Pilotstudie jugend@work.net - KWB - Koordinierungsstelle ...
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oder neben den maßgeblichen Institutionen und der Hamburger Initiative ... noch<br />
einen Kristallisationspunkt, der praxisorientiert ganz bestimmte Aufgaben wahrnimmt,<br />
gegebenenfalls auch irgendetwas aufbaut oder Dinge übernimmt , z. B. Finanzierungsmodelle<br />
erstellen ...“.<br />
Während sich alle Trägervertreterinnen und Trägervertreter dafür aussprechen, gibt es<br />
bei den Expertinnen und Experten auf Landesebene auch ablehnende Stimmen mit der<br />
Begründung, die bereits vorhandenen Strukturen zu nutzen und stärker die Frage darauf<br />
zu richten, warum diese nicht in mehr in Anspruch genommen werden. „Ich meine,<br />
dass man keine zusätzliche Stelle braucht, wir haben ein Jugendinformationszentrum,<br />
wir haben ein Schulinformationszentrum, wir haben ein Berufsinformationszentrum, wir<br />
haben das Arbeitsamt, wir haben die Sozialämter usw., Jugendhäuser und so weiter<br />
und so fort, die durchaus zur Informationsverwaltung beitragen. Und wenn ich jetzt<br />
noch eine zusätzliche Stelle schaffe, dann frage ich mich, was sollen diese Informationszentren<br />
leisten, das ist deren Job, das ist deren Aufgabe, wir haben alles. Die Frage<br />
ist eher, warum das nicht wahrgenommen wird.“ Als Schnittstelle zu den Bezirken<br />
führen sie die jeweiligen Fachbehörden sowie die Stadtentwicklungsbehörde an, „... die<br />
Stadtentwicklungsbehörde ist ja eigentlich zuständig, die Fachbehörden stimmen das<br />
ab ... und insofern brauchen wir keine zusätzliche Stelle mehr.“<br />
Das letzte Zitat leitet über zu der wichtigen Frage, wie die Landesebene mit der<br />
Bezirks- und Stadtteilebene aus Sicht der Befragten verknüpft werden könnte. Alle<br />
Expertinnen und Experten sind zwar unzufrieden mit den bisher vorhandenen<br />
Verknüpfungen. Zur Frage der Notwendigkeit weiterer Verknüpfungen waren die<br />
Einschätzungen jedoch unterschiedlich:<br />
• Es wird generell keine Notwendigkeit für eine weitere Verknüpfung gesehen, weil<br />
sie bereits vorhanden ist, aber aus Sicht der Bezirke zu wenig wahrgenommen<br />
wird: „Es funktioniert aus Sicht der Bezirke deshalb nicht, weil ihre Interessen<br />
möglicherweise abgebügelt werden."<br />
• Die Verknüpfung wird zwar zur Gewährleistung eines besseren Informationsflusses<br />
als sinnvoll erachtet, aber man fühlt sich nicht zuständig: „Wir steuern die Bezirke<br />
nicht, wir sind nicht für die Bezirke zuständig ... die Bezirke sind bei einer anderen<br />
Behörde angesiedelt und organisieren sich dann auch noch selbstständig.“ Es wird<br />
vorgeschlagen, die bereits vorhandenen Institutionen wie die Stadtentwicklungsbehörde,<br />
Fachbehörden und das Senatsamt für Bezirksangelegenheiten zu nutzen.<br />
• Ebenfalls wegen des besseren Informationsflusses sollte die Verknüpfung zwischen<br />
Stadtstaats-, Bezirks- und Ortsteilebene über die Hamburger Initiative angeregt<br />
werden, allerdings waren damit deutliche Bedenken gegenüber der Bezirks- und<br />
Ortsteilebene verbunden: „Das wäre nicht schlecht, wenn solche Initiativen einen<br />
kleinen Haken an die Hamburger Initiative legen, was Vorteile und Nachteile hat.<br />
Der Vorteil ist, man wird wahrgenommen und wird vielleicht auch ernst genommen.<br />
Dadurch eröff<strong>net</strong> man sich ganz andere Aktionsmöglichkeiten. Der Nachteil<br />
ist, dass man regelmäßig berichten muss, was man tut.“