Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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Besonders hervorgehoben wird der Beirat zu „RAZ“ bzw. „RegioNet“ im Stadtteil<br />
Eidelstedt, Bezirk Eimsbüttel, aufgrund seiner effizienten und effektiven Arbeits- und<br />
Interaktionskultur.<br />
Detaillierte Angaben über Arbeitsinhalte und Effektivität, auch zu anderen Gremien,<br />
werden nicht geäußert.<br />
Insgesamt ist es für die Bezirksebene nicht möglich, ein klares Bild der existierenden<br />
Kooperationen, bezogen auf das verfolgte Ziel individueller, kohärenter, betriebsnaher<br />
Förderwege zu entwerfen. Nach eigenen Angaben der Expertinnen und Experten sind<br />
Kooperationen nur vereinzelt und informell vorhanden, z. B. in Form persönlicher<br />
Kontakte zu den Bildungsträgern, dem Arbeitsamt, dem Wirtschaftsbeauftragten des<br />
Bezirksamtes, dem Bezirksamtsleiter, dem Schulinformationszentrum, zu Schulen und<br />
Betrieben. Es existieren gute informelle Kontakte von Seiten der Sozialämter zur BAGS,<br />
die in Finanzierungsfragen aktiv und lösungsorientiert unterstützt.<br />
Darüber hinaus besteht auf der Bezirksebene auch keine genaue Kenntnis über die<br />
vorhandenen Gremien, insbesondere auf Stadtstaatsebene: „Ich weiß, es gibt so<br />
Arbeitskreise zwischen der Stadt und dem Arbeitsamt, dass sich da die zuständigen<br />
Leute absprechen. Das kann ich nicht so richtig abschätzen, weil ich nur in einem<br />
Gremium drin war, offensichtlich gibt es auch mehrere Gremien, und manche Kollegen<br />
sind dann in zwei, drei, vier, fünf Arbeitsgruppen, wo dann teilweise das Gleiche<br />
besprochen wird. Mehr weiß ich nicht.“<br />
Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass es auf Bezirksebene zum einen nur in einem<br />
Stadtteil entwickelte Kooperationen gibt. Zum anderen ist der Informationsstand über<br />
in Hamburg vorhandene Gremien und Kooperationsansätze außerordentlich gering, so<br />
dass der Eindruck entsteht, dass es keinerlei Verbindungen zwischen den einzelnen<br />
Bezirken einerseits und vor allem zwischen der Bezirks- und Stadtstaatsebene andererseits<br />
gibt. Diese kritische Interpretation der Befragungsergebnisse wird durch die von<br />
den Expertinnen und Experten genannten Problemlagen vollständig bestätigt.<br />
(2) Problemlagen beim Aufbau von lokalen und regionalen<br />
Kooperations<strong>net</strong>zen<br />
Wiederum in Anlehnung an die oben genannten Faktorengruppen (vgl. Kapitel 3.3)<br />
wurden von den vier Expertinnen und Experten der Bezirksebene folgende Problemlagen<br />
genannt, wobei deutlich die strukturellen Faktoren überwiegen und Faktoren zu<br />
Interaktions- und Arbeitskultur gar nicht benannt werden:<br />
Subjektive Faktoren:<br />
• fehlende Motivation zu kooperieren aufgrund mangelnder Innovationsbereitschaft,<br />
• keine Einsicht in die Notwendigkeit von Kooperationen wegen „Betriebsblindheit“,<br />
• Frustrationen aufgrund der immer mehr geforderten „Erfolgsstatistik“ zur beruflichen<br />
Eingliederung Jugendlicher mit schlechteren Startchancen.