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Auslandssemester an der Deakin University in Geelong/ Australie

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

Erfahrungsbericht<br />

W<strong>in</strong>tersemester 2003/ 2004<br />

E<strong>in</strong> <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Deak<strong>in</strong></strong> <strong>University</strong>, <strong>Geelong</strong>/ Melbourne<br />

Erstellt von:<br />

T<strong>an</strong>ja Gipp, Mat Nr. 497825<br />

„No matter what is made of one,<br />

one is always responsible for what one makes<br />

of what is made of one.“<br />

R.C. Solomon zu J.-P. Sartre<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

1 Gründe für me<strong>in</strong>e Wahl e<strong>in</strong>es Studiums <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

Schon bevor ich me<strong>in</strong> Studium <strong>an</strong> <strong>der</strong> FH Koblenz aufnahm, war ich fest<br />

entschlossen, während dem Studium me<strong>in</strong>e Ausl<strong>an</strong>dserfahrung zu erweitern. An<strong>der</strong>e<br />

Kulturen, <strong>an</strong><strong>der</strong>e Lebensweisen und Perspektiven haben mich schon immer<br />

<strong>in</strong>teressiert und bewegt. In e<strong>in</strong>em Ausl<strong>an</strong>dsaufenthalt sehe ich gute Möglichkeiten,<br />

den persönlichen Horizont h<strong>in</strong>sichtlich kulturellen, wirtschaftlichen und politischen<br />

Kenntnissen zu erweitern, Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und<br />

Fachkenntnisse für die berufliche und private Zukunft zu vertiefen.<br />

Nach me<strong>in</strong>em Studium möchte ich sehr gerne im Ausl<strong>an</strong>d arbeiten. Bereits am<br />

Anf<strong>an</strong>g des Studiums war ich bei <strong>der</strong> CHS Data Systems zusammen mit sp<strong>an</strong>ischen<br />

Kollegen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Market<strong>in</strong>gprojekt tätig, für das ich sogar nach Sp<strong>an</strong>ien gereist war.<br />

Es fasz<strong>in</strong>iert mich, wenn Menschen aus den unterschiedlichsten kulturellen<br />

H<strong>in</strong>tergründen zusammen arbeiten und „alle am gleichen Str<strong>an</strong>g ziehen“. Das<br />

Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>an</strong><strong>der</strong>en Sprache und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>an</strong><strong>der</strong>en Kultur erweitert wirklich den<br />

eigenen Horizont durch das E<strong>in</strong>nehmen bisher ungek<strong>an</strong>nter Perspektiven und das<br />

Denken über bisherige Grenzen h<strong>in</strong>weg.<br />

Für me<strong>in</strong> 5. Semester <strong>an</strong> <strong>der</strong> FH Koblenz durfte ich zwischen e<strong>in</strong>em Praktikum und<br />

e<strong>in</strong>em Studium im Ausl<strong>an</strong>d entscheiden. Für e<strong>in</strong> Semester <strong>an</strong> e<strong>in</strong>er ausländischen<br />

Hochschule habe ich mich entschieden, weil ich vorher noch nie im Ausl<strong>an</strong>d studiert<br />

habe und nach me<strong>in</strong>em Studium e<strong>in</strong> solches Vorhaben eventuell schwieriger zu<br />

org<strong>an</strong>isieren wäre. Gearbeitet habe ich dagegen schon e<strong>in</strong>mal im Ausl<strong>an</strong>d und ich<br />

werde mich sicher nach dem Studium wie<strong>der</strong> für <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>te Projekte im Ausl<strong>an</strong>d<br />

bewerben.<br />

Die Entscheidung für e<strong>in</strong> <strong>in</strong> Frage kommendes L<strong>an</strong>d fiel mir recht e<strong>in</strong>fach. Ich<br />

wollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em englischsprachigen L<strong>an</strong>d leben um me<strong>in</strong>e englischen<br />

Sprachkenntnisse zu verbessern. E<strong>in</strong> zweimonatiger Aufenthalt <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>ns<br />

Nachbarn Neuseel<strong>an</strong>d <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er ersten vorlesungsfreien Zeit me<strong>in</strong>es Studiums<br />

Anf<strong>an</strong>g 2002 zeigte mir bereits e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Leben „Down-Un<strong>der</strong>“. <strong>Australie</strong>n<br />

hatte mich schon immer <strong>in</strong>teressiert, weil es solch e<strong>in</strong>en großen Gegensatz zu<br />

Deutschl<strong>an</strong>d präsentiert. Die Fläche Deutschl<strong>an</strong>ds würde <strong>in</strong> die Fläche <strong>Australie</strong>ns<br />

fast genau 22 mal here<strong>in</strong>passen, trotzdem beträgt die Bevölkerungsdichte gerade<br />

mal e<strong>in</strong> viertel <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung. <strong>Australie</strong>n ist somit e<strong>in</strong> unendlich weites<br />

L<strong>an</strong>d, immernoch zu e<strong>in</strong>em großen Teil unentdeckt. Alle Städte s<strong>in</strong>d hier sehr jung,<br />

denn bis <strong>in</strong>s 19. Jahrhun<strong>der</strong>t h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> haben dort ausschließlich Aborig<strong>in</strong>es ihre uralte<br />

Kultur gelebt. Abgesehen von den Aborig<strong>in</strong>es haben alle <strong>Australie</strong>r ihre<br />

Verg<strong>an</strong>genheit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>an</strong><strong>der</strong>en L<strong>an</strong>d, entwe<strong>der</strong> direkt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> jüngeren<br />

