Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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Probleme nur auf institutioneller und struktureller Ebene vorhanden sind. Im Gegensatz<br />
dazu werden die informellen Kontakte als durchaus gut bewertet. Insgesamt wird nach<br />
diesen Äußerungen die lokale Arbeit nur abgesichert durch informelle Kontakte zu den<br />
Behördenspitzen. Die Durchsetzung von Konzepten ist nur informell zu erreichen, dies<br />
gelingt auf dem eigentlichen Dienstweg oft nicht.<br />
(3) Vorschläge und Visionen der beteiligten Akteurinnen und Akteure<br />
für erfolgreiche Kooperations<strong>net</strong>ze<br />
Zu dieser Frage wird von mehreren Akteurinnen und Akteuren eine „Ver<strong>net</strong>zungsagentur“<br />
favorisiert, deren Aufbau und Aufgaben allerdings im Verständnis der Expertinnen<br />
und Experten stark variieren:<br />
Einmal wird ein offizielles Gremium gewünscht, das mit Personen der oberen und<br />
unteren Hierarchieebenen gleichmäßig besetzt ist und größere, sprich autonomere<br />
Entscheidungskompetenzen auf Stadtteilebene besitzt.<br />
Andere möchten die „Ver<strong>net</strong>zungsagentur“ nur auf Entscheidungsträgerinnen- und<br />
Entscheidungsträgerebene ansetzen. Die Zusammensetzung der Teilnehmerschaft<br />
schließt die unteren Hierarchieebenen aus, es sollten nur die obersten Spitzen vom<br />
Arbeitsamt, den Kammern und den Gewerkschaften vertreten sein, die Entscheidungen<br />
und Vorgehensweisen zentral festlegen und dann die entsprechenden Handlungsanweisungen<br />
an die unteren Ebenen delegieren.<br />
Wieder andere wünschen eine verstärkte Berücksichtigung des lokalen Ansatzes und<br />
siedeln deshalb die zu entwickelnde externe „Ver<strong>net</strong>zungsagentur“ auf Ortsteilebene<br />
an: „Mein Anliegen und meine Erfahrungen sind so, dass ich mitkriege, dass auf lokaler<br />
Ebene unheimlich viel machbar ist und dass gerade sozialbenachteiligte Menschen ...<br />
auf ganz kleinräumlicher Ebene auf Angebote positiv reagieren, weil es eben ganz viel<br />
Sicherheit und Halt gibt, in der Umgebung zu arbeiten und sich ausbilden zu lassen, die<br />
sie kennen und wo sie Personen kennen, die als Ansprechpartner dienen.“ Hierbei wird<br />
eine vertragliche Ver<strong>net</strong>zung aller Organisationen der beruflichen Bildung, der berufs-<br />
und allgemeinbildenden Schulen und der lokalen Betriebe vorgesehen. Gerade die<br />
kooperative Ver<strong>net</strong>zung mit den Betrieben wird als äußerst dringlich eingestuft, da sie<br />
noch nicht umfassend auf Stadtteilebene eingebunden sind. Diese Ver<strong>net</strong>zungsaufgaben<br />
und die Herstellung von betrieblichen Kontakten sollte die Agentur übernehmen,<br />
z. B. 1) durch die Schaffung einer Stellenbörse, 2) durch Adressensammlung von lokalen<br />
Betrieben, die eine Ausbildung von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen<br />
durchführen, 3) durch die Erstellung von Berichten über Ausbildungserfolge in den<br />
jeweiligen Betrieben sowie über eine Sammlung von betrieblichen Qualifikationsanforderungen,<br />
die die Jugendlichen möglichst zu Ausbildungsbeginn besitzen sollten. Nach<br />
Ansicht der Befragten müsste diese Stelle auch den individuellen Werdegang der<br />
Jugendlichen aus dem Stadtteil kontinuierlich in Form von Werdegangs- und Ausbildungsberichten<br />
begleiten, damit Doppelförderungen oder Maßnahmenkarrieren weitgehend<br />
ausgeschlossen werden können.<br />
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