Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...

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13.02.2013 Aufrufe

104 aufwandes, den vielleicht drei Leute hätten. Damit hätte man im Grunde genommen eine Ökonomisierung auch des Personaleinsatzes mit der Verwaltungsform erreicht, wenn man umgekehrt auf der Ebene der strategischen Steuerung sicher auch mehr Zeit investieren muss in die Verknüpfung der verschiedenen Politikbereiche.“ • Erweiterung der Budgets. „Ich glaube, dass wir erweiterte Budgets brauchen ... Das bedeutet dann auch, dass wir im Rahmen dieser Budgets eine große Freiheit im Umgang mit den zur Verfügung stehenden Geldern haben, unabhängig davon, aus welchem ursprünglichen Politikbereich sie einmal kommen, weil sie ja gemeinsam zur Zielerreichung eines bestimmten Zweckes sind.“ • Variationen zur teilnehmerbezogenen Förderung: „Im Benachteiligtenprogramm hat man das teilweise schon getan, dass man auf die Staffelfinanzierung gegangen ist, ... aber in der Berufsvorbereitung gilt nach wie vor die teilnehmerbezogene Finanzierung, und weil dort die Abbruchquoten nach wie vor zwischen 20 und 40% sind, ist keine stabile Finanzierungsgrundlage für die Träger gewährleistet.“ • Projektpartnerschaften vor Ort: „In dem Moment, wo ich Projektpartnerschaften vor Ort habe und damit sozusagen eine gemeinsame Angebotsverantwortung, kriege ich ja einen sehr sensiblen alltagsorientierten Rückmeldungsprozess. Es gibt Ausgangseinschätzungen von verschiedenen Institutionen, und es gibt Alltagserfahrungen, die sich dann aneinander reiben. Dann gibt es aber die Notwendigkeit, im Alltag Lösungen zu finden, die führen nach meinen Erfahrungen dazu, dass dann was gefunden wird, das letztendlich von beiden Seiten getragen wird. Daraus entwickelt sich dann auch eine große Ausstrahlungskraft. Das ist im Grunde so eine Art best-practice-Politik, die sich dann auch auf das Feld auswirkt, weil die Agenten der verschiedenen Lager aufgrund solcher Erfahrungen profitieren.“ • Evaluation: „Die unterschiedlichen Programme muss man durch Evaluationsprozesse stärker überprüfen, und zwar nicht auf so einer groben statistischen Ebene, wie viele Abbrecher gibt es und wie viel erfolgreichere Vermittlungen dann in den ersten Arbeitsmarkt, in den Ausbildungsstellenmarkt, sondern auch bei den ja bekannten sozusagen relativ hohen Abbruchquoten ... Analyse der Zugänge, Analyse der Programmstrukturen, aber auch Analyse der Faktoren, warum Jugendliche scheitern ... Wir brauchen qualitativ gut evaluierte Projekte, um zielgenauer Unterstützung anbieten zu können; ... und dann ist der zweite Teil, dass man auch mal in qualitative Interviews einsteigt mit den Agenten des Systems, eben auch bei den Jugendlichen selbst, um an bestimmte Bedingungen heranzukommen.“ Mit der Evaluation der Programme und Maßnahmen sollten nach Ansicht der Expertinnen und Experten „... überwiegend externe gut qualifizierte Forscher beauftragt werden ... es müsste eine Rückkopplung auf Prozesse der Selbstevaluation erfolgen zur Erfassung von Qualitätskriterien, die dann unabhängig von einer Außenansicht weiterentwickelt werden können.“ • Gemeinsame Fortbildungen, Workshops usw.: „Um den Geist noch verstärkt zu entwickeln, der aus dieser klassischen Ressort- und Institutionszuständigkeit

herausführt, wird es notwendig sein, Zukunftswerkstätten und andere Methoden einzusetzen, gerade zum Anfang solcher Entwicklungen.“ • Entwicklung einer anderen Interaktions- und Arbeitskultur durch externe Moderation und Prozessevaluation: „Ich denke, dass man offen und respektvoll miteinander umgehen und sich als Fachmensch einbringen soll und nicht immer nur eine Rolle spielen. ... Eine Sachproblematik offen zu beschreiben und erst dann zu überlegen, wo sind jetzt Interessenpunkte und nicht als Rollenträger. Offenheit und Vertrauen schaffen und sich nicht gegenseitig vorführen.“ „Leisten sollte dies (gemeint war eine Veränderung der Arbeitskultur) eine externe Moderation, die habt ja in solch einem Prozess eine sehr hohe Bedeutung.“ • Gemeinsame Fachtagung zur Förderung der Transparenz über die vorhandenen Gremien: Auf dieser Fachtagung sollte in einem ersten Schritt jedes Gremium durch eine Stellvertreterin/einen Stellvertreter umfassend vorgestellt werden. In einem zweiten Schritt sollte geprüft werden, wie man sich gegenseitig unterstützen kann, um so auch zu vermeiden, dass Gremien nebeneinander arbeiten. 8.2.2 Bezirksebene Es wurden insgesamt vier Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern sozialstaatlicher Institutionen in den beiden ausgewählten Bezirken (vgl. Kapitel 2) Eimsbüttel und Nord durchgeführt. Die meisten von ihnen geben an, nicht in einem Gremium zur vorberuflichen und beruflichen Bildung Jugendlicher mit schlechteren Startchancen mitzuwirken oder als Gast daran teilzunehmen. Ausdrücklich wird nur der RAZ-Beirat genannt, d. h. der Beirat zu dem Projekt „Ran an die Zukunft“ im Stadtteil Eidelstedt in Eimsbüttel, der sich mit der Aufgabenverteilung zwischen Schulen, Trägern und Berufsberatung und gegenwärtig auch mit dem geplanten Projekt „RegioNet“ beschäftigt. Die Mitwirkung der für die Bezirksebene befragten Expertinnen und Experten in für die Pilotstudie relevanten Gremien ist also sehr gering. (1) vorhandene Kooperationen in Hamburg, um auf den individuellen Bedarf zielende, individuelle, kohärente, flexible und betriebsnahe Förderangebote zu entwickeln Die Antworten zu dieser Frage fallen wenig ergiebig aus: Es wird ein Stadtteilarbeitskreis genannt: „Da gibt es einen Arbeitskreis, der ein Konzept entwickelt hat für eine erfolgreiche Vernetzung von Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen bezogen auf die Verbesserung der Zugangschancen benachteiligter junger Menschen zum Arbeitsmarkt.“ Es werden eine Arbeitsgruppe der bezirklichen Entwicklungsplanung sowie der Arbeitskreis Schule und Nachbarschaft aufgeführt, die nach Kenntnis der Befragten zu Themen der beruflichen Bildung arbeiten. 105