Geschichte ihrer Familien. Das L<strong>an</strong>d ist durch e<strong>in</strong>en auffallenden Pioniergeist<br />

geprägt, denn fast alle Menschen haben sich <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n <strong>in</strong>nerhalb von höchstens<br />

200 Jahren e<strong>in</strong>e neue Existenz aufgebaut. Das uralte und immernoch größtenteils<br />

unberührte L<strong>an</strong>d, das ca. 90 % <strong>der</strong> Fläche <strong>Australie</strong>ns ausmacht, bildet e<strong>in</strong>en starken<br />

und <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>ten Gegensatz zu den multikulturellen Städten <strong>an</strong> den Küsten.<br />

<strong>Australie</strong>n ist heute wichtigster H<strong>an</strong>delspartner Asiens, <strong>der</strong> asiatische E<strong>in</strong>fluss ist dort<br />

gerade im wirtschaftlichen Bereich sehr hoch. Durch die vielen vertretenen Kulturen<br />

und den beson<strong>der</strong>en geographischen Eigenschaften hat <strong>Australie</strong>n e<strong>in</strong>en<br />

e<strong>in</strong>zigartigen Charakter, den ich unbed<strong>in</strong>gt näher kennenlernen wollte, und – nach<br />

diesem Semester – tatsächlich gut kennengelernt habe!<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

2 Die Org<strong>an</strong>isation des Ausl<strong>an</strong>dsaufenthaltes<br />

Mit <strong>der</strong> Org<strong>an</strong>isation me<strong>in</strong>es <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong>s habe ich ca. e<strong>in</strong> Jahr vor dem<br />

Antritt <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen. Vor allem im Internet habe ich mich über die verschiedenen<br />

Universitäten <strong>an</strong> verschiedenen St<strong>an</strong>dorten <strong>Australie</strong>ns <strong>in</strong>formiert. Ich musste me<strong>in</strong>e<br />

eigenen Bedürfnisse abwägen und d<strong>an</strong>ach den idealen St<strong>an</strong>dort auswählen. Ich<br />

wollte nicht direkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Großstadt o<strong>der</strong> „Touristenhochburg“, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eher<br />

unbek<strong>an</strong>nte „typisch australische“ Gegend. Auf e<strong>in</strong>er Informationsver<strong>an</strong>staltung <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Universität Ma<strong>in</strong>z zum Thema „Studium <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n“ habe ich wertvolle Tips für<br />

me<strong>in</strong>e Vorgehensweise bei den Bewerbungen bekommen. Gespräche mit<br />

Mitarbeitern des Instituts R<strong>an</strong>ke-He<strong>in</strong>em<strong>an</strong>n <strong>in</strong> Essen haben mir ebenfalls sehr<br />

geholfen, um die Qualitäten und Schwerpunkte <strong>der</strong> verschiedenen Universitäten<br />

abzuschätzen. Schließlich hatte ich mich d<strong>an</strong>n über das Institut R<strong>an</strong>ke-He<strong>in</strong>em<strong>an</strong>n<br />

im J<strong>an</strong>uar 2003 bei 3 Universitäten <strong>in</strong> Wollongong, <strong>Geelong</strong> und <strong>in</strong> Bendigo<br />

beworben. Dafür wurde je nach Universität unterschiedliches Material verl<strong>an</strong>gt. Jede<br />

<strong>der</strong> 3 Unis verl<strong>an</strong>gte das Ergebnis des amerik<strong>an</strong>ischen TOEFL (Test Of English As A<br />

Foreign L<strong>an</strong>guage). Dieser Test wird zwar auch <strong>an</strong> <strong>der</strong> FH Koblenz <strong>an</strong>geboten,<br />

jedoch ohne den TWE (Test of Written English), den alle Universitäten me<strong>in</strong>er Wahl<br />

als Voraussetzung <strong>an</strong>for<strong>der</strong>ten. Ich hatte den Test daher gegen e<strong>in</strong>e Gebühr im<br />

TOEFL-Center <strong>in</strong> Fr<strong>an</strong>kfurt abgelegt. Referenzen von Professoren <strong>der</strong> FH Koblenz<br />

wurden teilweise verl<strong>an</strong>gt, die FH Koblenz erstellte mir für die Bewerbungen e<strong>in</strong>e<br />

Notenbesche<strong>in</strong>igung auf Englisch.<br />

Im Laufe des Aprils bekam ich schließlich erfreulicherweise von je<strong>der</strong> <strong>der</strong> 3<br />

Universitäten e<strong>in</strong>e Zusage. So hatte ich also die „Qual <strong>der</strong> Wahl“. Da die Universität<br />

Koblenz-L<strong>an</strong>dau e<strong>in</strong>e Partnerhochschule <strong>der</strong> <strong>Deak<strong>in</strong></strong> <strong>University</strong> <strong>in</strong> Melbourne/<br />

<strong>Geelong</strong> ist, hatte ich e<strong>in</strong> Gespräch mit e<strong>in</strong>em Angestellten <strong>der</strong> Universität Koblenz-<br />

L<strong>an</strong>dau, <strong>der</strong> schon öfters vor Ort <strong>an</strong> dieser Uni war. Er überzeugte mich von <strong>der</strong><br />

Qualität dieser Hochschule. Außerdem s<strong>in</strong>d die Studiengebühren im Staat Victoria<br />

ger<strong>in</strong>ger als <strong>in</strong> New South Wales. Ich entschied mich für die <strong>Deak<strong>in</strong></strong> <strong>University</strong>.<br />

