Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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(2) Problemlagen beim Aufbau von regionalen/lokalen Kooperations<strong>net</strong>zen<br />
Subjektive Faktoren:<br />
• individuelle „Verschleißerscheinungen“ im Sinne von ‚burning-out‘ durch die oft<br />
belastende Arbeit mit den Jugendlichen,<br />
• mangelndes Interesse, mit der oberen Hierarchieebene zusammen zu arbeiten.<br />
Subjektive Faktoren aus der organisatorischen Einbindung:<br />
• Konkurrenz, „Besitzstandswahrung“ und Ressortdenken mit gezieltem Zurückhalten<br />
von Informationen: „Wenn ich jetzt mal in einer Konferenz bei den Schulen<br />
nachfrage, was denn mit den Innovationsfonds bei der BSJB ist und wie sie das<br />
nutzen. Dann wird auch bei anderen bekannt, dass bei diesen Fonds andere<br />
Kooperationspartner mit einer Schule gemeinsam was machen könnten, so dass<br />
der ganze Stadtteil oder auch andere Kooperationspartner davon profitieren<br />
könnten. Das wird gar nicht erzählt. Ich vermute mal, dass man diesen Fond für<br />
sich alleine behalten will und nicht kooperieren möchte und anderen kein Stückchen<br />
abgeben möchte.“<br />
• Mangelnde Kenntnisse und mangelndes Bewusstsein für die Gestaltung offener<br />
Kommunikationsprozesse und transparenter Informationswege in den Institutionen.<br />
• Hemmnisse und Kommunikationsbarrieren aufgrund unterschiedlicher Professionen:<br />
Nach Ansicht mehrerer Expertinnen und Experten sei es schwierig, auf der<br />
einen Seite mit Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen und auf der anderen<br />
Seite mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Betrieben zusammen zu<br />
arbeiten. Beide Gruppen sprechen aufgrund ihrer Ausbildung eine andere Sprache,<br />
besitzen ein unterschiedliches Ziel- und Aufgabenverständnis.<br />
• Einschätzung mangelnder Fachkompetenz auf Ortsteilebene: „Ich merke sehr<br />
deutlich, diejenigen, die auf der Landesebene eingebunden sind, die sind auch auf<br />
der Stadtteilebene in der Lage, konzeptionell zu arbeiten und Maßnahmen zu<br />
initiieren. Diejenigen, die ausschließlich auf der Stadtteilebene arbeiten, sind<br />
kaum, oder ich würde sagen nicht in der Lage, schwer in der Lage.“<br />
• Zeitmangel: „Bei dem Thema hier habe ich ja ein ganz großes Problem: die<br />
Schulen. Denn da mache ich ständig die Erfahrung: Prinzipiell vormittags können<br />
sie nicht, alle nicht. Am Nachmittag finden dann immer ausgerech<strong>net</strong> Konferenzen<br />
statt, wenn man sich treffen will. Das kommt dann bei uns so rüber, und dann gibt<br />
es höchstens ein paar engagierte Leute, die das zu ihrem Thema gemacht haben.<br />
Ein Großteil aller Lehrer, selbst wenn die mit Berufsbildung zu tun haben, sehen es<br />
gar nicht als ihren Job an und sagen, das hat mit Schule nichts mehr zu tun, es<br />
geht uns zu weit und da machen wir nicht mit. Und die sehe ich dann auch nicht<br />
mehr als richtige Partner an.“<br />
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