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aufwandes, den vielleicht drei Leute hätten. Damit hätte man im Grunde genommen<br />

eine Ökonomisierung auch des Personaleinsatzes mit der Verwaltungsform<br />

erreicht, wenn man umgekehrt auf der Ebene der strategischen Steuerung sicher<br />

auch mehr Zeit investieren muss in die Verknüpfung der verschiedenen Politikbereiche.“<br />

• Erweiterung der Budgets. „Ich glaube, dass wir erweiterte Budgets brauchen ...<br />

Das bedeutet dann auch, dass wir im Rahmen dieser Budgets eine große Freiheit<br />

im Umgang mit den zur Verfügung stehenden Geldern haben, unabhängig davon,<br />

aus welchem ursprünglichen Politikbereich sie einmal kommen, weil sie ja gemeinsam<br />

zur Zielerreichung eines bestimmten Zweckes sind.“<br />

• Variationen zur teilnehmerbezogenen Förderung: „Im Benachteiligtenprogramm<br />

hat man das teilweise schon getan, dass man auf die Staffelfinanzierung gegangen<br />

ist, ... aber in der Berufsvorbereitung gilt nach wie vor die teilnehmerbezogene<br />

Finanzierung, und weil dort die Abbruchquoten nach wie vor zwischen 20 und 40%<br />

sind, ist keine stabile Finanzierungsgrundlage für die Träger gewährleistet.“<br />

• Projektpartnerschaften vor Ort: „In dem Moment, wo ich Projektpartnerschaften<br />

vor Ort habe und damit sozusagen eine gemeinsame Angebotsverantwortung,<br />

kriege ich ja einen sehr sensiblen alltagsorientierten Rückmeldungsprozess. Es gibt<br />

Ausgangseinschätzungen von verschiedenen Institutionen, und es gibt Alltagserfahrungen,<br />

die sich dann aneinander reiben. Dann gibt es aber die Notwendigkeit,<br />

im Alltag Lösungen zu finden, die führen nach meinen Erfahrungen dazu, dass<br />

dann was gefunden wird, das letztendlich von beiden Seiten getragen wird. Daraus<br />

entwickelt sich dann auch eine große Ausstrahlungskraft. Das ist im Grunde so<br />

eine Art best-practice-Politik, die sich dann auch auf das Feld auswirkt, weil die<br />

Agenten der verschiedenen Lager aufgrund solcher Erfahrungen profitieren.“<br />

• Evaluation: „Die unterschiedlichen Programme muss man durch Evaluationsprozesse<br />

stärker überprüfen, und zwar nicht auf so einer groben statistischen Ebene,<br />

wie viele Abbrecher gibt es und wie viel erfolgreichere Vermittlungen dann in den<br />

ersten Arbeitsmarkt, in den Ausbildungsstellenmarkt, sondern auch bei den ja<br />

bekannten sozusagen relativ hohen Abbruchquoten ... Analyse der Zugänge, Analyse<br />

der Programmstrukturen, aber auch Analyse der Faktoren, warum Jugendliche<br />

scheitern ... Wir brauchen qualitativ gut evaluierte Projekte, um zielgenauer Unterstützung<br />

anbieten zu können; ... und dann ist der zweite Teil, dass man auch mal<br />

in qualitative Interviews einsteigt mit den Agenten des Systems, eben auch bei<br />

den Jugendlichen selbst, um an bestimmte Bedingungen heranzukommen.“ Mit der<br />

Evaluation der Programme und Maßnahmen sollten nach Ansicht der Expertinnen<br />

und Experten „... überwiegend externe gut qualifizierte Forscher beauftragt<br />

werden ... es müsste eine Rückkopplung auf Prozesse der Selbstevaluation erfolgen<br />

zur Erfassung von Qualitätskriterien, die dann unabhängig von einer Außenansicht<br />

weiterentwickelt werden können.“<br />

• Gemeinsame Fortbildungen, Workshops usw.: „Um den Geist noch verstärkt zu<br />

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