Nachdem ich <strong>der</strong> <strong>Deak<strong>in</strong></strong> <strong>University</strong> me<strong>in</strong>e Zusage zukommen lassen und die<br />

Studiengebühren überwiesen habe (von immerh<strong>in</strong> stolzen 6000 Australischen<br />

Dollarn), ließ mit die <strong>University</strong> e<strong>in</strong>en „Pre Departure Guide“ zukommen, <strong>der</strong> mich bei<br />

me<strong>in</strong>en weiteren Arbeitsschritten hilfreich unterstützte. Vor allem musste ich nun e<strong>in</strong><br />

Studentenvisum bei <strong>der</strong> Botschaft <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> be<strong>an</strong>tragen. Die australische Regierung<br />

verpflichtete mich zum Abschluss <strong>der</strong> (ebenfalls kostenpflichtigen) „Overseas<br />

Student Health Cover (OSHC)“. Nicht zuletzt verglich ich die Flugpreise und suchte<br />

die für mich günstigste Flugmöglichkeit heraus.<br />

Ich st<strong>an</strong>d seit me<strong>in</strong>er Zusage im regelmäßigen Kontakt via email mit den „Study<br />

Abroad Coord<strong>in</strong>ators“ <strong>in</strong> <strong>Geelong</strong>. Bei <strong>der</strong> Wahl zwischen wohnen „on-campus“ o<strong>der</strong><br />

„off-campus“ entschied ich mich aus Kostengründen für „off-campus“, woraufh<strong>in</strong> mir<br />

die verschiedenen Wohnungsmöglichkeiten teilweise sogar mit Fotos zuges<strong>an</strong>dt<br />

wurden. Weiterh<strong>in</strong> wurde ich <strong>in</strong>formiert über die <strong>an</strong>gebotenen Kurse, über<br />

verschiedene Aktivitäten für <strong>in</strong>ternationale Studenten und Freizeit<strong>an</strong>gebote <strong>der</strong><br />

Universität. Mir wurden sogar hilfreiche Tips von ehemaligen <strong>in</strong>ternationalen<br />

Studenten bezüglich Gepäck und Vorbereitung zuges<strong>an</strong>dt (z.B. e<strong>in</strong>e<br />

Mehrfachsteckdose, damit m<strong>an</strong> nur e<strong>in</strong>en Adapter kaufen muss...). Nicht zuletzt<br />

wurde e<strong>in</strong> Abholservice für mich am Flughafen org<strong>an</strong>isiert.<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

3 Die Orientierungsphase<br />

Anf<strong>an</strong>g Juli 2003 fühlte ich mich schließlich auf me<strong>in</strong> Studium <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Deak<strong>in</strong></strong><br />

<strong>University</strong> sehr gut vorbereitet und ich kam mit e<strong>in</strong>em guten und zuversichtlichen<br />

Gefühl <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n <strong>an</strong>. Ich wurde wie gepl<strong>an</strong>t am Flughafen <strong>in</strong> Melbourne abgeholt<br />

(um 5 Uhr morgens!). Schon bei <strong>der</strong> Ankunft wurde mir e<strong>in</strong> „Welcome Package“<br />

übergeben mit e<strong>in</strong>em Semesterpl<strong>an</strong>er, Werbung für verschiedene Kurse auf dem<br />

Campus, e<strong>in</strong>em Stadtpl<strong>an</strong>er für <strong>Geelong</strong> und e<strong>in</strong>em CD-Paket <strong>der</strong> Uni („<strong>Deak<strong>in</strong></strong><br />

learn<strong>in</strong>g toolkit“) mit z.B. e<strong>in</strong>er virtuellen Tour über den Campus, E<strong>in</strong>weisung <strong>in</strong> das<br />

Onl<strong>in</strong>e Learn<strong>in</strong>g, e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung für neue Studenten, etc. Da ich mich <strong>in</strong><br />

Deutschl<strong>an</strong>d noch nicht für e<strong>in</strong>e Wohnung entschieden hatte, org<strong>an</strong>isierte die<br />

Universität Fahrten zu den freien Wohnungen <strong>in</strong> <strong>Geelong</strong>. Im Gegensatz zu den<br />

bek<strong>an</strong>nten Städten wie Melbourne o<strong>der</strong> Sydney s<strong>in</strong>d hier viele freie Wohnung zu<br />

fairen Preisen. Ich entschied mich für e<strong>in</strong> Zimmer <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em universitätseigenen Haus<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe des Stadtzentrums, <strong>in</strong> dem 9 weitere Studenten aus Dänemark, Indien,<br />

Sri L<strong>an</strong>ka, Kenya und <strong>Australie</strong>n wohnten. In diesem Haus fühlte ich mich sehr wohl.<br />

Durch me<strong>in</strong>e <strong>an</strong><strong>der</strong>en <strong>in</strong>ternationalen Mitbewohner lernte ich viel über <strong>der</strong>en Kulturen<br />

kennen. Die australischen Studenten im Haus <strong>in</strong>tegrierten uns schnell und führten<br />

uns <strong>in</strong> das australische Studentenleben e<strong>in</strong>.<br />

Nach me<strong>in</strong>em ersten Wochenende, am 14. Juli 2003, beg<strong>an</strong>n unsere e<strong>in</strong>wöchige<br />

Orientierungsphase für die <strong>in</strong>ternationalen Studenten mit verschiedenen Ansprachen<br />

von dem dortigen Dek<strong>an</strong>, dem Studentenvertreter, e<strong>in</strong>er Professor<strong>in</strong> und auch e<strong>in</strong><br />

