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Schwerpunkt - BMELV-Forschung

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Feuerbrand:<br />

schwer bekämpfbareBakterienkrankheit<br />

im<br />

Obstbau<br />

Tagungen<br />

Biologische Bundesanstalt<br />

für Land- und Forstwirtschaft<br />

Pflanzenkrankheiten<br />

biologisch<br />

bekämpfen<br />

Internationales Symposium an der<br />

Bergstraße<br />

Wie soll man bakterielle Pflanzenkrankheiten<br />

im Freiland bekämpfen? Das<br />

Ausbringen von Antibiotika – zum Beispiel<br />

gegen den Feuerbrand,<br />

eine der gefährlichsten<br />

Obstbaukrankheiten – wird<br />

aus Sicht des vorbeugenden<br />

Gesundheitsschutzes<br />

zu Recht als sehr problematisch<br />

angesehen. Auch im<br />

Gartenbau und in anderen<br />

Kulturen stellen Bakterienkrankheiten<br />

Praktiker wie<br />

Forscher vor große Probleme.<br />

Das 1. internationale<br />

Symposium zur biologischen<br />

Bekämpfung von<br />

bakteriellen Pflanzenkrankheiten<br />

will ein Forum für<br />

neue wissenschaftliche Ansätze<br />

bieten, Pathogene mit<br />

natürlichen Gegenspielern oder Naturstoffen<br />

in Schach zu halten. Das Institut<br />

für biologischen Pflanzenschutz der Biologischen<br />

Bundesanstalt für Land- und<br />

Forstwirtschaft (BBA) veranstaltet das<br />

Symposium gemeinsam mit der TU Darmstadt<br />

vom 23. – 26.10.2005 in Seeheim an<br />

der Bergstraße nahe Darmstadt. Nähere<br />

Informationen sind online abrufbar unter<br />

symposium2005@bba.de. (BBA)<br />

Bundesforschungsanstalt für<br />

Landwirtschaft (FAL)<br />

Roadmaps zu mehr<br />

Effizienz in der<br />

N-Düngung<br />

Stickstoff-(N)-Verluste aus der Landwirtschaft<br />

sind ein ernsthaftes Problem für die<br />

Umwelt. Deshalb haben Europas Umweltminister<br />

bereits 1988 eine Verringerung der<br />

48<br />

N-Überschüsse um 50% beschlossen. Mit<br />

seither kaum mehr als 10% Reduktion<br />

bleibt Deutschland weit hinter diesem Ziel<br />

zurück.Welche Handlungsoptionen speziell<br />

die Pflanzenproduktion bietet, wurde am<br />

22. Februar 2005 in einem gemeinsam vom<br />

FAL-Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde<br />

und dem BMVEL veranstalteten<br />

Workshop beleuchtet.<br />

Rechnerisch große Bedeutung für die<br />

Höhe des Bilanzüberschusses haben die so<br />

genannten „unvermeidbaren“ Verluste, die<br />

durch Ausgasung oder Auswaschung sowie<br />

bei Lagerung und Ausbringung organischer<br />

Dünger auftreten und vom Landwirt selbst<br />

bei Anwendung guter fachlicher Praxis<br />

kaum beeinflusst werden können. Vorgeschlagen<br />

wurde eine standortspezifische<br />

Berechnung, die Landwirten für leichte Böden<br />

in regenreicheren Regionen höhere<br />

„unvermeidbare“ Verluste und damit auch<br />

eine höhere Düngung zugesteht als für<br />

schwerere Böden in trockeneren Regionen.<br />

Dass ein Landwirt auf potenziell verlustreicheren<br />

Standorten zum Gegensteuern von<br />

Ertragsverlusten mehr düngen dürfen soll,<br />

anstatt die N-Düngung zur Vermeidung<br />

von Umweltschäden einzuschränken, ist allerdings<br />

stark umstritten.<br />

Neue Untersuchungen aus Bayern bestätigten,<br />

dass die Menge an tierischen N-<br />

