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Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

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Subjektive Faktoren aus der organisatorischen Einbindung:<br />

Hier werden Informations-, Kommunikations- und Interessensprobleme zwischen den<br />

jeweiligen Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern genannt, die sich nicht<br />

nur durch die institutionelle Einbindung, sondern auch aus den unterschiedlichen<br />

professionellen Sicht- und Interpretationsweisen begründen lassen: „Wir haben sehr<br />

unterschiedliche Professionen, die da zusammen arbeiten und wo es schwierig ist, ein<br />

gleiches Interesse zu finden. Im Sozialamt haben wir Verwaltungsmenschen, die<br />

eigentlich mit Sozialhilferecht befasst sind, und eigentlich keine Sozialpädagogen, und<br />

da müsste man sich überlegen, wie man entsprechende Kooperationen zu Jugendhilfeeinrichtungen<br />

hinkriegen kann.“ Durch die verschiedenen Professionen kommt es zu<br />

unterschiedlichen Festlegungen der jugendlichen Zielgruppen, der pädagogischen<br />

Inhalte und Zielsetzungen sowie zu abweichenden Interpretationen der Maßnahmeerfolge.<br />

Strukturelle Faktoren:<br />

• Kein institutionalisierter und transparenter Informationsfluss über Absprachen und<br />

Entscheidungen zwischen Landesebene und Bezirksebene: Nach Aussagen der<br />

Expertinnen und Experten kommen Absprachen und Entscheidungen auf bezirklicher<br />

Ebene mit erheblicher Zeitverzögerung an oder sind durch viele behördliche<br />

Filter gelaufen, so dass sie häufig inhaltlich nicht mehr mit dem ursprünglichen<br />

Inhalt übereinstimmen: „Bei den top-down-Prozessen ist es so, dass die Informationen<br />

gar nicht unten ankommen und es wenig Kommunikation mit der Ebene vor<br />

Ort gibt." Dies führt zu unterschiedlichen Handlungskonzepten. Auseinandersetzungen<br />

zwischen den einzelnen Ebenen oder mögliche Boykotte in der Umsetzung<br />

der Entscheidungen auf bezirklicher Ebene sind damit vorprogrammiert.<br />

• Inkompatibilität der Organisations- und Arbeitsstrukturen der verschiedenen<br />

Behörden und Institutionen: Beispielhaft werden hier die strukturellen Unvereinbarkeiten<br />

von Arbeitsamt und städtischer Verwaltung, von Berufsberatung und<br />

Schulen erwähnt, die als kooperationshemmend empfunden werden, da unterschiedliche<br />

Personal- und Zeitressourcen zur Verfügung stehen, die eine Arbeitskontinuität<br />

behindern. „Ich habe festgestellt, dass die Strukturen der Institutionen<br />

nicht gut zusammen funktionieren und die Organisationsformen auch überhaupt<br />

nicht übereinstimmen. Das Schulinformationszentrum hat eine andere Organisationsform.<br />

Die haben nicht so viele feste Kräfte, das heißt, da ist heute der und<br />

morgen der zuständig. ... Es gibt keine Kontinuität.“ Erschwerend kommt nach<br />

Aussage der Expertinnen und Experten die Einführung der neuen Steuerungsmodelle<br />

hinzu, weil in den Bezirken stärker dezentralisiert wird, während gleichzeitig<br />

in den Fachbehörden ein Bestreben nach stärkerer Zentralisierung festgestellt<br />

wird. Die Umstellung der Organisationsstrukturen in der BAGS wird ebenfalls als<br />

hemmend für den Bezirk beschrieben, da die BAGS ihre Strukturen auf Programme<br />

umgestellt hat, d. h., es gibt jetzt einzelne Programmansprechpartnerinnen und<br />

Programmansprechpartner, die für die ganze Stadt und nicht mehr für einzelne<br />

Bezirke zuständig sind. In der BAGS gibt es keine für die soziale Stadtteilentwicklung<br />

in den Bezirken zuständigen Personen. Hier sollte nach Ansicht einzelner<br />

Expertinnen und Experten eine einheitliche Entscheidung für dezentrale oder<br />

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