Aborig<strong>in</strong>e war e<strong>in</strong>geladen, <strong>der</strong> uns mit e<strong>in</strong>er bee<strong>in</strong>druckenden Ansprache <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

L<strong>an</strong>d willkommen hieß. Bis mittwochs f<strong>an</strong>den im nahe gelegenen „Grampi<strong>an</strong>s<br />

National Park“ Informationstage für alle <strong>in</strong>ternationalen Studenten statt. Insgesamt<br />

waren <strong>in</strong> <strong>Geelong</strong> <strong>in</strong> diesem Semester ca. 70 <strong>in</strong>ternationale Studenten<br />

e<strong>in</strong>geschrieben, davon waren über die Hälfte US amerik<strong>an</strong>isch, die <strong>an</strong><strong>der</strong>en kamen<br />

vor allem aus den sk<strong>an</strong>d<strong>in</strong>avischen Län<strong>der</strong>n, e<strong>in</strong> deutscher Politikstudent von <strong>der</strong><br />

Friedrich Schiller Universität <strong>in</strong> Jena war ebenfalls für e<strong>in</strong> Semester dort. Uns wurden<br />

Informationen über das L<strong>an</strong>d <strong>Australie</strong>n gegeben, über Kultur und Unterschiede zu<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n, Beson<strong>der</strong>heiten des australischen Englischs, die Erwartungen <strong>der</strong><br />

Universität und die Vorgehensweise mit Hausarbeiten und Prüfungen. Donnerstags<br />

und Freitags f<strong>an</strong>den weitere Informationsver<strong>an</strong>staltungen sowie die E<strong>in</strong>schreibung<br />

für die Kurse direkt auf dem Campus statt.<br />

4 Das Studium<br />

Mir war es wichtig, <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Deak<strong>in</strong></strong> <strong>University</strong> Fächer zu belegen, die <strong>an</strong> <strong>der</strong> FH<br />

Koblenz nicht <strong>an</strong>geboten werden, und damit e<strong>in</strong>malige Möglichkeiten gut<br />

auszuschöpfen. Ich sah die Möglichkeit, auf e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Art während me<strong>in</strong>es<br />

BWL-Studiums „über den Tellerr<strong>an</strong>d h<strong>in</strong>auszuschauen“. Ich schrieb mich für die<br />

folgenden Fächer e<strong>in</strong>:<br />

- Philosophy: Knowledge, Relationships <strong>an</strong>d Freedom<br />

- Australia Today: An <strong>in</strong>troduction to Australia for <strong>in</strong>ternational students<br />

- WWW <strong>an</strong>d Internet Programm<strong>in</strong>g<br />

- Market<strong>in</strong>g Communications<br />

Via Email stimmte ich die Fächerbelegung mit Frau Ternes aus den BWL-<br />

Fachbereich <strong>der</strong> FH Koblenz ab. Die Anzahl <strong>der</strong> umgerechneten ECTS Punkte im<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

Falle des Bestehens <strong>der</strong> Fächer s<strong>an</strong>dte mir Frau Ternes zu. Die email liegt me<strong>in</strong>em<br />

Bericht bei.<br />

Das Studium unterschied sich wesentlich von dem Studium <strong>an</strong> <strong>der</strong> FH Koblenz.<br />

Durch die ger<strong>in</strong>ge Fächer<strong>an</strong>zahl pro Semester g<strong>in</strong>gen die Kurse sehr <strong>in</strong> die Tiefe.<br />

Zusätzlich zu den Vorlesungen wurden Tutorien <strong>an</strong>geboten, <strong>in</strong> denen die<br />

Lerngruppen mit ca. 20 Studierenden kle<strong>in</strong>er waren als <strong>in</strong> den Vorlesungen. Sehr<br />

aufwändig, jedoch jedes Mal mit e<strong>in</strong>em großen Lernerfolg, waren für mich die <strong>in</strong><br />

jedem Fach zu schreibenden Hausarbeiten.<br />

Zusätzlich zu den empfohlenen Büchern, übrigens meistens amerik<strong>an</strong>ischer<br />

Autoren, hatte je<strong>der</strong> Student im universitätseigenen Bücherladen pro Fach jeweils<br />

e<strong>in</strong>en „Unit Guide“ und e<strong>in</strong>en „Study Guide“ zu erwerben, die von den jeweiligen<br />

Fachbereichen selbst geschrieben waren. Der „Unit Guide“ enthielt Informationen zur<br />

jeweiligen Vorgehensweise im Kurs. Es wurden Ressourcen zum Nach- und<br />

Vorbereiten aufgeführt, erweiterte Quellen <strong>an</strong>gegeben, die Art <strong>der</strong> Beurteilung erklärt<br />

o<strong>der</strong> die erwünschte Art <strong>der</strong> Zitierung und Angabe von Fußnoten <strong>in</strong> den<br />

Hausarbeiten <strong>an</strong>gegeben. Der „Study Guide“ begleitete den Studenten von Woche<br />

zu Woche beim Vorbereiten und Nachbereiten <strong>der</strong> Vorlesungen <strong>an</strong> H<strong>an</strong>d von<br />

Leitfragen, kurzen Zusammenfassungen <strong>der</strong> Vorlesungen und <strong>der</strong> Angabe von<br />

