Schwerpunkt - BMELV-Forschung
Schwerpunkt - BMELV-Forschung
Schwerpunkt - BMELV-Forschung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Portrait<br />
FRIEDRICH-LOEFFLER-INSTITUT (FLI)<br />
Mit dem neuen Namen werden die erweiterten Aufgaben, aber auch<br />
die wissenschaftlichen Wurzeln deutlich: Seit dem 22. Juni 2004<br />
trägt die ehemalige Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten<br />
der Tiere (BFAV) die Bezeichnung „Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut<br />
für Tiergesundheit“.<br />
Der Mikrobiologe Friedrich Loeffler –<br />
Ordinarius für Hygiene an der Universität<br />
Greifswald und Schüler Robert Kochs –<br />
etablierte vor knapp 100 Jahren auf der<br />
Ostseeinsel Riems die erste virologische<br />
<strong>Forschung</strong>sstätte der Welt. Von 1952 bis<br />
1991 trug die Einrichtung bereits den Namen<br />
ihres Gründers, im Zuge der Wiedervereinigung<br />
Deutschlands wurden die<br />
neugegründeten Riemser Institute Teil der<br />
BFAV. Seit 1997 hat die Bundesforschungsanstalt<br />
auf der Insel ihren Hauptsitz.<br />
Eine Erweiterung ihrer Aufgaben erfuhr<br />
die Einrichtung durch die BSE-Krise<br />
und die sich anschließende Neuorganisation<br />
des Verbraucherschutzes.<br />
Das neue Namensschild wird angebracht.<br />
42<br />
Luftbild der Insel Riems. Die Institutsgebäude befinden sich im Zentrum<br />
der Insel. Im westlichen Drittel (oben) ist der Damm zu sehen, der die Insel seit 1971<br />
mit dem Festland verbindet. Auf der Insel befindet sich dort auch ein kleines Wohngebiet.<br />
Aktuelle Struktur<br />
Heute setzt sich das Friedrich-Loeffler-<br />
Institut (FLI) aus acht <strong>Forschung</strong>sinstituten<br />
an vier Standorten zusammen.<br />
Insel Riems:<br />
■ Institut für Molekularbiologie,<br />
■ Institut für Infektionsmedizin,<br />
■ Institut für Virusdiagnostik,<br />
■ Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger.<br />
Jena:<br />
■ Institut für bakterielle Infektionen und<br />
Zoonosen,<br />
■ Institut für molekulare Pathogenese.<br />
Tübingen:<br />
■ Institut für Immunologie.<br />
Wusterhausen:<br />
■ Institut für Epidemiologie.<br />
Die Gesamtzahl der Beschäftigten beträgt<br />
ca. 440, davon rund 100 Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler auf<br />
Planstellen zuzüglich etwa 60 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter auf befristeten<br />
Drittmittelstellen.<br />
Das Friedrich-Loeffler-Institut ist eine<br />
Bundesforschungsanstalt und gleichzeitig<br />
eine selbstständige Bundesoberbehörde.<br />
Die Aufgaben sind im §4 des Tierseuchen-<br />
gesetzes festgelegt. Danach fungiert das<br />
FLI gemeinsam mit dem Paul-Ehrlich-Institut<br />
als Zulassungsbehörde für Sera, Impfstoffe,<br />
Antigene und Nachweismethoden,<br />
wobei am FLI die Zulassung veterinärmedizinischer<br />
Infektionsdiagnostika im Vordergrund<br />
steht. Daneben wirkt das FLI bei<br />
der epidemiologischen Untersuchung von<br />
Tierseuchenausbrüchen mit und fungiert<br />
als nationales Referenzlaboratorium für<br />
anzeigepflichtige Tierseuchen. Beachtenswert<br />
ist, dass dem FLI die <strong>Forschung</strong> auf<br />
dem Gebiet der Tierseuchen als gesetzliche<br />
Aufgabe übertragen wurde.<br />
Arbeitsfelder mit<br />
Zukunftsperspektive<br />
Die gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkte<br />
des FLI umfassen unter anderem<br />
Schweinepest, Geflügelpest, BSE und Herpesvirusinfektionen<br />
von Schwein, Rind<br />
und Fisch. Nicht erst seit BSE und der 'Vogelgrippe'<br />
bearbeitet das FLI auch intensiv<br />
die Problematik der Zoonosen (vom Tier<br />
auf den Menschen übertragbare Krankheiten),<br />
wobei hier sowohl virale (z.B.Tollwut)<br />
als auch bakterielle Erreger (z.B. Salmonellen)<br />
eine bedeutende Rolle spielen.<br />
Dieses Arbeitsgebiet gewinnt unter dem<br />
FORSCHUNGSREPORT 1/2005<br />
DPA