Ausscheidungen in viehhaltenden Betrieben<br />

nicht nur mit dem Überschuss der N-<br />

Bilanz, sondern auch mit dem Verbrauch<br />

von Stickstoff-haltigem Mineraldünger<br />

korreliert. Dies ist auch einer der Hauptgründe,<br />

warum in Öko-Betrieben der Bilanzüberschuss<br />

für N erheblich geringer<br />

ausfällt. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang<br />

die aus Dänemark berichtete<br />

Entwicklung, wo es durch Vorgabe Tierbesatz-abhängiger<br />

Quoten für die Düngung<br />

mit Mineraldünger-N gelang, den Überschuss<br />

der nationalen N-Bilanz um 48 % zu<br />

reduzieren.<br />

Gemessen an dirigistischen Maßnahmen<br />

fallen Effekte, die sich aus verbesserter<br />

Produktionstechnik ergeben könnten,<br />

deutlich geringer aus. Vorgestellt wurden<br />

Maßnahmen des Pflanzenbaus (v. a. Zwischenfruchtbau)<br />

sowie pflanzenzüchterische<br />

Ansätze und bedarfsgerechte düngetechnische<br />

Maßnahmen („Precision Agriculture“).<br />

Letztere hat zwar theoretisch ein<br />

erhebliches Potenzial, ihre technische Umsetzung<br />

ist aber noch viel zu kostenintensiv.<br />

Fazit der Veranstaltung: Für eine deutliche<br />

Verbesserung der N-Effizienz spielt in<br />

erster Linie das gesamtbetriebliche Nährstoffmanagement<br />

eine wesentliche Rolle.<br />

An dieser Stelle erweisen sich die gründliche<br />

Ausbildung junger Landwirte und eine<br />

fundierte und unabhängige Beratung langfristig<br />

als Schlüssel zum Erfolg. (FAL)<br />

Leibniz-Zentrum für<br />

Agrarlandschaftsforschung<br />

Insekten: Herausforderung<br />

für Informationstechniken<br />

Deutsches Entomologisches Institut<br />

jetzt in Müncheberg<br />

„Kann es sich ein Entomologe künftig<br />

noch leisten, die moderne Informationstechnik<br />

nicht zu nutzen“, fragte einer der<br />

Redner auf dem Workshop „Entomologie<br />

& Information“ des Deutschen Entomologischen<br />

Instituts, der vom 4. – 6. April<br />

2005 im Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung<br />

(ZALF) e. V. in Müncheberg<br />

– dem neuen Standort des Instituts –<br />

stattfand.<br />

<strong>Forschung</strong>en an Insekten konfrontieren<br />

den Bearbeiter regelmäßig mit Informationsproblemen.<br />

Die „große Zahl“ begegnet<br />

ihm ständig in der Fülle der Insektenarten<br />

und Individuenzahlen, in der Vielfalt<br />

ihrer Lebensäußerungen und ökologischen<br />

Wechselwirkungen. Dies spiegelt<br />

sich ebenso in der Literatur wider. Es ist offensichtlich,<br />

dass die weltweit anfallenden<br />

riesigen Datenmengen nur mit Hilfe<br />

vernetzter, gemeinsam betriebener Informationssysteme<br />

ausgewertet werden<br />

können. Rund 40 Entomologen, Bibliothekswissenschaftler<br />

und Informatiker<br />

diskutierten auf dem Workshop ihre Ansätze<br />

zur Lösung der Probleme: innovative<br />

Methoden zur Gewinnung, Bereitstellung<br />

und gemeinsamen Nutzung von Daten,<br />

die Einrichtung von virtuellen Fachbibliotheken<br />

und virtuellen Arbeitsräumen, ITgestütztes<br />

modernes Sammlungsmanagement.<br />

Das in das ZALF eingegliederte Deutsche<br />

Entomologische Institut stellte sich<br />

mit seinem Konzept für eine „Thematische<br />

FORSCHUNGSREPORT 1/2005

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