Büchern zum Vertiefen des beh<strong>an</strong>delten Themenkomplexes. Im folgenden werde ich<br />

die Vorgehensweise und Schwerpunkte <strong>der</strong> Kurse aufführen.<br />

4.1 Philosophie<br />

Die Hauptthemen waren:<br />

- Wissen<br />

- Glauben<br />

- Zweifeln<br />

- Sprache<br />

- Religion<br />

- Moralität und Egoismus<br />

- Das Selbst und Beziehungen zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Menschen<br />

- Macht und Autorität<br />

- Liberale Theorien <strong>der</strong> Gerechtigkeit<br />

- Eigentum und soziale Gerechtigkeit<br />

- Liberalismus, Sozialismus und Kommunismus<br />

Für die Vorlesungen wurden Artikel verschiedener Philosophen her<strong>an</strong>gezogen,<br />

zum Beispiel von Platon und Aristoteles, Descartes, K<strong>an</strong>t, Hegel, Wittgenste<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

Sartre. Neben den zwei zu kaufenden Büchern machten wir Studenten zum Vertiefen<br />

des Sachverhalts, vor allen D<strong>in</strong>gen auch bei <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Hausarbeit,<br />

Gebrauch von <strong>der</strong> großen Bibliothek auf dem Campus. In den Tutorien hatte je<strong>der</strong><br />

Student e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Präsentation über e<strong>in</strong> bestimmtes Thema zu halten. Der Inhalt<br />

<strong>der</strong> Präsentation wurde im Anschluss mit dem Tutor und den Mitstudenten diskutiert.<br />

Ich hatte e<strong>in</strong>e Präsentation über das Thema „Egoismus und Gesellschaft“ zu halten<br />

und zog dafür vor allem Texte von Friedrich Nietzsche her<strong>an</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus musste<br />

je<strong>der</strong> Student e<strong>in</strong>e Hausarbeit über das Thema „Sprache“ schreiben. Ich diskutierte<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>er Arbeit Bedeutung und Grenzen <strong>der</strong> Sprache und nutzte dafür unter<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>em Texte von Je<strong>an</strong> Paul Sartre und Ludwig Wittgenste<strong>in</strong>.<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

Weiterh<strong>in</strong> wurde am Ende vom Semester e<strong>in</strong>e Klausur über die bisher beh<strong>an</strong>delten<br />

Themen geschrieben. Die Endnote stellte sich d<strong>an</strong>n mit den Ergebnissen <strong>der</strong><br />

Präsentation, <strong>der</strong> Hausarbeit und <strong>der</strong> Klausur zusammen.<br />

Für mich war dieses Fach das lukrativste und <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>teste. Wir wurden ständig<br />

dazu <strong>an</strong>gehalten, über verme<strong>in</strong>tliche Grenzen h<strong>in</strong>weg zu denken (z.B. e<strong>in</strong> Leben<br />

ohne Zeit und Raum). Philosophie durchdr<strong>in</strong>gt alle Wissenschaften, auch<br />

Wirtschaftswissenschaften. Dieser Kurs hat mir vor allem gezeigt, wie wichtig es ist<br />

Situationen und Problematiken im täglichen Leben und im Beruf von verschiedenen<br />

Seiten zu beleuchten. Vor allem lernte ich die H<strong>in</strong>ter- und Beweggründe <strong>der</strong><br />

Wissenschaft auf e<strong>in</strong>er tiefe und gründliche Art kennen.<br />

Da wir viel lesen mussten und das Gelesene während den Diskussionen <strong>in</strong> den<br />

Tutorien <strong>an</strong>wenden konnten, war <strong>der</strong> Lerneffekt groß und auch me<strong>in</strong>e<br />

Englischkenntnisse wurden vor allem hier stark geför<strong>der</strong>t. Sogar die Texte <strong>der</strong><br />

deutschen Philosophen bearbeitete ich <strong>in</strong> Englisch.<br />

Die folgenden zwei Bücher bildeten die Basis dieses Kurses:<br />

- Bowie, G. Lee, Michaels, Meredith W., <strong>an</strong>d Solomon, Robert C. (Editors),<br />

Twenty Questions: An Introduction to Philosophy, Fourth Edition,<br />

Fort Worth, Harcourt Brace College Publishers<br />

- Solomon, Robert C.,<br />

The Big Questions: A Short Introduction to Philosophy, Sixth Edition.<br />

Fort Worth, Harcourt Brace College Publishers<br />

4.2 Australia Today<br />

Dieser Kurs wurde für ausschließlich <strong>in</strong>ternationale Studenten <strong>an</strong>geboten. Hier<br />

lernten wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Komb<strong>in</strong>ation von Vorlesung und Tutorium das L<strong>an</strong>d <strong>Australie</strong>n gut<br />

kennen. Folgende Themen waren hier die Schwerpunkte:<br />

- die australische Geschichte<br />

- australische Geographie und Klima<br />

- Aborig<strong>in</strong>al Culture<br />

- <strong>Australie</strong>n und Asien im Vergleich<br />

- Multikulturelles <strong>Australie</strong>n<br />

- <strong>der</strong> australische Film<br />

- Politik <strong>Australie</strong>ns<br />

- Klassensystem <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

- Gleichberechtigung<br />

- Globalisierung und <strong>Australie</strong>n<br />

- Postkoloniales <strong>Australie</strong>n<br />

Da nur <strong>in</strong>ternationale Studenten <strong>in</strong> diesem Kurs waren, hatte das Fach e<strong>in</strong>en<br />

beson<strong>der</strong>en Charakter. Je<strong>der</strong> Studierende hat se<strong>in</strong> eigenes L<strong>an</strong>d vertreten und bei<br />

