13.02.2013 Aufrufe

Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

114<br />

An dem letzten Zitat zeigt sich deutlich, wie subjektive Faktoren, die sich aus der<br />

jeweiligen Persönlichkeit ergeben, und subjektive Faktoren, die sich aus der Einbindung<br />

der beteiligten Personen in ihre Organisation begründen lassen, einander verstärken<br />

und so erfolgreiche Kooperationen verhindern können. Gleichzeitig wird durch den<br />

Zeitmangel eine offene Konfliktbewältigung erschwert, weil die Interaktionsmöglichkeiten<br />

durch die Beteiligten selbst eingeschränkt werden.<br />

Faktoren bezüglich Interaktion, Kommunikations- und Arbeitskultur:<br />

Hier wird angegeben, dass Absprachen, die in den Gremien getroffen werden, nicht<br />

eingehalten werden. Man arbeitet nicht miteinander, sondern „gegeneinander, wie ich<br />

es häufig in den Hamburger Ausbildungsgremien, leider Gottes, erleben muss.“<br />

Strukturelle Faktoren:<br />

• Inkompatibilität der Organisationsstrukturen in den einzelnen Stadtteilen und<br />

beteiligten Institutionen: Besonders wird hier die Organisation der Berufsschulen<br />

herausgestellt, die nicht auf Stadtteile, sondern auf die Stadt Hamburg bezogen<br />

und zentral angesiedelt sind. Zudem besitzt das Amt für Berufsbildung und<br />

Weiterbildung andere Strukturen als das Arbeitsamt, das Jugendamt ist noch einmal<br />

anders strukturiert, die Träger, die vom Arbeitsamt finanziert werden, unterliegen<br />

anderen Strukturen und Spielregeln, das Gleiche gilt für die jeweiligen Kompetenzen<br />

und Gestaltungsfreiräume. Hier sehen die meisten Expertinnen und<br />

Experten eine sehr komplexe Aufgabenstellung, die im Hinblick auf die Implementation<br />

von Kooperationsbezügen bearbeitet werden muss.<br />

• Vertikaler Organisationsaufbau: Alle beteiligten Institutionen sind „vertikal organisiert<br />

..., die Berufsschulen sind vertikal, das Arbeitsamt, die Jugendämter sind<br />

zwar regional, aber in sich wieder vertikal. Es gibt meines Wissen keine institutionalisierte<br />

horizontale Struktur. Es gibt nur die Stränge von den Zentralen nach<br />

unten, aber keine Querver<strong>net</strong>zung.“<br />

• Keine Transparenz in Bezug auf Förderangebote und individuelle Förderwege von<br />

Jugendlichen: Die Maßnahmen und Angebote werden im Stadtteil nicht gebündelt<br />

und transparent gemacht, die Unübersichtlichkeit des individuellen Werdegangs<br />

eines Jugendlichen wird bemängelt. Es existiert keine Stelle, die diese Informationen<br />

dokumentiert und für die Gestaltung entsprechender Förderangebote zur<br />

Verfügung stellt.<br />

• Nicht ausreichende Einbindung der Jugendhilfe.<br />

• Mangelnde Transparenz in Vergabeverfahren, so dass auf Ortsteilebene der Eindruck<br />

genannt wird, Gelder nach dem „Gießkannen-Prinzip“ zu vergeben. Das<br />

erhöht den Druck auf die einzelnen Träger und Institutionen und ist somit nicht<br />

geeig<strong>net</strong>, das Feld für eine vertrauensvolle Kooperation zu öffnen.<br />

• Konkurrenz- und Ressortdenken ist nach Ansicht der Befragten weit verbreitet.<br />

Zum Abschluss der Schilderungen der Expertinnen und Experten zu den Problemlagen<br />

ist von besonderem Interesse, dass einige von ihnen einschränkend angeben, dass

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!