereich mit geringer Infrastruktur und in

einen stärker verstädterten Bereich mit größerer Industrieansammlung. Hieraus ergeben sich spezielle Strukturprobleme, die sich auch in den fehlenden Kooperationsstrukturen widerspiegeln. • Keine Verzahnung zu den Betrieben: „Es gibt keine Verzahnung, keine Überorganisation der Betriebe, wo man dann etwas konkret besprechen kann. Also das ist auch so ein Manko unseres Arbeitskreises, dass wir letztendlich keine Betriebe an den Tisch bekommen.“ • Keine institutionalisierten Arbeitskreise und Informationswege zwischen Kiel, Norderstedt und Segeberg. Informationen der Berufsbildungsgremien des Landkreises Schleswig-Holstein kommen auf der Kreisebene Segeberg nicht an. • Die stattfindenden Arbeitsmarktkonferenzen werden als reine Informationsveranstaltungen gesehen, in denen das Arbeitsamt nur darüber informiert, was gemacht wird. Entscheidungen werden in diesem Rahmen nicht getroffen. • Gesetzliche Hemmnisse durch die Bundesgesetzgebung und die Tarifpartner. Zusätzlich werden Hemmnisse aus Sicht der Befragten genannt, die in den Finanzierungssystemen stecken. Der Bereich der beruflichen Ausbildung ist gesetzlich stark formalisiert und nicht flexibel. (3) Vorschläge und Visionen der beteiligten Akteurinnen und Akteure für erfolgreiche Kooperationsnetze Als Vision wurde die Schaffung eines neuen Gremiums genannt, das die Verbindung zu Hamburg herstellen sollte. Hier sollte ein Konzept mit Norderstedt ausgearbeitet werden, das alle Fragen der Zusammenarbeit regelt. Dieses Gremium sollte auf jeden Fall Entscheidungskompetenzen auf allen Ebenen besitzen. Weitere Visionen wurden nicht entwickelt. (4) Problemlösungsstrategien zum Aufbau erfolgreicher Kooperationsnetze aus Sicht der Befragten Nach Ansicht der Befragten wäre es nützlich, die Finanzierungssysteme zu flexibilisieren. Die Zusammenführung von Finanzsystemen wäre wichtig: „... um wenigstens das auszuschöpfen, was ginge unter den rechtlichen Rahmenbedingungen, ist aus meiner Sicht unabänderlich, dass man die Finanzierungssysteme zusammenführt. Von Kommunen, von Jugendamt, von Sozialamt auf kommunaler Ebene mit Mitteln des Arbeitsamtes, dann eventuell auch Land, also Ausschöpfung der EU-Mittel.“ Der § 26 Bundessozialhilfegesetz sollte verändert werden, damit Sozialhilfemittel zur beruflichen Förderung von Benachteiligten verwendet werden können. Auf eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse der qualitativen Studie wird hier verzichtet und auf die Handlungsempfehlungen im folgenden 9. Kapitel verwiesen werden, die auf der Grundlage der Ergebnisse aus den quantitativen und qualitativen Studie formuliert sind. 119

einen stärker verstädterten Bereich mit größerer Industrieansammlung. Hieraus<br />

ergeben sich spezielle Strukturprobleme, die sich auch in den fehlenden Kooperationsstrukturen<br />

widerspiegeln.<br />

• Keine Verzahnung zu den Betrieben: „Es gibt keine Verzahnung, keine<br />

Überorganisation der Betriebe, wo man dann etwas konkret besprechen kann. Also<br />

das ist auch so ein Manko unseres Arbeitskreises, dass wir letztendlich keine<br />

Betriebe an den Tisch bekommen.“<br />

• Keine institutionalisierten Arbeitskreise und Informationswege zwischen Kiel,<br />

Norderstedt und Segeberg. Informationen der Berufsbildungsgremien des Landkreises<br />

Schleswig-Holstein kommen auf der Kreisebene Segeberg nicht an.<br />

• Die stattfindenden Arbeitsmarktkonferenzen werden als reine Informationsveranstaltungen<br />

gesehen, in denen das Arbeitsamt nur darüber informiert, was gemacht<br />

wird. Entscheidungen werden in diesem Rahmen nicht getroffen.<br />

• Gesetzliche Hemmnisse durch die Bundesgesetzgebung und die Tarifpartner.<br />

Zusätzlich werden Hemmnisse aus Sicht der Befragten genannt, die in den Finanzierungssystemen<br />

stecken. Der Bereich der beruflichen Ausbildung ist gesetzlich<br />

stark formalisiert und nicht flexibel.<br />

(3) Vorschläge und Visionen der beteiligten Akteurinnen und Akteure<br />

für erfolgreiche Kooperations<strong>net</strong>ze<br />

Als Vision wurde die Schaffung eines neuen Gremiums genannt, das die Verbindung zu<br />

Hamburg herstellen sollte. Hier sollte ein Konzept mit Norderstedt ausgearbeitet<br />

werden, das alle Fragen der Zusammenarbeit regelt. Dieses Gremium sollte auf jeden<br />

Fall Entscheidungskompetenzen auf allen Ebenen besitzen. Weitere Visionen wurden<br />

nicht entwickelt.<br />

(4) Problemlösungsstrategien zum Aufbau erfolgreicher<br />

Kooperations<strong>net</strong>ze aus Sicht der Befragten<br />

Nach Ansicht der Befragten wäre es nützlich, die Finanzierungssysteme zu flexibilisieren.<br />

Die Zusammenführung von Finanzsystemen wäre wichtig: „... um wenigstens das<br />

auszuschöpfen, was ginge unter den rechtlichen Rahmenbedingungen, ist aus meiner<br />

Sicht unabänderlich, dass man die Finanzierungssysteme zusammenführt. Von Kommunen,<br />

von Jugendamt, von Sozialamt auf kommunaler Ebene mit Mitteln des Arbeitsamtes,<br />

dann eventuell auch Land, also Ausschöpfung der EU-Mittel.“<br />

Der § 26 Bundessozialhilfegesetz sollte verändert werden, damit Sozialhilfemittel zur<br />

beruflichen Förderung von Benachteiligten verwendet werden können.<br />

Auf eine Zusammenfassung der zentralen Ergebnisse der qualitativen Studie wird hier<br />

verzichtet und auf die Handlungsempfehlungen im folgenden 9. Kapitel verwiesen<br />

werden, die auf der Grundlage der Ergebnisse aus den quantitativen und qualitativen<br />

Studie formuliert sind.<br />

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