Diskussionen wurden Unterschiede zu den e<strong>in</strong>zelnen Herkunftslän<strong>der</strong>n<br />

herausgestellt. So lernten wir nicht nur <strong>Australie</strong>n gut kennen, son<strong>der</strong>n auch<br />

<strong>in</strong>teress<strong>an</strong>te Fakten über <strong>an</strong><strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>, wie zum Beispiel Malaysia, die USA,<br />

Schweden, Norwegen o<strong>der</strong> Jap<strong>an</strong>.<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

Jede Woche mussten wir die Vorlesung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Text zusammenfassen und<br />

unseren eigenen St<strong>an</strong>dpunkt zum jeweiligen Thema erörtern. Das „Weekly Journal“<br />

g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Endbewertung e<strong>in</strong>. Darüber h<strong>in</strong>aus mussten wir 3 weitere Hausarbeiten<br />

schreiben. In zwei <strong>der</strong> drei Hausarbeiten sollten wir bezüglich verschiedener<br />

H<strong>in</strong>tergründe unser eigenes L<strong>an</strong>d mit <strong>Australie</strong>n vergleichen. Für die letzte und<br />

umf<strong>an</strong>greichste Hausarbeit konnten wir e<strong>in</strong> Thema aus e<strong>in</strong>em Katalog auswählen.<br />

Ich schrieb daraufh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Arbeit über die „Aborig<strong>in</strong>al Culture“. Dafür <strong>in</strong>terviewte ich<br />

e<strong>in</strong>en Aborig<strong>in</strong>e des „Aborig<strong>in</strong>al Culture Centres“ <strong>in</strong> <strong>Geelong</strong> (<strong>der</strong> sich für das<br />

Interview sogar 3 Stunden Zeit nahm) und leihte mir auch dort Bücher zum Thema<br />

aus.<br />

Das Material für die Hausarbeiten konnten wir uns <strong>in</strong> Form von Büchern und<br />

Videos <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bibliothek auf dem Campus ausleihen. Außerdem diente e<strong>in</strong> „Rea<strong>der</strong>“<br />

mit verschiedensten Zeitungs- und Buchartikeln, den die Professoren für diesen Kurs<br />

<strong>an</strong>fertigen ließen, als Diskussionsgrundlage für die Vorlesungen und Tutorien.<br />

4.3 WWW <strong>an</strong>d Internet Programm<strong>in</strong>g<br />

Dieser Kurs war für mich persönlich <strong>der</strong> <strong>an</strong>spruchsvollste. Wir lernten <strong>in</strong> den<br />

Vorlesungen HTML und die Programmiersprache Javascript kennen. Die Tutorien<br />

f<strong>an</strong>den <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> Rechenzentren statt. Wir erhielten hier jeweils e<strong>in</strong>e Aufgabe, die<br />

wir dort bearbeiteten. Der Tutor gab uns bei Bedarf Hilfestellungen. Für dieses Fach<br />

hat je<strong>der</strong> Student e<strong>in</strong>en Speicherplatz auf <strong>der</strong> universitätseigenen Website<br />

bekommen. Nach 8 Wochen mussten wir unsere erste Hausarbeit onl<strong>in</strong>e zur<br />

Bewertung frei stellen. Die Aufgabe best<strong>an</strong>d <strong>in</strong> dem Design e<strong>in</strong>er Website für e<strong>in</strong><br />

Unternehmen, das sich selbst vorzustellen hatte. Produkt<strong>in</strong>formationen zu<br />

m<strong>in</strong>destens 3 verschiedenen Sortimenten und mit je 3 verschiedenen Produkten<br />

sollten zur Ansicht zur Verfügung gestellt werden, Kontaktmöglichkeiten sollten<br />

<strong>an</strong>geboten werden, etc. Bewertet wurde vor allem die Nachvollziehbarkeit des<br />

HTML-Codes, die Kundenorientierung und die Nachvollziehbarkeit des Website-<br />

Designs.<br />

Die zweite Hausarbeit best<strong>an</strong>d wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aufstellung e<strong>in</strong>er HTML Website,<br />

allerd<strong>in</strong>gs lag <strong>der</strong> Schwerpunkt diesmal auf dem Javascript. Javascript ermöglicht<br />

e<strong>in</strong>e Datenvalidierung direkt mit Hilfe des genutzten Browsers. Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em sollten<br />

wir e<strong>in</strong>e Adressvalidierung programmieren, die zum Beispiel direkt e<strong>in</strong>e<br />

Fehlermeldung ver<strong>an</strong>lasst, wenn <strong>der</strong> Kunde im Telefonnummernfeld e<strong>in</strong>en<br />

Buchstaben e<strong>in</strong>gibt.<br />

Für mich war dieser Kurs sehr <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>t, da ich während me<strong>in</strong>er Ausbildung und<br />

d<strong>an</strong>ach <strong>in</strong> Market<strong>in</strong>gprojekten gearbeitet habe (z.B. für das Kundenbonusprogramm<br />

HappyDigits bei <strong>der</strong> Deutschen Telekom AG und für e<strong>in</strong> L<strong>in</strong>ux Projekt bei <strong>der</strong> CHS<br />

Data Systems), bei denen IT und Programmierung e<strong>in</strong>e große Rolle spielte.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs bef<strong>an</strong>d ich mich bisher immer auf <strong>der</strong> „Market<strong>in</strong>gseite“, hier konnte ich die<br />

„IT-Seite“ besser beleuchten. Außerdem ziehe ich <strong>in</strong> Erwägung, Informatik als<br />

Studienschwerpunkt im Hauptstudium zu belegen. Die Endnote setzte sich aus den 2<br />

Hausarbeiten und e<strong>in</strong>er Klausur am Ende des Semesters zusammen.<br />

Die folgenden 2 Bücher dienten uns dem begleitenden Studieren:<br />

- Dick Oliver, Teach Yourself HTML <strong>an</strong>d XHTML <strong>in</strong> 24 hours, Fifth Edition,<br />

Sams Publish<strong>in</strong>g, 2001.<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

- Michael Moncur, Teach Yourself JavaScript <strong>in</strong> 24 hours, Third Edition,<br />

Sams Publish<strong>in</strong>g, 2002<br />

4.4 Market<strong>in</strong>g Communication<br />

Schon während me<strong>in</strong>er Ausbildung und auch bei me<strong>in</strong>en Jobs nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />

haben mir Tätigkeiten im Kommunikationsteam des jeweiligen Market<strong>in</strong>gbereichs am<br />

meisten Spaß gemacht. Nun hatte ich die Möglichkeit zu erleben, wie Market<strong>in</strong>g im<br />

Ausl<strong>an</strong>d gelehrt wird. Die Themen des Kurses waren die folgenden:<br />

- Überblick über Market<strong>in</strong>g und IMC (Integrated Market<strong>in</strong>g Communication)<br />

- Analyse von Kommunikationsprozessen und Kommunikationszielen<br />

- Ziele setzen und Budget pl<strong>an</strong>en<br />

- Kreativstrategien<br />

- Situations<strong>an</strong>alysen<br />

- Pl<strong>an</strong>en und Evaluieren von Werbemaßnahmen<br />

- Radio- und Fernsehwerbung, Pr<strong>in</strong>twerbung<br />

- Direktmarket<strong>in</strong>g und Onl<strong>in</strong>e-Werbung<br />

- Sales Promotion<br />

- Personal Sell<strong>in</strong>g<br />

- Public Relations<br />

Ergänzend zu den Vorlesungen und den Tutorien hatten wir Kapitel <strong>in</strong> den<br />

vorgegebenen zwei Büchern und im „Study Guide“ zu bearbeiten. Der Professor hat<br />

<strong>in</strong>tensiv von „<strong>Deak<strong>in</strong></strong> Studies Onl<strong>in</strong>e“ Gebrauch gemacht. Alle Materialien von <strong>der</strong><br />

Vorlesung und dem Tutorium wurden hier regelmäßig onl<strong>in</strong>e bereitgestellt, die<br />

Studenten hatten hier auch die Möglichkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Diskussionsforum o<strong>der</strong> via email<br />

Fragen <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e Studenten o<strong>der</strong> <strong>an</strong> den Professor selbst zu richten.<br />

In diesem Kurs mussten wir e<strong>in</strong>e umf<strong>an</strong>greiche Hausarbeit schreiben, die zu 50 %<br />

<strong>in</strong> die Gesamtnote e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>g. Wir sollten e<strong>in</strong>e komplette Promotionskampagne für e<strong>in</strong><br />

Kosmetiksortiment mit dem Namen „K<strong>an</strong>garoo“ <strong>an</strong>fertigen. Die Hausarbeit musste<br />

aus den folgenden Best<strong>an</strong>dteilen bestehen: Situations<strong>an</strong>alyse, Zielsetzung,<br />

Budgetfestlegung, Zielgruppe, Kommunikationsstrategie, Kreativstrategie,<br />

Medienstrategie, Medienpl<strong>an</strong>ung, Marktforschung und Evaluierung. Als Anlage<br />

fertigte ich e<strong>in</strong>en Medienzeitpl<strong>an</strong> <strong>an</strong>, ich schlug e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Poster für die Werbung<br />

vor und erstellte e<strong>in</strong> Skript für die Radiowerbung.<br />

Die Klausur am Ende des Semester g<strong>in</strong>g d<strong>an</strong>n mit weiteren 50 % <strong>in</strong> die Endnote e<strong>in</strong>.<br />

Die folgenden Bücher mussten wir uns für den Kurs <strong>an</strong>eignen:<br />

- Belch <strong>an</strong>d Belch, Advertis<strong>in</strong>g <strong>an</strong>d Promotion – <strong>an</strong> <strong>in</strong>tegrated market<strong>in</strong>g<br />

communication perspective, Sixth Edition, McCraw-Hill/Irw<strong>in</strong>, New York, 2004<br />

- Waller, David, How to prepare a Promotional Pl<strong>an</strong>, McCraw-Hill, Roseville, 1998<br />

5 Das Leben <strong>an</strong> <strong>der</strong> Universität<br />

Me<strong>in</strong>e Vorlesungen und Tutorien f<strong>an</strong>den alle am Waurn Ponds Campus statt, das ist<br />

e<strong>in</strong> Campus von fünf <strong>der</strong> <strong>Deak<strong>in</strong></strong> <strong>University</strong> <strong>in</strong> Warnambool, <strong>Geelong</strong> und <strong>in</strong><br />

Melbourne. Es ist e<strong>in</strong> sehr schöner Campus mit großen Grün<strong>an</strong>lagen und e<strong>in</strong>igen<br />

Teichen, e<strong>in</strong>er großen Sport<strong>an</strong>lage, e<strong>in</strong>er Cafeteria, e<strong>in</strong>er Mensa, e<strong>in</strong>er großen<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

Bibliothek, e<strong>in</strong>em Bücherladen, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Lebensmittelladen, e<strong>in</strong>er B<strong>an</strong>k, e<strong>in</strong>em<br />

Reisebüro, e<strong>in</strong>em Friseur, mehreren Rechenzentren, e<strong>in</strong>em Arzt und e<strong>in</strong>em<br />

<strong>an</strong>liegenden Studentenwohnheim. Ich fühlte mich von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> sehr wohl auf dem<br />

Campus. Die Studentenvertretung ist recht groß und org<strong>an</strong>isiert viele<br />

Ver<strong>an</strong>staltungen für die Studenten. So hatte m<strong>an</strong> die Möglichkeit, zu<br />

„Studentenpreisen“ e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> mehrtägige Ausflüge zu unternehmen, m<strong>an</strong>chmal f<strong>an</strong>d<br />

abends e<strong>in</strong> Ball o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Konzert statt. Alle zwei Wochen donnerstags gab es für alle<br />

Studenten mittags e<strong>in</strong> freies Essen, bei dem e<strong>in</strong>e Liveb<strong>an</strong>d gespielt hat. Hier waren<br />

verschiedene Org<strong>an</strong>isation - zum Beispiel B<strong>an</strong>ken o<strong>der</strong> Kr<strong>an</strong>kengymnasten -<br />

vertreten, verteilten Informationen und suchten Gespräche mit Studierenden. Jeden<br />

Monat wurde e<strong>in</strong>e Studierendenzeitung verteilt, e<strong>in</strong>mal im Semester f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> großer<br />

Wahlkampf für die neuen Studentenvertreter statt. Jede Woche f<strong>an</strong>d e<strong>in</strong>e für jeden<br />

zugängliche Diskussionsrunde statt, zum Beispiel zum Thema Religionen. Abends<br />

konnte m<strong>an</strong> zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Beitrag <strong>an</strong> Kursen wie Yoga, Tai Chi, Football, etc.<br />

teilnehmen. Engagement und das E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen von Ideen und E<strong>in</strong>satzkraft wird hier<br />

sehr groß geschrieben.<br />

Das Umgehen von Professoren und Studierenden ist eher „casual“, Studenten<br />

reden Professoren zum Beispiel mit dem Vornamen <strong>an</strong>, selbst bei <strong>der</strong> hohen<br />

Studierenden<strong>an</strong>zahl suchen die Professoren den direkten Kontakt mit den Studenten<br />

und geben sich Mühe jeden <strong>in</strong>dividuell zu begegnen. So hat mir zum Beispiel me<strong>in</strong><br />

Philosophie-Professor noch nach <strong>der</strong> letzten Klausur e<strong>in</strong>e Email geschrieben, mir e<strong>in</strong><br />

(positives) Feedback zu me<strong>in</strong>er Klausur gegeben und mir alles Gute für me<strong>in</strong><br />

weiteres Studium gewünscht. Das alles trägt zu e<strong>in</strong>er äußerst <strong>an</strong>genehmen und<br />

dabei sehr produktiven Atmosphäre und e<strong>in</strong>em sehr guten Arbeitsklima bei.<br />

6 Qu<strong>in</strong>tessenz<br />

Me<strong>in</strong> <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> war für mich <strong>in</strong> je<strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht sehr bereichernd. Ich blicke<br />

nicht nur auf e<strong>in</strong>e gute und <strong>in</strong>teress<strong>an</strong>te Zeit <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n zurück, son<strong>der</strong>n ich k<strong>an</strong>n<br />

auch noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft von me<strong>in</strong>en dort gemachten Erfahrungen zehren und<br />

erheblich profitieren. Die Welt aus e<strong>in</strong>em <strong>an</strong><strong>der</strong>en Blickw<strong>in</strong>kel zu sehen erweitert den<br />

eigenen Horizont und bestimmt wesentlich das eigene Verhalten im Umg<strong>an</strong>g mit<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>en Menschen und Kulturen. Durch die Konfrontation mit bisher fremden<br />

Situationen lernt m<strong>an</strong> nicht zuletzt auch das eigene Ich besser kennen und durch die<br />

neuen Erfahrungen können Situationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft besser e<strong>in</strong>geschätzt werden.<br />

Das Studieren <strong>an</strong> e<strong>in</strong>er Universität <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em <strong>an</strong><strong>der</strong>en L<strong>an</strong>d erhöht den Lerneffekt<br />

erheblich, denn neben dem Fachwissen lernt m<strong>an</strong> jeden Tag Neues über die <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Kultur und auch die Sprachkenntnisse verbessern sich täglich.<br />

Ich b<strong>in</strong> sehr froh über diese bereichernde Zeit und werde weitere Möglichkeiten für<br />

Ausl<strong>an</strong>dserfahrungen sicher wie<strong>der</strong> aufnehmen. Das Leben <strong>in</strong> und mit e<strong>in</strong>er <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

Kultur k<strong>an</strong>n ich jedem Studierenden sehr empfehlen.<br />

Koblenz im März 2004,<br />

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T<strong>an</strong>ja Gipp Erfahrungsbericht <strong>Ausl<strong>an</strong>dssemester</strong> <strong>in</strong> <strong>Australie</strong>n<br />

Anlagen<br />

1 Assessment Results <strong>Deak<strong>in</strong></strong> <strong>University</strong><br />

1 Email FH Koblenz: Bestätigung ECTS Punkte vom 21. August 2003<br />

1 Information über <strong>Deak<strong>in</strong></strong> <strong>University</strong>, mehr unter www.deak<strong>in</strong>.edu.au<br />

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